Kurzgeschichte
NACHdenken

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"NACHdenken"
Veröffentlicht am 14. September 2015, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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einer der auf dem Weg ist ...
NACHdenken

NACHdenken

Nachdenken

Am Anfang war die Begeisterung. Die Grenzen waren auf und frische Luft wehte durch das Land. Jeder Tag brachte etwas Neues, aber auch Unsicherheit. Wir haben die Reformatoren bewundert, die ersten Missionare, die den Kapitalismus zu uns trugen. Sie waren lässig, selbstsicher und agierten locker und cool. Das musste die Freiheit sein. Dann kam die Ernüchterung. Die Treuhänder verramschten die

Betriebe, die eigentlich dem Volk gehörten. Die Umtauschquote liquidierte einfach auch Firmen, die noch wirtschaftlich waren. Wertvoll waren wir als Konsumenten, gebraucht wurden die Absatzmärkte und die billigen Grundstücke. Mit dem Großkonkurs ging die Identität eines Volkes zugrunde. Es fand keine Vereinigung statt, wir wurden wohlfeil übernommen. Kein DDR – Bürger hatte eine reale Chance umgehend einzusteigen, weil keiner Geld und Garantien hatte. Nur eine Verschuldung war möglich und so hingen die wenigen „Gründer“ am Tropf

der Banken. Heute hat die Abklärung jede Euphorie verdrängt! Jeder kann reisen, wenn er denn Geld dazu hat. Wir haben zwar eine gleiche Sprache, aber hinter den Worten verbirgt sich ein divergenter Sinn. Ost denkt anders als West. Gleichzeitig findet ein Werteausverkauf statt, den man als Paradigmenwechsel tarnt. Treu und Glauben sind hohle Worte. Respekt und Toleranz erscheinen für Dünnbrettbohrer praktikabel. Werte werden von Ratingagenturen aus den USA bestimmt, die kein Mensch und

kein Staat dazu bestellt hat. Politiker regieren, die entweder schon das „Kerbholz“ voll haben oder auch vor Gericht standen. Vielleicht ist das ein Grund, der die Menschen/Bürger den ungeliebten Linken (auch den Rechten) zutreibt, weil man dort noch einen wahrhaftigen Rest vermutet. 09112014 jfw

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Boris
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baesta In Vielem gebe ich Dir recht. Doch deswegen sich für rechtsradikale Gruppierungen zu entscheiden, wäre sicher auch keine gute Wahl. Überall, wo zu viel polarisiert wird, kommt nichts Gutes ras.
LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Boris ich hatte im Urtext die Linken benannt und habe kurz vor dem Einstellen die "Gegenseite" dazu zitiert...

LG und Dank
Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Hallo Jürgen, auch im Westen war nie alles schön, echt und ehrlich. Auch wir wurden von unseren Politikern belogen was das Zeug hält. Und Kohls Geschwätz: "blühende Landschaften in 5 Jahren", war ausgesprochen dumm und unrealsitisch. Noch heute zahlen wir den Soli, wo er aber eingesetzt wird, wissen wir nicht. Seitens der Politik wurde versprochen, dass er längstens 10 Jahre läuft. Von Westdeutschland aus wurden vor der Teilung viele Millionen in Ostdeutschland investiert. Hast du dich mal gefragt, wo die geblieben sind? Ich nehme an bei eurer damaligen Regierung. Nicht nur Strauß brachte eine Mio. mit. Die DDR hätte ja bei weitem nicht so lange existieren können, wenn nicht immer wieder Mittel zur Verfügung gestellt worden wären. Ich kann verstehen, dass vieles aus der Sicht "normaler Bürger" anders aussieht, als es in Wirklichkeit war. Und jetzt, mit dem langen Abstand von 25 Jahren hat man - und das ist nur allzu menschlich und normal - die vielen Bitternisse vergessen und das Gute ist einem in Erinnerung geblieben, dem man in gewisser Weise nachtrauert. Übrigens ich bin kein Wessi, aber auch kein Besserwessi. Ich wollte dir einfach mal ein paar Gedanken aus anderer Sicht aufzeigen. Liebe Grüße Ira
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Danke für Deine Sichtweise.

LG Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
HarryAltona Alles verloren, trotz der Versprechen der Verantwortlichen, die diese Feindliche Übernahme als Gewinn für alle versprachen. Von der aber nur wenige profitierten. Da ist es schon verständlich, dass man nach Alternativen sucht. Doch radikale Bauernfänger sind mit Sicherheit keine Heilsbringer.
lg... harryaltona
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Dabei versuchte ich realistisch zu bleiben...

LG und Dank
Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke STARKE Gedanken

Bilder vom "Ausverkauf" kamen mir in den letzten Tagen auch immer wieder in die Erinnerungen gemischt
Und jetzt wird eh wieder "Aufgemischt" Volk gegen Volk gehetzt
"Schuldige" gesucht
:)
Ein Satz wird mir wohl ein Leben lang in Erinnerung bleiben,
als eine Kollegin meinte. "seien sie doch froh das wir jetzt den Westen haben, da können sie ihren Kindern endlich vernünftige Schokolade kaufen, die hatten wir ja nie" :)
Schokolade macht SATT

VERRAMSCHT!
Schon allein dafür nen Favo von mir
Talerchen sind ja wie immer nicht möglich :)
Grüße in den Tag
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Schön das Du es ähnlich siehst

LG und Dank
Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Ick dachte eben beim lesen einfach nur
KLASSE
Sind ja meine Gedanken und Erinnerungen doch nicht "vertrübt" :)
Vor langer Zeit - Antworten
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