In einem großen Wald, weit ab der großen Straße, lebte einst die Familie Langohr. Sie hatten eine schöne Wohnung unter einer alten Eiche. Die Familie bestand aus Vater, Mutter und sechs Kindern.
Wie der Name schon verrät, handelte es sich um eine Hasenfamilie. Die Hasenkinder hießen Helga, Monika, Sabine, Ulli, Reiner und Tobias. Ulli war der Kleinste. Es waren eigentlich liebe Kinder. Jedes Kind machte ja mal einen Streich oder auch mehrere. Ulli aber machte andauernd Streiche. Einmal versteckte er Vaters Brille in der Blumenvase. Als die Mutter die Vase
nahm um Wasser rein zu füllen, schwamm die Brille nach oben. Vater war froh, dass er seine Brille wieder hatte. Ulli bekam zum Abendbrot eine Möhre weniger. Da half auch kein weinen.
Die Hasenkinder spielten viel im Wald verstecken. Ulli erschreckte sie dann immer. Sabine lief dann weinend nach Hause und erzählte alles ihrer Mutter.
Eines Tages kam Sabine wieder weinend nach Hause gelaufen, weil Ulli sie gehauen hatte. Als Ulli dann nach Hause kam, sagte seine Mutter:" Du darfst eine Woche nicht im Wald spielen, sondern muss in deinem Zimmer bleiben!“
Ulli weinte zwar, aber es half ihm nichts.
Eine Woche war vielleicht lange. Mutter und Vater gingen am Mittwoch auf das Feld neben dem Wald, um Möhren zu holen. Ulli blieb alleine zu Hause. Wie ihr euch aber schon denken könnt, blieb er nicht im Haus, sondern lief in den Wald hinaus. Heute war ein stürmischer, kalter Tag. Er zog seine Jacke und auch seine Mütze nicht an. Es machte ihm viel Spaß mit dem Wind zu spielen, wenn es auch ein wenig kalt war an den Ohren.
Zum Glück waren Mutter und Vater noch nicht wieder da.
" So können es nicht merken, das ich im Wald war.", dachte Ulli so bei
sich.
Doch als es Abend wurde, bekam Ulli
starke Ohrenschmerzen.
Er rief nach seiner Mutter und sagte zu ihr:" Mami, ich habe ja solche Ohrenschmerzen."
" Wovon hast du denn Ohrenschmerzen, wenn du den ganzen Tag in der Wohnung warst?" fragte die Mutter.
Da musste Ulli ja mit der Wahrheit herausrücken und er sagte:" Ich war, als ihr auf dem Feld wart, doch im Wald und das ohne Jacke und Mütze."
Die Mutter konnte nicht schimpfen, weil Ulli ja schon bestraft war. Sie nahm ihn in den Arm und tröstete ihn. Der Vater hatte den großen Uhu Doktor Gescheit geholt. Dieser untersuchte Ulli an den Ohren und sagte:" Du hast eine
Mittelohren- Zündung und muss warme Umschläge um die Ohren bekommen, Ich schreibe dir noch Ohrentropfen auf, die du dreimal t„glich in die Ohren geträufelt bekommst."
Ulli musste erst mal im Bett bleiben. Nach ein paar Tagen ging es ihm wieder besser und er konnte wieder draußen spielen. Aber natürlich nur mit Jacke und auch seiner Mütze, denn Ohrenschmerzen tun sehr, sehr weh.
Copyright ©Text von Jenny Jatzlau