Kurzgeschichte
Die Entscheidung

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"Mateo; Gangster oder Held?"
Veröffentlicht am 10. September 2015, 14 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich bin 1966 in Witten geboren. Nach Abitur und einer Ausbildung zum Kommunikationselektroniker arbeite ich inzwischen als Integrationsbeauftragter. Mit dem Schreiben habe ich als Sachbuchautor begonnen. "Germanischer Bärenhund-Portrait einer außergewöhnlichen Hunderasse" war mein erstes Buch. Es sollte ursprünglich auch mein einziges Sachbuch bleiben. Eine Hundeausstellung, ein Geburtstag und ein Versprechen machten meinen Vorsatz zunichte. ...
Mateo; Gangster oder Held?

Die Entscheidung

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Die Entscheidung

Jörg Krämer

»Dieser verdammte Regen.« Seit Tagen hatte Mateo keinen Fuß vor die Tür gesetzt. Ein Blick

in den Spiegel ließ ihn schief grinsen. Mit seinen 1,65 m bei hundert Kilo Gewicht war er

sowieso keine Schönheit. Der Dreitagebart, die ungewaschenen schulterlangen Haare und die

speckigen Klamotten machten die Sache nicht besser. Mateo sah aus wie der Inbegriff eines

drittklassigen Kriminellen.

»Zeit, sich frisch zu machen.« Ein tiefer Schluck aus dem Flachmann, dann wollte er los.

Nur bei genauem Hinsehen konnte man erkennen, dass Mateo nicht trank. Er spülte sich nur

den Mund aus.

Von der Couch erklang das Schnarchen eines riesigen Hundes. »Ciao, Cato, bis später.«

Mateo tätschelte dem Hund den dicken Kopf, dann verließ er das Haus. Nach wenigen Metern

lief ihm das Wasser in die Schuhe. »Verfluchtes Deutschland! Gibt es denn hier überhaupt

keine Sonne?«

Mateos größter Wunsch war die Rückkehr nach Italien. Nur, so einfach war das nicht. Seit

er bei einer Schlägerei zu fest zugeschlagen hatte, befand er sich in den Fängen der

deutschen Polizei. Er wanderte nicht ins Gefängnis, dafür musste er als V-Mann bei der Mafia

ran. Er war immer erfolgreich, aber nur, weil ihn mit dem Dortmunder Paten »Silvio« eine alte

Freundschaft verband.

Mateo steuerte auf die magentafarbene Telefonzelle zu. Bedächtig nahm er den Hörer ab

und wählte eine Dortmunder Nummer.

»Ciao Silvio … ja, 30 Grad … den ganzen Tag Sonne

… du weißt ja, Spanien … ja, danke … denk an das Geld … bis Freitag.«

Als Mateo die Telefonzelle verließ, schaute ihn die Frau, die vor der Zelle gewartet hatte,

kopfschüttelnd an. »30 Grad, den ganzen Tag Sonne«, flüsterte sie.

Mateo war es egal. Das Telefonat gehörte zur Absprache mit Silvio. Nur, diesmal sollte es

sein letzter Job sein. Er wusste nur noch nicht, wie er das anstellen sollte. Grübelnd

schlenderte er zurück zu seiner Wohnung. Als er das Zimmer betrat,

legte ihm sein Hund

freudig die Pfoten auf die Schultern und leckte ihm durchs Gesicht. Dabei überragte er seinen

Herrn um mehr als einen Kopf. »Cato, du bist das Einzige, was ich aus diesem verfluchten

Land mit nach Hause nehme.« Genau genommen war der riesige Germanische Bärenhund

sein einziger Gesprächspartner. Mateo war sich sicher, dass der Hund inzwischen perfekt

Italienisch verstand.

Am Donnerstag holte Mateo ein Päckchen von Silvios Kontaktmann in Dortmund ab. Silvio

beteiligte sich nie persönlich an den Geschäften. Bislang konnte ihm die deutsche Polizei noch

nie etwas nachweisen. Umso verbissener waren sie hinter ihm her. Mateo wusste, das

Päckchen enthielt eine viertel Million Euro für die Sizilianer, die Freitag mit der Ware kamen.

