Romane & Erzählungen
Happy End?

0
"Happy End?"
Veröffentlicht am 27. August 2015, 52 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
© Umschlag Bildmaterial: justdd - Fotolia.com
http://www.mystorys.de
Happy End?

Happy End?

Prolog

Seine Hand trifft mich völlig unerwartet im Gesicht und für einen Moment vergesse ich zu atmen. Der Schmerz fühlt sich an wie ein Kreis der sich von der Stelle an der er mich getroffen hat immer weiter ausbreitet. Meine Wange pocht und für einen kurzen Augenblick habe ich das Gefühl meine Haut müsste gerissen sein. Er richtet sich vor mir auf und fängt an zu lachen, ein schallendes lautes Lachen bei dem man das Gefühl hat es prallt von den Wänden wieder ab. Leise fange ich an zu weinen, er lacht nur noch mehr. "Arme kleine Emma warum weinst du denn?" Seine Worte

dringen nicht richtig zu mir durch, ich bin in meinen Gedanken schon gar nicht mehr da. Ich denke einfach an eine Kiste ganz weit unter der Erde wo mir keiner mehr wehtun kann und ich mich nicht vor dem nächsten Schlag fürchten muss. Er reißt mich aus meinen Gedanken in dem er mich hochhebt und Richtung Couch trägt, ich weiß was jetzt kommt und in mir breitet sich eine Übelkeit aus die ich nicht beschreiben könnte wenn ich wollte. "Meine süße Emma, sei jetzt ganz lieb" Oh Gott ich will einfach nur weg ich will irgendwie aus dieser Situation raus die ich bei ihm schon so oft erlebt habe und die in mir einfach nur den Wusch erweckt tot zu sein.

Emma

Ich hasse diese Stadt, die Menschen, die neue Schule, diese blöde Pflegefamilie, deren blöden Sohn und vor allem dieses blöde Zimmer! Wütend lasse ich meine Tasche aufs Bett fallen und überlege mir was ich mit meinem restlichen Tag anfangen soll, als mir der riesige Stapel Hausaufgaben einfällt den ich noch machen muss, wird meine Laune nur noch schlechter!

***

Als ich endlich mit allem fertig bin ist es so spät das ich eigentlich auch gleich ins Bett gehen könnte also packe ich meine Sachen für morgen in meine

Tasche, gehe mir die Zähneputzen und leg mich mit dem Gedanken ins Bett das morgen hoffentlich ein besserer Tag wird.

***

"Emma wach auf Liebling!" Oh mein Gott lieber Himmel das darf doch nicht wahr sein! Was zum Teufel macht Lena in meinem Zimmer? Ich mache die Augen auf und nehme das grelle Licht wahr das von der Lampe an meiner Decke auf mich runter scheint, was für ein morgen... *** Nachdem ich mich angezogen habe und halbwegs zurechtgemacht bin gehe ich in die Küche. Lena und Marvin sind auch

schon da. Tobi muss wohl noch schlafen, vielleicht hat er heute ja eine Stunde später als ich was mir natürlich völlig egal sein kann, insgeheim hoffe ich sogar das er krank ist! Als ich mich an den Küchentisch setze sieht Lena zu mir hoch und schenkt mir eins ihrer ich mag dich ja so gerne Gesichter, na super nicht schon wieder diese Leier! "Na Emma wie hast du geschlafen?" fragt Sie mich und grinst mich dabei immer noch an als ob sie mich gleich aufessen möchte. Ist dieser Frau eigentlich klar wie gruselig das wirkt?! "Ich hätte um einiges besser geschlafen wenn du heute morgen nicht in meinem Zimmer gewesen wärst!" blaffe ich Sie an. Ihr

Lächeln verschwindet und in ihren Augen erscheint dieser traurige Blick, den ich bei ihr in letzter Zeit schon öfter gesehen habe! Ich kenne diesen Blick viele Pflegemütter haben mich schon so angesehen als Sie bemerkten das ich nicht die brave Vorzeigetochter bin die sie sich so gewüscht hätten. "Emma Sie wollte dich doch nur wecken" Marvins Ton hat eine leicht gereizte Spur. "Ich dachte eigentlich das Ihr beide im selben Jahrhundert lebt wie ich und beide wisst das es auch Handywecker gibt" gebe ich nun auch leicht gereizt zurück. Ich mein was wollen die beiden eigentlich von mir, uns ist doch hoffntlich allen klar das ich

nicht auf dauer hier bleiben werde. Bevor die beiden mir noch weiter auf die Nerven gehen beschließe ich lieber nicht zu frühstücken. Ich schnapp mir meine Tasche und ohne ein weiteres Wort verlasse ich dieses Haus, mit diesen Menschen die unbedingt so tun wollen als wären wir alle eine Familie.

