Vorwort
Ein zu langes Vorwort kann langweilig sein und den Einen oder Anderen davon abhalten, überhaupt noch weiter zu lesen. Und weil das Vorwort zu dieser Serie etwas umfangreicher ist, habe ich ihm einige Extrazeilen gewidmet die ihr gerne unter dem folgenden Link nachlesen könnt:
http://www.mystorys.de/b137074-Sonstiges---------Vorwort--Verzeichnis-.htm
Eine Bitte, bevor ihr weiter lest, liebe Leser, überlegt euch selbst, was euch zu dem Thema/Begriff einfällt. Es würde mich freuen, wenn ihr in meinen Gedanken eine Ergänzung und Anregung sehen würdet Ich wäre auch gerne bereit, darüber zu diskutieren, sofern ich das einem Kommentar entnehme. - LG pepe50
Verstand
Die Menschen rühmen sich gerne ihres Verstandes und glauben auf Grund dessen, sämtlichen Lebewesen überlegen zu sein und nehmen sich sogar heraus, gegen die Natur zu leben oder sie beeinflussen zu wollen.
Zunächst einmal, was ist der Verstand bzw. was ist darunter zu verstehen? Ich sage dazu ganz banal: Es ist die biologische Voraussetzung zum Denken, was jedem gesunden Menschen in gleichem Maße mit in die Wiege gelegt wurde.
Eigentlich könnte ich es dabei belassen, aber das würde nicht den Sinn erklären, warum der Mensch überhaupt mit Verstand ausgestattet ist. Aber wer nun glaubt ich könnte diese
Frage beantworten, den muss ich leider enttäuschen, denn auf diese Frage habe ich bisher noch keine nachvollziehbare Antwort erhalten. Ganz im Gegenteil! Manchmal kommen mir Bedenken, ob es für die Menschheit überhaupt von Vorteil ist, mit Verstand ausgerüstet zu sein, denn alle andere Lebewesen (vor allem die Tiere) beweisen, dass ein Übermaß an Verstand, zum Überleben, nicht vonnöten ist.
Diejenigen, die an einen Schöpfer glauben, scheinen zu wissen, wer dafür verantwortlich ist, dass die Menschen mit Verstand versehen wurden, was aber immer noch nicht erklärt, warum der Mensch mit wesentlich mehr Verstand ausgestattet wurde, als unbedingt zum Leben erforderlich ist.
Aber viel besser sind auch nicht jene dran, die der Evolution den Vortritt lassen. Das Anliegen der Natur ist in erster Linie die Arterhaltung. Wobei ich auch hier eine Antwort schuldig bleiben muss, die sinnvoll erklären würde, warum es überhaupt Lebewesen gibt.
Eines dürfte jedoch klar sein, dass die Arterhaltung auch ohne Verstand gewährleistet ist, denn dazu reicht der Instinkt – wobei ich mich nicht festlegen kann, inwieweit dieser durch den Versand beeinflusst wird.
Der Verstand alleine bringt mich nicht weiter, denn den betrachte ich als ein Neutrum, welches nur durch Denken in Erscheinung tritt.
Man kann es sehr gut mit einem Computer vergleichen, indem, je nach Ausstattung, ein unermessliches Potential steckt, welches aber abgerufen werden muss - a. indem man ihn mit Strom versorgt und b. mit Anweisungen füttert, denn von selbst gibt er nichts preis.
Denken ist also das A und O welches den Verstand aktiviert. Aber der Verstand ist sehr labil und von den Gedanken, die das Produkt des Denkens sind, leicht zu manipulieren. Aktivieren heißt aber nicht, dass der Verstand wirklich aktiv würde, er hat m.E. nur eine Kontrollfunktion und ich möchte ihn mit dem Bundesrechnungshof vergleichen, der jede Menge aufdeckt, aber alles geschehen lässt.
Der Verstand muss also durch das Denken
gefordert werden und Menschen die nicht denken, gelten als dumm, obwohl sie Verstand besitzen.