Lange schaute er sich das Päckchen an. Dann hatte er sich entschieden.

Mateo stieg in seinen rostigen alten Fiat und steuerte eine Telefonzelle an. Von dort aus

informierte er seinen Kontakt bei der Polizei über den Deal, der Freitag laufen sollte. Und

diesmal erzählte er ihnen auch alles, was nötig war, um Silvio festzunageln.

Wenn die Polizei ihre Arbeit richtig machte, würde sie alle aus dem Verkehr ziehen, die

Mateo gefährlich werden könnten.

Zurück in seiner Wohnung packte er seinen Koffer und trank in aller Ruhe einen letzten

Cappuccino. Dann griff er zur Türklinke. »Cato, lass uns los. Dann haben wir einen schönen

Vorsprung.«

In diesem Moment wurde die Tür mit aller Macht von außen aufgedrückt. »Hey, was soll

das?« Noch bevor Mateo ausgesprochen

hatte, hämmerte ihm sein Gegenüber einen

Pistolenlauf ins Gesicht. »Du willst Silvio abziehn? Anfänger!« Bei jedem Wort schlug ihm der

Fremde die Faust in den Bauch. »Wie kommste denn darauf?«, keuchte Mateo.

»Bist verwanzt«, grinste der Fremde.

Verdammt, wo ist der blöde Köter, wenn man ihn braucht?, dachte Mateo verzweifelt. Der

Fremde holte weit mit seiner Waffe aus, um Mateo den Schädel zu zertrümmern. „Für dich ist

jede Kugel zu schade“, meinte er noch.

Als sein Arm ganz gestreckt war, hechtete ein Schatten durch das Zimmer.

Messerscharfe

Zähne gruben sich in den Arm des Fremden. »Ah, verdammt!« Schreiend ließ er die Waffe

fallen.

Schon war der Hund wieder weg.

»Halt mir deinen Scheiß Köter vom Hals!«, keifte der Killer entnervt.

Doch Mateo lächelte nur schmerzverzerrt.

Da schnellte Cato erneut auf den Fremden zu, warf ihn um und begrub ihn unter sich.

Blitzschnell legten sich die muskelstrotzenden Kiefer des Hundes um die Kehle des Mannes.

Fragend schaute Cato seinem Herrn in

die Augen.

»Nein, nicht nötig, Cato.«

Mateo klopfte dem Fremden mit dem Pistolenknauf auf den Kopf und fesselte ihn. Dann griff

er seinen Koffer und das Geldpäckchen.

»Los Cato. Ab in den Fiat. Jetzt hilft nur noch schnell sein und beten.«

Am selben Tag erhielt die Polizei eine anonyme Einbruchsmeldung. Als die Streife den

Tatort erreichte, fanden die Polizisten einen der gefährlichsten Mafiakiller Europas vor;

gefesselt und völlig verwirrt. Seine Taschen waren vollgestopft mit Informationen über den

Dortmunder Mafiapaten Silvio.

Sie fanden auch eine hypermoderne Wanze.





Jörg Krämer

Ich bin 1966 in Witten geboren. Aufgewachsen bin ich quasi im Friseursalon meiner Eltern. Um

alle Klischees zu befriedigen: mit einem Pudel; einem der ersten schwarz-weißen Pudel, die

gezüchtet wurden.

Nach Abi und einer Ausbildung zum

Kommunikationselektroniker arbeite ich inzwischen als

Betreuer im offenen Strafvollzug. Nebenbei betätige ich mich als Schriftsteller: Zum Schreiben

bin ich durch meinen Germanischen Bärenhund "Odin" gekommen. In meinen Geschichten

spielt oft ein Germanischer Bärenhund mit.

Ich lese gerne und mache seit knapp zwanzig Jahren Kampfsport.

Bisher habe ich drei Kurzgeschichten in Anthologien, das Sachbuch „Germanischer

Bärenhund - Portrait einer außergewöhnlichen Hunderasse“ und die

Familiensaga „Im

Schatten von Schlägel und Eisen“ veröffentlicht.