Emma

Auf dem in diese blöde Schule denke ich daran wie lange ich wohl noch bei Lena und Marvin wohnen werde, eigentlich sind die beiden ganz nett aber es gelingt Ihnen einfach nicht selber festzustellen das ich nicht mehr lange bei Ihnen sein werde. *** Als ich in meinem Klassenzimmer ankomme ist der Großteil der Klasse schon da. Da ich absolut gar keine Lust habe mich hier mit irgendjemandem zu unterhalten gehe ich schnell ganz nach hinten auf meinen Platz am Fenster. Auch wenn ich in meiner Klasse noch

kaum jemanden kenne, weiß ich doch dass keiner von Ihnen mein Freund sein könnte. Gut das erscheint jetzt vielleicht ein wenig gemein wenn man bedenkt das ich gerade erst seit zwei Wochen hier bin, aber irgendwie weiß ich es trotzdem!

***

Die ersten beiden Stunden, in denen wir Mathe haben, sind einfach nur quälend langweilig und auch Deutsch und Erdkunde danach werden nicht spannender. Gut vielleicht wären Sie spannend wenn ich mit dem Stoff nicht schon meilenweit voraus wäre. Man sieht es mir nicht an, da ich auch im Unterricht nicht besonders mitmache

aber auf meinen Zeugnissen stehen fast nur Einser.

Ich gehe den Flur entlang auf dem Weg zur Sporthalle wo ich heute die letzten beiden Stunden hinter mich bringen darf, und überlege mir ob ich dem Sportlehrer vielleicht sage das ich meine Tage habe und deswegen nicht mitmachen kann, denn eigentlich habe ich gar keine Lust!

*** Als ich schließlich doch noch vor dem Klingeln die Sporthalle erreiche ist Herr Hanau, unser Sportlehrer, aber gar nicht da sondern Frau Reiner. Na super Vertretungsstunde. Die anderen aus meiner Klasse haben sich ein paar Matten rausgeholt und fangen schon mal mit den

Hausaufgaben an. Eigentlich habe ich jetzt keine Lust dazu aber es ist heute wieder echt viel und ich habe absolut keine Lust wieder den ganzen Nachmittag darauf zu verschwenden diesen Mist zu machen den ich eh schon kenne. Ich überlege kurz ob ich mich zu den anderen setzten soll, aber dann wird mir klar dass das ganz eindeutig das falsche Zeichen wäre! Nicht das einer von Ihnen doch noch denkt ich will mich mit Ihnen anfreunden!

Emma

Auf dem Weg vom Schulgebäude über den Schulhof raus in die Freiheit höre ich auf einmal wie jemand hinter mir meinen Namen ruft. "Emma hey Emma, warte doch mal!" Langsam drehe ich mich zu dem Mädchen um das da gerufen hat und erkenne in Ihr ein Mädchen aus meiner Klasse. Mist! Wie hieß Sie nochmal...Sandra? oder Simone? Ne das war es nicht, vielleicht Sarah? Langsam wird das Schweigen zwischen uns unangenehm und ganz als ob Sie das tatsächlich selber merken würde sieht Sie mich an und sagt "Emma ich bins Sofia, ich gehe in deine Klasse" Ach ja

genau Sofia! Wieso bin ich da nicht selber drauf gekommen. "Ehm hey Sofia gibt es irgendwas?" Ich mein Sie muss ja selber merken das Sie langsam vielleicht mal lieber damit rausrückt was Sie von mir will! "Ehm ja also ich, ehm ich also in Deutsch da haben wir doch diese Partnerarbeit aufbekommen? Das kreative Schreiben ich dachte, naja ich dachte wir könnten vielleicht Partner sein. Eva ist krank und wir beiden sind die einzigen sie übrig geblieben sind!" Oh Mann das darf doch nicht wahr sein! Wieso zum Teufel passiert mir das ausgerechnet heute ? Sonst sind wir immer siebenundzwanzig Schüler in der Klasse, da kann ich dann immer alleine

