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DER AUFSCHREI - Gedankengänge

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"Wenn ein Tier ... "
Veröffentlicht am 18. Oktober 2015, 12 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.
Wenn ein Tier ...

DER AUFSCHREI - Gedankengänge

wenn ein tier ...

Fürther Nachrichten, Freitag 16.10.2915

WENN EIN TOTES TIER ÖFFENTLICH SEZIERT WIRD

Rund 400 Kinder und Erwachsene sahen zu, als in einem Zoo in Dänemark ein getöteter Junglöwe seziert wurde. Im Netz hat dieses Vorgehen für große Empörung gesorgt. Die Verant-wortlichen wurden sogar als Tiermörder beschimpft.

Hintergrund: In einem Zoo werden viele Tiere geboren, die nicht mit anderen Zoos getauscht werden können. Meist ist auch bei Großwild – wie es so schön heißt – eine Auswilderung in deren Heimatländern nicht möglich, weil sie dafür nicht fit gemacht werden können

oder weil schlicht die Lebensräume zu klein geworden sind. Die Ursache dafür setzt der Mensch. So bleibt den Zoos bei deren eigenen räumlichen Beschränkungen nur die Notwendigkeit, die überzähligen Tiere zu töten und sie anderen Fleischfressern zum Futter zu geben anstatt solches anzukaufen.

Der dänische Zoo nutzt nun die Möglichkeit, die toten Tiere zu Lehrzwecken öffentlich zu sezieren. Erklärt und gezeigt wird, wie ein Körper von innen aussieht, wo die Organe sitzen, wie sie arbeiten, wie Muskeln und Sehnen gebaut sind, welche Aufgaben sie haben. Leicht lässt sich das

Letztere auf andere Säugetiere und den Menschen übertragen. Für Kinder eine spannende Reise in das Universum des Körpers. Das wurde auch deutlich bei den Besucherzahlen der so umstrittenen Ausstellung „KÖRPERWELTEN“, in der sorgfältig präparierte und plastinierte, menschliche Körper in ihren Funktionen gezeigt und beschrieben werden.

Was wäre geschehen, hätte dieser dänische Zoo ein unter qualvollen Umständen in einem Mastbetrieb verendetes Schwein beziehungsweise Ferkel auf diesen Seziertisch gelegt und die Öffentlichkeit beim Zerlegen zusehen lassen? Oder ein Kalb, eine

Pute, einige Hühner oder Gänse aus solchen Betrieben? Hätten die Verantwortlichen des Zoos dann noch die Todesumstände bildlich dokumentiert gezeigt und ausführlich erklärt? Was hätte das alles bei den Betrachtern ausgelöst und im Netz an Kommentaren gebracht? Wer sind die wahren Mörder?

Welches Leben führen Zootiere? Welches die allermeisten der Tiere, die als Fleisch oder Wurst auf unseren Tellern landen und das täglich? Gehören nicht Leben und Tod, Hegen und Töten zum Leben, wenn wir über-leben wollen? Jedes Kind, das auf einem

Bauernhof aufwächst, lernt diese Dinge von klein an als den normalen Lauf des Lebens kennen und nimmt es meistens als Selbstverständlichkeit hin, wenn die Erziehung stimmt. Und es lernt den Wert der Nahrung kennen und schätzt diese. Stadtmenschen und Laden-konsumenten sind hingegen weit weg davon, sehr weit weg.

Und die Tierschützer? Sie schreien und protestieren! Und sie werden gerne gehört und unterstützt. Und die Naturschützer? Sie schreien und protestieren auch, aber ihre Schreie verhallen meist ungehört, weil es oft NUR Pflanzen sind, für deren

Lebensraum sie kämpfen. Aber von den Pflanzen allein hängt alles Leben ab: sie sind Nahrungsquelle für Tier und Mensch, sie produzieren lebensnot-wendigen Sauerstoff, sie schützen und beeinflussen unser Klima, sie schützen und sammeln das Wichtigste, das alles Leben braucht: das Süßwasser. Aber sie sind NUR Pflanzen, eine „Seele“ und Gefühle spricht man ihnen schlichtweg ab, obwohl es Forschern längst gelungen ist, den Nachweis dafür zu erbringen, dass auch Pflanzen messbar reagieren, wenn man in ihrer Nähe anderes Leben brutal vernichtet.

