Prolog
Die Erde war so weit das Auge sehen konnte mit dunklen Sprenkeln bedeckt. Fast, als wäre das Land selbst krank. Und es war eine Krankheit, dachte Ismaiel. Eine nicht enden wollende Flut, die über sie hereingebrochen war… Die dunklen Flecken waren Tote. Hunderte, tausende, so dicht an dicht, das das man den Grund unter ihnen nicht mehr erkennen konnte. Ihre letzte Verteidigungslinie und sie war gefallen.
Der Erzmagier wendete sich von dem Anblick ab, als er vom Balkon eines
großen Anwesens zurücktrat. Das Gebäude thronte auf einem Hügel über der brennenden Stadt zu ihren Füßen. Was einstmals die größte Siedlung in einem die Welt umspannenden Imperium gewesen war, wurde nun ein Opfer der Flammen und der kreischenden Schatten, die dazwischen umherhuschten. Ismaiel konnte die Schreie der Sterbenden und das Klirren von Stahl auf Stahl hören. Ab und an flackerte eine weitere Feuersäule auf, ob von einem Magier oder einem der Schrecken ausgelöst, wusste er nicht zu sagen… Wie lange konnten sie noch durchhalten? fragte er sich. Lange genug um es zu Ende zu bringen? Selbst die Unsterblichen hatten
sich von ihnen abgewandt, nicht bereit gegen ihre Grundsätze zu verstoßen und ihnen zu helfen.
Der große, hagere Mann betrat eine kleine Vorhalle. Säulen stützten ein hohes Kuppeldach und dicke Mauern aus weißem Marmor blendeten den Lärm der Schlacht aus. Hinter einem Vorhang drang stattdessen ein anderes Geräusch hervor. Hammerschläge, begleitet von dem Geruch brennender Kohlen. Ismaiel schlug den schweren Stoff beiseite. Der Geruch von Kohle wurde von dem brennenden Stahls und einer Hitzewelle überdeckt, die dem Magier Schweißperlen auf die Stirn trieben. Ohne darüber nachzudenken, rief er
einen Schuttzauber herbei, der die Wärme abhalten würde. Es war die Magie, die es ihnen erlaubt hatte, ihre Herrschaft immer weiter auszubauen. Und nun war es die gleiche Magie, die sie an den Rand der Vernichtung getrieben hatte.
Neben ihm befanden sich noch drei andere Personen im Raum. Zwei davon arbeiteten an einer großen Schmiede, die zu einer über den Berghang hinausragenden Terrasse hin ging. Der dritte Mann trug wie er die Roben der höchsten Kaste ihres Volkes. Die mit Purpur und Gold durchwirkten Stoffe jedoch waren mit Schmutz übersäht und wiesen mehrere, deutliche Blutflecken
auf. Blut, das selbst in die grau-schwarz melierten Haare eingetrocknet war
Trotzdem stahl sich ein Lächeln auf Ismaiels Züge, während er auf den Mann zutrat.
,, Bruder !“ Der andere Zauberer schien ich genauso zu freuen und fasste ihn einen Moment an den Schultern.
,, Ich dachte ihr wärt Tod, Alagan.“ , meinte Ismaiel.
Der als Alagan angesprochene schüttelte den Kopf. ,, Ich bin grade noch entkommen, bevor der Herr der Ordnung unsere Truppen vor der Stadt zerschlagen hat. Die anderen… hatten nicht so viel Glück. Wie sieht es hier
aus?“
Anstatt zu antworten, bedeutete Ismaiel seinem alten Freund nur ihm zur Schmiede zu Folgen. Den beiden Männern, die nach wie vor daran arbeiteten stand die Anspannung ins Gesicht geschrieben. Auf dem Stück Metall, das einer von ihnen grade mit gezielten Schlägen in Form brachte, ruhte mittlerweile ihre letzte Hoffnung. Wie sollte man etwas besiegen, das nicht aufzuhalten war? Das man nicht töten konnte? Die Antwort war letztendlich vom Himmel gefallen. Genau in dem Augenblick wo sie sie brauchten. Vielleicht hatten die Sterngötter am Ende Mitleid mit ihrem Volk
gehabt…
Schweigend sahen die beiden Magier zu, wie aus dem glühenden Stahl langsam die Form einer Klinge wurde, während der zweite Schmied bereits am späteren Griffstück arbeitete. Doch es war keine Waffe, was hier entstand, sondern ein Gefäß, dachte Ismaiel, etwas, das einen Gott einsperren konnte. Als die Klinge schließlich erkaltete, wusste er, dass es funktionieren würde. Das Metall wirkte wie nichts, das er je zuvor gesehen hatte. Beinahe Kristallin und durchscheinend, hätte die Schneide auch aus geformtem Mondlicht bestehen können. Als könnte ein Windhauch sie zerbrechen.
,, Herr…“ Der Schmied, der die Klinge
geformt hatte wagt es als erstes zu sprechen, während er die Waffe ihrer Rettung in Öl tauchte. ,, Wir haben getan, was wir konnten, jetzt liegt es an euch.“
Ismaiel nickte und streckte die Hand nach dem aus dunklem Metall gearbeitetem Heft des Schwerts aus.
Bevor er jedoch dazu kam, die Waffe an sich zu nehmen, wurde der Schmied zusammen mit dem Schwert rückwärts geschleudert. Das Geräusch als der Mann ungebremst gegen das Geländer der Terrasse krachte, ging Ismaiel durch Mark und Bein. Der Stein gab unter der Wucht nach und bevor er noch etwas tun konnte um ihm zu helfen, stürzte der
Schmied auch schon haltlos in die Tiefe. Das einzige, was zurückblieb war das sanft im Licht der Sterne schimmernde Schwert. Das Ganze war so schnell geschehen, das Ismaiel noch gar nicht verstanden hatte, was vor sich ging.
,, Ihr seid zu spät.“ , meinte die Stimme Alagans hinter ihm. ,, Mein Meister wird bald hier sein und wenn ihr glaubt, dass das da ihn noch stoppen kann, dann habt ihr vergessen, gegen wen ihr euch stellt…“
Verrat… Ismaiel war, als hätte ihm jemand eine eisige Klinge ins Herz getrieben. Genau das hatte er in den letzten Monaten und Jahren, die dieser unsägliche Krieg nun schon andauerte,
zu oft gespürt. Freunde, die ihre Freunde ermordeten, Stadtherren, die ihre gesamte Bevölkerung der Bestie zum Fraß vorwarfen, die sie verehrten… Und nun ein letztes Mal, so kurz vor dem bitter erkauften Triumph.
,, Warum ?“ , fragte er nur müde, während er sich zu Alagan umdrehte. Er hätte aufmerksamer sein müssen, dann hätte er vielleicht gesehen, was der Mann bisher versteckt hatte. Die Haut an seinen Fingerspitzen begann bereits sich dunkel zu verfärben. Ein erstes Symptom der Plage, die diese Welt befallen hatte.
,, Mein Herr hat mich mit mehr Macht gesegnet, als ihr je haben werdet.“
,,Um den Preis eurer Freiheit. Und um
den Preis des Lebens unseres Volkes !“
,, Unser Volk ist Tod , Ismaiel. Ihr wart nicht dort draußen, ihr habt es nicht gesehen. Ganze Armeen mit einem Wimpernschlag ausgelöscht. Aber wir können Überleben. Zwingt mich nicht euch zu töten.“ In der Stimme seines alten Freundes schwang etwas Flehendes mit. Vielleicht, ganz vielleicht, gab es noch eine Chance.
,, Kannst du das denn ? Alagan, wir haben eine Chance zu gewinnen. Es kann heute enden.“
,, Das wird es auch fürchte ich.“
Ismaiel hatte genug. Zorn, Trauer und Hass vermischten sich in seinem Geist, nahmen mit einem Gedanken Form an.
