In einem großen Wald lebten die verschiedensten Bären. Es gab dort Graubären, Gelbbären, Braunbären und Schwarzbären. Große und kleine Bären. Eines Tages sagte der größte Graubär:" Es ist doch so eine schönes Wetter. Da könnte man doch ein großes Waldfest machen, nur wir Bären. oder ist jemand dagegen?"
" Nein, wir sind alle dafür“, riefen die Anderen.
Die Bären machten sich auf um alles zu organisieren. Knut gesorgte die Getränke. Er brachte Honigwein, Himbeerlimonade, Honiglimonade und
Wasser mit. Herbert brachte Honig und Warben mit. Er stellte alles auf den Tisch. Ach, ja, den Tisch und die Bänke brachten Hans und Dieter mit. Wo sie diese her hatten, sagte sie nicht. Das war aber auch den Anderen ganz egal, die Hauptsache war doch, dass man etwas zum Sitzen hatte. Moni bracht Honigkuchen, Weißbrot und Honigbonbons mit. Sie trug alles in ihrem Weidenkorb.
Hinter ihr kam Emil angelaufen, er hatte seinen Plüschteddy in der Hand. Emil hatte zu Hause gesagt:" Tuffi muss mit, er feiert auch sehr gerne."
Seine Mutter konnte ihm diese Bitte nicht abschlagen und so kam Tuffy mit.
Henriette brachte das Geschirr und die Bestecke mit. Sie stellte alles auf einen kleinen Tisch der neben dem Baum stand. Conny und Tina hatten ihren blaugelb gepunkteten Ball mit gebracht. Jetzt warfen sich die Beiden sich den Ball zu. Es machte ihnen viel Freunde. Sie lachten und spielten weiter. Susi hatte ihr Springseil mitgebracht und sprang wild umher. Es machte ihr auch sehr viel Spaß. Die Kinder tranken zwischendurch Honiglimonade und aßen Honigbonbons. Da war da noch Liesa, Sie hatte ihren roten Schirm mitgenommen und balancierte damit auf dem Tisch herum. Benno und Hugo hatten ihr Kartenspiel mitgenommen und saßen jetzt am Tisch
und spielten Karten. Sie tranken Wein und Bier dabei. Ach, du, meine Güte ich hätte beinahe Bruno vergessen. Er saß wie immer abseits auf einem Baum und war vertieft in sein Buch. Er las von morgens bis abends. Er war sehr eitel, er würde nie ein Kartenspiel in die Hand genommen. Das er mitgekommen war, das war schon eine Ehre. Aber er schloss sich leider auch heute aus der Gesellschaft aus. Na da konnte man nichts machen. Die Bären hatten viel Spaß. Sie aßen und tranken. Sie tanzten und sangen. Sie waren vergnügt. Da kam plötzlich eine dicke Wolke und es fing an zu regnen. In Windeseile wurden alle Sachen zusammengepackt. Sie stellten
sich unter und warteten bis der Regen nachließ, dann machten sie sich auf den Weg nach Hause.
Nur Einer bemerkte nicht, dass es regnete und das war Bruno. Er saß immer noch auf dem Baum und war in seinem Buch vertieft. Er dachte in der Geschichte würde es regnen und er würde ihn auch noch spüren. Als es Abend wurde fror Bruno. Er bemerkte nur das es plötzlich so leise war im Wald und auch das es sehr dunkel war. Er stieg vom Baum herunter und stand bis zu den Knien, im Wasser. Er war pitschnass und weinte. Er setzte sich auf die Bank, die man stehen gelassen hatte und legte seinen Kopf auf den Tisch. Als
Kopfkissen nahm er sein Buch. Dieses war auch total durchnässt. Er merkte es gar nicht, denn er war sehr traurig. Er weinte leise vor sich hin. Henriette wollte bei Bruno anklopfen, aber das Haus war leer. " Mein Gott", dachte sie“, der wird doch nicht immer noch auf seinem Baum sitzen und lesen."
Sie lief zu Benno, Hugo, Herbert und Knut. Sie klopfte überall an und rief:" Wir haben Bruno vergessen. Der ist bestimmt durchgefroren. Wir müssen ihn holen."
Die vier Bärenmänner kamen aus ihren Häusern und sagte:" Wir holen unsere Laternen und werden ihn suchen."
Henriette sagte:" Nehmt die Decken und
die Schubkarre mit. Ihr legt ihn am Besten in die Karre und deckt ihn mit den Decken zu. Ich bereite ein heißes Bad und brühe Kräutertee auf."
Die Vier machten sich auf den Weg und riefen immer:" Bruno melde dich.
Hallo lieber Freund, wo bist du? Melde dich doch."
Sie horchten in die Dunkelheit. War da nicht eine Stimme.
" Hier bin ich", rief die Stimme“, Hier am Tisch, kommt doch, mir ist es kalt, ich friere, bringt mich nach Hause. Ich habe Angst in der Dunkelheit."
Die Vier rannte zu Bruno, legte ihn in die Karre und deckten ihn feste zu. Sie liefen im Laufschritt nach Hause. Bruno
klapperte so laut mit den Zähnen, dass das Eichhörnchen Muri wach wurde und auch der Hase Hopp.
Sie kamen raus und fragten:" Was ist denn los. Wer klappert denn hier so mit den Zähnen? Können wir helfen?“
" Es geht schon, aber vielen Dank für das Angebot. Übrigens klappert unser armer Freund Bruno mit den Zähnen. Er hatte im Regen gesessen und nicht gemerkt dass es regnete."
Das Eichhörnchen Muri sagte:" Ich gehe mit. Ich nehme auch noch etwas Gutes gegen den Schüttelfrost mit."
