Titel
Im Spiegel sehe ich einen Mann
Der guckt mich vorwurfsvoll an
Ich weiß, was er mir gern sagen will
Doch er bleibt still
Und durchbohrt mich mit seinem Blick
Ich weiß selbst, was ich falsch gemacht
Hab zu viel an die Frau und zu wenig an die Kinder, gedacht
Aber das hatte den Grund
Sie war und ist psychisch nicht gesund
Seit ihrer Kindheit
Ich wollte ein guter Papa sein
Doch ließ ich sie zu sehr
allein
Meine Vaterpflicht
Erfüllte ich leider nicht
Ich bereue es zu tiefst
Ich richtete mich stets nach ihr
Denn ich wollt sie nicht verlieren
Es gab keine, die sich wollte in mich verlieben
Deswegen war ich bei ihr geblieben
Und hab mit ihr die Kinder gemacht
Ich wollte eine eigene Familie ham
Ich war ja schon ein paar Jahre mit ihr zusamm
Wusste Bescheid
Über den Zustand ihrer
Gesundheit
Hoffte ein Kind würde sie zum Doktor tragen
Ein paar Tage ging es gut
Ich schöpfte neuen Mut
Doch wie das Leben so ist
Alles Mist
Alles läuft schief
Was machte ich alles mit ihr mit
Weil sich keine andre fand, die sich in mich verliebt
Ich blieb nicht nur mit ihr zusammen
Wir haben auch noch ein zweites Kind bekommen
Für kurze Zeit lief es
gut
Es folgte, von ihr aus, die Trennung
Ohne eine wirkliche, plausible Grundnennung
Dann dauerte es auch nicht lang
Und sie haben ihr die Kinder weggenomm
Mir wollten sie sie aber nicht geben
Die Kinder kamen ins Heim
Und fühlten sich noch mehr allein
Von allen verlassen
Glücklicherweise haben sie sie zusammen gelassen
Wenn sie sie mir schon nicht geben
wollten
Meine Kinder liebe ich
Nur zeige ich es nicht
Weil ich es nicht zeigen kann
Als rennte ich gegen eine Wand
Wenn ich meine Gefühle zeigen will
Wenn ich was ändern könnte, würd ichs tun
Am Anfang beginnend und von jetzt auf nun
Entweder hoffen, das mich eine andere Frau lieben gewinnt
Oder doch sie wieder nehmen, obwohl sie „Spinnt“
Aber sie zwingen sich behandeln zu
lassen
Das Rad der Zeit dreht und dreht sich
Und ich verliere mich
Die Realität ist hier irgendwo
Aber ich befinde mich im Nirgendwo
Im Nebel der Vergangenheit
Ich weiß so viel und doch nichts
Ich bin nichts
Nur ein alter Mann
Der sich nicht selbst ansehen kann
Weil er sich vor sich selber schämt
Die Erinnerungen holen mich immer wieder ein
Vor allem abends, wenn ich richtig spür,
ich bin allein
Mehrere Packungen Taschentücher
Mach ich dann nieder
Wein mich so, in den Schlaf
Sein und Werden
Eines Tages müssen wir alle einmal sterben
Mit einem traurigen Blick
Schau ich dann auf mein Leben zurück
Auf mein inhaltsloses Leben
Ich bin alt
Also kommt der Tod bald
Wovor ich aber keine angst hab
Mich schmerzt nur das Grab
Das keiner besuchen kommen wird