Es würde hier enden, aber nicht so wie Alagan es sich vorgestellt hatte. Er hob eine Hand. Lichtstrahlen brachen aus den ausgestreckten Fingern hervor. Alagan , offenbar von der Plötzlichkeit des Angriffs überrascht, schaffte es grade noch, einen Schild herbeizurufen, bevor die ätherischen Lanzen ihn durchlöcherten. Doch der Zauber hielt nicht völlig stand. Ein einzelner Blitz schaffte es, die Barriere zu durchdringen und drang in die Schulter des gewandelten Zauberers ein.
Mit einem Schmerzensschrei taumelte er rückwärts. Ismaiel blieb jedoch keine Zeit, sich über den kleinen Sieg zu freuen. Noch bevor Alagan sich gefangen
hatte, begann sein Körper sich zu verändern. Die Haut seinen Arm entlang verfärbte sich dunkel und begann aufzuplatzen. Ismaiel wendete sich ab, hatte den Vorgang zu oft gesehen, als das er ein weiteres Mal ertragen wollte. Krankheit und Verfall… Das war alles, was man ihnen für ihre Dienste bot…
,, Ihr könnt nicht gewinnen.“ Es war nur noch zum Teil Alagan der dort Sprach. Der verzerrte und entstellte Körper des Mannes stakste wieder ein Stück auf ihn zu. Ismaiel erkannte den Herrn der Ordnung, der von seiner neuesten Marionette aus zu ihm sprach.
,, Wir werden sehen….“ Erneut rief er alles herbei was er hatte. Alagan war ein
mächtiger Zauberer und seine Wandlung hatte ihn vielleicht noch stärker werden lassen. Aber er war der oberste Zauberer seines Volkes. Mit ausgestreckten Händen schleuderte er eine Wolke aus Feuer auf den Mann. Er wollte nicht, das etwas von der entstellten Kreatur vor ihm blieb, nichts, das daran erinnerte, das Alagan, der bis hierher doch immer zu ihm gestanden hatte, ihm einen Dolchstoß versetzen wollte. So sollte man sich nicht an ihn erinnern…
Die Flammen liefen über den Körper des anderen Magiers, leckten an der noch unversehrten Haut und brachten die dunklen Schuppen, die nun über seinen rechten Arm und Teile des Gesichts
liefen zum Kochen. Die Schreie hätten Ismaiel beinahe dazu gebracht, seinen Angriff zu beenden. Aber er hatte keine Wahl. Und so verstärkte er den magischen Feuerstrom lediglich, welcher das Monster, das einst ein guter Freund gewesen war, zurücktrieb, bis es sich in den Vorhängen, die den Ausgang versperrten verhedderte und zu Boden ging. Schwer atmend, wendete Ismaiel sich von dem schwelenden Leichnam ab und trat zurück zu der Stelle, an der das Schwert am Boden lag. All das hierfür. Mit einem seufzen hob er die Waffe auf und machte sich bereit, das Haus zu verlassen. Im gleichen Moment jedoch, stürmte eine weitere Gestalt in den
Raum. Der Mann trug einen vergoldeten Harnisch und der grün-silberne Umhang, der ihm über die Schultern viel, wies ihn als Leibgarde der Magier-Kaste aus. Nicht, dass sie noch viel zu beschützen hätten, dachte Ismaiel. Mit Alagans Tod, wie viele ihrer Art waren überhaupt noch übrig?
Der Mann starrte einen Moment auf die verbrannte Leiche und den zusammengekauert in einer Exke sitzenden zweiten Schmied, bevor er sich Ismaiel zuwandte.
