Fabulös
geht es hinter der Maske zu:
-scheinheilig
- Zukunft
- tanzen
- Nachkommen
- Fußstapfen
- widerlich ...
und dann leider mehr als 2000 Zeichen!
hoffnung
Sie hatten sich wieder einmal auf der Waldwiese bei der alten Eiche getroffen.
„Sie haben schon die Felder draußen abgeerntet. Es wird wieder ein harter Winter werden“, klagte Reineke, der alte Fuchs. „Sei nicht so pessimistisch, Alter“, entgegnete die Eule. „Außerdem bist du ein Allesfresser. Da habe ich es schwerer. Noch dazu gibt es wegen des heißen Sommers kaum Mäuse.“ „Mir bleibt deshalb ebenfalls weniger. Seht euch das vertrocknete Gras an“, klagte jetzt auch das unschuldige Reh. „Ich hoffe, dass uns der Jäger nicht im Stich lassen wird und wieder Futter auslegt“, mischte sich Meister
Lampe ein. „Wie kannst du so naiv sein. Das tut er doch nur, damit er uns oder unsere Kinder im kommenden Jahr selbst aufessen kann“, fuhr die Eule dazwischen. „Ihr wisst doch: Schuss … bumm … tot!“
„Ja, mit WIDERLICHEN Argumenten hat ein übler Geschäftsmann es fertig gebracht, dass mehr Bauern ihre Felder verkauft haben. Eine neue Steinwüste wird entstehen. Und uns bleibt noch weniger.“ Herr Reineke hatte sich bei einem seiner Spaziergänge ins Dorf schlau gemacht. „Die Menschen sind SCHEINHELIGE Wesen, wie ihr früher schon sehen konntet. Im Dorf sieht es so sauber aus, dennoch nimmt das Ungeziefer zu. Sie haben es bemerkt. Jetzt wird die Chemiekeule
eingesetzt. Ohne Rücksicht auf die Natur.“ „Bleibt weg vom Bach. Dort habe ich neulich die ersten toten Fische gesehen.“ Die Warnung der Eule kommt an. „Außerdem habe ich gesehen, wo der schöne Mais und das Getreide landen. Sie werfen es weg! In große, stinkende Behälter! Wie kann man Essen wegwerfen!“ Der Vogel hatte sich lautstark ereifert.
„Ich habe schreckliche Angst vor der ZUKUNFT bei allem, was ihr hier so erzählt.“ Furchtsam duckte sich Meister Lampe ins gelbe Gras. „Was sollen wir bloß machen“, jammerte er vor sich hin. Die Stimmung war wirklich bedrückend. Schweigend hatte das scheue Reh zugehört. Alle konnten sehen,
wie es am Nachdenken war. Plötzlich hob es mutig den Kopf. „Wir werden es aussitzen müssen. Lasst uns die Hoffnung nicht aufgeben, dass die NACHKOMMEN der jetzt lebenden Menschen aus den Fehlern ihrer Eltern gelernt haben und nicht in deren FUSSSTAPFEN treten. Vielleicht werden sie sogar verstanden haben, dass die Natur immer stärker ist und sich nicht mit Füßen treten lässt. Ich glaube, schon einen ersten Lichtschimmer am Horizont gesehen zu haben.“ Die anderen blickten ihm immer noch zweifelnd in die großen Augen.
„Los, Freunde, auf! Lasst uns TANZEN und unser Leben heute genießen. Seht, wie schön die Sonne scheint. An diesem
Augenblick wollen wir uns erfreuen!“ Das Reh begann die ersten Tanzschritte zu machen. Dann folgten ihm auch die anderen beim Tanz um die alte Eiche.
©HeiO 11-10-2015