Vorwort
Auch für diese Geschichte gilt:
Weiterverwendung unter folgenden Bedingungen erlaubt
1) KEIN Geld damit verdienen
2) Den Namen der Autorin Susanne Weinsanto aka JeanneDarc bei jeder Veröffentlichung DEUTLICH hervorheben bzw.nennen.
3) Bei weitergehenden Verwendungswünschen mich VORHER fragen.
Schön wärs wenn man mir erzählt wo die Geschichte Verwendung findet, das ist aber kein Muss
(c) Susanne Weinsanto aka JeanneDarc
Yunas Erstes Abendmahl
Yuna freute sich sehr. Ihre Mama hatte ihr erzählt, dass sie in der Gemeinde darüber geredet haben, ab welchem Alter man Kinder zum Abendmahl zulassen sollte. Und sie hatten sich darauf geeinigt, dass das für Kinder ab fünf Jahren in Ordnung sei. Natürlich bekamen die Kinder keinen Wein, sondern Traubensaft. Aber in der Kirche in die Yuna und ihre Mama immer gingen, da war das ohnehin schon lange normal, dass es keinen Wein gab.
Yuna freute sich, denn sie wusste, dass das etwas Besonderes ist. Ein bisschen
durcheinander war sie, weil es Abendmahl hieß und morgens stattfinden sollte. Aber darüber machte sie sich keine großen Gedanken. Das war wohl wieder nur eines der vielen Dinge, die bei den Erwachsenen einfach unlogisch waren. Hoffentlich würde sie nie erwachsen werden, und wenn doch, dann wollte sie auf jeden Fall nicht so unlogische Sachen sagen und machen.
Als Yuna und ihre Mama in der Kirche waren, sah Yuna neben dem Altar ein kleines Blech, auf dem lauter kleine Scheiben Weißbrot lagen, und daneben stand eine große Flasche mit einer roten Flüssigkeit. Das musste dann wohl der Traubensaft sein.
Da musste Yuna ihre Mama doch gleich mal
etwas fragen. Die Kirche war ziemlich voll, und wie es so ihre Art ist, fragte Yuna in einer Lautstärke, dass die halbe Kirche es mitbekam:
„Mama, wo ist denn hier die Wurst und die Marmelade? Und wie sollen denn die vielen Menschen satt werden von dem bisschen Brot? Das reicht ja nicht einmal für mich alleine“
Yunas Mama war klar, dass Yuna, wie so oft, wieder einmal etwas mit ihrer sehr speziellen Sichtweise gesehen hatte und daher fragte sie ihre Tochter:
„Wie kommst Du denn auf solche Fragen?“ Yuna antwortete:
„Na, Mama, wenn das Abendmahl heißt, dann muss das doch wie eine Mahlzeit sein, und dann ist das doch viiiiiiiel zu wenig.“
Ihre Mama schüttelte den Kopf und grinste, und sagte:
„Yuna, ich erkläre Dir das später, und jetzt sei still, der Pfarrer ist schon da und will mit seiner Predigt anfangen“
Yuna grummelte irgendetwas vor sich hin, man sah förmlich Fragezeichen aus ihrem Kopf aufsteigen, aber sie war still. Der Pfarrer erzählte dann von der Speisung der 5000, wo auch nur mit ganz wenig Brot und ganz wenig Fisch 5000 Menschen satt wurden. Yuna dachte: „Na gut, wenn das so war, wird das hier wohl auch so sein“ und hörte weiter zu.
Irgendwann kam der Pfarrer dann zum Abendmahl und alle gingen der Reihe nach nach vorne und weil Yuna so Hunger hatte, hatte sie sich beeilt und stand nun als erste in der Reihe.
Da fing der Pfarrer an Yuna ein kleines Stück Weißbrot zu geben und als er sagte:
„Denn am Abend, an dem er ausgeliefert wurde und sich aus freiem Willen dem Leiden unterwarf, nahm er das Brot und sagte Dank, brach es, reichte es seinen Jüngern und sprach;
Nehmet und esset alle davon:
Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“
Da sagte Yuna:
„Herr Pfarrer, wie soll ich denn davon satt werden? Und wo ist da das Fleisch wenn das ein Leib sein soll? Ihr Erwachsenen seid schon komisch“
Ein Raunen und leichtes Gekicher ging durch die Kirche, und der Pfarrer der Yuna gut kannte, versuchte sich das Lachen zu verkneifen und machte weiter.
Als er allerdings an die Stelle kam mit dem
Kelch wo er zu Yuna sagte:
„Nehmet und trinket alle daraus:
Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Tut dies zu meinem Gedächtnis.“
Da schrie Yuna auf und rannte davon, noch bevor sie einen Schluck getrunken hatte.
Alle waren entsetzt und verwirrt und fragten sich was Yuna jetzt wieder im Kopf herumgegangen ist.
Der Pfarrer brach seinen Gottesdienst ab, denn er wusste wenn Yuna so aufgeregt war, konnte das auch gefährlich für Yuna werden.
Alle suchten sie nach Yuna und bald schon hatten sie sie gefunden. Sie saß auf einer kleinen Bank, auf einer Wiese vor der Kirche und heulte. Niemand wusste warum. Erst ihre Mama schaffte es sie so weit zu beruhigen, dass sie wieder einigermaßen reden konnte. Und Yunas Mama fragte sie:
„Yuna, was ist denn los?“
Da sagte Yuna:
„Na, das ist doch ganz klar, Mama, der Pfarrer hat was von Blut gesagt
Und ich trink doch kein Blut, das tun nur Vampire, und ich weiß, dass wenn man Blut trinkt wird man auch ein Vampir und ich will kein Vampir sein."
Inzwischen war die halbe Gemeinde um die Bank herum versammelt auf der Yuna saß, auch der Pfarrer war gekommen, und jetzt konnte er sich nicht mehr halten und musste lauthals lachen. Yuna verstand wieder überhaupt nicht, warum alle um sie herum lachten.
Der Pfarrer sagte dann zu Yuna
: „Yuna, komm doch heute Abend mal zu mir, dann erklär ich Dir das mit dem Leib und dem Blut so, dass auch Du es verstehst“
Yunas Mama war sehr dankbar für die Hilfsbereitschaft des Pfarrers und ob er es geschafft hat Yuna das so zu erklären dass
auch sie es versteht? Ich bin mir da nicht so ganz sicher….
Viel Spaß beim nächsten Abendmahl in der Kirche, denkt dabei an Yuna und ein Grinsen ist Euch sicher ;)