Siddhartha hat doch recht
Die Felder sind abgeerntet
der Kinderspielplatz ist leer
auf dem Parkplatz am Badesee
steht nur noch das rostige Auto mit dem Achsenbruch
und den abmontierten Nummernschilder
plötzlich war alles anders
den Übermut der hellen Tage
voll lachender Frauen in bunten Kleidern
den Zauber südlich lauer Sternennächte
mit Grillengesang und Frankenwein
hat ein Gewitter
übellaunig in Richtung Osten davon gejagt
man hat es kommen sehen
so wie man jedes Ende kommen sieht
und doch versucht
den Augenblick festzuhalten
vergeblich
wie Eiswürfel geschmolzen sind die lichten Momente
in meiner heißen Hand
die unsicher nach Halt sucht jetzt
in dem herbstlich herben Wind
ich glaube Siddhartha hat doch recht
nur der Wandel ist beständig
alles fließt und stirbt und wird verwandelt neu
nichts kommt dazu
nichts geht verloren
alles ist so einfach
und doch so schwer zu verstehen