Kurzgeschichte
Wegbahnung - Randbeitrag FB 44

Randbeitrag zum FB 44

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vorgegeben:

Thema "HINTER DER MASKE"

Fabel

maximal 2000 Zeichen

Sechs vorgegebene Begriffe - scheinheilig - Zukunft - tanzen - Nachkommen - Fußstapfen - widerlich

Wegbahnung

„Ja“, sprach der Wurm, „dann wollen wir mal“. Und begab sich auf den beschwerlichen Abstieg.

Natürlich war er allein, aber ein „Wir“ zu denken, liess ihn seine Altersgebrechen weniger spüren. Leider aber war der Weg in seine Zukunft jäh versperrt, eine junge, fette, träge Spinne saß dösend auf dem Ast.

„Hallo“, sagte der Wurm.

„Was geht“ sprach die Spinne.

„Derzeit wenig bei mir, würde es Dir etwas ausmachen Dich zur Seite zu begeben und mich bitte meines Weges weiterkriechen zu

lassen? “.

Aber die Spinne wandte sich ab und gab sich wieder ihrem trägen Dasein hin, tat scheinheilig so, als wäre die gesamte Welt somit wieder in komplette Ordnung gebracht.

"Nein, so werde ich nicht weiterkommen", dachte der Wurm. Besann sich und versank seinerseits in einen schlafähnlichen Zustand.

Langsam erreichten ihn Erinnerungen an seinen längst davongezogenen Enkel, der annodazumal doch noch einmal zu einem Besuch bei seinem Großvater angetanzt kam.

Vage bahnten sich Wortfetzen seines Nachkommens einen Weg in seine Gedanken.

„Ey Alter „ , „Was geht „ , „alles...“

Ja! der Wurm wurde schlagartig wieder wach, das könnte ein schöner Einstieg in für ihn Weiterbringendes sein. Erhobenen Wurmhauptes wandte er sich, in die Fußstapfen der Jugend tretend, erneut der Spinne zu und deklarierte selbstbewusst „alles porno? „ .

Woraufhin die Spinne wenig begeistert aber immerhin doch träge reagierend murmelte, „Widerlich, wenn Gammelfleisch auf Gova macht seil ich mich lieber ab“.

Und so geschah es. Der Wurm verstand verschmitzt nur eins, sein Weg war frei und zog zufrieden weiter.

Himbeere, Oktober 2015