Der Berg
Auch an diesem Tag schreiten sie auf ihn zu,
mit etwas mehr Herzklopfen und doch auch mit inneren staunenden Augen. Die Neugier breitet ihre Regenbogenbrücke aus, um möglichst viel zu erhaschen. So gehen die Drei mit leichten behänden Schritten immer weiter auf den Berg zu. Magnetisch zieht er sie an.
Leise sirenenartige Lockstimmen verstärken den Drang dem Berg näher zu kommen. So nah - wie vor ihnen sich noch kein EINZIGER wagte. War da nicht eine Bewegung? Ruhe. Kurzes ver-harren. Die beiden sehen sich um, können nichts erkennen. Blicken ratlos einander an, doch die Neugier zieht sie ungeduldig weiter.
Stetig höher, wo Luft schmeckt wie Erdbeer-minzeis, das Dorf unten im Tal wie kleine Bonbonkristalle blitzt und der Himmel wie ein riesiges blaues Seidentischtuch seine Flügel spannt. Glänzend tanzen Sonnenstrahlen heiter darauf. Ihre Fußspuren waren keine, sondern wie kleine weiche Marshmallowbällchen - die temporeich die Geher dem Ziel Berg näher bringen wollen. Oder - doch nicht?
Das Gras wirkt wie ein einladend weiches Zottelfell, wo sie die müde werdenden Glieder gerne ausruhen lassen würden. Keine Zeit - mahnt die Neugier als Anführer. Still und doch so mächtig.
Statt Nadelbäumen sind die Bäume mit kunterbunt süßen Lollis bestückt. Schnell prescht ein flinker Finger nach vorn und holt einen köstlichen Lolli - mmmhhhmmmmm. Lecker.
Verzückt geht Liam weiter, mit einem breiten zufriedenen Grinsen auf dem Gesicht. Ata kommt ihm kaum mehr hinterher - so eilig spurtet er los. Zum Greifen nahe ist nun der Berggipfel. Was für ein gigantischer Ausblick dort wohl auf sie wartet?
Atemloser und fasziniert wollen sie dieses Ziel erreichen - als eine große Wellenbewegung den Berg verwandelt. Ein motzendes fauchendes Geräusch lässt sie für einen kurzen Augenblick erstarren. Erstarren vor Schreck. Dann rutschen die Drei turboschnell den Berg hinunter!
Erkennen - das sie einen mystischen Drachen geweckt haben - der wie ein Berg eingebettet in der Landschaft unbemerkt lange Siesta hielt.
Loraine
2012