Vorwort
Die folgende Geschichte entstand im Rahmen einer Ausschreibung zum Thema
"Zwischen den Wolken" Leider hat sie es nicht in die Anthologie geschafft, daher wünsche ich meinen Lesern und Leserinnen auf mystorys, Facebook und so weiter viel Spass
Die Geschichte darf, unter folgenden Bedingungen, gerne weiter verwendet werden
1) KEIN Geld damit verdienen
2) Den Autorinnenamen Susanne Weinsanto aka JeanneDarc deutlich
nennen/Hervorheben
3) Bei weitergehenden Verwendungwünschen mich VORHER fragen
Gerne darf man mir auch erzaählen wo die Geschichte Verwendung fand, letzteres ist aber kein Muss.
Das TItelbild ist von Pixabay und darf laut dortigem Lizenzhinweis ohne Bildnachweis für kommerzielle und nicht kommerzielle Projekte verwendet werden
(C) Susanne Weinsanto aka JeanneDarc
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Auch der Himmel macht Fehler
Joseph war mittlerweile alt geworden, und es war Zeit für ihn geworden auch an die Zeit zu denken wenn er sterben würde. Er machte sich auch Gedanken was danach wohl sein würde. Gab es einen Himmel? Gab es eine Hölle? Tut sterben weh? Merkt man irgendetwas, oder schläft man einfach ein? Wusste man dass man tot war? Gab es Wiedergeburt?
Zahlreiche Fragen gingen ihm durch den Kopf, und er wusste, dass es bald soweit sein würde. Nein, einen wirklichen Grund dafür gab es nicht. Aber er spürte es, dass er bald
diese Welt verlassen musste.
Er rief seine Kinder und seine Enkel zu sich und besprach mit ihnen wie er begraben werden wollte, und wer was erben sollte.
Schon wenige Tage später war es soweit. Joseph war alleine zuhause als zuerst sein linker Arm sich komisch anfühlte, und wenig später bekam er einen heftigen Stich ins Herz. Joseph schrie einmal auf und dann war es still. Joseph bewegte sich nicht mehr.
Einige Zeit später öffnete Joseph die Augen, doch irgendetwas war anders. Irgendwie sah alles so aus als wäre er in einem Traum. Er stand auf und dachte sich, dass er am besten
mal seine gute Freundin Olga anrufen sollte. Olga wusste immer einen Rat. Joseph ging zum Telefon und versuchte den Hörer abzunehmen, doch es gelang ihm nicht. Was auch immer er versuchte er konnte nichts anfassen.
Er versuchte sich auf sein Lieblingssofa zu setzen, doch auch das gelang ihm nicht. Er rutschte durch das Sofa hindurch und saß auf dem Boden.
Was war hier nur los? Er musste darüber erst einmal nachdenken. Kaum hatte er angefangen nachzudenken zog ihn etwas nach oben. Fliegen mochte er ja eigentlich gar nicht, aber das hier ließ sich nicht
verhindern, und ganz anders als bei seinen früheren Reisen fühlte es sich diesmal richtig gut an. Er wusste nicht wie lange dieser Flug dauerte, es gab jedenfalls nur eine Richtung und diese war „Nach oben, und immer höher“ Nach längerer Zeit stoppte sein Höhenflug ziemlich abrupt.
Jetzt stand er auf einer Wolke und vor einem großen gusseisernen Tor. Da an diesem Tor eine Glocke an einer Schnur hing zog Joseph an dieser Schnur und schon nach kurzer Zeit öffnete ein recht alt aussehender Mann, der sich als Petrus vorstellte. Joseph fragte wo er denn hier sei. Petrus erklärte ihm, dass er an der Eingangstür zum Himmel sei. Da freute sich Joseph schon riesig, denn er war sein
ganzes Leben immer lieb, nett und zuvorkommend.
Da machte Petrus ein ganz seltsames Gesicht. Joseph fragte was denn los sei. Petrus wollte erst nicht so recht mit der Sprache heraus rücken, doch dann erklärte er, dass die Engel die zuständig seien für die Einteilung welcher Mensch nach seinem Tod wohin kommt einen großen Fehler gemacht haben. Es war leider kein Platz mehr im Himmel.
Joseph und Petrus unterhielten sich und diskutierten was es hier für eine Lösung geben könnte.
Nachdem die beiden lange, sehr lange miteinander diskutiert hatten kamen sie zu dem Entschluss, dass Joseph dafür, dass die Engel im Himmel einen Fehler gemacht hatten noch einmal für einige Zeit auf die Erde zurück durfte. Allerdings nur so lange bis im Himmel wieder ein Platz frei sein würde.
Joseph wusste erst nicht ob er sich darüber freuen sollte oder nicht, aber wieder kam er gar nicht dazu darüber nachzudenken. Kaum hatte er angefangen darüber nachzudenken, war er auch schon wieder auf der Erde. Er sah wie die anderen den Sarg, in dem er lag zu Grabe trugen und er sah wie seine ganzen
Enkel und Söhne sich unterhielten. Es war wieder ein Fehler passiert als er auf die Erde zurückkam. Er war zwar wieder auf der Erde, und er konnte jetzt auch alles anfassen, allerdings war er unsichtbar. Niemand konnte ihn sehen oder hören. Als er das gemerkt hatte hörte er etwas genauer hin, was seine Verwandtschaft so über ihn sprach. Und es war nur wenig gutes dabei. Sie stritten sich im Wesentlichen darum wer was von seinem Erbe bekommen sollte, und sie lachten und sagten zueinander dass sie ja nur deshalb immer zu Joseph so nett gewesen waren, weil sie wussten dass er dann besonders gerne etwas gibt.
Jetzt wusste Joseph was die anderen von ihm hielten. Jetzt hatte er so richtig Sehnsucht nach dem Himmel, und die Hoffnung dass dort oben alles besser werden würde als auf der Erde.