Suse war eine wunderschöne schwarzweiße Katze. Sie lebte mit ihren elf Geschwistern in einem wunderschönen Zuhause.
Jeden Morgen ging sie mit ihren Geschwistern in die Schule. Sie besuchten die zweite Klasse. Es waren noch viele andere Katzen in dieser Schule, auch in der Klasse waren viele andere Katzen. Sie lernten schreiben, rechnen, lesen, malen und singen. Manchmal hatten sie auch turnen, dann spielten sie mit einem Ball oder einem Seil. Es machte Suse sehr viel Freude.
Doch eines Tages wollte Suse nicht mehr zur Schule gehen, Keiner und nichts konnte sie mehr dazu bewegen, hinzugehen.
Die Mutter fragte sie:“ Hat dich jemand geschlagen oder geärgert?“
Aber Suse weinte nur und sagte:“ Ich gehe nicht mehr zur Schule. Ich bin krank.“
Mit diesen Worten ging sie in ihr Zimmer und warf sich auf ihr Bett. Im gleichen Moment fing sie wieder an zu weinen.
Die Mutter klopfte vorsichtig an ihre Türe an, weil sie ihre Tochter weinen hörte. Suse guckte auf und man sah ihr an das sie Angst vor der Schule hatte. Aber warum nur?
Die Mutter setzte sich neben sie auf das Bett und nahm sie in den Arm. Suse schmiegte sich ganz fest in den Arm der
Mutter. Sie weinte immer noch.
Die Mutter fragte:“ Was ist denn los, Suse? Mir kannst du es doch erzählen.“
Suse wusch sich die Tränen aus dem Gesicht und sagte dann:“ Ich habe eine schlechte Arbeit geschrieben und deshalb hänseln mich die anderen immer. Sie rufen mir hinterher, das ich nichts könne, das ich dumm wäre und faul. Nie lernen würde und deshalb bräuchte ich überhaupt nicht mehr in die Schule kommen. „ Bei diesen Worten fing sie wieder an zu weinen.
Mutter drückte ihre Suse noch fester an sich und sagte:“ Wisst du was Suse, heute bleibst du Zuhause und morgen gehe ich mit dir zur Schule und werde
mit der Lehrerin sprechen. Wollen doch mal sehen ob das nicht aufhört, das man dich ärgert.“
Suse guckte ihre Mutter dankbar an und sagte:“ Danke Mutter, ich werde dir auch heute ganz viel im Haus helfen, beim arbeiten. Als erstes räumte ich die Kinderzimmer auf und dann werde ich spülen. Ich bin ja so froh, das du mir helfen wirst.“
Mit diesen Worten ging sie in die obere Etage und fing an die Kinderzimmer aufzuräumen. Nach gut zwei Stunden kam sie wieder runter und ging in die Küche, dort wusch sie das Geschirr ab. In der Zwischenzeit hatte die Mutter Kekse und
Milch auf den Tisch gestellt und sagte zu Suse:“ Komm Suse, ich habe Kekse und
Milch herausgeholt, du musst doch großen Hunger haben, wo du so viel gearbeitet hast.“
Suse ging zum Tisch und setzte sich hin. „Mh,“ sagte sie; „ das schmeckt aber lecker. Ich war auch sehr hungrig. Jetzt weiß ich erst, was du jeden Tag machen musst. Ich werde dir ab heute öfter helfen.“
Mutters Augen strahlten vor entzücken und sie schloss ihre Tochter in die Arme. Es kamen ihr vor lauter Freude sogar die Tränen.
Sie sagte:“ Ich bin so stolz auf dich
meine kleine Suse. Aber wenn du aus der Schule kommst, dann hast du auch sehr viel geleistet und brauchst mir nicht mehr bei der Hausarbeit helfen. Dann hast du Zeit zum Spielen. Aber trotzdem finde ich es ganz lieb von dir, das du mir helfen möchtest, Danke der gute Wille ist oft mehr wert als jede Tat die man mit Widerwillen macht.“
Suse drückte Ihrer Mutter und sagte:“ Ich habe dich lieb, Mama. Ich freue mich schon wieder auf die Schule Morgen.“
Die Mutter freute sich über diese Worte noch mehr.
Der Tag wurde wunderschön. Mutter und Suse unternahmen ganz viel. Sie gingen auf den Spielplatz, in die Stadt. Mutter
kaufte Suse ein Paar Stiefel, ein Paar Socken, eine Jacke, eine Hose und Pullover. Dann kaufte sie ihr noch eine Puppe, die sie sich schon so lange gewünscht hatte. Suse war glücklich, Mutter auch. Dann gingen sie noch ins Kino und anschließend nach Hause.
Zu Hause warteten schon der Vater und die Geschwister auf die Beiden. Mutter machte Abendbrot und Suse sagte:“ Wir waren in der Stadt, auf dem Spielplatz und im Kino. Und morgen gehe ich wieder in die Schule.“
Die Geschwister klatschten vor Begeisterung in die Hände und Vater sagte:“ Das ist meine Tochter, sie lässt sich von keinem und niemanden
unterkriegen. Ich bin stolz auf dich mein Kind.“
Suse lächelte verschmitzt und aß ihr Butterbrot. Dann ging sie schlafen.