,, Wir haben die gesamten westlichen Bezirke einschließlich der Tore verloren.“ , erklärte er hastig. ,, Der Feind rückt weiter in Richtung
Haupttempel vor und uns gehen die Reserven aus. Eure Befehle, Herr ?“
,, Wir ziehen uns zurück. „ , erklärte Ismaiel. ,, Jeder der es schafft, soll sich an den Hallen des Kastenrats sammeln.“
Die Ratshallen waren eine gewaltige Anlage ganz im Süden der Stadt. Direkt an einer Bergflanke gelegen war es vielleicht einer der letzten sicheren orte hier… aber auch ein Ort, von dem es kein Entkommen mehr gab. Gewaltige Kuppelbauten und Türme waren vor einem großen, in den Berg eingelassenen Tor errichtet worden. Der große Platz, der direkt davor lag, war mit Marmorplatten ausgelegt worden, die
nun jedoch unter einer dicken Schicht Asche verschwanden. Mittlerweile war der Morgen nicht mehr fern. Ismaiel konnte den fernen Schimmer der ersten Sonnenstrahlen bereits am Horizont ausmachen. Und mit dem Morgen, kamen die kläglichen Reste, die er ein letztes Mal Anführen sollte. Etwa einhundert verängstigte Männer und Frauen, die sich auf dem Platz zusammenkauerten, umgeben von einem Ring der Magier-Leibgarde. Er sah hinaus zu den Flammen, die ihre einstmals prächtige Stadt verzehrten. Das Feuer war jetzt schon so nahe, das er erneut das durdringende Geräusch der Monstrosität hören konnte, die es mit sich brachte.
Ismaiels Hände umklammerten das Kristallschwert. Eine letzte Hoffnung. Aber nicht für sie, dachte er. Sie würden hier alle den Tod finden… Und doch mussten sie durchhalten. Er spürte die feinen Vibrationen, die sich durch die Luft ausbreiteten und das Näherkommen des Dämons verkündeten. Ihre eigene Gier nach Macht war zu ihrem Untergang geworden, hatte das Wesen genährt, das jetzt sein Urteil über sie vollstreckte.
Der Herr der Ordnung würde es sich nicht nehmen lassen das Ende zu begutachten. Und damit würde er ihnen in die Falle gehen. Noch bevor Ismaiel den Gedanken beendet hatte, fiel ein Schatten vom Himmel. Wirbelnde
Dunkelheit, die keine feste Form zu kennen schien und nur ab und an eine annähernd menschliche Gestalt zum Vorschein kommen ließ und sich langsam verdichtete. Ismaiel spürte, wie er unter der Gegenwart dieser Kreatur zu zittern begann. Vielleicht hatte Alagan am Ende recht gehabt, vielleicht konnten sie nicht siegen. Aber wenn er scheiterte, wenn das heue sein Ende war, würde er sicher nicht auf den Knien sterben.
,, Seit ihr also gekommen um es selbst zu beenden ?“ , rief Ismaiel ihm zu und war überrascht, wie kräftig seine Stimme dabei blieb. ,, Ihr seid nur gekommen um euer eigenes Ende zu finden
!“
,,Ich bin ein Gott. Wie willst du einen Gott vernichten ?“ Die Stimme schnitt durch die Luft wie Stahl, brachte kleinere Steine zum Zittern und mehr als einer von Ismaiels letzten Kriegern sank schlicht auf die Knie.
Statt eine Antwort, verlor der Schatten erneut jegliche Form und raste über den mit Asche bedeckten Platz. Erst dachte der Erzmagier noch, der Dämon würde seinen Angriff gegen ihn richten, stattdessen jedoch verfehlte die Welle aus Dunkelheit ihn knapp… und war plötzlich mitten unter den verbliebenen Kriegern und den zusammengekauerten Bürgern. Ismaiel wusste, das es zu spät
war, bevor er sich umdrehte. Körper wurden durch die Luft geschleudert oder fielen Tod zu Boden wo sie standen. Andere brachen Schreiend zusammen, durchzuckt von Magie, die sie nicht einfach sterben lassen würde.
Er zwang sich, nicht wegzusehen, während der Herr der Ordnung, diese Antithese des Lebens, vernichtete, was von seinem Volk übrig sein mochte. Zum zweiten Mal an diesem Tag gruben sich eisige Zähne in seine Seele und hinterließen ihre Narben wie so viele zuvor. Mit festen Schritten, das Schwert nach wie vor in der Hand, trat er zwischen die wogende Dunkelheit. Es gab nur diese eine Chance, wenn es je
eine Generation nach der ihrigen geben sollte. Und so sprach er den Zauber, für den so viele ihr Leben gegeben hatten, bevor die Schatten ihn ganz einschlossen. Einen Moment lang gab es nur Dunkelheit um ihn herum, lediglich durchbrochen durch das sanfte Glühen der Waffe in seiner Hand. Hatte er versagt? , fragte Ismaiel sich, Hatten sie einen Fehler gemacht? Wenn ja, würde er jeden Moment sterben.