Denken ist jedoch ein aktiver Prozess und in nichts unterscheiden sich die Menschen mehr, als im Denken. Was der Mensch denkt, bleibt ihm überlassen und es wird niemand erfahren, was er gedacht hat, ganz nach dem Motto: Die Gedanken sind frei. Erst das Handeln wird einen Teil der Gedanken preis geben. Insofern besteht zwischen dem Handeln und dem Verstand eine Parallelität, die vom autoritären und dominanten Denken bestimmt wird.
Intuitiv wird diese Tatsache von Menschen bestätigt, die sich zu der Empörung genötigt
sehen und sagen: "Ja, sind die denn noch ganz bei Trost (Verstand), was denken die sich bloß dabei? Wenn wir das derzeitige Weltgeschehen betrachten, dann ist dieser Ausruf sehr naheliegend und zeigt, das der Verstand in alle Richtungen mit geht und auf das Handeln keinen Einfluss hat.Es wäre aber auch denkbar, dass der Verstand, Einfluss auf das Gewissen hat, denn gerade gewissenlosen Menschen sagt man auch Unverstand nach. So wie ich die Vernunft, ebenfalls dem Verstand zuordne, denn Unvernunft ist ein Versagen des Verstandes, welcher aber durch das Denken beeinflusst wurde.
Demzufolge hat alles, was auch immer geschehen mag - sei es im Privaten oder
allem Übergeordneten - nichts mit dem Verstand zu tun, sondern ist nur abhängig vom Denken und dementsprechenden Handeln - sowohl im Guten wie im Schlechten. Aber auch die Körpersprache kann eine Aussage über das Denken vermitteln.
Wenn ich also noch keine Antwort darauf gefunden habe, wozu der Mensch mit Verstand versehen wurde, dann möchte ich dem nachgehen, wie er benutzt wird, um evtl. so dem Sinn auf die Spur zu kommen.
Im günstigsten Falle sollte er zum Wohle aller Menschen eingesetzt werden und ein friedliches Miteinander ermöglichen.
Doch soweit ich mich erinnern kann, war die Mehrheit immer einer machthabenden
Minderheit unterlegen. Aber nicht etwa deswegen, weil sie mehr Verstand hätten - denn alle sind ja in (fast) gleichem Maße damit ausgestattet - sondern, weil diese "Elite" erkannt hat, dass die Mehrheit weniger Gebrauch von ihrem Verstand macht - und daher gehen ihre Gedanken dahin, das zu ihren Gunsten auszunutzen und die "Denkfaulheit", welches Gleichgültigkeit und Letargie zur Folge hat, ausbeuten und zu unterdrücken. In der heutigen Zeit nutzen vor allem die Politiker diese Schwäche der Masse aus.
Aber nicht nur sie sind es. die auf die Naivität der Mehrheit setzen. Auch jene, die den Fortschritt als Wohlstand suggerieren, stehen den Politikern in nichts nach, denn mit dem
Fortschritt ist die Abhängigkeit, Selbstständigkeit und Individualität immer weiter zurück gegangen.
Es steht nicht mehr die Mitmenschlichkeit im Vordergrund, sondern das Funktionieren in einer industriellen Gesellschaft d.h. die Masse wird nicht geboren um zu leben, sondern um zu arbeiten. Die Verbundenheit in Familien bleibt dabei auf der Strecke und Kinder werden zur Belastung oder werden in Kitas abgeschoben.
Hier ließen sich noch etliche Beispiele für den Unverstand aufführen - wie z.B.: Der Übereifer von gewissenlosen Wissenschaftlern, etc.
Aber es handelt sich nicht dabei um Unverstand, sondern um Verstandes-
Missbrauch.
Skrupellosigkeit und Gewissenlosigkeit setzt sich gegen die Vernunft durch und bringen den Verstand in Verruf.
Unter diesen Voraussetzungen stelle ich mir die Frage. Ist der Verstand ein Segen für die Menschheit oder führt der Missbrauch, früher oder später zum Untergang?
Hier tendiere ich zweifelsohne zum Letzteren, wenn nicht bald ein Umdenken der Verantwortlichen einsetzt, wobei ich nicht nur die Elite meine, die sich wie Götter aufspielen, sondern damit meine ich alle, die Verstand besitzen und insbesondere die Mehrheit, die die Minderhei mit ihren Machenschaften, gewähren lässt.