Ein Ruck schüttelte mich durch. Dann noch einer. Ich hatte das Gefühl schwerelos zu sein. Aber das änderte sich schnell, während mein Geist immer mehr aufklarte. Vogelgesang und das Schlagen von Hufen auf Pflasterstein war zuhören. Ich zog verwirrt meine Brauen zusammen. Das ergab keinen Sinn. Angestrengte versuchte ich die Teile zu einem Ganzen zusammen zufügen. Versuchte mich zu Erinnern was zuletzt Passiert
war. Durch den nächsten Ruck, der mich durchschüttelte, schreckte ich auf und öffnete auch endlich die Augen. Ein schneller Blick nach links und nach rechts verriet mir, dass ich auf einem Karren saß und es Heller Tag war. Mein Herz fing kräftiger zu Schlagen an. Ein Kampf. Ich war in einen Kampf zwischen Kaiserlichen und Sturmmäntel Soldaten reingeraten. Erst jetzt bemerkte ich, dass noch mehrere Personen anwesend waren. Zwei Männer. Sie trugen die Uniform von den Sturmmänteln. Der links außen saß, bewegte nervös sein
Bein auf und ab. Er schien Probleme damit zu haben seine Gedanken ordnen zu können. Seine Augen flogen fast schon gehetzt von einem Punkt zum anderen. Er hatte schulterlanges blondes Haar, blaue Augen, war groß und Breitschultrig. Typisch für einen Nord. Leichte Blessuren hatte er an den Beinen und Armen, aber schwer verletzt schien er nicht zu sein. Was man von seinen Gegnern nicht behaupten konnte nach der Menge von Blut die an dem Kettenhemd und Stoff zu sehen war. Der Nord vor mir hatte eine ganz andere Körperhaltung. Ruhig, ja schon fast
gelassen. Seine Ellenbogen stützte er auf seinen Knien ab. Seine Finger waren entspannt ineinander verschlungen. Er saß leicht gebeugt nach vorne und seine Augen waren geschlossen. Sein Haar war Dunkel-Braun und genauso lang wie beim ersten, dafür war er um einiges breiter. Ich streckte meinen Rücken durch und zuckte, bei dem Versuch, gleich wieder zusammen. Von meinem Bauch zog ein Schmerz hoch. Ich legte meine Hand an die Stelle wo ich den Hertzhaften Schlag abbekommen hatte. Da bemerkte ich erst, dass meine
Hände gefesselt waren. Ein schneller Blick bestätigte mir, dass wir Gefangene waren. Damit wäre auch klar wer den Kampf gewonnen hatte. //Verdammter Mist. Wo sind wir da bloß reingeraten.// Ramon. Ich reckte den Kopf und schaute suchend nach ihm. Entdecken tat ich ihn auf den Karren, der hinter uns her fuhr. Ihm scheint es gutzugehen. Er war wach und schien sich leise mit unseren Leides genossen zu unterhalten. Ich schickte ein Dankgebet an die Götter. „Endlich bist du wach Mädchen. Hatte mir schon Sorgen
gemacht.“ Ich drehte meinen Kopf zu dem Mann vor mir. Freundliche blaue klare Augen sahen mich nun an und einer seiner Mundwinkel hatte sich nach oben gezogen. Diese Gelassenheit irritierte mich schon etwas. „Wie lange war ich den weg?“, fragte ich zögerlich. Es musste auf jeden falle eine ganze Weile gewesen sein, wenn es schon Tag war. „Fast einen halben Tag.“ Das hätte ich mir auch denken können. Ich sah an mir herab meine Robe war voller Schlamm. Als ob die mich durch den ganzen Wald geschliffen hätten. Der Stoff war teuer gewesen. Mein
geflochtener Zopf, der bis zur Bank runter reichte, war kaum noch als solches zu erkennen. Überall hatten sich wirre Schwarze Strähnen gelöst. Ich seufzte enttäuscht. „Wo bringen die Kaiserlichen uns hin?“ Bei der Frage schaute ich auf den Weg vor uns. „Nach Helgen.“ „Helgen? Also sind wir in Himmelrand?“ Der Mann vor mir Nickte. „So hatte ich mir meine Einreise nicht vorgestellt.“, flüsterte ich mehr zu mir selbst. „Tja Mädchen. Ihr habt euch nicht die beste Zeit ausgesucht um nach Himmelrand zu