Dann jedoch wurde das Glühen der Schwertklinge in seinen Händen heller, erst unmerklich, bald jedoch so gleißend, dass er die Augen schließen musste. Im gleichen Augenblick erhob sich die Stimme des Dämons in seinem
Kopf, versuchte, seinen Geist zu zerreißen, brüllte, weil er hereingelegt worden war…
,, Ihr habt nicht gewonnen !“ , schallte es durch seinen Verstand. Ismaiel achtete nicht darauf, sondern verwendete jetzt all seine Konzentration dazu, den Zauber aufrechtzuerhalten, den er begonnen hatte. Das Leuchten wurde schwächer. Im gleichen Maß jedoch wurde der Schatten, der ihn umgab zur Klinge hin weggesogen, als hätte jemand ein Ventil geöffnet. Und das war es auch, dachte Ismaiel. Diese Kreatur hätte nie in ihre Welt eindringen sollen. Nur durch ihren eigenen Stolz und ihr grenzenloses Vertrauen in ihre Fähigkeiten war es
überhaupt möglich gewesen. Und er behob dieses Ungleichgewicht jetzt wieder.
,, Das glaubt nur ihr !“ Mit letzter Kraft sah Ismaiel zu, wie das strahlen des Schwerts endgültig verlosch und damit auch der Schatten verschwand. Er sank auf die Knie, die Waffe von sich haltend. Der Herr der Ordnung war fort. Und mit dem letzten Heulen des Schattens erklang das Kreischen seiner Untergebenen, der Gewandelten Magier, der Kreaturen die er herbeigerufen hatte…
Sie würden ohne ihren Meister nicht überleben, das wusste er. Und doch musste er sicher gehen… Er würde
dieses… , er betrachtete das dunkel verfärbte Schwert, Ding an den einen Ort bringen, den hoffentlich nie ein Lebendes Wesen betreten würde.
,, Ich werde jene aussenden, die mich finden können !“ , hallte es ersterbend in seinem Kopf.
Ismaiel achtete nicht darauf. Bald würden dem Herrn der Ordnung keine Diener mehr bleiben. Ohne die Macht ihres Meisters waren sie alle verdammt. Dafür war ihr Zustand zu weit entfernt von allem, was diese Welt dulden konnte…
Er sendete seinen Geist aus, rief nach einem alten Freund, den er in den Jahren des Krieges nur selten zu Gesicht
bekommen hatte. Und doch war er sofort da. Ismaiel lächelte schwach bei dem Gedanken was für ein seltsames wiedersehen das werden würde. Langsam ging er über den mit Leichen, Blut und Asche übersäten Platz und setzte sich auf die Stufen vor dem Eingang der Ratshalle. Er fühlte sich müde, der Zauber hatte ihm viel Kraft gekostet. Wie einfach es wäre, sich nun hinzulegen… einfach zu sterben nachdem getan war, was getan werden musste. Doch dann wäre sein Volk endgültig verloren. Tatsächlich fürchtete, es könnte bereits zu spät sein. Zu viele von ihnen waren Tod oder korrumpiert... Vielleicht konnte es noch einen Neuanfang
geben. Vielleicht aber auch nicht... Er würde es versuchen müssen Sie alterten nicht wie übrige sterbliche Völker, die Menschen des Nordens und Tiermenschen, aber es gab jetzt so wenige von ihnen... Vielleicht war er schon der Letzte? Er wusste nicht, wie lange er so dasaß, bis das Geräusch gewaltiger Schwingen ihn aus seinen Gedanken riss. Erneut wurde der Platz in Dunkelheit getaucht, als der Drache endlich eintraf. Die Schuppen der gewaltigen Kreatur spiegelten das Morgenlicht wieder, als es in der nun Still gewordenen Stadt landete. Ismaiel erhob sich und ging ihm entgegen. Er würde einen Wächter für diesen Ort und
über die verbliebenen Diener des Herrn der Ordnung brauchen…