Am nächsten Morgen stand sie als erste auf und lief ins Schlafzimmer der Eltern, sie rief:“ Aufstehen. Ich muss zur Schule!“
Mutter und Vater gucken sie aus verschlafenen Augen an und guckten auf die Uhr, dann sagte Vater:“ Es ist doch erst 5.00 Uhr und wir können noch 1 ½ Stunde schlafen. Gehe auch wieder ins Bett.“
Suse guckte ein wenig traurig und ging wieder in ihr Zimmer. Als sie in ihrem Zimmer so auf dem Bett saß, sagte sie
sich:“ Ich werde jetzt in die Küche gehen und den Tisch decken, dann werde ich das Frühstück machen und sie alle wecken.“
Gesagt, getan. Sie ging in die Küche und deckte den Tisch. Dann machte sie das Frühstück. Sie guckte auf die Uhr, es war 6.15 Uhr und sie ging als erstes in die Zimmer ihrer Geschwister und weckte sie mit den folgenden Worten:“ Frühstück ist fertig. Los raus aus den Federn.“
Die Geschwister guckten sie ganz verdutzt an und standen dann auf.
Suse ging in das Schlafzimmer der Eltern und sagte:“ Es ist 6.30 Uhr, steht ihr jetzt wohl aus. Frühstück ist fertig. Meine Geschwister sind auch schon
aufgestanden.“
Die Eltern standen auf und gingen in Badezimmer. Da waren aber schon ihre 11 anderen Kinder und wuschen sich, putzten sich die Zähne und kämmten ihr Fell. Mutter und Vater stellten sich hinten an und warteten bis sie an der Reihe waren. Vater wusch sich. putzte sich die Zähne und rasierte sich und Mutter wusch sich und putzte sich die Zähne, dann kämmte sie ihr Fell und sie gingen gemeinsam in die Küche wo schon ihre Kinderschar saß und auf sie warteten. Sie setzten sich hin und frühstückten.
Da sagte Vater:“ Übrigens, ich habe heute einen Urlaubstag genommen um
euch in die Schule zu bringen. Außerdem wollten Mutter und ich mit euerer Lehrerin sprechen, weil Suse doch nicht mehr in die Schule wollte, da die Klassenkameraden so böse zu Suse so böse und frech waren. Also beeilt euch ein wenig, damit wir nicht zu spät in die Schule kommen.“
Die Katzenkinder steckten sich die Reste in den Mund und riefen:“ Fertig, es kann los gehen!“
Vater holte seinen Kleinbus aus der Garage und alle stiegen ein. Es wurde eine lustige Fahrt. Die Kinder sangen lustige Lieder und die Eltern stimmten ein.
An der Schule angekommen, standen
schon die Klassenkameraden an dem Schultor und wollten wieder Schimpfworte gegen Suse aussprechen, aber als sie die Eltern von Suse sahen, blieb ihnen das Wort im Halse stecken und sie liefen geschwind auf den Schulhof.
Suse und ihre Eltern gingen ins Lehrerzimmer und sprachen mit der Lehrerin über die Vorkommnisse mit ihrer Tochter.
Vater Katze sagte:“ Liebe Frau Maunz, ich bitte sie, wenn Klassenarbeiten zurückgegeben werden, doch bitte nicht vor der Klasse die Zensuren laut zu sagen. Es reicht doch auch ein einfaches zurückgeben ohne Kommentar oder
stimmen sie mir da nicht zu ? Außerdem verbiete ich mir, das meine Tochter von den Klassenkameraden aufgezogen wird und geärgert. Ich hoffe sie kümmern sich darum.“
Die Lehrerin sagte:“ Ich verspreche ihnen, den Kinder die Klassenarbeiten nur noch in die Hand zugeben ohne die Zensur zu sagen. Auch werde ich dafür sorgen, dass man ihre Tochter nicht mehr ärgert.“
Suse ging fröhlich in ihre Klasse und setzte sich neben ihre Freundin Miomi. Die anderen wollten wissen:“ Warum musstest denn zu unserer Lehrerin mit deinen Eltern. Hast wohl was ausgefressen oder?“
In diesem Augenblick kam die Lehrerin in die Klasse und sagte:“ Peter komme bitte mal nach vorne.“
Kater Peter stand auf und ging nach vorne.
Die Lehrerin sagte:“ Sage bitte deiner Mutter oder deinem Vater das er mich heute Abend anrufen soll. Außerdem lasst ihr alle Suse in Zukunft in Ruhe. Ferner werden die Zensuren von Klassenarbeiten nicht mehr laut vorgelesen, Ihr nehmt die Arbeiten mit nach Hause und guckt da nach welche Note ihr habt. Habt ihr das alle verstanden?“
Die Kinder sagten:“ Ja, ist in Ordnung.“
Die Lehrerin fuhr im Unterricht fort und
ab diesem Tage herrschte Ruhr und Ordnung in der Schule. Suse machte die Schule bis zu ihrem letzten Schultag sehr viel Freude und sie war auch sehr gut in der Schule.
Ach, könnte doch jede Lehrerin und jeder Lehrer in der richtigen Schule auch so viel Verständnis haben wie die Katzenlehrerin. Das wäre mein größter Wunsch für meine Kinder, die in die Schule gehen.
Copyright ©Text von Jenny Jatzlau