Die Mäuse in der Speisekammer
In fast jedem Haus gibt es eine Speisekammer.
Im Haus Nummer fünf in der Kastanienallee, gab es auch eine Speisekammer.
In dieser Speisekammer lebte eine Mäusefamilie.
Ihnen mangelte es an nichts. Sie hatten Wurst, Wein, Käse, Fisch, Äpfel, Speck und Schmalz. Auch gab es Marmelade.
Eines Tages kam die Dame des Hauses und wollte in der Speisekammer aufräumen.
Die Türe ging auf und die Mäuse verschwanden erst einmal in ihrem
Mauseloch. In der Eile vergaßen sie ganz sich etwas zu essen und zu trinken mit zunehmen.
Die Frau des Hauses räumte erst einmal alles aus der Speisekammer raus und stellte alles in den Flur, nachdem sie es in Kartons gepackt hatte.
Paul der älteste der Mäuse sagte:" Wenn sie sich nicht beeilt, dann werden wir noch alle jämmerlich verhungern."
Da kam Manfred, der Draufgänger der Familie, der sagte:" Ich kann uns ja versuchen, etwas zu essen und trinken zu holen."
Paul sagte:" Das ist zwar sehr ehrenhaft, aber ich glaube, die haben eine Katze und wenn die dich erwischt, dann hat sie
etwas zu fressen gehabt und wir würden immer noch verhungern. Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen."
Sie setzten sich zusammen und berieten sich.
Die Kleinste der Mäuse, mit Namen Milli, sagte:" Ich habe Hunger."
Paul sagte:" Ich weiß, wir haben alle Hunger."
Die Frau dieses Hauses sortierte die Vorräte nach Sorten und Verfalldatum.
Die Mäuse wurden immer hungriger.
Da schellte plötzlich das Telefon. Die Frau ging zum Telefon und nahm den Hörer ab.
Da sagte Manfred:" Ich gehe jetzt etwas zu essen holen. Die Frau ist jetzt
bestimmt einige Zeit beschäftigt."
Manfred machte sich auf den Weg. Er lief zu den Kartons mit dem Speck, der Wurst und dem Käse. Er fraß sich durch den Karton und gelangte zu den Leckereien. Er packte was er tragen konnte in die Taschen.
Anschließend lief er so schnell wie er konnte zurück in das Mauseloch.
Die Freude war groß, als Manfred mit den leckeren Sachen wieder bei ihnen war. Er verteilte das Essen und alle ließen es sich gut schmecken.
Da kam die Frau des Hauses vom telefonieren zurück. Sie machte sich weiter ans saubermachen. Der Tisch wurde abgerieben. Die Regale
ausgewischt.
Anschließend machte sie Etiketten mit den Namen der Sachen und wann sie die Sachen in die Abstellkammer gestellt hatte. Sie legte auch ein Buch an, wo die Sachen drinnen standen, um zu sehen, was sie wieder neu kaufen musste. Danach räumte sie alles wieder an seinen Platz.
Mittlerweile war es schon 12.00 Uhr mittags. Sie ging in die Küche um das Mittagessen zu kochen. Sie Kinder kamen aus der Schule und der Mann zum Essen nach Hause.
Die Mäuse hatten nun genug Zeit sich noch einiges in ihr Mauseloch zu holen.
Nach gut eineinhalb Stunde kam die Frau
wieder und wollte weiter machen.
Milli, die sehr klein und dadurch auch sehr langsam war, befand sich noch in der Speisekammer. Die Frau sah das kleine Mäuschen und fing sofort an, laut zu schreien. Sie stieg auf einen Stuhl und dann auf den Tisch. Sie rief nach ihrem Mann:" Fred. da ist eine Maus !!"
Fred war aber schon wieder zur Arbeit und die Kinder waren bei ihren Freunden.
Die Frau war also alleine in der Wohnung.
Milli hatte den Schrei gehört und lief so schnell sie konnte in das Mauseloch. Sie zitterte am ganzen kleinen Körper.
Da die Frau die Maus nicht mehr sah,
stieg sie vom Tisch auf den Stuhl. Guckte noch einmal genau nach, ob die Maus auch wirklich weg war und stieg dann vom Stuhl herunter. Sie kniete sich auf den Boden und guckte an der Fußleiste entlang und fand das kleine Mauseloch. Sie guckte hinein und sah einige kleine Mäuschen, die zitternd hinter dem Ausgang warteten.
Die Frau dachte:" Es sind ja ganz possierliche Tierchen, ich weiß gar nicht warum ich davor Angst gehabt habe. Ich werde ihnen ab Heute jeden Tag, immer etwas zu fressen hinstellen, damit sie nicht verhungern."
Sie holte einen alten Teller aus der Küche und tat die herrlichsten Sachen
darauf. Die Mäuschen hatten keine Angst mehr und kamen aus ihrem Mauseloch heraus und holten sich die Leckereien.
Die Mäuse feierten ein großes Fest. Sie waren so glücklich, dass die Frau sie nicht verjagt hatte, sondern mit ihnen Freundschaft geschlossen hatte, dass sie ihre eine Überraschung bastelten.
Als sie fertig waren, stellten sie die Überraschung neben das Regal. Wenn die Frau in die Vorratskammer kam, sah sie sofort die Überraschung.
Die Mäuse gingen in die Vorratskammer. Sie schaukelten auf den Wurstringen, krabbelten durch die Löcher des Käses, krochen in die Schublade, Kletterten in den Schmalztopf, knabberten am Apfel
und bestiegen die Weinflasche. Einigen von ihnen kletterten auf die Marmeladengläser und sprangen wieder herunter. Hey hatten sie einen Spaß.
Am nächsten Morgen fand die Frau das kleine Geschenk der Mäuse, sie hob es auf und freute sich sehr darüber.
Sie stellte den Mäuschen wieder etwas zu essen und zu trinken hin.
Dann sagte sie noch:" Vielen Dank für die Überraschung.
Die Mäuse und die Frau wurden Freunde fürs Leben.
Copyright ©Text von Jenny Jatzlau