Kurzgeschichte
Jahrmarkt

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"Jahrmarkt"
Veröffentlicht am 25. August 2015, 10 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich bin eher introvertiert, liebe die Menschen, die Natur - die Literatur seit ich lesen kann (bin eine echte Leseratte) und schreibe auch selbst sehr gerne.
Jahrmarkt

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Hans und Franz hatten zwar Abwechslung genug. Dennoch: Die an bestimmten Tagen stattfindenden Jahrmärkte waren stets besondere Erlebnisse für die Buben. Das Gedränge der Leute, das vielseitige Warenangebot und die kundenbetörenden Lockrufe der Standler faszinierten sie. Von der Mutter bekamen sie einige Pfennige mit, um sich Türkischen Honig kaufen zu können.


Ein besonders laut schreiender Verkäufer führte auf seinem Holztisch eine Maschine vor. Er demonstrierte, wie diese im Nu Zwiebel und anderes Gemüse zerkleinerte. Die gewaltige Stimme und das bizarre Aussehen des Mannes lockten immer mehr Leute zu diesem Stand. Auch Hans und Franz waren neugierig geworden; sie drängten sich in die erste Reihe der Zuseher. Vom kahlgeschorenen Kopf des Verkäufers standen affenähnliche Ohren weit ab. Und was oben fehlte, war unterhalb der Nase in einem üppigen Schnurbart vorhanden. Das Hemd war weit aufgeknöpft und schwere Goldketten

baumelten an einer behaarten Brust.

Plötzlich spielte der Händler verrückt. Er fixierte Hans und Franz, schlug mit seinem Holzlöffel nach ihnen und schrie: „Los! Haut ab!“ Ärgerte er sich über ihr Grinsen und Faxenschneiden oder verdächtigte er sie gar des Diebstahls? Die Buben waren sich keiner Schuld bewusst. Sie genierten sich und zogen, von den Marktbesuchern angestarrt, verärgert ab. „Warte nur!“, sagten sie, „Beim nächsten Jahrmarkt zahlen wir dir ´s heim!“

Es kam der Zwetschkenmarkt. Wie immer hatte der affenähnliche Jahrmarkt-Verkäufer seinen vollbeladenen Tisch vor der Kirche aufgebaut. Diesmal trug er als Aufputz eine gelbliche Lammfelljacke. Ein schwarzes Käppchen zierte seine Glatze. Hans und Franz hatten ihren Plan schon längst ausgeheckt, Willi und Heinz begeistert ihre Mithilfe zugesagt. Alles, was sie benötigten, war eine lange Schnur. Die Buben hatten sie aus Heuschnüren geflochten. Mit der sorgfältig aufgerollten Leine

näherten sie sich dem auserwählten Marktstand. Willi, er war der Größte und Mutigste, nahm die Hauptaufgabe auf sich. Vor dem Stand verlor er wie zufällig sein Taschenmesser. Im Gedränge der Leute kroch er unter den Tisch, befestigte die Schnur blitzschnell an allen vier Füßen, rollte sie auf und tauchte wieder empor. Die Freunde übernahmen das Knäuel und schoben es wie einen Ball gekonnt zwischen den Marktbesuchern in sichere Entfernung.





 Das Getümmel kam ihrem Plan zu Gute. Erst auf der gegenüber liegenden Straßenseite fassten die Buben das Knäuel und hoben es auf. Willi nickte ..... und die vier Freunde rissen gleichzeitig an der Schnur an. Einen derartigen in jeder Hinsicht „umwerfenden“ Erfolg hatten sie allerdings nicht erwartet. Das Ergebnis übertraf ihre Hoffnungen bei Weitem. Der Marktstand des Schnauzbärtigen war mit lautem Krachen zusammengebrochen! Tisch, Maschinen, Gemüse und Obst

kollerten in wüstem Durcheinander auf die Straße. Marktbesucher standen staunend um den brüllenden Verkäufer, Kinder klaubten Äpfel und Zwetschken auf und freuten sich. Die vier Freunde hatten sich wohlweislich noch weiter zurück gezogen und beobachteten die Aufräumarbeiten aus sicherer Entfernung. Sie waren sehr zufrieden.

