LandLEBEN
Früher blickten wissbegierige Kinderaugen
in blühende
klassische Bauerngärten.Gemüse,
Kräuter und Blumen
gebräuchlich willkommener Ausdruck
dieses Hoftreibens.
Gespannter Glanz verzauberte das Gesicht.
Aromatische Düfte begleiten den wiegenden
Tanz der Blütenkelche.
Begeistern die Zaungäste immer
auf das Neue.
Bäuerinnen hegten und pflegten,
mit körperlicher Mühe, Zeitaufwand -
neben den anfallenden
beschwerlichen Alltagsaufgabe -
den Garten mit achtsamer
liebevoller Fürsorge.
Stolzer Ausdruck eines Bauernhofes.
Alte vertrauten im Glanz der
untergehenden Sonne,
mit müden Arbeitshänden auf
der Haustürbank -
reizvoll mystisch Legenden
und Sagen an die Nachkommenschaft.
Heimatverwurzelung sprach aus Seelenherzen.
Symbolhafte Kultur eines Dorfes. Stetiger Rhythmus der Jahreszeiten
zeichneten das betriebsame Leben seiner Volksgemeinschaft nach.
Keineswegs verlief alles rosig in den niedergeschriebenen Ortsanalen.
Sie versuchten einen Weg zu finden.
Eine Lösung! Für ein redlich,
friedlich-sattes Leben. Harte Arbeit,
Demut, Verzicht und Kümmernisse
schrieben tiefe Textpassagen in Menschenlebensblätter.
Zeit beeinflusste, bewirkte und
verwandelte die Strukturgesamtheit.
Industrialisierung beschwingte formgebenden
wirtschaftlichen Einzug.
Althergebrachte Hofhaltungen entschwanden. Wenige Söhne übernahmen
das traditionelle Berufsbild.
Ertragsspendende Felder
und Wiesen veräußert. Zeitgemäßes Licht durchflutete Häuser errichtet.
So wirkt das Kerngeschehen heute
in der ländlichen Kommune
mit anderen Verschiedenartigkeiten
und attraktive Facetten auf.
Jetzt ziehen Menschen aus der Stadt
auf das Land. Sanfte Idylle lockt.
Sehnsuchtsvoll.
Zu den Wurzeln zurück?
Keine politischen oder finanziellen Asylanten
suchen ihren Lebensplatz dort.
Abgewandt von Fremdartigkeit,
nachbarschaftlicher Anonymität und
farcenhafter Funktionalität im grau gewebten Großstadtdschungel. Innerlich
verabschiedend von potenziellen
Aggressionsausbrüchen Dritter,
permanenten Bettelgestalten
und zu wenig Spielraum für Kinder.
Einen Platz finden an dem
der Nachbar kein Fremder ist.
Mit demselben Sprachverständnis
von Werten spricht.
Sicherheit, Ordnung und Überschaubarkeit
lassen die
Menschen dorthin streben.
Harmonie breitet Idylleflügel aus-
in liebreizende grünweite Landschaft.
Prächtiger Garten um das ersehnte
individuelle Haus.
Samstags wird der Gehsteig
säuberlichst gekehrt,
das Wochenendritual ist
„eingeläutet“.
Einbürgerung per Umzug?
Dazugehören? Nein!
Familienverwobenheiten, eingesessenes
Besitzrechtsdenken
sowie Traditionen wohnen in den
Herzen der Dörfler.
Die Gemeindezusammensetzungen
weisen altverwurzelte
hierarchische Strukturen auf, über
die der Neuzuzug noch nicht verfügt.
Erwirbt keine automatische
mitmenschliche Eingemeindung.
Äußerliche Idylle bröckelt.
Ein einsichtsvoller stetiger Prozess
im Heimatland seine
Heimat ursprünglich zu leben
- beginnt!
Wirksames Miteinander, einbringen
in diese humane Siedlung
und ein respektierender Blick/Umgang
fangen an,
die ersten Schritte auf diesem Weg
zu gehen.
Der realistische Selbstblick wird vom
Eigenheim und
Gartenanpflanzung
über den Zaun in die wachsende pulsierende Dorfgemeinschaft gerichtet.
Loraine
2007