Romane & Erzählungen
Elsa - Im Bann der Lilith 8

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"Elsa - Im Bann der Lilith 8"
Veröffentlicht am 03. September 2015, 42 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Elsa - Im Bann der Lilith 8

Elsa - Im Bann der Lilith 8

*

Früh am Morgen werde ich durch Klopfgeräusche geweckt. Merle? Eine Antwort kommt nicht zurück. Ich schleiche zur Tür. Keiner dort. Ich schaue an der Wohnungstür durch den Spion. Keiner dort. Verschlafen lege ich mich wieder hin. Es klopft wieder. Verängstigt kaure ich mich unter meine Bettdecke. Das Klopfen wird lauter, begleitet durch ein Gemurmel. Soetwas wie "Öffne das Fenster" dringt an mein Ohr. Ich stehe auf und öffne mein Fenster und bin beruhigt, dass es seine Stimme ist und nicht die aus meinem

Kopf. "Eric", entfährt es freudig meinem Mund, gepaart mit einem Lächeln. "Guten Morgen Elsa! Ich bin gerade auf den Weg zur Arbeit und musste einfach bei dir vorbeisehen." "Wie schön?" "Darf ich nach der Arbeit bei dir vorbeikommen?" "So zu um 9 Uhr" "Gern" "Bis später" Freudig schließe ich das Fenster. Vielleicht möchte er ja mehr von mir, schlagen meine Gedanken einen Purzelbaum nach dem anderen. Ich bin ja so froh, dass ich nicht nur eine Episode

in seinem Leben bin. Eine Episode für eine Nacht oder einen Tag. Erst dann schaue ich verschlafen auf meinen Wecker. Es ist 3.30 Uhr. So früh. Armer Eric. Mein Adonis tut mir ja so leid. Dann schlafe ich auch schon wieder tief und fest ein. Um 6.45 ist auch für mich die Nacht vorbei. Erarmungslos schrillt mein Wecker. Um 7 Uhr wird Bernd hier wieder auf der Matte stehen. Was für eine Stimmung wird er wohl wieder mitbringen. Zur Zeit hat er kein gutes Wort für mich übrig. Nur immer seine Merle. Mich bringt das auf die Palme. Ich bemühe mich ja, trotz allem lieb und

nett zu ihm zu sein, doch er lockt mich immer wieder aus de Reserve. Immer nur Streit, das zehrt an meinen Kräften. Ich beginne stoisch Merles Wurstbrote zu schmieren und lege ihr noch einen kleinen Puddingbecher mit in die Brotbüchse. Dann wecke ich Merle. Es dauert nicht lange, da klingelt es auch schon. Ich öffne die Tür und Bernd stümt herein. Bepackt wie ein Lasttier. Obst, Säfte und andere gesunde Sachen ergießen sich auf unseren schön gedeckten Frühstückstisch. Bernd macht sich sogleich ans Werk, schält und schneidet einen Apfel in kleine Stücke. Öffnet Merles Brotbüchse, entnimmt ihr Merles heißgeliebten

Schokoladenpudding und legt stattdessen seine geschälten Apfelstücke hinein. Und ich, ich koche schon wieder vor Wut. Noch immer wortlos verschließt er diese. Dann schaut er mich lächelnd an und fragt: "Und den gestrigen Tag gut überstanden?" "Schlafend", nicke ich ihm zu. "Was hat dich denn da geritten?" "Ich wollte einen guten Freund nicht verlieren." "Und darum stehst du so früh auf und gehst Flaschen sammeln?" Ich kann nur mit den Schultern zucken. Denke an ihn und ein weiches Lächeln legt sich auf mein Gesicht. "Er hat mir einfach nur die Augen

geöffnet." "In wie fern?" Ich schaue ihn an und sage kein Wort. "Mal was anderes", forder ich einen Themenwechsel ein. "Aha" "Nicht was du denkst." "Was dann?" "Warum hast du das eben getan?" "Was?" "Merles heißgeliebten Schokoladenpuddding aus der Brotbüchse genommen." "Weil Merle auch mal Obst zu sich nehmen muss und nicht nur süßes!" Mein Gott, dieser eine Satz kommt so drohend rüber, dass ich mich zusammenreißen

