Roman
geschrieben von:
Elena Mara Seiffe
Es war ein Schwüler Nachmittag als Vallery mit ihren Freundinnen im Shanzenpark saß und auf die ruhige Musik von einem Gitarristen mit langen Rasterlocken lauschte. Neben den vier Freundinnen saßen drei Jungs, die die ganze Zeit zu ihnen herüberschauten und als die Mädchen sie endlich wahrnahmen, prosteten die Jungs ihnen mit einer Flasche Bier zu. Auf der anderen Seite saßen ein Junge und ein Mädchen mit Rasterlocken und weiter Hose, die gerade dabei waren an einem Joint zu ziehen und vor ihnen spielten ein paar Leute Frisbee. Hier trafen sich die Vier oft. Eigentlich fasst jeden Tag, wenn sie Zeit hatten. Sie konnten
jedes mal aufs neue der schönen Musik zuhören die hier gespielt wurde und einfach jede Art von Menschen beobachten. "Ach ist das schön. Endlich entspannen." stöhnte Vallery's beste Freundin, Mira, leise auf. "Was machst du heute noch Vallery? Schon was vor? Lust noch ein bisschen Bummeln zu gehen? Ich habe einen schicken Secondhandshop am Hauptbahnhof entdeckt." Das war auch schon das Stichwort, denn genau in dem Moment klingelte Vallery's Handy. Sie sah Mira Stirnrunzelnd an und bis sich auf ihre Unterlippe. " Es ist Nathalie. Ich denke das Bummeln fällt heute aus süße. Sorry" Dann blickte sie erneut auf
ihr Handy und nahm den Anruf entgegen. "Hallo?" Sagte sie mit leicht genervter, leicht deprimierter Stimme."Hey Val. Ich bin's Nat. Ich wollte dir sagen das wir in zwei Stunden ins Alex fahren wollten um dort was kleines zu essen. Bitte komm daher bald nachhause damit du dich nochmal duschen und Ordentlich anziehen kannst." Vallery hatte auf laut geschaltet und ihre Freundinnen mussten leise Kichern. Das Mädchen beobachtete einen Vogel, der knapp über ihren Köpfen hinweg flog und neben dem Gitarristen platz nahm. Suzie, zuckte zusammen und die anderen mussten sich nun die Hand vor den Mund halten um
nicht laut aufzulachen. " Okay Nathalie. Ich mache mich in 15 Minuten auf den Weg." "Okay. Bis dann." "Bis dann."
Vallery legte auf und ihre Freundinnen prusteten los. Der Vogel flatterte vor Schreck wieder davon und der Gitarrist sah die Mädchen mit einem schiefen Grinsen an. Niemand wusste mehr genau warum er lachte, aber es kam einfach aus den Mädchen heraus. Als die vier sich wieder ein gekriegt hatten wurden sie ganz ernst. "Oh man Vally. Du tust mir echt voll leid. Deine Stiefmutter ist ja der Horror. Wie kann dein Vater das bloß mit er Aushalten." Vallery zuckte mit den Achseln und atmete einmal tief
aus. Das wusste sie leider auch nicht. Schon seit dem Tag als die beiden sich kennengelernt hatten, waren sie keine Freundinnen. Sie waren einfach zu verschieden. Das Mädchen hatte ihren Vater, für die Entscheidung die er mit seiner neuen Traf, gehasst. Doch nun lernte sie, damit zurechtzukommen. Sie konnte es eh nicht ändern. "Naja Mädels. Ich mache mich dann wohl mal schnellsten auf den Weg bevor das Monster schreit und sagt ich sehe nicht schick genug aus." Die drei Freundinnen kicherten wieder drauf los und standen auf um sich von Vallery zu verabschieden. "Tschüss meine Süße. Du wirst das überstehen! Wenn was ist ruf
mich an! Meine Nummer hast du ja hoffentlich als SOS Notruf markiert." Mira zwinkerte ihrer besten Freundin zu und mit einem Winken und vier Kuss münden verließ Vallery den Park.
