Im Herbst des Lebens
Wann beginnt der Herbst des Lebens, wo doch jeder eine andere Zeit zur Verfügung hat. Einigen ist es nicht einmal vergönnt ihr Leben auszukosten um es auszuleben. Was passiert im Herbst des Lebens, wo doch jeder andere Lebenserfahrungen gesammelt hat. Beginnt es langsam mit der Überschreitung des fünfzigsten Lebensjahres oder mit dem Eintritt in der Rente. Sicher wird es jeder für sich anders definieren.
Heute zeigt sich der Herbst von seiner trüben Seite. Da hilft es ihn nicht mit
seiner Farbenpracht zu leuchten. Sie wirken ohne Sonnenlicht fahl und öde. Die Regentropfen tanzen abwechselnd mit den Blättern musikalisch begleitet vom Wind schwerfälliger durch die Lüfte. Die Leichtigkeit ist ihnen genommen worden. Die sie vor ein paar Tagen noch begleitete, als der Sommer seine Abschiedsaudienz hatte. Sicher wird sie wiederkommen, jedoch Blätter die gefallen sind sie bleiben auf den Boden.
Wenn der Regen dann wieder verstummt, werden sie getrocknet vom Wind und Sonnenschein, damit sie dann doch noch die Herbstmelodie mit spielen können.
Es ist so herrlich das Laub rascheln zu hören sofern unsere Füße, wie damals als Kind sich bewusst durch die Blätter einen Weg bahnen.
Mit Überschreitung des fünfzigsten Lebensjahres, betrachtet man schon mal so sein Leben. Sieht die Blätter vom eigenen Baum fallen. Erfreut sich daran, was man so alles auf die Beine gestellt hat. Erkennt was auf die Strecke geblieben ist.
Hat sicher Antworten auf Zweifel bekommen, die man einst hatte als man sein Leben noch eine Wendung gegeben hat. Im Zweifel versteckt sich die zwei, da sich zwei Varianten oder Möglichkeiten einem offenbarten in
seinem eigenen Zweifeln.
So wie manch ein Zweifel uns durchs Leben begleitet, hat das Leben auch seine zwei Seiten. Es gibt Tage so voller Freude und Glück, genau so gibt es Tage die nicht so hell und angenehm sind.
Vielleicht hat sich eine Erwartung nicht erfüllt, wir mussten etwas gehen lassen was uns ans Herz gewachsen ist. Jeder wird diese Zwei Seiten des Lebens sicher gut kennengelernt haben im Herbst seines Lebens.
Wie geht man damit um, wenn Träume zerplatzt sind. Wenn sich von einem Tag zum anderen das Blatt wendet. So wie der Wind Blättern vom Baum mit auf die
Reise nimmt und mit ihnen spielt.
Sie durch die Lüfte wirbelt bis sich sich auf den Boden legen.
Was bekommt dann seine Aufmerksamkeit von uns, wie gehen wir selbst damit um? Was macht es mit uns selbst. So viele Fragen, die wir manchmal nicht einmal stellen, weil uns das Leben in Beschlag genommen hat. Weil der Alltag einfach weiter geht, egal was uns persönlich gerade im Leben widerfahren ist. Manch einmal bleibt einen nicht einmal die Zeit es bewusst zu realisieren was es mit einem selbst macht.
Der Herbst ist die Farben froheste Jahreszeit, eine Zeit in der die Früchte gereift sind und geerntet werden. Jedes Jahr entscheidet das Jahr selbst ob es eine gute oder weniger gute Ernte hervorbringt.
Nicht immer liegt alles in einem selbst, was im Leben einen widerfährt. Jedoch liegt es an einem selbst, wie wir den Herbst des eigenen Lebens erleben. Wie wir damit umgehen, wenn das eine oder andere nicht mehr so geht, wie wir es gewohnt waren. Wenn sich die eine oder andere Müdigkeit des Körpers einstellt. Passen wir uns dem an oder ignorieren
wir es einfach um die Wahrheit nicht zu erkennen die das Leben mit sich gebracht hat.
Im Herbst des Lebens, geht das Leben keinesfalls zu Ende. Es ist eine kleine Wende aus der Knospen und Blütezeit. Denn wir haben Gewissheit was das Leben aus einem gemacht hat. Wir können auch im Herbst des Lebens das Leben genießen mit all dem was uns geblieben ist.
© 15.10.2015 Petra-Josephine