machen, aber ausgerechnet heute muss natürlich Eva krank sein! "Eh ja okay, wenn du unbedingt willst" antworte ich ihr. Sie lächelt und scheint ziemlich erleichtert zu sein, anscheinend hat Sie wohl nicht damit gerechnet das ich ja sagen würde, hab ich ja selbst nicht. "Okay super Emma, am besten kommst du dann später bei mir vorbei. Hier ist meine Nummer" Sie reicht mir einen kleinen Zettel. "Schreib mich an, dann schick ich dir die Adresse" und bevor ich Ihr sagen kann das Sie lieber zu mir kommen soll ist Sie auch schon weg.

*** Als ich Zuhause die Tür rein komme bin ich ziemlich genervt, ich hab keine Lust

zu dieser Sofia nach Hause zu gehen, aber was solls jetzt kann ich es eh nicht mehr ändern. Ich will gerade die Treppe hochgehen um mich wenigstens noch ein wenig in mein Zimmer zu verziehen, als Lena mich aus dem Wohnzimmer ruft. Wiederwillig gehe ich ins Wohnzimmer und sehe Sie auf der Couch in irgendeinem Buch lesen. "Na Emma wie war die Schule?" "Scheiße, ich geh später nochmal weg" antworte ich ihr so unfreundlich wie möglich, und bereue es schon wieder überhaupt Ihrem rufen nachgegangen zu sein. Lena versucht ihr Lächeln aufrecht zu erhalten und ich sehe ihr an wie schwer es Ihr fällt, nicht mehr lange und Sie werden mich auch

wieder wegschicken aber was solls. "Oh wohin geht es denn?" will Sie von mir wissen. "Ich geh zu Sofia, wir müssen noch was für die Schule machen." "Oh okay, es freut mich das du endlich eine Freundin gefunden hast, warum lädst du Sie nicht einmal zu uns ein?" Ich blicke Sie mit dem zickigsten Gesicht an was ich zustande bringen kann. "Erstens weil Sie nicht meine Freundin ist, und zweitens weil es kein uns gibt ich bin hier eh nicht mehr lange! Also lass mich doch bitte endlich mit deinem lächeln, deinen blöden Fragen und allem anderen in Ruhe was du für mich vorbereitet hast oder spielst oder was auch immer! Denn ich bin nicht deine Tochter, ich werde es

auch nie sein, wir wissen beide das ich eh bald wieder weg bin!" Lena fängt an zu weinen und verlässt den Raum, für einen klitzekleinen Moment habe ich das Gefühl dass das hier vielleicht leicht überzogen war, aber je früher Sie versteht das wir um Gotteswillen keine Familie sind umso besser!

Emma

Als ich vor Sofias Haustür stehe, überlege ich kurz ob ich mich einfach umdrehen und gehen soll. Aber zurück zu Lena die Zuhause sitzt und weint ne darauf hab ich echt noch weniger Lust! Also betätige ich die Klingel und bete das der Nachmittag nicht ganz so schrecklich wird wie ich befürchte! Als Sofia die Tür öffnet sehe ich ein kleines Leuchten in Ihren Augen das mir verrät das Sie wohl überrascht ist mich zu sehen. "Vier Uhr war doch richtig oder?" "Eh ja klar natürlich ich war mir nur nicht sicher ob du kommst das ist alles!" sie lächelt. Sie bittet mich rein und

zusammen gehen wir in Ihr Zimmer das im oberen Stock liegt. Oh mein Gott das war ja klar die Wände sind natürlich in einem kräftigen Rosaton gestrichen und überall kleben diese kitschigen Wandtattos von Blumen. Ich mein Sofia müsste mindestens so alt sein wie ich und ganz ehrlich mit sechszehn ist Sie ja wohl echt zu alt für den Kram! Als Sie sieht wie entsetzt ich mich in dem Zimmer umsehe wird Sie ein wenig rot. Na wenigstens schämt Sie sich für den ganzen Mist der hier rumsteht. "Das Zimmer hat vorher meiner kleinen Schwester gehört, wir sind im Moment am reniovieren!" "Okay, sollen wir dann anfangen?" Na gut dann ist es eben nicht

ihr peinliches Zimmer sondern das von Ihrer Schwester, trotzdem finde ich Sie blöd.