In der S-Bahn war es stickig, anscheinend war schon Feierabend verkehr und die Leute drängelten sich nur so in die Bahn. Vallery hatte schon seit 13 Uhr Schulschluss und verbrachte die restlichen vier Stunden mit ihren Freundinnen. Um 18 Uhr war in Hamburg immer die Hölle los und Vallery drängte sich auf einen Sitzplatz in der Ecke. Neben ihr war ein Mädchen mit Kopfhörern. Sie hörte viel zu laute
Musik von Amy Winhouse und kaute Kaugummi. Im vorderem Bereich waren drei Kinder die anfingen zu weinen, weil ihre Mutter ihnen das Schockocroissante aus den Händen genommen hat. Und ein paar sitze vor Vallery saß ein Pärchen, welches ihre Liebe aller Öffentlichkeit zeigte. Vallery setzte ihre Kopfhörer auf und hörte so laut Linken Park, das sie die Welt um sich gar nicht mehr so wirklich war nahm. Erst als die Computerstimmer der S-Bahn die Station Hauptbahnhof Süd aussprach nahm sie die Realität wieder war und Verlies die Bahn. Die nächste Bahn Richtung Hafencity fuhr in 10 Minuten und Vallery setzte sich solange auf die
Bank und summte vor sich hin. Ein kleiner Junge starrte sie neugierig an doch der Vater zog ihn rasch weiter. Es gab nun wirklich schönere Orte wo sie nachher gerne wäre als im Alex. Vallery's Stiefmutter ist eine totale Schickimicki braut und war das absolute gegen teil von Vallery selbst, welche sich gerne auf die Wiese neben irgendwelche durchgeknallten Leute setzte und mit ihren Freundinnen eine Flasche Bier trank. Sie hasste es wenn sie mit Nathalie und Markus zusammen essen gehen musste oder irgendwo anders mit ihnen hin musste. Doch sie konnte nichts dran ändern. Wenn sie sich einmal weigerte
mit zu gehen, donnerten die beiden ihr eine Woche Hausarrest auf und sie kam aus der Hölle nie wieder raus. Die einzige Rettung die sie dann noch hatte war ihre beste Freundin Mira, mit der sie immer simste oder Telefonierte. Als sie aus ihren Gedanken erwachte und ihre Augen wieder öffnete stand auch schon die U-Bahn vor ihr. Schnell konnte sie noch hinein huschen bevor die Türen wieder zu gingen.Sie spürte wie die Blicke der Menschen an ihr hefteten, wie kleine Zecken. Doch beachtete sie diese nicht und setzte sich neben eine ältere Dame.
Die Fahrt ging ruhig und schnell vorbei. Ihre Musik hatte sie nun etwas
leiser gemacht und so blickte sie jedes mal aus dem Fenster ins schwarze während die Bahn los fuhr. Als sie wieder die Computerstimme wahrnahm, stand sie auf. Vallery war bei ihrer Station " Überseequartier" angekommen und musste nun nicht mehr lange gehen bis sie zuhause war. Ihr zuhause war riesig, viel zu groß für drei Leute fand Vallery. Hätten sie wenigstens noch ein Haustier, aber ihre Stiefmutter war absolut gegen alles was Dreck machte.Sie wollte sich mal einen Chihuahua anschaffen. Fürchterlich diese Viecher dachte sich Vallery. Zum Glück hatte ihr Vater auf ihrer Seite gestanden, so ein Tier wollte Vallery
nicht in ihrer nähe haben.
Vallery ging den kleinen Weg durch den Garten entlang. Es war ein großer Garten, mit perfekt gemähtem grünem Rasen und ein paar zurechtgeschnittenen Hecken um die großen Blumen. Ansonsten war dort nicht viel zu sehen. Der kleine Weg war mit großen Steinen umrandet wurden und ein paar einzelne Blumen waren auf dem Rasen verteilt. Vor dem Garten stand das riesige Haus. Weiß, mit flachem Dach, auf dem noch mehr Garten war. Eine Terrasse mit drei Stühlen und einem Tisch sowie ein kleines Gewächshaus standen dort oben. Neben dem Haus war eine große Garage in der
ein weißes Cabrio von Nathalie und ein blauer Jaguar von Vallery's Dad, Markus standen. Vallery selber hatte keinen Führerschein. Wollte sie auch nicht. Sie konnte ihn zwar schon machen, sie war vor kurzem 18 Jahre alt geworden, aber sie fand das man in Hamburg kein Auto brauchte. Sie kam gut mit Bus und Bahn zurecht.
