In Schneckenhausen war immer etwas los.
Einmal sah man eine Schneckenkarawane. Was ihr wisst nicht was das ist?
Dann will ich euch das mal bildlich erzählen.
Also das war wie folgt.
An erster Stelle war Toni Eistüte. Er hieß so, weil er statt eines
Schneckenhauses eine Eistüte mit drei Kugeln Eis auf sich trug. Das kam folgendermaßen. Klaus der Nachbarjunge bekam von seiner Tante ein Eis geschenkt, er freute sich auch sehr darüber. Da kam Rudi und sagte: " Lasse
mich auch mal lecken."
Klaus sagte:" Nein, das tue ich nicht."
Er wollte das Eis nach hinten halten und dabei fiel es ihm aus der Hand direkt auf Toni. Der freute sich darüber so sehr, das er die Eistüte behielt.
Hinter Toni kam Heini der Zeltmann. Er hatte statt eines Schneckenhauses ein blaues Zelt auf seinem Rücken. Das passierte folgendermaßen.
Lieschen nähte für ihr Leben gern. Eines Tages nähte sie ein blaues Puppenkleid, dabei fiel ihr ein Stückchen blauen Stoff herunter. Genau auf Heini. Heini suchte sich vier kleine Holzstöckchen und machte sie an dem Stöckchen Stoff fest. Es war eine schöne Zelt. Er suchte sich
dann noch ein Lieschen in den Sachen eine kleine Sonnenbrille und einen kleinen Fotoapparat. Die Brille setzte er sich auf die Nase und den kleinen Fotoapparat hängte er sich um. Als Lieschen das sah, schnitt sie
von ihrem orangen Stoff zwei Dreiecke ab und machte Fähnchen daraus. Diese befestigte sie an den Stangen und danach kroch Heini davon.
Hinter Heini kam Ralf der Schwimmer. Warum er so hieß, schreibe ich euch jetzt auf. Er hieß so, weil er einen weißroten Rettungsring um hatte. Es war eigentlich kein Rettungsring, sondern ein Plastikring, den kleine Mädchen am Finger trugen. Er war Susi gerade in dem
Moment vom Gartentisch gefallen, als Ralf unten vorbei kroch. Er schlüpfte unbemerkt durch den Ring und mit demselben davon. Auch Susi hatte nichts bemerkt. Seit diesem Tag hieß Ralf nur noch Ralf der Schwimmer.
Hinter Ralf kam Tom Fass. Er hieß so, weil er durch ein kleines Spielzeugfass gekrochen war, das er nicht mehr abbekam. Ach ich muss euch doch noch erzählen, wie das mit dem Fass genau passiert war. Also Tom kroch in seinem Schneckentempo durch den Garten, dabei kam er auch an der Spielzeugkiste von Tim vorbei. Da Tom von Natur aus sehr neugierig war, durch schnüffelte er natürlich auch die Kiste. Dabei stieß er
auf das kleine Fass. Eigentlich wollte er nur gucken, was da drinnen war. Als er aber im Fass drinnen war, kam er nicht mehr zurück und beschloss noch weiter durch zu kriechen. Als aber Tom durch den Boden gekrochen war, blieb er stecken und kam weder vor noch zurück. Er überlegte sich, was er tun könnte, da ihm aber nichts gescheites einfiel, kroch er mit dem Fass davon.
Hinter Tom kam der kleine Friedolin Haus. Er hatte eine kleines Haus auf seinem Rücken, welches von einer Eisenbahnanlage stammte. Das war so. Eines schönen Tages, kroch Friedolin durch den Garten von Herrn Schrumm. Dieser saß an seinem Tisch und bastelte
für seine Eisenbahn. Er klebte kleine Häuser und Bäume auf eine große Holzplatte, zu einer Landschaft zusammen.
Als er da so klebte, fiel ihm eines seiner Häuschen mit dem roten Dach herunter.
Friedolin, der gerade unter dem Tisch durchkroch, sah das Häuschen. Da er kein Schneckenhaus besaß, aber sehr gerne eines hätte, nahm er es kurze Hand auf seinem Rücken mit. Als er weit genug vom Tisch entfernt war, kroch er durch das Häuschen und so hatte er jetzt auch ein Schneckenhaus.
Hinter Friedolin kam Mischa der Toilettenmann. Er hieß so, weil er ein kleines Toilettenhäuschen mit Herzchen
auf sich trug. Das passierte folgendermaßen. Mischa kroch durch den Garten, wo gerade Kai spielte. Er spielte mit kleinen Häuschen und als es Abend wurde, packte er alles weg, nur das kleine Toilettenhäuschen vergaß er. Mischa guckte sich dieses Häuschen genauer an und weil es ihm gefiel, kroch er durch und mit dem Toilettenhäuschen davon.
Hinter Mischa kam Moni Kaffeetasse. Sie kam zu ihrem Namen, durch folgende Sache. Kerstin spielte mit ihren Puppen, Kaffeeklatsch. Als sie aufräumen sollte, weil sie mit zur Oma sollte, fiel ihr eine kleine Tasse herunter und gerade in diesem Augenblick, kroch Moni vorbei.
Sie fand es recht schick, die rote Tasse mit weißen Punkten. Sie behielt diese und hatte ihren Namen weg.
Hinter Moni kam Seppi Pudelmütze. Das er so hieß, das kam so. Katja saß und strickte für ihre Plüschtiere und auch für ihre Puppen. Sie machte hübsche Sachen. Am Nachmittag wollte sie ihrem kleinsten Teddybär eine Pudelmütze aufziehen, Da rief die Mutter:" Katja, die Manuela ist gekommen. Sie fragt ob du mit ihr draußen spielen möchtest."
Katja ließ alles stehen und liegen und ließ auch ihren Teddy ins Gras fallen, dabei fiel die blauweiße Pudelmütze genau auf Seppi, der sich gerade ausruhen wollte. Seppi fand das ganz
toll. Er suchte sich noch einen passenden Schal zur Mütze. Als er sie gefunden hatte, legte er sich diesen um seinen Hals. Er fand einen kleinen Spiegel und betrachtete sich in diesem, er fand sich total schick und kroch mit den Sachen davon.
Hinter Seppi kroch Philipp Künstler, Er hieß so, weil er ein ganz buntes Schneckenhaus hatte. Das kam so. Dieter aus der Nachbarschaft hatte Philipp eingefangen, was ja wohl auch nicht schwer war, denn Philipp war ja sehr langsam. Also Dieter nahm Philipp hoch und setzt ihn auf seinen Tisch. Jetzt holte Dieter seine Ölfarben raus und seinen Pinsel. Er fing an Philipps
Schneckenhaus zu bemalen.
Er malte die erste Rille hellgelb, die nächste dunkelgelb, hellorange, rosa, dunkelrot, lila, blau, grünblau, dunkelgrün, etwas helleres dunkelgrün, noch etwas helleres dunkelgrün, dunkelgelbgrün, hellgelbgrün, hell gelb, dunkelgelb, orangegelb, dunkelorange, orangerosa, hellrosa, rosa, rosalila, helllila, dunkellila, lila, blau, grün, rot und gelb.
Als er ihn fertig angemalt hatte, versiegelte er die Farben, damit sie nicht im Regen verlaufen würden. Danach setzte er Philipp vor einen kleinen Spiegel. Philipp betrachtete sich von allen Seiten und fand sich unheimlich
schick. Nun setzte Dieter Philipp wieder ins Gras. Philipp kroch so bunt wie er war davon.
Hinter Philipp kroch Rudi Wohnwagen mit der Mütze. Das geschah so. Rudi kroch durch die Wiese eines Kindergartens. Draußen spielten viele Kinder. Sie spielten mit kleinen Autor und Wohnwagen.
Da rief der kleine Heiner:" Der Wohnwagen hat ja gar keine Räder und keinen Boden mehr. Mit dem kann man nicht mehr spielen."
Mit diesen Worten warf er den Wohnwagen hinter sich. Gerade in diesem Moment kam Rudi vorbei gekrochen. Der kaputte Wohnwagen fiel
genau auf ihn. Er fand das toll mit dem Wohnwagen und behielt ihn. Als der Kindergarten aus war und alle Kinder nach Hause gegangen waren, suchte sich Rudi noch eine Mütze. Nach langem Suchen, fand er eine Autofahrermütze und zog sie auf. Er war sehr zufrieden und kroch davon.
Hinter Rudi kam Stefan Stiefel. Das er so hieß, hatte er einem kleinen Stiefel an seinem Hinterteil zu verdanken. Das kam so. Stefan war im Zook. An diesem Tag waren viele Eltern mit ihren Kindern im Zoo. Viele hatten ihre Plüschtiere und Puppen dabei. Kathrin hatte ihre Puppe besonders schön gemacht. Die Puppe hatte blaue Stiefelchen an. Als Kathrin
mit ihren Eltern bei den Walen stand, schubste jemand gegen die Puppe und dabei verlor die Puppe ihr Stiefelchen. Dieses Stiefelchen fiel gerade in dem Moment nach unten, als Stefan unten vorbei kroch.
Stefan schüttelte das Stiefelchen von seinem Kopf, weil er ja mit Stiefel auf dem Kopf nichts mehr sehen konnte. Er überlegte, was er denn mit dem Stiefelchen machen könnte. Er guckte sich um und sah, dass die Menschen die Stiefel an den Füßen trugen. Also steckte Stefan sein Hinterteil in das Stiefelchen und kroch davon.
Hinter Stefan kroch Knut Spielkiste. Das er so hieß, kam wie folgt. Knut war in
einem Garten wo Kerstin mit ihrem Puppenhaus spielte. Sie räumte gerade ihr Puppenhaus aus, weil sie es umräumen wollte. Sie legte alles auf die Wiese. Im Augenblick räumte sie das Kinderzimmer des Puppenhauses aus. Sie legte eine klitzekleine Spielkiste auf die Wiese.
In dieser Spielkiste waren viele klitzekleine bunte Holzklötzchen. Da kam Knut vorbei gekrochen. Er sah diese niedliche kleine Spielkiste und nagte sich durch die Selbe, als er sie in die Mitte seines Körpers gebracht hatte, kroch er mit der Kiste davon.
Diese lustigen Schnecken hatten sich zu einer Karawane zusammengeschlossen.
Sie waren jetzt ja keine normalen Schnecken mehr.
Falls ihr mal einen unserer Schneckenfreunde triffst, sei nett zu ihm.
Copyright ©Text von Jenny Jatzlau