Die Stubenfliege Birgit
Auf dem Lande stand ein Bauernhaus. In dem Bauernhaus gab es viele Fliegen.
Eine von ihnen hieß Birgit. Sie wohnte in der Küche. Jeden Tag gab es andere Gerüche und Speisen.
Aber überall von der Decke hingen Fliegenfänger. Gelb und klebrig. Man musste sehr vorsichtig sein, denn wenn man erste einmal daran festklebte kam man nicht mehr los davon.
Viele andere Fliegen klebten schon fest daran. Sie zappelten zwar ganz doll. aber es half ihnen nichts mehr.
Birgit aber flog immer im großen Bogen um diesen klebrigen Streifen herum.
Heute gab es Schweinebraten, mh, roch der gut. Birgit flog sofort auf den Braten, um sich ein Stückchen davon zu holen.
Sie wurde aber immer wieder vom Braten verjagt.
In einem unbeobachteten Augenblick gelang es Birgit, aber doch sich ein Stückchen zu stibitzen. Oh, schmeckte das gut. Sie leckte sich ihre sechs Füße.
Die Bäuerin hatte auch eine Tochter. Die hatte schöne lange blonde Haare. Letzte Woche spielte sie in der Küche. Sie sprang herum, das die Haare nur so flogen. Plötzlich geriet das Mädchen mit ihren Haaren in die Fliegenfänger.
Sie kam natürlich nicht mehr davon los.
Das Mädchen fing an zu weinen und zu schreien, aber keiner härte sie, außer Birgit, die Stubenfliege. Die Bäuerin war eben mal zum Nachbarhof.
Birgit sah das kleine Mädchen, wie es weinte und zappelte. Desto mehr es aber zappelte um so mehr verhedderten sich ihre Haare in dem Fliegenfänger.
Das Mädchen tat Birgit leid und sie suchte nach einem Ausgang.
Endlich fand sie ein offenes Fenster und flog hinaus.
Sie fand die Bäuerin auch gleich. Flog ihr um den Kopf herum. Sie setzte sich auf ihre Nase. Die Bäuerin jagte sie immer wieder fort.
Irgendwann wurde es ihr zu viel und sie
sagte:" Ich glaube zu Hause stimmt etwas nicht. Ich gehe jetzt nach Hause."
Sie stand auf und ging.
Schon von weitem hörte sie ihre Tochter weinen und schreien.
Sie lief schnell ins Haus und sah ihre Tochter mit den Haaren im Fliegenfänger kleben.
Sie holte eine große Schere, um die Haare abzuschneiden.
Die Tochter flehte zwar die Mutter an:" Bitte nicht meine schonen langen Haare abschneiden:"
Die Mutter sagte:" Es geht nicht anders, willst du weiter in dem Fliegenfänger kleben bleiben oder wieder draußen herumlaufen und mit deinen Freundinnen
spie-
len ?"
" Mit meinen Freundinnen draußen spielen, aber bitte nicht so kurz abschneiden." sagte das Mädchen und machte die Augen ganz fest zu.
Die Mutter schnitt ihr die Haare ab. Als das Mädchen die Augen wieder öffnete und sich im Spiegel betrachtete, fand sie sich gar nicht so schlimm.
Sie gab ihrer Mutter einen dicken Kuss und rannte zu ihren Freundinnen.
Es wurde noch ein sehr schöner Nachmittag. Die Freundinnen fanden die kurzen Haare auch schön.
Die Bäuerin aber nahm alle Fliegenfänger im ganzen Haus von den
Decken.
Am Abend fiel ihr die klein freche Fliege bei der Nachbarin wieder ein.
Von diesem Tage an. tat sie keiner Fliege mehr etwas an, denn jede kleine Fliege, hätte ja drei Fliege sein können, die sie so lange geärgert hatte, bis sie nach Hause ging. Die Fliege, die sie nämlich nicht geärgert, sonder nach Hause geholt.
Birgit fühlte sich jetzt noch wohler in dem Bauernhaus. Jeden Tag stellte die Bäuerin etwas zu essen für sie hin, aus Dankbarkeit. Sie freute sich, da sie helfen konnte. Sie lebte noch viele Jahre in dem Bauernhaus mit vielen anderen Fliegen.
Copyright ©Text und Cover von Jenny Jatzlau