Die bescheidene Sonnenblume Sonnenschein und die edle Rose Rosa
In einem schönen großen Garten standen die Sonnenblume Sonnenschein mit ihrem leuchtend gelben brauen Gesicht und strahlte die Sonne an.
Etwas von ihr entfernt stand die Rose Rosa. Sie wiegte sich im Wind und sagte immer:" Ich bin die Schönste. Ich dufte am besten. Mich holt man auch ins Haus und verschenkt mich."
Das hörte die Sonnenblume Sonnenschein und erwiderte:" Ach sei doch nicht so eingebildet, das du die Schönste bist, das du am besten riechst und das man nur
dich in die Wohnung holt und auch verschenkt. Gucke dich doch mal um, in diesem Garten stehen noch viele andere schöne, duftende Blumen. Diese werden auch in die Wohnung geholt und dann verschenkt.
Komme doch bitte von deinem hohen Ross herunter."
Die Rose aber wandte sich von der Sonnenblume ab und genoss den Sonnenschein.
So vergingen einige Wochen.
Die Sonnenblume Sonnenschein blühte auf und bekam Sonnenblumenkerne.
Die Vögel holten sich diese Kerne und die Sonnenblume gab sie ihnen auch gerne.
Die Rose Rosa blühte auch auf, aber sie hatte nur ihre welken Blätter.
Sie war traurig und sagte zu Sonnenblume:" Sonnenschein, wie sehe ich aus ? Du siehst eigentlich noch ganz gut aus. Du hast immer Besuch von den Vögeln. Aber ich. ich sehe nur noch schäbig aus. Zu mir kommt kein Vogel. ich habe keine Kerne die sie sich holen. Kannst du mir einen Rat geben ?"
Sonnenschein dachte so hin und her und sagte dann :" Ach liebe Rosa du musst nicht traurig sein. Es können nicht alle Blumen nachdem sie verwelkt sind noch etwas Gutes tun. Wenn ich keine Kerne mehr habe, kommt auch zu mir kein Vogel mehr. Ich werde genau so wie du
abgeschnitten und auf den Müll oder Kompost geworfen. Das Schicksal trifft uns beide gleich. Also lasse den Kopf nicht hängen und genieße die letzten Tage deines Seins mit erhobenem Kopfe. Auch alle anderen
Blumen hier im Garten verwelken und werden abgeschnitten. Im nächsten Jahr sehen wir uns alle wieder und er freuen uns wieder des herrlichen Sonnenscheins, der uns Wärme und Licht schenkt. "
Die Rose Rosa guckte Die Sonnenblume Sonnenschein mit einer Träne im Auge an und sagte dann:" Das hast du aber lieb gesagt, ich danke dir. Ich glaube ich habe dir sehr weh getan mit meiner Hochnäsigkeit und Eitelkeit. Du bist eine
wahre Freundin, ich danke die für deine tröstenden Worte. Auch verspreche ich die im nächsten Jahr nicht mehr so gemein zu dir zu sein. Danke und bis ins neue Jahr und wir werden uns dann besser vertragen als in diesem Jahr. Die Beiden wurden dann bald abgeschnitten und auf den Müll geworfen. So lagen sie nun da nebeneinander und hielten sich fest mit ihren Blättern.
Copyright ©Text von Jenny Jatzlau