kommen.“ Die Stimme des Nords klang schon fast heiter. Als Antwort erntete er einen bösen Blick von mir. Worauf er mich angrinste. „Was hat euch den in diesen zwielichtigen Zeiten hierher geführt?“ Meine Hand fuhr langsam zu dem Amulett , was ich unter meiner Robe um den Hals trug. „Ein versprächen.“, sagte ich knapp. Der Mann nickte verstehend. Ich seufzte angestrengt bei den Gedanken daran. „Was passiert mit uns wenn wir unser Ziel erreicht haben?“ Ich wusste nicht ob ich die Antwort
wirklich wissen wollte. Der Nord sah mir offen in die Augen. „Der Richtblock.“, antwortete der Blonde mit leicht zitternder Stimme. Mein Blick wanderte zu ihm. „Also gibt es eine Anhörung?“ Bei der Frage schnaubte der Blonde verächtlich auf. „Ich sagte Richtblock. Nicht Anhörung.“ Es dauerte eine Weile bis ich die Bedeutung davon verstand. Geschockt fiel mein Blick auf den Mann vor mir. „Wie lautet die Anklage?“ „Verrat, worauf die Todesstrafe steht. Kein Sturmmantel bekommt den Prozess.“ Wut schwang in der Stimme des Nords
vor mir mit. Meine Kinnlade viel herunter und ich bekam große Augen. „I-Ich…Wir gehören nicht zu euch. Die können doch nicht einfach…“ „Das interessiert die Kaiserlichen nicht Mädchen. Da ihr und euer Freund in der Schlacht Gefangengenommen wurdet und ihr nicht zur Kaiserlichen Armee gehört, seit ich ohne zu fragen zu Rebellen erklärt worden.“, unterbrach er mich. Ich konnte es nicht glauben. Sein ernster Blick und angespannte Haltung, die er beim Sprechen angenommen hatte, sagte jedoch was anderes. Ich Starrte geschockt auf den Holzboden des
Karrens. //Nein. Mein Tod kann unmöglich beschlossene Sache sein. Ich weigere mich das zu Akzeptieren.// Ich schaute Rüber zu den Wagen auf den Ramon saß. Er hatte mitbekommen das ich wieder bei Bewusstsein war. Sein trauriger, mitfühlender Blick beschämte mich zutiefst. Er wusste auch was uns erwartete. Er war nur meinetwegen hier. Ich würde verstehen wen er mir die schuld an den ganzen Schlamassel gab. „Wir werden heute alles Sterben.“, gab der Blonde mit noch zittriger Stimme von
sich. Ich keuchte erschrocken auf. „Schweig endlich Liam.“, wies der Dunkel haarige seinen Nebenmann säuerlich zurecht. Sein Blick wanderte wieder zu mir. Er war eindringlich, als ob er tief in mich hinein sehen konnte. Man brauchte mir aber nur ins Gesicht zu sehen und jeder wusste wie es gerade in mir toppte. „Seht es doch mal so. Ihr habt einen schlanken Hals. Der Henker wird kaum Mühe haben.“ Ich sah mit großen Augen in sein grinsendes Gesicht. Der Witz war so trocken und unangebracht, dass ich wirklich leise los
prusten musste als ich mir das vorstellte. So schnell der Anflug kam, verschwand er wieder. Mir entging der genauere musternde Blick des Nords nicht. Plötzlich greifen seine beiden Hände die meinen und er strich mit seiner rauen Haut über sie. Ich war zu erschrocken über den plötzlichen Eingriff in meine Privatsphäre, als das ich auf die Idee kam sie ihm wieder zu entziehen Meine Hände kamen wir so winzig in seinen vor. Meine Finger waren lang, schlank und gepflegt. Seine schwielig und breit. Von dem vielen Kämpfen und Arbeiten. In seinen Augen lag Ruhe. „Ihr stammt aus guten
Verhältnissen.“ Das war eine Feststellung keine Frage. „Wenn euch das Glück hold ist verschonen sie euer Leben um eine, nennen wir es Spende, für euer Leben einzuholen. Den Kaiserlichen ist nichts zu schade um an Geld zu kommen.“ Was er nicht wusste war, dass das ein Ding der Unmöglichkeit war. Keiner würde Lösegeld für mich zahlen. Selbst, wenn ich die Chance bekommen sollte mich zu erklären. Er strich noch einmal kurz über meine Haut bevor er meine Hände frei gab. „Ihr musste noch nie in eurem Leben hart arbeiten. Hab ich recht?“ Ich Schmunzelte ihn ehrlich
an. „Nein. Ich musste mehr Bücher lesen, als den Boden Schrubben.“ Er lachte vergnügt auf. „Was gibt es da zu lachen? Gebt endlich Ruhe ihr verräterisches Pack sonst bekommt ihr meine Gerte zu spüren.“, rief der Kutscher böse zu uns. Wir Passierten den Torbogen zu Helgen. Hinter den großen Befestigungsanlagen war ein kleines Dorf. Die Bewohner hielten in ihrem Tun inne, als wir an ihnen vorbeikamen. Die Stille die dabei herrschte war unheimlich und bescherte mir eine Gänsehaut. Nach einer Biegung kamen wir in einen
Hof und an einer Mauer kamen die Karren zum Stehen. Der Kutscher sprang von dem Bock und ging geradewegs zu dem weiblichen Hauptmann in glänzender Rüstung, um Bericht zu erstatten. Mein Magen rebellierte langsam auf. Ich werde mir nicht die Blöße und ihnen die Genugtuung geben, indem ich meine Angst zeigte. Dafür war ich zu Stolz. Ich kam aus einem Haus, wo mir beigebracht wurde mit erhobenen Kopf zu stehen. Der Kutscher kam zurück und deutete mit einer genervten Geste an das wir uns in Bewegung setzen sollten, um vom Karren runter zu
kommen. Schweigend kamen wir der Aufforderung nach. Ich hüpfte als zweite vom Wagen runter. Der Blonde nervöse Nord atmete zweimal hörbar tief durch. Ein Rumsen hinter mir lies mich zusammen zucken. Ich drehte meinen Kopf nach hinten und schaute nicht schlecht. Der Mann war selbst für die zwei Meter Durchschnittsgröße der Nord groß. Das hatte man durch seine gebeugte Sitzhaltung die ganze Zeit gar nicht gemerkt. Ebenso wie sein noch breiter wirkendes Kreuz. Ich war für eine Bretonin hoch gewachsen und ich ging ihm gerade mal
bis zu Brust. Schwer musste ich schlucken. Ihn wollte ich nicht zum Feind haben. Er musste meinen staunenden Blick bemerkt haben, denn er lächelte mich von der Seite an. Dahn beugte er sich zu mir runter und flüsterte mit seiner rauchigen Stimme in mein Ohr: „Ich wollte mich ja noch entschuldigen das ich dich fast in Zweiteile gehauen hätte.“ //Er war das? Kein Wunder das mich sein Schlag so aus der Fassung gebracht hat.// Ich japste nach Luft. „Falk aus Weißlauf.“, rief ein Mann mit einer Liste in der
Hand. Der Nord neben mir ging nach vorne, dann zur Seite wo seine Kameraden vor dem Block standen. Falk war also sein Name. Ich Schluckte wieder schwer, als ich den Block und den Henker mit der Riesen Beil sah. „Ihr da. Vortreten.“ Verwirrt sah ich den Mann mit der Liste an. Ohne es zu wollen trat ich an ihn heran. „Wer seid ihr?“, fragte er uninteressiert. „Lara Achron.“ Der Mann vor mir schaute mich skeptisch, mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Achron?“, murmelte er nachdenklich. Mein Vater war ein Bekannter und
erfolgreicher Händler in Hochfels gewesen, aber in den anderen Gebieten ehr nicht. Es kam selten vor das er außerhalb Geschäfte betrieb. Es würde mich wundern, wenn mein Name dem Kaiserlichen Soldaten was sagen würde. „Hauptmann. Sie steht nicht auf der Liste. Was machen wir mit ihr?“ Der Hauptmann schnaubte verächtlich. „Sie geht zum Block. Ganz einfach. Wo kämen wir den dahin wenn wir Ausnahmen machen nur weil Sie nicht aufgelistet ist.“ //Kann ich nicht einmal in meinem Leben Glück haben?// Es war also entschieden „Tut mir leid Bretone. Befehl ist
Befehl.“ Er zog entschuldigend die Schultern hoch. Ich gesellte mich zu den anderen Todgeweihten. Ein Kaiserlicher in Prunk Rüstung sprach vor einen Dunkel-Blonden Nord dem der Mund zu geknebelt war. Ich hörte dem Gerede nicht zu. Mein Kopf fühlte sich seltsam Leer an. Ich sah auf den, noch vom Regen aufgeweichten, Boden. Ein Donnern war in der Ferne zu hören, doch ich beachtete es nicht. //Komisch. Ich dachte immer, wenn ich meinem Ende entgegen trete. Würde mir schwindelig werden vor rasenden
Gedanken.// Eine Priesterin trat nun vor um das Sterbesakrament vorzutragen. Ein Sturmmantel unterbrach sie und ging freiwillig zum Block. Der arme Mann wurde von dem Hauptmann erniedrigend in die Knie gedrückt. Eckel erfasste mich bei so viel Respektlosigkeit, dass hatte keiner verdient. Selbst maßgebliche Verräter nicht. Ich linste rüber zu Ramon, der mit großen Augen das Treiben beobachtete. Es tat mit wieder zutiefst Leid, dass er hier war. Das Beil des Henkers sauste auf den Hals des Mannes und trennte ihn sauber
ab. Bei dem Geräusch des spritzenden Bluts drehte sich mein Magen um. Ich war Dankbar das sich nichts in ihm befand. „Im Tode so mutig wie er es im Leben war.“, sagte ein blonder Nord der mit Ramon auf demselben Karren gesessen hatte. Dann war wieder dieses Donnern zuhören, aber es war dieses Mal um einiges näher. „Was ist das?“, fragte ein Kaiserlicher Soldat ängstlich. Ich Blickte auf und schaute auch in die Richtung wo es her kam. „Es ist nichts. Weitermachen. Ihr da, los tretet
vor.“ Der Hauptmann deutete auf Falk. „Wir sehen uns auf der anderen Seite Bruder.“, rief der Nord, der vorhin schon den Toten respektvolle Worte zollte, zu Falk. Der nickte ihm zuversichtlich zu. Mir schenkte er auch noch mal einen kurzen Blick. Ich nahm eine aufrechte Haltung ein und nickte. Dann setzte Falk sich in Bewegung. Genau wie bei dem Mann zuvor erniedrigte der Hauptmann Falk. Jetzt fühlte ich noch Zorn neben meiner Abneigung zu diesem Miststück hoch
kommen. //Ich hoffe inbrünstig das dir ein noch elendiger Tod zukommt.// Wünschte ich ihr. Der Henker holte aus, doch bevor er eine Bewegung vollenden konnte, ging ein Beben durch die Erde was mich schwer taumeln lies. Mit Mühe und Not konnte ich mich auf den Beinen halten. Als ich aufschaute, glaubte ich meinem eigenen Augen nicht zutrauen. Auf dem Turm vor uns Thronte ein Pechschwarzer Drache. Ich Blinzelte, aber er war immer noch da. Alle erstarrten, für den Bruchteil einer Sekunde war alles still. Der Drache
öffnete seine mächtigen Kiefer und gab einen Schrei von sich, dessen Druckwelle mich und die anderen umstehenden von den Beinen riss. Hart wurde ich gegen die Wand geschleudert, dass sich alles an Luft in meinen Lungen verabschiedete. Dumpf rutschte ich wieder zur Erde. Der Schmerz ließ alles verkrampften. Ich konnte nicht atmen. Zwei kräftige Hände packten mich an den Schultern und zogen mich hoch. Alles verschwamm vor mir und ich stolperte ehr als ich lief. Ich bekam mit das ich in den nächst liegendem Turm gezogen wurde. Die Tür fiel hinter mir zu und ich musste
mich gegen eine Wand lehnen. Ich konnte wieder klar sehen und Falk hatte mir wohl gerade das Leben gerettet. „Jarl Ulfric, könnten die Legenden war sein?“ „Legenden brennen keine Dörfer nieder Ralof.“ //Der Mann da soll Jarl Ulfric sein?// Zeit hatte ich nicht mich drüber zu wundern. Ein leichter Druck an meiner Schulter zog meine Aufmerksamkeit auf sich. „Wo ist Ramon?“, fragte ich mehr abwesend. Er war nicht bei uns. Der Nord schüttelte den
Kopf. „Ich weiß es nicht. Alles in Ordnung? Ihr wurdet gerade ziemlich hart durchgeschüttelt.“ Falk sah ernsthaft besorgt auf mich herab. Ich winkte nur ab. „Mir geht’s gut. Ich hab zum Glück nicht die volle Wucht der Druckwelle abbekommen.“ Ich versuchte mir ein beruhigendes Lächeln aufzusetzen. Was anschreit daneben ging, denn der Nord war nicht überzeugt. Er zog einen Dolch hervor und schnitt mir die Fesseln los. Ich rieb mir meine Handgelenke und bedankte
mich. „Wir müssen durch den Turm, wenn wir hier weg wollen.“ Ralof schaute Falk drängend an. Der nickte, packte meinen Arm und ging los. Zum Glück hatte ich, durch die kleine Pause, die Kontrolle über meine weichen Knie wieder erlangt. Falk nahm gleich zwei Stufen auf einmal, was es mir erschwerte Schritt zu halten. Auf einer kleinen Plattform versperrten große Trümmer den Weg. Falk blieb stehen und wollte gerade den Männern hinter uns was zurufen. Als ein mächtiges Krachen die Wand, kurz vor uns, förmlich Explodieren ließ. Der Nord stellte sich schützend vor
mich, dass ich keine Trümmer abbekam. Vor Schreck weiteten sich meine Augen, als ich den Schwarzen Drachenkopf in dem eingerissenen Loch erkannte. Sein Maul öffnete sich und ein Feuersturm brach los. So schnell hatte ich noch nie meinen Schild errichtet und schützte die kleine Gruppe vor den Flammen. Der Drache verzog sich so schnell wie er gekommen war. Schwäche erfasste meinen Körper. Meine magischen Reserven waren ausgeschöpft. Meine Knie wurden wieder weich und obwohl ich mich an Falk festhielt, sackte ich zusammen. Doch er hatte mitgedacht und schlang seinen Arm um
meinen Oberkörper, dass ich nicht hinfiel. „Da hatten wir aber Glück das unter uns eine Magierin ist.“, lachte Ralof bitter. Ich erwiderte nichts. Erschöpfung, ein leerer Magen und die Schmerzen forderten jetzt ihren Tribut. Flak fackelte nicht lange und hob ich auf die Arme. Er drehte sich zu dem Loch und schätzte die Lage ab. „Das Gasthaus. Wir können rüber Springen.“ „Geh du vor Falk. Wir treffen uns unten.“ Der Anblick auf Helgen war grauenhaft. Überall brannte es. Verzweifelte Schreie
von Frauen und Kindern hörte man. Befehle wurden gebrüllt um Herr der Situation zu werden. Doch die bittere Wahrheit war das es keine Kontrolle über dieses Chaos gab. Falk nahm Anlauf und sprang. Er kam überraschend leichtfüßig auf. Dann noch ein Stockwerk tiefer und wir hatten wieder festen Boden unter den Füßen. Erleichtert atmete ich aus. „Falk. Ihr könnt mich wieder herunterlassen. Ich werde es schon Schafen wieder alleine Laufen zu können.“ Er nickte und stellte mich ab. Tatsächlich war etwas Kraft wieder zu mir zurückgekehrt und wir liefen los. An
einen Trümmerhaufen, was mal ein Haus gewesen sein musste, blieben wir stehen. Ein Schatten flog über uns hinweg und da landete der Drache auch schon vor uns. Vor den Trümmern hatten sich Kaiserliche Soldaten postiert und schossen Pfeile auf das Ungetüm. Falk und ich Ahnten schon was gleich passierte und suchten hinter den verkohlten Holz, Steinen und Asche Schutz. Als der Feuerstrahl sein Ziel traf, hörte man keine Schreie. Ich ging in die Hocke und zog die Knie eng an meinen Körper. Die Hitze umfasste uns. In mir braute sich
panische Angst und Mutlosigkeit zu einer gigantischen Welle der Verzweiflung zusammen, die mich fortzuspülen drohte. //Erst sollte mein Kopf rollen und jetzt will mich ein Drache bei lebendigem Leibe verbrennen. Das ist zuviel// „Nein, nicht Mädchen.“, rief mir Falk zu. Ich fühlte wie ich in eine schützende Umarmung gezogen wurde. „Gebt euch jetzt nicht auf Mädchen. Ihr habt es soweit geschafft. Der Tod wird euch nicht holen. Dafür werde ich Sorgen. Das Verspräche ich euch. Bei meiner Ehre.“ Tränen liefen mir die Wange runter, aber
ich Riss mich zusammen.
„Ist gut.“, war das einzige was ich zustande brachte.
Dann zog er mich hoch und wir liefen durch die brennenden Überreste der Wohnhäuser.
Wir kamen auf einen großen Platz, der wahrscheinlich zum Exorzieren benutzt wurde.
Ralof stand an einer großen Tür und winkte uns zu sich. Wir Folgten ihm in das Gebäude aus Stein.