Finden Sie mehr über den Autor auf seiner Webseite.


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Hörbuch

Über den Autor

kleinerbaer
Ich bin 1966 in Witten geboren. Nach Abitur und einer Ausbildung zum Kommunikationselektroniker arbeite ich inzwischen als Integrationsbeauftragter.
Mit dem Schreiben habe ich als Sachbuchautor begonnen. "Germanischer Bärenhund-Portrait einer außergewöhnlichen Hunderasse" war mein erstes Buch. Es sollte ursprünglich auch mein einziges Sachbuch bleiben. Eine Hundeausstellung, ein Geburtstag und ein Versprechen machten meinen Vorsatz zunichte. Ich schrieb ein zweites Hundebuch: "Pyrenäenberghunde- Aus den Pyrenäen in den Ruhrpott".
Um meine Schreibstil zu verbessern, absolvierte ich einen mehrjährigen Lehrgang in der Schule des Schreibens.
Aus den Aufzeichnungen meiner Großmutter sind die Bücher "Im Schatten von Schlägel und Eisen" und "Herz schlägt Krieg" entstanden.
Mit dem Roman "Gefährten der Hoffnung-Eriks Suche" bin ich bei meinem eigentlichen Genre, der Fantasy angekommen. Die Fortsetzung "Gefährten der Hoffnung-Giada" ist in Arbeit.
Ich lese gerne Bücher und betreibe seit über dreißig Jahren Kampfsport.

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JKissel In der richtigen Formatierung im eig. E-Book liest es sich auch deutlich angenehmer als hier. Das E-Book kriegt ihr überall kostenlos, z.B. bei Thalia:

http://www.thalia.de/shop/home/suchartikel/kurze_geschichten_fuer_zwischendurch/may_b_aweley/EAN9783739611402/ID43788860.html?suchId=10d739a2-3830-438c-9eb6-00841ee9a146&jumpId=9454404

Die Schätzung von 356 Seiten dort sieht relativ weniger aus, bei Calibre waren es aber über 600 Seiten, also ihr kriegt wirklich eine Menge Material aus den verschiedensten Genres geboten. Ich bin mit einem Thriller dabei.

Einen Amazonlink findet ihr auf meinem Profil, hätte ich fast geschrieben, aber M.P. Anderfeldt hat ihn ja schon hier reinkopiert:

http://www.amazon.de/Kurze-Geschichten-für-Zwischendurch-Autorinnen-ebook/dp/B014ST38EI/

Über Besuch auf meiner Seite hier oder bei Facebook (Autor Jonas Kissel) freue ich mich trotzdem =)
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
OMG,
Finsteres Schweigen im Walde,
die haben wohl alle nichts zu sagen?
Louis
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Wäre interessant zu wissen, was du unter "was zu sagen zu haben" verstehst. Mir haben nicht alle Storys gleich gut gefallen, aber viele fand ich wirklich gut.
Christine
Vor langer Zeit - Antworten
kleinerbaer Beziehst du "das zu sagen haben auf den Inhalt oder auf die Präsenz der Autoren hier????
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
Bei mir ist leider nix zu lesen, außer dem Cover,
ansonsten nur eine blanke Seite... finito!
L.
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Ah - das erklärt natürlich alles :-)
Vor langer Zeit - Antworten
kleinerbaer O.K. dann schau ich mal, ob ich das verbessern kann!
Vor langer Zeit - Antworten
kleinerbaer Hallo,
hier ein Link zum kostenlosen download. Text bekomme ich irgendwie nicht hierhin kopiert.
http://www.beam-ebooks.de/ebook/342308

Gruß
Jörg
Vor langer Zeit - Antworten
kleinerbaer Hat jetzt mit der Leseprobe geklappt!

Gruß
Jörg
Vor langer Zeit - Antworten
anderfeldt Bei Amazon gibt's das Ding auch (natürlich ebenfalls kostenlos), hier der Link:
http://www.amazon.de/Kurze-Geschichten-für-Zwischendurch-Autorinnen-ebook/dp/B014ST38EI/

PS: Von mir ist auch eine Geschichte drin.
Vor langer Zeit - Antworten
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