Gedichte
Der schöne Schein - 6. Teil

0
"Der schöne Schein - 6. Teil"
Veröffentlicht am 19. September 2015, 20 Seiten
Kategorie Gedichte
© Umschlag Bildmaterial: Alexander Pohl für Ideekarree Leipzig
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Demian S Lunaris - dem Mond zugehörig, Dichter aus dem Dunkel der Nacht. Ein Leben auf der Achterbahn mit allen Höhen und Tiefen, oft gefallen, doch immer wieder aufgestanden, das öffnet besondere Perspektiven auf das Leben und die Gesellschaft. Ein wahrer Suchender wird immer finden - wenn er konsequent seinen Weg geht, der oft schmerzhaft ist, aber sich zu gehen lohnt. Die Person hinter dem Dichter ist im Schatten - denn die Werke sollen ...
Der schöne Schein - 6. Teil

Der schöne Schein - 6. Teil

An einen Schizophrenen

Gehetzt und getrieben Was ist dir geblieben? Stehst vor einer Wand Es nimmt dir den Verstand Psychisch krank Des Schicksals Dank? Die Gene oder Opfer dieser Welt? Weißt auch nicht, wie es sich verhält Stimmen hörst du unentwegt Höhnisch sind sie unterlegt Wie soll es jetzt nur weitergehen? Warum du? Du kannst es nicht

verstehen Die Weißkittel bemühen sich sehr Geben dir Pillen, du willst keine mehr Deine Welt werden sie nie kapieren Deine Wahrheit nie ganz respektieren Was ist krank und was „normal“? Wann ist ein Geist schon ideal? Im „Kranken“ kann auch Schönheit sein Doch ist das Schöne oft allein Klar geht’s oft nicht ohne Pillen Klar brauchst du Hilfe und dazu den Willen Doch lass sie nicht auch deine Einzigartigkeit

„heilen“ Ab und an sollst du auch noch in deiner eig'nen Welt verweilen

BACK FROM HELL

Ich bin der, der durch dein Raster gefallen ist Der, dem du den Rücken zugewandt hast, als er ganz unten war Ich bin der, den du verhöhnt hast, weil er schwach war Ich bin der, auf den du getreten bist, als er wehrlos war Ich bin der, für den du dir nicht die Mühe gemacht hast, obwohl es deine Pflicht war Ich bin der, den du in deine engen Schubladen eingeordnet hast Ich bin der, an dem du ein Exempel

deiner Halbwahrheiten statuiert hast Ich bin der aus deiner Statistik Ich bin der, der daneben stand, als du deine Lügen und Vorurteile rausposaunt hast Der, dem du das Herz gebrochen hast Ich bin der, der so lange still aushalten musste Ich bin der, der ewig schweigen sollte Ihr konntet nicht ahnen, dass ihr mich wiederseht Von dort wo ich war gibt es kein Zurück – normalerweise Doch was ist schon normal? Und jetzt – Gnade euch

Gott! Auch wenn meine Waffe nur das Wort ist, seid euch gewiss: Am Ende bekommt doch jeder, was er verdient

Schreibblockade

Ich weiß nicht mehr, was ich schreiben soll Hab alles schon gesagt Das Blatt ist leer, das ist nicht toll Die Hand am Stift versagt Alles, was mich so berührt Alles, was mir wichtig ist Hab ich schon formuliert Es kommt nichts mehr, ach so ein Mist Noch was über Freiheit? Noch was über Tod? Über Glück und über Leid? Über des Menschen

Not? Vielleicht kommt wieder mal was raus Doch gerade läuft es nicht Ich mach mir jetzt nichts weiter draus Es kommt schon wieder Licht Doch was seh ich da, das Blatt hat sich gefüllt Viel geschrieben, wenig Sinn Egal, den Zweck hat's auch erfüllt So dass ich nun zufrieden bin

Sinnsuche rückwärts

Auf der Such nach dem Sinn Kam ich in manche Sackgasse So sehr wollt ich wissen, wer ich bin Warum ich so liebe, warum ich so hasse Auf der Suche nach dem richtigen Weg Hab ich so manches erkannt Auf diesem schmalen Steg Weit weg vom inneren Heimatland Doch je weiter ich mich entfernte Desto mehr wurde eines mir klar Egal, was ich auf der Reise noch lernte Kam eine Erkenntnis so

wunderbar: Das Ziel ist der Anfang, ich muss nur zurück Denn ich hatte schon mal alles besessen Nur der Blick war in die Ferne entrückt So hab ich mein Glück nur vergessen Diese Odyssee war sicher nicht vergeblich Doch ich weiß jetzt, wonach ich streben muss Dieses Wissen ist erheblich Der Anfang ist auf dem Weg zum Glück auch der Schluss

Unmaskiert

Hab Mut, dich mir zu offenbaren Die Masken tragen wir doch ständig Ich will dich pur, ich streb nach Wahrem Mein Hunger danach ist unbändig Nur du und ich, so wie wir sind Was kann es Schöneres geben? Zusammen frei sein wie der Wind Wenn wir nach uns'rer Wahrheit streben Zwei Körper, eine Seele Als wir uns dann wirklich erkennen Jetzt gibt das Echte die Befehle Und uns're Herzen

brennen Da draußen ist die kalte Welt Doch wir haben den Augenblick Das ist es, was am Leben hält Das ist doch wahres Glück So echt, so pur, so lieb ich dich So kann es immer sein So lang gewartet habe ich Du linderst alte Seelenpein

Des Lebens Rest

Und die Jahre ziehen ins Land Heute hab ich mehr Verstand Doch diese alte Magie Als ich flog so hoch wie nie Kommt niemals wieder Und ich hör die alten Lieder Wollte nie so melancholisch werden Immer weiter vorwärts sehen Doch unser Schicksal hier auf Erden Ist's zu altern, schließlich zu vergehen Doch machen wir das Beste draus Denn es ist noch nicht ganz aus Und solang ich noch ein paar gute

Freunde hab Ist's noch weit entfernt das Grab So genießen wir des Lebens Rest Und machen daraus ein Fest


(c) Demian S Lunaris

0

Hörbuch

Über den Autor

Lunaris
Demian S Lunaris - dem Mond zugehörig, Dichter aus dem Dunkel der Nacht.
Ein Leben auf der Achterbahn mit allen Höhen und Tiefen, oft gefallen, doch immer wieder aufgestanden, das öffnet besondere Perspektiven auf das Leben und die Gesellschaft. Ein wahrer Suchender wird immer finden - wenn er konsequent seinen Weg geht, der oft schmerzhaft ist, aber sich zu gehen lohnt.
Die Person hinter dem Dichter ist im Schatten - denn die Werke sollen für sich sprechen und nichts anderes. Sie sollen vor allem zum Nachdenken anregen. In Ihnen sind sowohl tiefe Gefühle als auch philosophische "Weisheiten" aber auch eine kritische Sicht auf die Gesllschaft verarbeitet. Denn wer sich selbst und die Welt, in der wir leben nicht mehr hinterfragt, der ist schon tot. Dieser Mensch wird niemals aufhören, zu hinterfragen! Die Waffe ist das Wort - und so soll es auch sein.

Leser-Statistik
2

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Zeige mehr Kommentare
10
0
0
Senden

134808
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung