Gedichte
Diät

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"Diät"
Veröffentlicht am 05. September 2015, 10 Seiten
Kategorie Gedichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Nach längerer Zeit bin ich wieder hier. Das Leben ist ein Arschloch? Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen. Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.
Diät

Diät

Diät

Mein Bauchumfang

stand in keinem kausalen Zusammenhang

zu einer akzeptablen Körperform.

Diät wäre gut.

So jedenfalls erzählten es

die Frauen meiner Freunde.

Eiweiß

Eiweiß

Eiweiß

Keine Kohlenhydrate.

Das war die einhellige Meinung

des Mobs,

der kurz vor meiner Lynchung stand.

Ich beugte mich der Masse,

eingeschüchtert und

reumutig.

Ich die wabbelige Sau.

Ich der adipöse Abschaum unseres

Freundeskreises.

Nie vorher war es mir bewusst.

Ich war so unglaublich fett.

Unansehlich,

unappetitlich,

unakzeptierbar häßlich.

Die Frauen redeten sich

in eine Art Diät-Trance.

So wie die Voodoo-Tänzerinnen

aus den einschlägigen Filmen.

Selbst meine Frau stimmte in den Chor

der Kohlehydratcholeriker mit ein.


Aber ich war willig.

bereit dem Volk sein Recht einzugestehen.

Ich war entschlossen ein vollwertiges

Mitglied der schmalspurgesellschaft zu werden.


Morgens aß ich ein Ei.

Ich meine EIN Ei.

Mittags ein kleines Putenschnitzel.

ich fragte meine Frau was es dabei geben würde.

Sie antwortete kurz: NICHTS.

Und dabeisah sie mich an,

als sei ich ihr zehn Jahre fremdgegangen.

Nachmittags aß ich nichts

und abend Thunfisch.

Aus der Dose mit

- genau - nichts dabei.

Es war trocken im Mund.

Ich spülte es runter mit grünem Tee.

Der sollte übrigens die Diät unterstützen.

Widerlich,

unbefriedigend,

ungesüßt,

unbrauchbar.


Am nächsten Tag ging ich auf die Waage

und stellte eine rapide verschlankung fest.

500 Gramm weniger.

500 Gramm näher an gesellschaftlicher Akzeptanz,

500 Gramm näher an der nächsten Liebesnacht.

500 Gramm näher am Tod.


Dann aß ich ein Ei.

Ein Putenschnitzel,

Thunfisch. Grünen Tee dabei.

Obst?

Nein, in den ersten Tagen kein Obst.

Wann dann?

Später erst, wenn der Körper

umgestellt ist.

Salat?

Nein, in den ersten Tagen keinen Salat.

Ein Bier vielleicht?

Ein Stückchen irgendwas?

Vielleicht was mit geschmack?

Nein....NICHTS.

Willst du weiter SO aussehen,

fragte meine Frau?

Ich antwortete nicht.


Acht Tage später hatte ich vier Kilo

weniger, sah exakt so aus wie vorher

und beschloß meinen Erfog mit einer Pizza zu feiern.

Salami, Schinken, Zwiebeln,

doppelt Käse.

Als sich die bestellung aufgeben wollte,

kappte meine Frau die Internetverbindung.

Mach jetzt nicht alles kaputt.

Mach Sport.

Fahr Fahrrad,

geh spazieren.

Aber KEINE Pizza.


Weitere acht Tage später

bekam ich einen Paprikasalat.

Ich hasse Paprika,

aber ich entriss ihr die Salatschüssel,

rannte damit in den Keller,

schloss mich ein

und zelebrierte diesen Salat.

Kleine Stücke.

Ich ließ sie im Mund zergehen.

Ein Genuß,

der mir Jahrzehnte verborgen blieb.

In einer Ecke entdeckte ich einen Spiegel,

in dem ich mich sehen konnte.

Ich beobachtete mich ein paar Minuten.

Intensiv und apathisch.

Dann wurde es mir klar.

Erst nur ein bisschen,

dann immer mehr.

Ich sah mir konzentzriert

beim Kauen zu,

war fasziniert von der Bewegung meiner Kiefer.

Dann öffnete ich langsam

- ganz langsam -

meinen Mund und ließ die letzte

Paprika liebevoll zurück

in die Schale gleiten.

ich nahm mein Handy und wählte

die Nummer.

Wie Musik rauschte am anderen Ende

der Leitung diese liebliche Stimme

aus dem Hörer:

Pizzeria Milano....sie wünschen?

Ich gab meine Bestellung auf

und entschied mich gegen den Hungertod.

 

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Über den Autor

Lyders
Nach längerer Zeit bin ich wieder hier.
Das Leben ist ein Arschloch?
Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für
Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen.
Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah
den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.

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Rajymbek 
Abnehmen beginnt im Kopf. Aber viel wichtiger als das ist, dass wir uns wohl- und gesund fühlen. Dann spielt das gweicht keine Rolle. Glücklcihe Menschen werden älter.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Das Einzige, das man bei einer Diät verliert, ist die Lust. © Erhard Blanck
Deshalb also sein lassen. :-) Herbsttag
Vor langer Zeit - Antworten
cliffy ich glaube die ganze hungerei bringt nichts einfach nur richtig ernähren und Bewegung das bringt es ich versuche es schon seit Jahren wieder mein Gewicht von vor 12 Jahren zu bekommen also wieder 57 kg zu wiegen aber ich schaffe es einfach nicht ich wiege jetzt über 80 Kilo und würde so gerne abnehmen habe auch schon alles versucht, ohne Erfolg, aber alleine macht es auch keinen Spa0 in dem Sinne lieben Gruß Jenny
Vor langer Zeit - Antworten
Himbeere Wohl bestellt :D . LG Himbeere
Vor langer Zeit - Antworten
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