Vallery klingelte an der Tür und ihr Vater machte auf. "Da bist du ja endlich! Nathalie heult mir schon die Ohren voll, das du nicht rechtzeitig fertig wirst. Los komm rein und beeil dich." Vallery's dad stand in einem schwarzem Anzug vor ihr. Da unter trug er ein rotes Hemd und eine passende Uhr
mit rotem Leder. Nathalie schien noch im Bad zu sein, also ging  Vallery schnell die Treppe hoch in ihr Zimmer, welches im zweitem Stock war und zog sich ihre Schuhe und Jacke aus. Dann nahm sie sich ein Kleid aus dem Schrank und klopfte an die Badezimmertür. "Nathalie?!" Schrie Vallery laut ins Bad. Mit der Hoffnung ihre Stiefmutter auch nur ein bisschen erschrocken zu haben. " Bist du fertig? Ich möchte kurz duschen."  Das Mädchen wartete. Nathalie öffnete die Tür und sah etwas gestresst aus. " Da bist du ja endlich. Hättest du nicht schon etwas früher da sein können? Los beeil dich. Wir wollen bald los!" Die
Frau stand in einem rotem langem Kleid mit einem kleinem Schlitz an der Seite vor ihr und war gerade dabei sich roten Lippenstift aufzutragen. Ihre braunen glatten Haare hingen ihr über der rechten Schulter und am linken Ohr war ein kleiner roter Diamant zu sehen.Dann nahm sie sich ihre Sachen und ging aus dem Bad. Kurz betrachtete sie das Mädchen mit einem leicht angewiderten Blick und blieb stehen. "Wie siehst du überhaupt aus, Kind?" Vallery huschte ins Bad und schrie nur noch ein paar Worte zu ihr rüber. "Ich beeil mich." Dann war die Tür zu.Â
Das Mädchen zog sich ihre Kleider vom Leib und ließ sich ein warmes Bad
ein. Dort hinein schüttete sie etwas Lavendel und tippte mit ihrem großem Zeh einmal ins Wasser um zu schauen ob die Temperatur stimmte. Dann ging sie komplett ins Wasser und verschwand aus diesem Albtraum von zuhause. Sie schloss ihre Augen und genoss den Moment der ruhe und des Friedens. Sie ging immer weiter ins Wasser bis nur noch ihre Nasenlöcher herauslugten. Im Wasser konnte Vallery träumen, hier konnte sie vergessen und genießen. Vor ihren Augen bildete sich eine grüne Wiese, sich sah sich, wie sie mit ihren besten Freunden dort saßen und einen neuen Musiker entdeckten. Langsam summten die vier Freundinnen vor sich
hin und schwenkten ihre Köpfe. Nach Links. Nach Rechts. Wieder nach Links. Vallery beobachtete einen Vogel, wie er vor zwei kleinen Kindern wegflog die wild durch die Gegend rannten und plötzlich sah sie, sie. Nathalie. Die mit ernstem Blick genau vor ihr stand und dem Mädchen all die schöne Sicht versperrte. Als Vallery aus ihrem Traum erwachte, hörte sie wie Nathalie ins Badezimmer schrie. "Val?! Bist du endlich fertig? Wir wollen gleich los. Komm jetzt du hast noch 15 Minuten Zeit!" Mit den Worten verschwand die schrille Stimme wieder. Vallery stöhnte auf. Noch einmal ließ sie das Wasser langsam über ihre
Bein gleiten, dann stieg sie aus der Wanne.Als Vallery sich ein Handtuch um den Körper wickelte und sich im Spiegel ansah, erschrak sie. Vor sich sah sie ein blasses Mädchen mit traurigen Augen, worunter sich dunkle Schatten befanden. Genauso wie sie aussah, fühlte sie sich auch dachte sich das Mädchen. Dann holte sie sich die Schminke aus dem Schrank, umhüllte ihre roten locken in einem Handtuch und begann, ihre Augenringe zu verstecken.Als sie mit schminken fertig war und zum Schluss nur noch etwas Rouge auftrug, sah sie wieder quick lebendig aus. Was für eine dicke Maske jetzt Vallery's wahre Gefühle verdeckte
dachte sie. Wie falsch sie in die Welt ging und sich all den Leuten zeigte. Was so ein bisschen Schminke bewirken kann. Dann ließ sie das Handtuch von ihrem Körper gleiten und zog sich an. Das silbrige Kleid schmiegte sich perfekt an ihre Haut. Es war eng und ging an den Hüften langsam in die weite. Bei den Knien hörte es auf nur hinten viel noch ein silbriger Schleier zum Boden hinab. Kurz rubbelte Vallery ihre Haare einmal trocken, dann ließ sie, diese den Rücken herab fallen. Ihre roten locken hingen ihr nun lang den rücken hinunter und sie legte sich ihren Mittelscheitel zur Seite zurecht. Als sie endlich fertig war, öffnete sie das
Fenster und verließ das Bad. Nathalie saß schon im Auto und Vallery's Vater wartete ungeduldig vor der Tür. Sie hörte wie er mit seinem Fuß auf den Boden tappte und betrachtete ihn wie er ungeduldig auf seine rote Lederuhr blickte. Dann blickte er in ihre Richtung und ließ seine Mundwinkel auffallen. Vor ihm stand nun eine Prinzessin. "Du siehst unglaublich schön aus mein Schatz." Brachte er leise hervor und schluckte sein Staunen herunter. Dann zog sich die Tochter noch graue Pumps an und ging mit ihrem Dad aus der Tür. "Danke." Sagte Vallery mit einem Verlegenem lächeln und dachte daran, was er denken würde wenn
er ihr inneres sieht. Das Mädchen unter der Maske. Doch das tat er nun mal nicht.Â
Es kam Vallery wie eine Ewigkeit vor, als die drei in Markus Jaguar saßen und die Straßen entlang fuhren. Sie schaute aus dem Fenster und beobachtete die Autos die an ihnen vorbei fuhren. Oder sie hinter sich ließen. Schaute den Kindern auf der Straße zu wie sie fangen spielten und Fahrrad fuhren. Erblickte zwei Bäcker und starrte anschließend nur noch ins grüne. Kurz hörte Vallery ihr Handy bimmeln und las eine SMS von ihre besten Freundin.