Hopp holte Haselnussmus mit, damit würde sie ihm heiße Umschläge machen. Der Hase Hopp bemerkte:" Ich gehe auch
mit. Ich nehme auch etwas Gutes für euren armen Bruno mit."
Er lief zu seinem Bau und holte Möhren, aus denen würde er für Bruno einen Tee brühen. Als alles beisammen war, liefen sie schnell weiter. Der Hase Hopp und
das Eichhörnchen Muri hatten sich unter die Decke zu Bruno gelegt und versuchten ihn zu wärmen. Es klappte zwar nicht so ganz, aber Bruno klapperte jetzt nicht mehr so stark mit den Zähnen. Zu Hause angekommen, wartete Henriette und Moni schon auf den total durchnässten Bruno. Henriette hatte ein heißes Bad eingelassen und Moni hatte den Kräutertee schon fertig aufgebrüht.
Henriette und Moni fragten:" Wer ist
denn das? Wo habt ihr denn die aufgegabelt? Was wollen sie hier?“
Die vier Bärenmänner sagten:" Das sind Hopp der Hase und Muri das Eichhörnchen. Bruno hatte sie durch sein Zähneklappern geweckt und sie hatten sich angeboten, den armen Bruno zu wärmen und haben auch noch etwas an Medizin für ihn mitgebracht. Bruno hat mit ihnen Freundschaft geschlossen. Das finden wir ganz toll. Ihr nicht?"
Henriette und Moni fanden das auch ganz toll und sagten:" Ihr könnt ruhig bei uns bleiben, wenn ihr wollt. Wenn ihr Freunde von Bruno seid, dann seid ihr auch unsere Freunde."
Hopp und Muri freuten sich sehr über das
Angebot und sagten:" Vielen Dank für euer liebes Angebot. Wir bleiben sehr gerne hier, aber sollten wir uns nicht jetzt erst einmal um Bruno kümmern. Er friert nämlich immer noch."
Bruno wurde in das heiße Bad gelegt und bekam den heißen Tee. Er genoss es umsorgt zu werden. Nach einer guten Stunde sollte Bruno wieder raus aus der Wanne. Hopp kam gelaufen und sagte:" Ich mache dir einen heißen Möhrenmustee, das wird das Fieber aus dem Körper ziehen, und du wirst schnell wieder gesund, du wirst das sehen."
Muri das Eichhörnchen kam und sagte:" Ich mache die heiße Umschläge aus Haselnussmus und dann wird es dir
wieder besser gehen."
Bruno sagte:" Man seid ihr alle lieb zu mir. Wie soll ich denn das alles wieder gut machen?"
Hopp und Muri meinten:" Das musst du nicht wieder gut machen, wir helfen dir sehr gerne."
Die anderen Bären sagten:" Du hast es schon gut gemacht, indem du Freundschaft mit uns geschlossen hast. darüber freuen wir uns sehr."
Bruno wurde ins Bett gepackt. Henriette deckte ihn hoch zu. Muri machte ihm einen Möhrenmustee und Hopp kam mit den heißen Umschlägen aus Haselnussmus. Moni brachte auch noch einen Kräutertee, den Bruno trinken
musste. Bruno ließ alles über sich ergehen. Er schwitzte wie ein Weltmeister. Aber er war auch allen sehr dankbar, die sich um ihn kümmerten. Er schlief dann auch schnell ein. Tief und fest schlief er. Henriette und Moni brachten Muri und Hopp in das Gästehaus. Sie machten den Beiden die Betten und gingen dann auch schlafen.
Als der Morgen dämmerte, stand Bruno als Erster ganz leise auf und machte das Frühstück. Er deckte den Tisch, kochte Honigkaffee und backte Honigbrötchen. Er zündete Kerzen an und dann stellte er sich mitten auf den Hof und rief ganz laut:" Das Frühstück ist fertig!!!!!!!!“
In allen Häusern ging das Licht an und
die Fenster wurden aufgerissen.
" Was ist denn los?" Brennt es irgendwo?" fragten alles sehr verschlafen.
Bruno rief:" Ich habe euch alle das Frühstück gemacht, weil ich so froh bin, das ihr mich gesund gemacht habt. Kommt schnell es gibt heiße Honigbrötchen und auch heißen Honigkaffee."
Die anderen Bären und auch Hopp und Muri kamen schnell aus ihren Häusern und liefen zum großen Saal. Als sie dort hineinkamen, trauten sie ihren Augen nicht. Es sah alles so unheimlich einladend aus. Sie setzten sich und Bruno hielt noch eine Rede:
" Alle meine lieben Freunde. Ich danke euch für meine Rettung gestern Abend. Auch für die Bemühungen mich so schnell wie möglich wieder gesund zu bekommen, was euch ja auch gelungen ist.
Ich verspreche euch, dass ich mich nie mehr abkapseln werde. Lesen werde ich auch nur noch abends im Bett, ansonsten werde ich hier im Dorf ab jetzt mitarbeiten, wenn es euch recht ist. Und nun lasst uns
erste einmal frühstücken. Greift alle zu!“
Nach dem Frühstück sagte der älteste der Bären:" So, den heutigen Tag erkläre ich zum Feiertag. Heute wird nicht gearbeitet, sondern die schnelle
Gesundung unseres Freundes Bruno gefeiert."
Alle riefen:" Er lebe hoch - Er lebe hoch - Er lebe hoch!!!!!!!“
Anschließend gingen alle nach draußen und feierten ausgelassen. Bruno hatte eingesehen, das, wenn man glücklich sein will, man auch Freunde haben muss.
Copyright ©Text von Jenny Jatzlau