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scheinheilig, Zukunft, Fußstapfen, widerlich, tanzen, Nachkommen
NachWIRKUNG
Scheinheilig legten sich all die Worte die der weise Baum dem Bäumchen schenkte mit in seinen Traum.
Manchmal und ihr könnt es mit glauben, sah ich sogar ein Lächeln in ihm, als er da so vor sich hin träumte.
Ja diese Gespräche, sie Tanzen froh und munter im kleinen Baum herum.
Die Sehnsucht erwachte dabei im kleinen Baum, eben so groß und Weise zu werden.
Der Frost nahm die Bäume in seine Arme, so das sie knarrten wenn der Wind mit ihnen spielen wollte. Ihre
Beweglichkeit sie hatte scheinbar eine große Ruhepause.
Die Sonne sie schien grell, tausend Kristalle glitzerten aus der dicken
Schneedeck.
Einige Schneeflocken verloren ihren Halt auf den jungen Baum und rutschten an ihn herunter. Sie kitzelten ihn, das er niesen musste. Davon wurde der alte Baum wach, blinzelte kurz murmelte „Gesundheit!“ und verstummte wieder.
Er hatte nebenbei eine Stippvisite gemacht, wie weit der Frühling wohl noch entfernt ist. Sein Gespür hatte ihn nicht getäuscht. Er schüttelte sich kräftig, so weit er es konnte, widerlich ist diese Kälte. Zog sich die Decke seiner Sehnsüchte nach all den Leben in den für ihn angenehmen Jahreszeit zu und träumte von den vielen Vogelkinder,
die jetzt schon ihre eigenen Nachkommen auf ihn groß gezogen haben und sicher in dessen Fußstapfen treten werden und weiter groß ziehen werden.
Plötzlich wurde der alte weise Baum hellwach, es war sein Traum der ihn etwas zuflüsterte. Hast du bemerkt wie morsch einige deiner Äste geworden sind? Beim letzten großen Herbststurm brachen einige seiner Äste ab. Sogar jener auf den sein Lieblingsvogel sein Nest gebaut hatte.
Der alte weise Baum weinte leise in sich hinein, es war ein zaghaftes Schluchzen in der winterlichen Stille zu hören.
Werde ich sie je in der Zukunft wieder begegnen können?
Werde ich ihre wundervollen Lieder weiter hören dürfen?
Werden sie mich jetzt meiden?
Fragen über Fragen türmten sich vor ihm auf.
In mitten der vielen Fragerei schlief er erschöpft ein.
Als er im Frühling sanft von einem bekannten Geräusch aufwachte. Freute er sich sehr. Den auf den kleinen jungen Baum nebenan, sah er seinen Lieblingsvogel ein Nest bauen. In diesem Jahr konnte der alte weise Baum
zuschauen wie aus dem Bäumchen ein Baum geworden ist.
Voller stolz reckte dieser seine Äste hoch in die Lüfte und so oft er konnte schenkte er dem alten Baum dankbar ein Lächeln.
© 08.10.2015 Petra-Josephine