muss um keinen Streit anzufangen. "Jetzt habt ihr ja genug für die nächsten Tage." Ich bin hin und her gerissen, aber wo er recht hat hat er eben recht, das muss ich nun mal zugeben. "Aber den Pudding isst sie nun mal so gern.", flehe ich ihn an, dass er mich verwundert anschaut. Wortlos nimmt er die kleine Packung und stellt sie wieder in Merles Brotbüchse zurück. "Nun zufrieden?", schaut er mich an und ich nicke ihm lächelnd entgegen. Dann kommt auch schon Merle aus dem Bad. Fix und fertig. Sie ist schon groß und möchte sich allein fertig machen. Stolz strahlt sie uns an. "Nur noch Zähne putzen nachher.", erklingt freudig aus

ihrem Mund. "Da hilft Papa dir." Merle nickt ihm zu und mümmelt an ihrem Müsli, was Bernd ihr zurecht gemacht hat. So glücklich habe ich sie lange nicht gesehen. Spürt sie mein Glück? Oder liegt es daran, dass wir uns beherrschen und nicht wie sonst immer streiten? Eine Harmonie schwebt im Raum, die selbst ihn verwundert. Dann sind sie auch schon bald im Aufbruch und ich bin wieder allein. Aber irgendwie verspüre ich gar keinen Durst auf ein edles Tröpfchen, stattdessen, verspüre ich ein Gefühl in mir, dass sich brennend ausbreitet. Noch immer sitze

ich mit meinem warmen Lächeln am Küchentisch. Was für ein Gefühl ist das nur? Die Freude auf ihn? Die Liebe? Oder nur das Verlangen nach Sex mit ihm? So sitze ich noch einige Zeit an meinem Küchentisch und in Gedanken verloren, als es klingelt. Verrückt nach ihm springe ich auf und stürme an die Wohnungstür. Ich öffne sie und er steht vor mir. Mein Adonis. Zwar nicht so frisch wie am Sonntag, aber er ist da. Bei mir. Er breitet seine Arme aus und ich lasse mich in eben diese fallen. Er drückt mich und gibt mir einen zarten Kuss auf die Stirn, welche ich

augenblicklich runzele. "Nur auf die Stirn?", frage ich mich in Gedanken. "Darf ich reinkommen?", fragt er mich und reißt mich aus meinen Gedanken heraus. Ich ergreife seine Hand und führe ihn in die Küche, wo ein brechend voller Frühstückstisch auf uns wartet. Ungeduldig rutsche ich auf meinem Stuhl hin und her und schaue ihm beim essen zu. Was wird er wohl mit mir anstellen wenn er fertig mit dem Frühstück ist? Meine innere Ungeduld steigt und steigt. Als er fertig ist mit frühstücken, sieht er mich völlig fertig an und fragt: "Wollen wir schlafen

gehen?" Ich würde am liebsten vor Freude im Karree hüpfen, nehme seine Hand und führe ihn in mein kleines dunkles Loch von Schlafzimmer. Er geht schnurstracks auf mein Bett zu und lässt sich fallen. Ich eile ihm nach und möchte mich an ihn kuscheln. Und was tut er - er schläft. Er schläft wirklich, tief und fest. Warum ist er nur hier? Nur um sich auszuschlafen? Ich bin enttäuscht. Sehr enttäuscht

*

Gegen 12 Uhr schlägt er seine Augen auf und ich liege noch immer wie festgenagelt neben ihm im Bett. Das kenne ich, aus den seltenen Momenten, als ich mit Merle in einem Bett geschlafen habe. Er grinst mich an. "Das gefällt mir" "Was?", frage ich erstaunt, denn bisher ist ja noch gar nichts passiert. "Gefangen unter mir" Jetzt wird es interessant, denke ich mir. "Mir nicht" "Was?" "Das ist so unbequem" Augenblicklich hebt er Bein und Arm an

und ich kann wieder richtig durchatmen. Nur nicht lange, dann liegt er auch schon auf mir, zeigt mir was in ihm steckt und ich genieße seine Liebkosungen. Atemlos gebe ich mich ihm hin. Hart nimmt er mich. Wir kommen beide laut. "Oh, du mein Frauenversteher", hauche ich ihm, ihn anhimmelnd, zu. Er lächelt mich an. Was wird wohl gerade in ihm vorgehen? Ist es der Stolz mich so beglückt zu haben? Kleine Beben durchlaufen meinen Körper noch immer, als ich so neben ihm liege. Was für ein Gefühl? Ich atme tief Ein und Aus. Aufgewühlt von meinem Glück. Langsam normalisiert sich mein Atem. Zärtlich streicht er mir eine Strähne meines Haares aus dem Gesicht

und scheint mich mit seinem Blick zu verschlingen. Ich lächle ihn verlegen an. Ich mochte es noch nie wenn mich jemand so eindringlich musterte. Doch dann beginne ich mit meinen Augen die markanten Züge seines Gesichts abzufahren. Er ist einfach schön und so männlich. Ihm scheint es auch nicht zu behagen und er beginnt augenblicklich mein Gesicht mit Küssen zu bedecken. Und dann... dann wandert er mit seiner Zunge meinen Körper hinab. Schon wieder werde ich von einer Erregtheit erfasst, die meinen Atem schneller werden lässt. Mein Gott, er bewegt sich auf eine Stelle zu, die meinen Atem stocken lässt, bis zu dem Punkt an dem

ich leise aufstöhne. Als Dankeschön, befriedige ich ihn auf die gleiche Weise, bis er laut aufstöhnt. Eng an eng aneinander gekuschelt, warten wir bis sich unser Innerstes beruhigt. "Wann kommt eigentlich deine Tochter nach Hause?", will er dann von mir wissen. Ich schwebe noch auf Wolke sieben und er fragt mich so etwas. "Ich schwebe noch im Schmusemodus" "Und?" "Was und?" "Wann kommt sie nun?" "In einer Stunde" "Na dann raus aus der Falle." Ich schaue ihn mit einem Schmollmund an. "Wenn wir schon einen freien Tag von

unseren Freunden nehmen, dann sollten wir ihn auch bis zur letzten Sekunde genießen." "Das werden wohl in der nächsten Zeit mehr werden." "Warum?" "Fühlst du dich etwa noch einsam?" "Nein" "Na siehst du" Ich lächle ihn hilflos an. "Du hast ja gestern schon einmal geübt." "Ich? Geübt?" "Nicht?" "Nein ich war müde" "Müde? Den ganzen Tag?" Als er mich anlächelt, wandert mein Finger über seine

Lachfältchen. "Ja! Ich bin ja schließlich früh aufgestanden." "Du?" "Ja, weil ich mit Flaschenkarli zum Flaschen sammeln gegangen bin." "Echt?" "Und rate mal warum?" "Hm...", schaut er mich fragend an. "Weil ich dich nicht verlieren will." "Oh,", schaut er mich mit großen Augen an, "so ein großes Opfer für mich?" Er nimmt mein Gesicht zwischen seine Hände, schaut mich durchdringend an, kommt näher, immer näher und küsst mich ungestüm. Und ich erwidere seinen Kuss mit der gleichen Intensität. So

würde ich am liebsten die ganze Zeit verharren, doch er unterbricht unsere heißen Zungenspielchen und deutet mit einem Kopfnicken in Richtung Bad. Murrend folge ich ihm. Ich bewundere seinen Astralkörper, als er dort so unter der Dusche steht, sich einseift und das Wasser, welches an ihm herunterperlt. Ihn nicht aus dem Blick lassend, suche ich ihm ein Badehandtuch heraus und reiche es ihm durch die, einen Spalt breit, geöffnete Tür. Und dann bin ich dran. Ich wünsche mir auch, dass ich von seinen Blicken eingefangen bin. Doch was tut er? Verlässt einfach das Bad und

verschwindet. Nicht aus der Wohnung! Nein! Ich höre Schranktüren klappen, Geschirr klappern. Was tut er nur? Als ich in die Küche komme, ist schon ein hübscher Kaffeetisch gedeckt. Für vier Personen. "Was hast du denn vor?", frage ich ihn staunend, mit glänzenden Augen. "Vielleicht deinen Mann und deine Tochter kennenlernen." "Meinen Mann?" "Ja, deinen Mann." "Der macht doch eh gleich wieder kehrt." "Wart doch erst einmal ab und mal nicht immer den Teufel an die

Wand." Je näher die Zeit rückt, zu der Merle und mein Mann auftauchen, um so nervöser werde ich. Ich verkrampfe regelrecht, aus Angst vor Bernd seiner Reaktion. Dann klingelt es auch schon. Ich schleiche zur Tür und öffne sie. Blass stehe ich vor Merle und ihrem Papa. Bernd mustert mich von oben bis unten auf Konfrontation eingestellt. Ich stehe noch immer blass und schlaff vor ihnen. Sein Mustern wird immer eindringlicher, bis er die ersten Worte findet. "Mal wieder zu tief in die Flasche geschaut?", fragt er mit einem sarkastischem

Unterton. "Nein!" "Wieviel?", der scharfe Ton lässt mich noch mehr erschlaffen. "Nichts, glaub mir doch.", antworte ich ihm weinerlich. Er schüttelt nur mit dem Kopf und will schon wieder gehen, als ich zwei starke Hände auf meinen Schultern spüre und Eric seine rauchige Stimme höre. "Wenn sie sagt sie hat nichts getrunken, dann hat sie nichts getrunken!", höre ich seine warnende Stimme. Nun ist es Bernd, der blass vor uns steht und uns anstarrt. "Wer sind sie denn?", stammelt er Eric an und Merle steht neben ihm, auch

völlig still, mit offenem Mund. "Eric", höre ich hinter mir und sehe eine Hand an mir vorbeihuschen, die sich Bernd entgegen streckt. "Sie sind also der Unhold, der meine Frau mit grüner scharfer Brause versorgt?" Plötzlich tritt Eric neben mich, legt seinen Arm um meine Schulter, zieht seine Schultern nach oben und lächelt mich an. "Ach", höre ich ihn fragen. Bernd lächelt zurück und ergreift die ihm noch immer entgegengestreckte Hand mit den Worten: "Und ich bin der Bernd" "Na dann kommt mal rein", sagt Eric und schreitet uns allen voran. Dann steht er in der Küchentür und lässt uns mit einem

lauten "Tata" und der entsprechenden Geste einmarschieren. Noch immer wird Eric ernst von Bernd begutachtet, obwohl schon lange die Männergespräche begonnen haben. Eric erzählt von seinem Leben und Bernd unverblümt über das unsere. Eric erzählt von seinem Aufstieg und seinem tiefen Fall in der Bank, sowie davon, wie er mich immer umworben hat, doch ich seinem werben standhielt. Bernd mustert ihn jetzt noch intensiver. Seine Stirn runzelt sich. Was mag er wohl denken. Als sich ein Lächeln in und um seine Augen ausbreitet und seine Lachfältchen zum Vorschein kommen, kann ich es mir sofort

denken. "Du sitzt also tief im Keller und zählst Geld?", will Bernd nun wissen und Eric nickt ziemlich selbstbewusst. "Ich kenne jemanden, der nicht einmal mit der Beratung zufrieden ist. Weil man ja studiert hat." Ich sitze verlegen neben ihnen und meine Hände ruhen auf dem Tisch. Eric legt seine auf die meine und lächelt mich an. Dann liegt auch schon Bernd seine auf unser beiden. "Ihr passt gut zusammen. Pass gut auf meine Mädchen auf, sonst bekommst du es mit mir zu tun.", entfährt es ihm mit ernster Stimme. Ob er das wohl ernst meint? Bernd erhebt sich und lächelt, seit langem mal wieder,

in die Runde. "Leider muss ich jetzt. Bis morgen." und schaut mich dabei ernst an. Oh man, wie schnell doch Freude verfliegen kann. Zumindest bleibt der tägliche Streit aus. Eric, Merle und ich verbringen noch ein paar schöne Stunden bei kleinen Spielen und dann begibt sich Eric nach Hause und Merle ins Bett. Ich sitze im Wohnzimmer und trinke ein Gläschen Wein und lese seit langem mal wieder ein spannendes Buch. Ich mag lesen. Auch wenn ich es in der letzten Zeit sehr vernachlässigt habe. Aber ich fühl mich richtig glücklich und trinke auch nur das eine Gläschen. Ich bin nicht mehr allein. Ein Lächeln huscht mir über mein

Gesicht, als ich nur an Eric denke. Ich brauche keinen Alkohol mehr in riesigen Mengen und auch keine neuen Freunde mehr. Obwohl ab und zu werden wir sie wohl noch besuchen. Ich schwebe vor Glück und proste zum letzten Mal mit der Einsamkeit an. Ich verabschiede sie entgültig. Und heiße die Liebe zu Eric herzlich willkommen. Dann gehe auch ich zu Bett und schlafe tief und fest ein

*

Bernd kommt freudestrahlen nach Hause. So hat ihn seine neue Partnerin lange nicht gesehen. "Was ist denn mit dir los?", will sie mit gespieltem entsezten Blick wissen. "Du willst wissen was mit mir ist? Merkt man das nicht?" "Naja, irgendwas ist da anders in deinem Tagesrythmus." "Nicht irgendwas" "Was ist es denn?", will sie nun abermals voller Neugierde wissen. "Das glaubst du mir nie!" "Erzähl!" "Heute früh kam sie mir schon so

komisch vor und dann platzte heute Nachmittag die Bombe. Ich dachte zuerst, sie hätte wieder zuviel Alkohol getrunken. Sie war wieder so blass wie jeden Tag, wenn ich Merle nach Hause bringe. Ich war schon auf einen Streit eingestellt. Sie beteuerte immer wieder, sie hätte nichts getrunken. In mir stieg die blanke Wut auf. Und dann..." "Machs nicht so spannend! Und dann..." "... dann stand da plötzlich ein Mann hinter ihr und ergriff Partei für sie." "Wie bitte?" "Keine Angst, sie sind ein schönes Paar. Und er scheint Verantwortung übernehmen zu wollen, für sie und

Merle." "Bist du dir sicher?", fragt sie besorgt nach. "So sicher, wie das Amen in der Kirche," "Was macht dich da so sicher?" "Er hat ein ziemlich selbstsicheres Auftreten und scheint sich durchsetzen zu können." "Wo hat sie ihn denn kennengelernt?" "Sie kennt ihn schon länger." "Wie lange?", bohrt sie weiter. "Frauen", verdreht er die Augen. Immer neugierig. Wollen alles wissen. "Genau" "Sie kennt ihn schon seit langer Zeit." "Woher?" "Aus der

Bank" "Sie haben also zusammen gearbeitet?" Ich nicke. "Meine Frau hat damals eine Arbeit in der Beratung abgelehnt, weil sie studiert hat. So tief zu sinken war ihr peinlich. Aber der Mann gefällt mir. Er ist noch tiefer gesunken. Er sitzt jetzt im Keller und zählt Geld." "Warum denn das?", wird sie jetzt hellhörig. "Nicht was du denkst! Er hat sich verspekuliert. Zuviel auf ein Pferd gesetzt. Naja und als man dahinter kam, wurde er halt in den Keller versetzt zum Geld zählen. Er zahlt den Verlust heute noch ab. Die Bank hat versucht auf die

Schnelle alles wieder gerade zu rücken. Alles zurückgenommen. Zu schnell angeblich. Einige Zeit später stand die Aktie besser da als je zuvor. Eric hätte angeblich einen längeren Atem gehabt - die Bank aber nicht." "Was mich jedoch gestört hat...", füge ich nachdenklich hinzu. "Wäre was?" "Das er mir unverblümt ins Gesicht gesagt hat, das er schon früher scharf auf meine Frau war, sie ihm aber immer wiederstanden hätte." "Das ist doch schön! So etwas hört man doch gern." "Für mich verwunderlich" "Wieso denn

das?" "Wenn ich über Monate im Ausland tätig war, hatte Elsa immer etwas fürs Bett." "Bist du dir da sicher?" Verschämt schaut Bernd zu Boden. Dann steht er auf und holt eine kleine Kiste. Als er sie öffnet, scheint er einen Kloß herunterschlucken zu wollen und wird blass. Langsam befördert er einen Stapel von Bildern aus der Kiste hervor. "Hier schau selbst" Sie schaut ihn mit großen Augen fragend an und dann auf die Bilder, auf denen immer dieselbe Frau mit immer anderen Männern zu sehen ist. Mal Arm in Arm, mal küssend und sogar Bilder durch Fenster beim

Sex. "Mein Gott, du hast sie überwachen lassen?" "Erst als der Verdacht in mir mehr und mehr wuchs.", flüstert er verschämt. "Weiß sie es?" Er schüttelt verneinend mit dem Kopf. "Wie kann man nur mit solch einem Wissen, mit dieser Frau weiter zusammenleben?" "Schwer" Sie nimmt ihn tröstend in ihre Arme. "Und dann...", sagt er mit tränenerstickter Stimme, "... dann bist du in mein Leben geschneit. Dafür bin ich dir immer noch überaus dankbar. Du hast mich aus meinem schwarzen Loch

befreilt." Auch wenn sich die Feuchte in seinen Augen gesammelt hat, so lächeln sie sich jetzt verliebt an und küssen sich leidenschaftlich. Apprubt bricht er diese Szenerie ab. "Was hälst du davon?" Verdattert schaut sie ihn an. "Wovon?" "Ich hatte da eben eine Idee" "Aha" "Wollen wir Merles Einschulung hier bei uns im Garten feiern?" "Was?", fragt sie mit schreckgeweiteten Augen, schon fast hysterisch. "Jetzt wo Elsa jemanden gefunden hat, der sie in das Leben zurück holt. Es scheint mir als ob sie ganz gut zusammen harmonieren.", meint er

beschwichtigend. "Beobachte die beiden Turteltäubchen mal lieber noch ein Weilchen.", sagt sie, mit einem, zu den Bildern schweifenden, lächelnden Blick. Jetzt lachen beide lauthals los. "Du möchtest es nicht!", stellt er, kaum ausgelacht, traurig fest. "Was?" "Das wir Merles Einschulung hier feiern." "Wieso?" "Das sagt dein Unterton." "Bernd ich habe mich lang nicht mehr so für dich gefreut. Jetzt wo ihr beginnt euch wieder gut zu verstehen, bin ich die Letzte, die deine Pläne durchkreuzen

möchte. Ich möchte halt nur, dass du dir hundertprozentig sicher bist." "Es geht gut! Glaub mir einfach." "Glaubst du mir nun, dass man sich nicht überall einmischen muss? Das Leben besteht aus unendlichen Fügungen, wovon eine davon Elsa entdeckt und ergriffen hat." "Ich hoffe, dass sie glücklich wird." "Wenn du dich jetzt langsam zurück ziehst, könnten wir einen Job im Ausland wieder in Erwägung ziehen. Was meinst du?" "Du hast recht, ich liebäugele schon einige Zeit damit." Gedankenversunken fügt er noch hinzu: "Aber mit dem Baby? Und Merle kann ich dann auch nicht

mehr sehen." "Lass uns da mal jetzt nicht drüber nachdenken. Erst einmal kommt die Feier, dann das Baby und dann der Traumjob in Miami. Steht das Angebot eigentlich noch?" und er nickt ihr zu, mit strahlenden Augen. Seine Augen strahlen noch immer, als er zu ihr gewand sagt: "Gut, dann werd ich das mal morgen mit den dreien besprechen. Vielleicht wollen sie es ja auch gar nicht." "Warte einfach ab und sei nett zu ihr." "Mal sehen. Wenn sie mir eine Chance dazu gibt." Er zuckt mit seinen Schultern und schaut sie mit einem Gesicht an, dass sie laut auflachen

lässt "Wir werden sehen."

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liebetraumfee

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