***

Eine halbe Stunde bin ich zutiefst erleichter endlich fertig zu sein! Sofias Mutter kam geschlagene dreimal in Ihr Zimmer um zu fragen ob wir auch alles haben was wir brauchen! Ich mein dreimal in einer halben Stunde gehts noch?! "Okay ich werde mich dann mal aus dem Staub machen:" "Ehm wenn du möchtest kannst du auch gern noch was hier bleiben, meine Mutter hat glaub ich schon angefangen zu kochen und naja Sie wäre bestimmt enttäuscht wenn du jetzt schon gehen würdest."

Emma

Keine Ahnung wieso aber zwanzig Minuten später sitze ich tatsächlich mit Sofia, Ihrer Mutter und Eva, Sofias kleiner Schwester, im Esszimmer beim Essen. Als Sofia mich vorhin in Ihrem Zimmer gefragt hat ob ich noch bleiben möchte wollte ich zuerst aufspringen und aus dem Haus flüchten. Ich würde jetzt gerne behaupten das ich nur noch hier bin weil ich nicht mit Lena, Marvin und Tobi essen möchte, aber irgendwas in mir sagt mir dass das nicht der Hauptgrund war. "Also Emma, dann erzähl mal Sofia hat gesagt das du neu hergezogen bist? Wo hast du denn vorher

mit deiner Familie gelebt?" Na super jetzt geht das los. "Oh ich habe keine Familie. Ich lebe bei Lena und Marvin Banks. Vorher habe ich bei elf anderen Pflegefamilien gelebt und zwischendurch immer in einem Heim in Ulm." Ich lächel Sie höflich an und weiß was als nächstes passiert noch bevor Sie es tut. Drei...Zwei..Eins. Da ist er dieser Blick den mir Sofias Mutter jetzt zuwirft ein Gemisch aus Mitleid und der Erkenntnis das ich gefährlich sein könnte. Höchstwahrscheinlich wird Sie Sofia nach dem Essen, wenn ich weg bin, bitten mich nicht mehr mitzubringen. Naja was solls passt mir ganz gut. ***

Nachdem der ganze Tisch schweigend zu Ende gegessen hat, verabschiede ich mich schnell von allen nehm meine Tasche und verlasse das Haus. Hier werde ich wohl nicht so schnell wieder eingeladen!

Emma

Als ich die Haustür reinkomme sehe ich Marvin auf der Couch sitzen, na super. Beim genaueren Hinsehen sehe ich das er den Arm um Lena gelegt hat die leise weint. Oh Mann. Schnell aber leise schleiche ich mich am Wohnzimmer vorbei die Treppe nach oben in mein Zimmer. So wie es aussieht bin ich hier bald raus, naja ich habs schon schneller geschafft. In Gedanken gehe ich schon mal meine Packliste durch.

Lena

"Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll, ich gib mir wirklich Mühe, aber Sie hasst mich!" leise schluze ich in Marvins Shirt. "Vielleicht sollten wie aufhören es zu probieren. Ich sehe doch wie fertig du bist! Wenn Sie nicht bei uns sein will kannst du Sie nicht zwingen. Für Tobias ist es auch nicht gut dich ständig weinen zu sehen das belastet Ihn!" Marvins Stimme klingt wirklich wütend. Ich weiß das er sich nur Sorgen macht aber ich möchte wirklich das Emma ein Teil unserer Familie wird. "Nein wir werden es nicht aufgeben, ich möchte das Sie zu uns gehört! Sie jetzt

wieder wegzuschicken wäre einfach nur grausam! Weißt du noch was die Frau vom Jugendamt gesagt hat? Sie war schon in elf Pflegefamilien! In elf, es ist kein Wunder das Sie so verbittert ist!" Ich schaue Marvin jetzt ins Gesicht, seine Augenbrauen sind so stark gerunzelt das ich fast lachen muss. Ich liebe meinen Mann. Natürlich stört es mich das er Emma anscheinend lieber wieder weggeben würde aber ich kann ihn auch verstehen. In den zwei Monaten in denen Sie jetzt bei uns ist, hat Sie uns so oft Sie konnte versucht zu verletzen. Meistens war Sie erfolgreich. Am Anfang habe ich noch gedacht das Sie rebellisch ist, aber dann hab ich Sie