Wäre es nicht längst Zeit, alles Leben

auf EINE STUFE zu stellen, verantwortlich damit umzugehen, Fressen und Gefressen-Werden als Nahrungskette zu verstehen, Beschränkungen im Umgang mit Nahrung im Allgemeinen zu akzeptieren und Bescheidenheit zu proklamieren?

Ein breites Feld für die Werbung und die Industrie. Und einen Aufschrei der Weltbevölkerung wert, weil es um das Überleben unseres Planeten geht. Eine Basis für friedliches Miteinander und Weiterentwicklung des Lebens auf der Erde.

Auch in diesem Falle: mein Prinzip heißt

HOFFNUNG, dass sich etwas ändert! Und sollte es Generationen dauern!

© HeiO 18-10-2015


PS. Der Aufschrei ist nicht meiner. Er geschah im Netz gegenüber dem Zoo.Mein Anliegen ist es nur, der Tat eine andere, neue Betrachtungsweise zu geben, einen anderen Aspekt hinzuzufügen!

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Über den Autor

NORIS
Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.

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Rajymbek 
Wenn mein Leib nach meinem Tod noch zu irgend etwas nützlich ist, dann sollte man ihn nutzen. Und wenn für Obduktion für Studenten daran durchgeführt wird, soll mir das auch egal sein.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Schließlich spürt Dein Körper nichts mehr ...
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Ich hätte da noch einen Aspekt, liebe Heidemarie. Bei Tieren erfolgt ein Aufschrei und wenn in Indien eine Frau von 6 Männern vergewaltigt, gequält und getötet wird, ist es der Presse drei Zeilen wert. Eins wie die das andere ist grausam und sollte nicht geschehen. Aber beim Tode einer Frau - und das passiert in Indien täglich - zucken die, die sich Menschen nennen, höchstens mit den Schultern. Grüße in deinen Abend. Ira
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Beim Blick über den Tellerrand gebe ich Dir völlig recht. Doch ich wollte bewusst in Europa (D) bleiben.
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Mir hat schon das Bild und der Text: "Dänischer Zoo seziert ..."
gereicht.
Im Münchner Tierpark Hellabrunn haben sie heuer im Sommer
vor unzähligen, blöd glotzenden Menschen eine verstorbene
Giraffe zu Futter-Portionen zerlegt ... Muss das unbedingt in der
Öffentlichkeit stattfinden?
Aber die Menschheit ist so roh geworden ...
Liebe Grüße
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Ich möchte da entgegenhalten: welches Kind weiß heute noch, dass ein Tier sterben muss (geschlachtet wird), wenn wir Fleisch auf dem Teller haben wollen. Früher wusste das jedes Kind! Ich finde es gut und richtig, das zu zeigen und zu erklären!
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Niemand will es wahrhaben: Was geschieht, wenn es zuviele Tiere für einen Zoo werden?
Wie auch immer, es geht um den Raubbau des Menschen. Es geht um Verantwortung und um pfleglichen Umgang. Für diesen Aufruf müsste Jeder einstehen.
Die Lobyisten, die Politiker kommen nicht mal auf solche Gedanken.
Lg
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Es ist traurig aber wahr.
DANKE für alles!
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Ich weiß zwar nun nicht, was Du damit aussagen willst..... ob Du das Sezieren eines Junglöwen verurteils oder gutheisst. Ich finde, so was gehört gar nicht ins Net, auch wenn ich nicht aufschreie, weil ich damit den Löwen nicht wieder lebendig machen kann, finde ich, dass man so was nicht verbreiten sollte, schon um keine Nachahmer zu finden. Durchs Internet wird viel zu viel polarisiert und das, was wirklich wichtig ist, findet dort kaum Gehör.
Aber ich gebe Dir Recht, wenn Du einen verantwortungsvolleren Umgang mit unserem Planeten einforderst. Ich fürchte nur, so weit sind viele noch nicht.
LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Bingo ... also doch verstanden, was ich will: in den beiden letzten Zeilen sagst du es selbst. Eine solche Aktion sollte uns die vielen Facetten erkennen lassen, über die es sich nachzudenken lohnt und uns an der richtigegen Stelle aufregen lassen!
Vor langer Zeit - Antworten
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