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mukk
Ich bin eher introvertiert, liebe die Menschen, die Natur - die Literatur seit ich lesen kann (bin eine echte Leseratte) und schreibe auch selbst sehr gerne.

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kullerchen Ja, er hatte sich das redlich verdient, dieser Händler und ihn wegen seines hhäßlichen Gesichtes ihn mit einem Affen zu vergleichen ist eine Beleidigung, liebe Ingrid und zwar für den AFFEN.

Wie kann man so unklug und so wenig weitsichtig sein. Diese Knaben, die nun heut nur neugierig schauen, bals sind es junge Männer, die vielleicht ihrer lieben Mama eine Freude machen wollen oder gar ihrer Zukünftigen? Jedenfalls sind es die Kunden von Morgen!

Eine zauberhafte Geschichte, wunderhübsch erzählt, sie zaubert das Lächeln, dass ich brauche, wie die Luft zum Atmen. Heut lächle ich wohl weit bis in die Abendstunden!

Dankeschön dafür. Ich hoffe selbst einmal diesen Schalk beschreiben zu können mit so unaufgeregten Worten, so aufregend gesetzt! Ich werde dich also weiterhin lesen und wenn du es erlaubst, von dir lernen!

Ich drück dich lieb, liebe Ingrid, deine Kullermone, die heut mal mit den Affen litt!
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Ich weiß nicht recht, wie ich dir danken und was ich zu deinem lieben und ausführlichen Kommi sagen soll.
a) zu absatz 1 .... der ließ mich schmunzeln ...ich sehe, du liebst Kinder und bist humorvoll, auch wenn solche Eskapaden heute nicht mehr toleriert werden.
b) Ja, ein sehr kluger und weitsichtiger Geschäftsmann war dieser Jahrmarktsaussteller offensichtlich nicht, auch vollkommen humorlos und nicht sehr kinderffreundlich.
c) danke für dein Lob und dass ich dir ein Lächeln schenken durfte.
d) dieses Lob verdien ich nicht, trotzdem : Danke! Freue mich, dass du mir weiterhin deine Zeit schenken und meine Texte lesen möchtest, DANKE!!!
e) drück dich ganz fest zurück und schick dir liebste Grüße
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
Luap Deine Lausbubengeschichten sind ein Genuss... da möchte man gleich selber mitmachen... ;-)

Herzliche Grüsse
Paulchen
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Hallo, liebes Paulchen, freue mich, dir wieder einmal ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert zu haben. Danke für deinen lieben Kommi und den Favo.
Sei allerherzlichst gegrüßt
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
Wunderbare Geschichte - so war es früher mit den Streichen. Schön, dass du uns das erzählt hast.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Danke dir! Warst du vielleicht auch so ein Lausbub? Zutrauen würde ich dir ´s :-)))
LG Mukk
Vor langer Zeit - Antworten
KarinB Lach.......da muss ich doch unweigerlich an die Streiche von Max und Moritz denken :) ........Herrlich meine Liebe
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Hallo, liebe Karin, schön ist so ein Wiedersehen, freue mich sehr von dir zu hören und hoffe, dir geht es gut. Bist du noch sehr fleißig hier? Ich war lange fort, aber doch zieht es mich immer wieder herein... und wenn ich dann alte Freunde treffe, freue ich mich sehr.
Liebe Grüße und lieben Dank
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
KarinB Jou.......Alles im grünen Bereich :)........Und Alles zu seiner Zeit.........Mal mehr mal weniger........Grad wie es kommt :)...........Schönen Abend und LG zu Dir
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mukk Danke, auch dir einen schönen, entspannten Abend und die herzlichsten Grüße
Ingrid
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