immer öfters alleine beobachtet und gemerkt das Sie eigentlich ein nettes Mädchen zu sein scheint. Also habe ich versucht über Ihre spitzen und verletzenden Aussagen hinweg zu sehen. Natürlich ohne Erfolg. "Vielleicht sollten wir Sie zu einem Therapeuten für Familien oder so schicken." Ich sehe meinen Mann an um in seinem Gesicht abzulesen wie er auf diesen Vorschlag reagiert. "Mmmhh....ja du hast recht das sollten wir tun, aber Schatz wenn das auch nicht funktionieren sollte dann ist Schluss! Ich kann nicht mehr mit ansehen wie schlecht es dir wegen ihr geht!" "Danke Marvin mehr als einen letzten Versuch verlange ich ja gar nicht

von dir!"

Emma


Als Lena die Tür reinkommt, weiß ich was Sie mir sagen will noch bevor Sie es tut! "Emma ich denke du solltest eine Therapie machen." Moment wie bitte?! Okay das war jetzt aber nicht die Aussage die ich erwartet habe. "Eine Therapie? Wieso sollte ich eine machen?" ich sehe in Lenas erschrockenes Gesicht, ohne das ich es gemerkt habe ist meine Stimme wohl ziemlich laut geworden. "Na ja Marvin und ich dachten das es dir vielleicht helfen würde. Wir wollen doch alle eine Familie sein oder?" Lenas Stimme ist

jetzt leicht brüchig geworden. Juckt mich aber überhaupt nicht. "Nein will ich nicht, ich will nicht zu eurer blöden Familie gehören ich will nicht das du meine Mutter spielst! Ich habe auch keine Lust auf eure blöden Wochenendausflüge und erst recht will ich nicht doofe Familienfotos machen auf denen wir dann alle super glücklich lächeln und uns in den Armen halten. Ich will auch nicht die Schwester für euren bescheuerten Sohn spielen der ja wohl viel dringender ne Therapie bräuchte, nach dem was eurer Tochter passiert ist. Ich will nicht Ihren blöden Platzhalter spielen. Ich will euch einfach nicht! Keinen von euch!" Ich habe geschrien

und Lena sitzt nun weinend vor mir. "Bitte Emma ich bitte dich nur um einen Monat, ein Monat in dem du regelmäßig zu einem Therapeuten gehst. Wenn du dann immer noch kein Teil dieser Familie sein willst dann lassen wir dich gehen und werden dich nicht mehr belästigen." Einen kurzen Moment ist mein Kopf so leer. Mir ist einfach nicht schlüssig warum Sie unbedingt will das ich Teil dieser Familie bin. Trotzdem sehe ich in Ihrem Vorschlag eine Möglichkeit endlich hier weg zu kommen! "Na gut ich versuche es, aber wenn euer Therapeut es in dem Monat nicht schafft dann lasst ihr mich endlich hier weg!" "Ja ein Monat, mehr möchte

ich nicht von dir!" "In Ordnung wann fangen wir an?!"

Emma

Nach dem Gespräch mit Lena liefen die nächsten paar Tage recht ruhig ab ich versuchte mich soweit wie möglich von den drei fernzuhalten. Sofia hielt sich wie erwartet in der Schule fern von mir und ich hatte meine Ruhe. Insgeheim zählte ich schon die Tage bis ich wieder von all dem weg konnte. Der Schock traf mich dann am Freitag als Frau Hobel unsere Klassenlehrerin mit uns die Zimmereinteilung für die Klassenfahrt machen wollte. Ich hatte ganz vergessen das wir am Montag nach Prag fahren wollten, zusammen mit der Stufe über uns. Durch den Schock den ich wohl

erlitten hatte, habe ich leider verpasst wie Sofia in einem Anfall aus völliger und purer Dummheit gesagt hat das Wir zusammen in ein zweier Zimmer wollen. Jetzt sitze ich in meinem Zimmer und bereite mich mental auf morgen vor. Meine Koffer sind bereits gepackt und Lena hat mir Kekse mit in den Koffer gelegt die ich dann mit meinen Freunden teilen kann wenn ich möchte. Ich glaube das war mal wieder eine Ihrer netten Gesten die mir zeigen sollen wie gern Sie mich doch hier hätte und ganz ehrlich ich finde jemand sollte Ihr einen Oscar für diese tolle Schauspielerische Leistung überreichen!

