Fantasy & Horror
Drachenauge - Kapitel 17

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"Drachenauge - Kapitel 17"
Veröffentlicht am 30. August 2015, 18 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Drachenauge - Kapitel 17

Drachenauge - Kapitel 17

Kapitel 17: In der Kaserne


Die Geschichten um die Schlacht vor dem Drachenauge und die darauf folgende Entführung der Prinzessin hatte sich in Kap Ardea ausgebreitet wie ein Lauffeuer. Die Bürger und die Stadthalter hatten es mit der Angst zu tun bekommen, weshalb die Präsenz der Miliz und der Soldaten um einiges geschärft wurde. Kaum hat man einen Uniformierten aus den Augen verloren, so tauchte schon der nächste auf. Alle bis auf die Zähne bewaffnet und einem konzentriertem Blick, der jeden Menschen strengstens anblickend,

pickten sie die aus, die auch nur im Ansatz verdächtig aussahen. Trotz der Angst vor einer Invasion von aussen, missbilligten die Bürger von Kap Ardea das Verhalten der Uniformierten um so mehr. So erhoben sie ihre Stimmen gegen die strenge Auflagen der Stadthalter, was noch mehr Verhaftungen hinter sich her zogen. Die Lage spitzte sich mehr und mehr zu. »Seid ihr nicht mehr von Sinnen, Lord André?«, fluchte Gandor den Hauptmann der Miliz an. Er konnte nicht glauben, dass es wahr sein sollte, was sich die Leute auf der Strasse erzählten. Nachdem er in die Kaserne kam und die viele Gefangenen in den Zellen sah,

stürmte er sofort in das Büro der Kaserne. »Ihr könnt doch nicht jeden Bürger in Haft nehmen, nur weil euch deren Nase nicht passt. Die Bürger haben rechte.« »Kommandant Gandor, es geht hier um deren Sicherheit. Die können wir nur dann gewähren, wenn wir ausschliessen, dass sich Attentäter unter der Bevölkerung befindet.« »Ihr tretet die Freiheit und Selbstbestimmung der Leute mit Füssen. Das kann niemals die Sicherheit wert sein. So wie ihr es handhabt, dürft ihr euch nicht wundern, wenn ihr früher oder später vom eigenem Volk gemeuchelt

werdet.« »Das werden die Leute nicht mit mir machen. Sie verstehen doch, weshalb wir das machen.« »Verstehen ist die eine Sache, befürworten eine vollkommene andere.« »Die Bürger von Ardea werden uns eines Tages noch dankbar sein, vertraut mir, Kommandant Gandor.« »Ein Scheiss werden sie«, war Gandor sichtlich angewidert. »Sie wollen die Freiheit haben und über sich selbst entscheiden können. Wenn sie das nicht hier bekommen, dann werden sie es sich wo anders suchen. Glaubt mir Hauptmann. Ich habe es genauso

gemacht.« Lord André sah den Kommandanten verwirrt an. Sein sonst so gepflegtes Gesicht wies einige Stoppeln im Gesicht auf und dunkle Ringe unterstrichen seine Augen, durch die er Gandor ungläubig anblickte. »Wollt ihr mir sagen, dass ihr nicht aus einer Militärfamilie stammt?« »Ich dachte, dass sei hier allgemein bekannt, dass ich aus einer Bauernfamilie kommen«, wunderte sich Gandor seinerseits über die Unwissenheit seines Gegenübers. »Aus dem Grund kann ich euch versichern, dass ihr den falschen Weg für die Sicherheit gewählt

habt.« »Kommandant Gandor Bennet?«, unterbrach ein junger Rekrut der Miliz das Gespräch. »Ja, was gibt’s?« »Hier ist eine Gruppe von Leuten, die behaupten zu euch kommen zu wollen.« »Und du lässt sie hier rein?«, schnauzte André ihn an. »Wer sind diese Leute?«, wollte Gandor wissen. »Sie sagen, sie kommen aus dem Drachenauge.« Mehr brauchte Gandor nicht zu wissen, um die volle Aufmerksamkeit zu haben. Er marschierte sogleich dem Rekruten hinterher. Als er im Innenhof der

Kaserne ankam, erblickte er die Prinzessin und ihren Leibwächter Chavo, so wie den Medikus Elliard und den Schatten Leander. »Was macht ihr den hier?«, fragte er die Prinzessin. »Ich wollte wieder in die Stadt kommen. Ist es mir nicht gestattet?« »Doch. Tut mir leid. Ich bin nur überrascht, dass ihr wieder unter den Lebenden weilt. Wie geht es euch, eure Hoheit?« Ein allgemeine Überraschung überkam es die Milizionäre, da sie nun die Prinzessin als solches erkannten. Es kam nicht oft vor, dass sich der Adel höchstselbst hinunter in die Kaserne

wagte, zumindest, wenn es nicht sein musste. Aber gleich die Prinzessin, die nichts mit diesem Amt zu tun hat, geschweige noch in der Stadt ansässig ist, hier zu sehen, war für die meisten Milizanhänger ein wahrer Höhepunkt. »Mir geht es erstaunlich gut.« »Der Fürst hat ihr den Ausritt erlaubt, mit der Bedienung, dass wir sie begleiten und sie ohne Umwege in die Kaserne bringen«, meldete sich der Medikus zu Wort. »Nun gut«, holte Gandor aus einem der Schränke eine Tasche und ein Stück Papier. »Da ihr schon einmal hier seid, werdet ihr vorerst in der Kaserne bleiben. Leander, du wirst mit mir

kommen und wirst mit mir Steuern eintreiben.« Fragend sah der Schatten ihn an und begriff allmählich, dass Gandor ihn wahrscheinlich für die Prüfung für die Garde vorbereiten wollte. »Müssen wir unbedingt hier bleiben?«, fragte Esmeralda getrübt. »Das müsst Ihr sehr wohl«, gab Gandor zurück. »Nach denn Ereignissen der letzten Tage kann ich nicht verantworten euch frei in der Stadt bewegen zu lassen.« »Und gerade ihr habt mir von einem freiem Willen gepredigt«, schüttelte Lord André den Kopf. »Hier liegt ein Sonderfall vor«,

korrigierte Gandor ihn und wandte sich an den Medikus und Chavo: »Ihr werdet die Prinzessin nicht aus den Augen lassen, solange Leander und ich nicht da sind.« Lange sah Tyson zu der leblosen Frau hinab. Er konnte kaum glauben, dass sie es wirklich sein konnte. Niemals. Als Mateo ihn letzte nacht aus dem Drachenauge geholt hatte, dachte er, es ginge um Azura, die auf ihn sehnsüchtig wartete. Unrecht hatte er zwar nicht. Aber er hätte nicht geglaubt, dass eine solche Überraschung auf ihn wartete. Eine Frau, die genau so aussah wie die Fürstin lag leblos in Stofffetzen vor ihm.

Was hatte das alles zu bedeuten? Im Schutze der Nacht hatte er mit Mateo und Azura die leblose Frau auf ein Boot verfrachtet und in die kleine Bucht nahe des Hafens verschifft. Zur rechten Zeit, wie es dann herausstellte. Kaum ein paar Minuten später kamen die ersten Hafenarbeiter für ihre Schicht an die Docks. Um die Zeit konnte sich nur Mateo unauffällig an Land gehen um Sachen für die Fürstin zu bringen. Wenn Tyson oder Azura auf dem Hafen auftauchen würden, dann gebe es zu viel Aufsehen. Als Azura sich am seinen Arm schlängelte, kam er wieder zurück aus seinen Gedanken. Er mochte die

Waldläuferin. Das hatte er schon immer. Schon allein wegen ihren Situationen konnten sie keine ernstzunehmende Beziehung aufbauen. Für ihn war sie eine der schönsten Frauen der Welt, trotz der Brandnarbe an der linken Gesichtshälfte. Manchmal bejammerte er sich selbst, dass er damals, als sie den Unfall hatte, nicht da war um sie davor zu bewahren. »Du musst häufiger aus der Burg raus«, meinte sie sanft. Das wusste Tyson auch. Und er wollte es unbedingt. Aber seine scheiss Verpflichtung als Reserve und die Treue zu seinem Bruder verhinderte das. »Du wolltest mir was sagen?«, versuchte

Tyson auf das Thema zurückgreifen, weshalb sie ihn eigentlich aufsuchen wollte. »Du sagtest Mateo, dass sich jemand im Drachenauge ist, der nicht dort sein sollte?« »Das stimmt«, nickte sie und lies seinen Arm los. »Sein Name ist Scipio. Ich habe ihn schon seit einer Weile unter Beobachtung. Von daher weiss ich, dass er ein Dunkelgeborener ist.« »Was heisst das? Was willst du mir damit sagen?« »Wenn Lucor noch lebt, dann kann er alles sehen, was er sieht, Alles hören, was er hört und kann alles beeinflussen, was er macht und sagt. Wenn meine Vermutung richtig ist, und Lucor seine

Macht wieder hat, oder immer noch, dann kann er Scipio durch die Burg schicken um eine Schwachstelle zu finden, durch die er uns seine Assassine hineindringen kann.« »Wenn Lucor das tatsächlich kann, warum hat er es nicht schon früher getan?« »Das weiss ich nicht«, gab Azura offen zu. »Vielleicht hat es irgendwas mit Esmeralda’s Entführung zu tun.« Tyson schwieg und dachte daran, wie sehr sein Bruder ihm die Hölle heiss machen würden, sollte er mitbekommen, dass er längst nicht mehr in der Burg war. »Und da gibt es noch eine Sache«, sprach

Azura weiter. Es fiel ihr sichtlich schwer die richtigen Worte zu finden. »Was ist los?«, fragte Tyson besorgt. »Kennst du vielleicht einen Mann mit dem Namen Resnec?« Er musste erst überlegen und nickte dann, »Er hat damals im Drachenauge, als ich verbannt wurde«, fing sie an. »Nach meinem Rauswurf hatte er mich mit einer Fackel misshandelt.« »WAS?!« Tyson war nicht nur überrascht, sondern auch geschockt. Letzten Abend war er mit dem Rangertruppe angekommen und hatte mit ihm uns seinem Bruder in der Taverne getrunken. Dass er wieder ins

Drachenauge kam, war eine Schamlosigkeit ohne gleichen. Hätte er schon letzten Abend das gewusst, so hätte er ihn mit den eigenen Händen erdrosselt. »Der Mann hat eine Audienz beim Fürsten«, dachte er laut nach. Vermutlich war die Audienz bereits vorbei. Aber dass konnte nur bedeuten, dass Gandor bereits wusste, dass er nicht mehr in der Burg war. Da kam ihm eine Frage auf: »Was zur Hölle macht er im Drachenauge?«

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Django

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abschuetze Okay, hab ich doch ein paar Kapitel verpasst. Blöd. Musste ich alles nachholen. Ich hatte das Gefühl, es liest sich jetzt flüssiger. Je mehr du schreibst, desto besser klappts. Finde ich gut. So kann es dann weiter gehen. Zur Story muss ich ja nichts weiter sagen... interessant wie eh und je.

LG von Antje
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Django Danke schön :)
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cliffy sehr spannend und fesselnd geschrieben gefällt mir sehr gut lieben Gruß Jenny
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Django Danke, Jenny :)
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