Hey Maus,Â
du packst das ich glaube an dich. Schicke dir ganz viel Mut und Kräfte damit du den Tag überlebst.
Hab dich ganz doll lieb meine Süße!!
Deine beste Freundin (für immer und für ewig an deiner Seite)
Vallery musste grinsen. Sie wusste nicht was sie ohne ihre Mädchen machen sollte. Sie sprachen ihr immer Mut zu, und wussten ganz genau wann sie diesen Mut brauchte. Und zwar jetzt gerade. Sie tippte auf den Button wo sie Antworten konnte und schrieb Mira eine SMS zurück.
Hey Babes,
du bist toll. Weißt du das? Hab ich dir schon mal gesagt wie sehr ich dich liebe?! Unbeschreiblich! Ich wüsste nicht was ich ohne euch alle machen sollte.Â
Ich sitze jetzt gerade mit den beiden Teufeln in rot im Auto und wir fahren ins Alex. Keine Ahnung warum wir uns so schick machen sollten. Wir werden bestimmt von allen angeglotzt. * grins * Naja. Was soll ich machen. Ich habe mich natürlich auch aufgebrezelt. Wenn es nicht zu so einem Anlass gewesen wäre, würde ich auch sagen ich sehe echt schick aus. Und ich bin echt begeistert wie gut ich meine Schlechte
Miene unter dem vielem Make-Up verschwinden lassen konnte.
Nun gut. Ich SIMS dir später nochmal.
Deine in der Hölle gelandete Maus.
Dann verschickte Vallery die Nachricht und musste leicht grinsen. Als sie darüber nachdachte das die beiden wirklich wie der Teufel persönlich aussahen. Nathalie in ihrem rotem langem Kleid mit ihrem dunkelbraunem Haar und Dad in seinem Schwarz, rotem Anzug und seiner ernsten Miene. Doch dann blickte sie wieder aus dem Fenster und konnte langsam den Jungfernsieg erkennen. Vallery wusste genau warum sie diese Gegend nicht mochte. Hier
waren alle schicki micki Leute, die mit ihren teuren Marken Klamotten angaben, und mit ihrer Art jeden Menschen abschreckten, der nicht genau so teure Kleidung trug wie sie.
„Wir sind da.“ Sagte Nathalie, mit einem leichtem Quietschen in der Stimme. Markus suchte einen Parkplatz und zusammen verließen die drei das Auto.
Als sie im Alex ankamen, begrüßten Nathalie und die Frau an der Theke mit einem Küsschen Links und einem Küsschen rechts.
Angewidert streckte Vallery ihre Zunge raus und folgte ihrem Vater zum Tisch.
Sie hatten einen Tisch ganz hinten am
Fenster bekommen, wo bereits eine gekühlte Flasche Champagner und eine edle Kerze warteten. Die Frau an der Theke nahm den drein die Jacken ab und schob ihre Stühle nach hinten, damit sie sich setzen konnten. „Möchten sie schon irgendetwas trinken?“Fragte sie mit ruhiger Stimme während sie uns die Karten hinreichte. Kurz warf Vallery einen Blick hinein um sich einen Überblick über die Getränke zu verschaffen.
„Ich hätte gerne einen Halben Liter Weißwein, für mich und meine Frau.“ sagte Vallery's Vater und die Kellnerin schrieb dies fleißig auf.
Sie war eine hübsche Frau. Vallery
betrachtete sie genau, während ihr Vater weitere Getränke bestellte. Sie trug ein schwarzes Enges Hemd und eine kurze weiße Schürze. Ihre schwarzen Haare hatte sie sich zu einem straffen Dutt gebunden und auf ihren Lippen  hatten eine beige Farbe. Als Vallery bemerkte das die Kellnerin sie anschaute und auf ihre Bestellung wartete, wurde sie rot. „Ähm...“ schweigen. Sie hatte sich noch nicht entschieden. Zu sehr war Vallery damit beschäftigt die Kellnerin vor ihr zu begutachten. „Ja? Wissen sie auch schon was sie trinken wollen?“ Fragte sie nun mit einem Ungeduldigen Ton. „Ähm.... Ich nehme.. ein...“ Vallery's Augen huschten von oben nach unten die
Karte entlang bis sie ihr Getränk endlich fand. Ein großes Grinsen breitete sich in ihrem Gesicht auf und Vallery merkte wie peinlich sie sich machte. „Ich nehme ein Berliner weißer, rot.“ Sagte sie mit gut gelaunter Stimme und freute sich mal endlich wieder ihr Lieblingsgetränk zu trinken. Ihre Stiefmutter hatte ihr sonst immer einen Weißwein angeboten, oder eher an gezwungen, da Vallery sich diesen nur so runter würgen musste. Wein war absolut nicht ihr Fall.“Okay, alles klar. Das wäre erstmals alles?“ Nathalie und Markus nickten und die Kellnerin ging zu dem nächsten Tisch. „So Val. Dann erzähl doch mal. Wie war denn
die Schule? Du siehst fabelhaft aus weißt du das? Ich hätte niemals gedacht das du so schön aussehen kannst. Aus dir wird doch noch eine echte Bailey.“ Grinste Nathalie Glücklich. Vallery hielt das ganze nicht mehr aus. Als ob sie jemals eine Bailey werden würde. Niemals. Ihr Vater hatte damals den Nachnamen von Nathalie angenommen, weil er so edel klang, doch Vallery verabscheute diesen Namen. Sie würde zwar mit dem Nachnamen angesprochen werden, aber sie würde sich niemals wie eine Bailey fühlen. „Die Schule war gut. Hatten um eins Schluss, danach war ich noch mit meinen Freundinnen unterwegs.“ Sagte
sie mit kalter Stimme. Val wollte ihrer Stiefmutter nicht sagen wo sie waren, denn sie hielt nichts von solchen Gegenden wie die Sternschanze, sie sagt immer. „Dort Leben nur die armen, die sich kein Leben aufbauen könnten und lieber auf der Straße leben würden.“ Dabei bekam sie gar nicht mit, das die Sternschanze gerade dabei wurde, eine Gegend für die Reichen zu werden, was Vallery sehr schade fand. Doch sie ließen sich nicht aus der Gegend vertreiben niemand von denen. Die Reichen gehörten nicht in diese Gegend und das würde auch so bleiben. „Das klingt doch gut.“ Sagte ihr Vater und bemerkte das Vallery nicht gerade die
beste Laune hatte. Er fand es schade das sie Nathalie so wenig leiden konnte, sie bemühte sich eine gute Mutter zu sein. Aber Vallery war einfach unglücklich seit die Frau in ihr leben getreten ist und immer wennÂ
ihr Name bei irgendeinem Gespräch viel, bekam sie schlechte Laune.
Das Mädchen sah die Kellnerin die mit einem Tablett voller Getränke auf ihren Tisch zu ging. Sie hatte gar nicht mitbekommen das die beiden noch so viel bestellt hatten.
Die Kellnerin reichte Val ihr Berliner Weiße und stellte einen halben Krug Weißwein, zwei Weingläser, ein großes Bier, drei Gläser für den Champagner
und  ein Glas mit Salzstangen in die Mitte des Tisches. Val's Mund viel auf. Wer soll das denn alles trinken. Na da hatten die sich aber etwas vorgenommen. „Das? Musst du nicht Auto fahren?“ Fragte Val, nachdem sie das Auto vor Augen hatte und kurz davor war, zuzusehen wie die drei einen großen Unfall hatten. „Wir fahren mit dem Taxi zurück. Das Auto wird morgen früh zu mir nach Hause gefahren. Heute möchte ich einfach mal entspannen und mich nicht darauf konzentrieren das ich noch fahren muss.“ Val's Mundklappe blieb offen. Was war denn mit dem los? Noch nie sind er und Nathalie freiwillig in ein Taxi gestiegen und haben ihr Auto
mitten in der Stadt stehen lassen. Doch Vallery hatte keine Lust weitere Fragen zu stellen und nahm es so hin. „Achso. Nagut, okay.“ Dann nahm sie ihr Getränk und Stoß mit den beiden an. „Auf einen schönen und lustigen Abend.“ Sagte Nathalie und trank einen kräftigen Schluck von ihrem Glas Wein.