Als es an meiner Tür klopft rufe ich

völlig genervt herein. Die Tür schwingt auf und vor mir steht Tobi. "Emma kann ich rein kommen?" erwartungsvoll sieht er mich mit seinen großen grünen Kinderaugen an. "Äh ja klar!" Ich mein ich mag den kleinen echt nicht! Im Prinzip ist er das nervigste was ich je gesehen habe, aber ich versuche nicht so fies zu ihm zu sein. Er ist ja noch ein Kind und kann nichts dafür das ich hier sein muss. "Brauchst du irgendwas oder was willst du?" ja ich weiß selber das mein Ton weniger zickig wohl fairer wäre, aber ihm jetzt noch eine halbe Stunde zuzusehen wie er stirnrunzelnd auf meiner Bettkante sitzt? Nein danke!

Tobias

Ich sehe Emma an das Sie schon wieder sauer auf mich ist. Ich mach Sie immer nur sauer genau wie ich Mama immer nur traurig mache. Ich weiß nicht warum Sie jetzt schon wieder sauer ist aber ich nehme mir fest vor netter zu Emma zu sein. Ich bin froh das Sie bei uns ist, Sie ist fast wie Anni nur nicht so fröhlich. Anni war immer so fröhlich, Sie war nie sauer auf mich . Bestimmt ist Sie jetzt ein Engel. Ich glaube Anni hat mir Emma geschickt damit ich Sie glücklicher mache. Ich hab nicht besonders viel Erfolg aber ich werde es schaffen und dann verzeiht mir Mama

bestimmt auch das ich Anni getötet habe.

"Sag mal Tobi hörst du mir überhaupt zu?" Oh nein ich hab verpasst was Sie gesagt hat. "Was willst du hier?" "Äh ich wollte, weil du doch da wollte ich.." "Tobi ich hab keine Zeit, sag mir jetzt was du willst oder geh wieder raus!" Na super ich hab es schon wieder versaut. Ich muss mich jetzt endlich zusammenreißen! "Ich wollte dir sagen das wenn du willst, naja dann könntest du meinen Schnuffel mitnehmen, damit du nicht so Heimweh hast." ich halte ihr meinen Stoffhasen entgegen. Bestimmt will Sie ihn mitnehmen, Anni wollte das auch immer. Ich hoffe Emma freut sich das ich daran gedacht habe Sie zu

fragen. "Was nein ich will deinen Hasen nicht mitnehmen! Was soll ich den damit? Heimweh werde ich auf gar keinen Fall haben, wonach denn?" Na toll jetzt schreit Sie wieder ich hab Sie schon wieder sauer gemacht. "Naja ich dachte ja nur." "Tobi geh jetzt aus meinem Zimmer ich hab keine Zeit für dich und deinen blöden Hasen." Leise geh ich aus dem Raum raus. Wieso kann ich nicht mal was richtig machen?

Emma

Als Tobi aus meinem Zimmer geht, weiß ich selber dass das nicht meine beste Leistung war! Ich wollte gar nicht so gemein zu Ihm sein, aber ich will auch nicht das er mich ins Herz schließt. Nachdem Marvin mir in meiner zweiten Woche hier erzählt hat was mit Tobis Schwester Anni passiert ist war mir klar das ich auf keinen Fall zulassen darf das er mich mag! Das wäre so grausam wenn er schon wieder jemanden verliert. Eins steht jedenfalls fest so wie ich mich benehme mag er mich auf keinen Fall!

"Emmmma, EMMMMMMMA" Oh Gott warum muss Lena denn so schreien?

0

Hörbuch

Über den Autor

Herzlos

Leser-Statistik
13

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Zeige mehr Kommentare
10
0
0
Senden

133909
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung