Vorwort
Die folgende Geschichte entstand im Rahmen einer Ausschreibung für eine Weihnachtsanthologie eines Verlages.
Leider trat der (aus Erfahrung eher seltene Grund ein) dass der Verlag zuwendige Zuschriften erhielt und somit die Anthologie nicht veröffentlicht wird.
Aber egal - dann habt eben ihr hier Spass damit. Auch wenns für eine Weihnachtsgeschichte noch etwas früh ist. Aber die ersten Lebkuchen in den Geschäften wurden angeblich bereits gesichtet ;-)
Wie bei meinen Geschichten meistens gilt auch hier:
Weiterverwendung unter folgenden Bedingungen erlaubt:
1) Kein Geld damit verdienen
2) Den Namen der Autorin Susanne Weinsanto aka JeanneDarc bei jeder Verwendung DEUTLICH nennen oder hervorheben
3) Bei weitergehenden Verwendungswünschen mich vorher fragen
dann klappts auch mit dem Urheberrecht
Schön wärs wenn ich erzaählt bekomme wo und wann die Geschichte Verwendung findet. Das ist aber kein Muss.
(c) Susanne Weinsanto
Luise und der Weihnachtsmann
Luise war mit ihren 5 Jahren überzeugt, dass es sowohl den Weihnachtsmann, als auch das Christkind und natürlich auch den Osterhasen gibt. Wie konnten die Erwachsenen nur denken, dass es das alles nicht geben würde. Man musste doch nur auf den Weihnachtsmarkt gehen und meist sah man dort den Weihnachtsmann. Und da man dann oft sehr kurze Zeit später den Weihnachtsmann irgendwo anders wieder sah, konnte das ja nur der echte Weihnachtsmann sein. Wie sollte denn ein Mensch so schnell von einem Fleck zum anderen kommen? Nein, das musste der
echte Weihnachtsmann sein.
Und an Ostern war es ja genauso. Wieso sollte denn ein Mensch irgendwelche Eier im Gras verstecken nur damit sie dann später wieder gefunden werden? Was sollte denn dieser Unfug? Nein, auch da war sie sich ganz sicher: Das musste der echte Osterhase sein, der da die Eier versteckte.
Das Christkind hatte sie zwar noch nie gesehen, aber wer, wenn nicht das Christkind sollte denn das Glöckchen läuten? Es durfte doch niemand in den Raum in dem die Bescherung stattfinden würde. Und wenn da niemand rein durfte, dann musste das ja das Christkind sein.
Es war Anfang Dezember und es war draußen bitterkalt. Wie immer Anfang Dezember setzte sich Luise an ihr kleines Tischchen in ihrem Kinderzimmer und weil sie noch nicht schreiben konnte, obwohl sie es immer wieder probierte, malte sie auch dieses Jahr wieder ihren Wunschzettel.
Sie wünschte sich schon lange einen Stoffhasen. Sie hoffte nur, dass sie das irgendwie richtig aufmalte, nicht dass ihr der Weihnachtsmann noch einen lebendigen Hasen, oder noch schlimmer, den echten Osterhasen brachte. Doch das war natürlich nicht ihr einziger Wunsch.
Außer dem Stoffhasen wünschte sie sich noch Inline-Skates, einen Ausflug mit ihrer Mama, und, das war für sie das allerwichtigste: Einen neuen Papa.
Ihr bisheriger Papa war an einem Abend plötzlich nicht mehr nach Hause gekommen und sowohl ihre Mama als auch sie selbst waren sehr traurig. Vor allem weil sie ja auch gar nicht wussten was mit ihm passiert war. Hatte er einen Unfall gehabt? Oder was war passiert? Luises Mama musste viele Tage lang weinen nach dem Tag als ihr Papa einfach nicht mehr gekommen war.
Luise versuchte immer ihre Mama zu trösten, doch es gelang ihr nicht. Und auch nach dem
einige Wochen vergangen waren gab es immer wieder Tage an denen ihre Mama einfach nur da saß mit dem Kopf auf den Händen abgestützt, keinen Ton sagte, und immer wieder feuchte kleine Tränen die Wangen herunterkullerten.
Luise hatte ihren Papa sehr gemocht, und sie mochte auch ihre Mama sehr, und heute war wieder so ein Tag wo ihre Mama so unglaublich traurig war. Da Luise wusste, dass es in diesem Fall das Beste ist wenn sie es irgendwie schaffte ihre Mama abzulenken, versuchte sie es erst einmal damit ihrer Mama ein Liedchen vorzusingen. Leider nutzte das gar nichts, und ihre Mama war weiterhin so traurig. Dann versuchte sie es damit ihrer
Mama ihren Wunschzettel zu zeigen. Als ihre Mama den kleinen Hasen sah, da meinte Luise ein bisschen ein Hauch von Lächeln im Gesicht ihrer Mama zu sehen. Doch als sie dann den gemalten Mann entdeckte wusste sie gleich, dass das ein neuer Papa sein sollte, da fing sie sofort wieder an zu heulen.
Luise nahm ihre Mama in den Arm und gab ihr einen Kuss. Dann tat Luise alles um ihre Mama dazu zu kriegen mit ihr auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Sie brauchte einige Zeit dazu, doch sie schaffte es und ihre Mama schien sich sogar ein bisschen auf den Weihnachtsmarkt zu freuen.
Als sie auf dem Weihnachtsmarkt angekommen waren, liefen sie durch die
Reihen, und Luise blieb an einem Stand stehen der Stofftiere anbot. Die hatten zwar keinen Hasen, das wäre zu Weihnachten wohl auch irgendwie ein bisschen unpassend gewesen, aber sie hatten ein richtig schönes Rentier.
Ein Rentier aus Stoff hatte auch nicht jeder und als Luises Mama sah wie sehnsüchtig ihre Tochter dieses Rentier anschaute da entschloss sie sich ihrer Tochter dieses Rentier zu kaufen.
Die Freude von Luise über das Rentier war so groß, dass auch Luises Mama sich zumindest ein bisschen mitfreuen konnte.
Sie liefen weiter durch die Reihen und kauften
an so manchen Ständen das eine oder das andere. Zwischendurch aßen sie auch etwas. Und als es anfing dunkel zu werden überlegten sie sich gerade dass sie jetzt vielleicht nach Hause gehen sollten. Da entdeckte Luise den Weihnachtsmann und riss sich von ihrer Mama los und rannte so gut es ging zwischen den Menschenmassen durch und auf den Weihnachtsmann zu. Irgendetwas sagte ihr dass das ein ganz besonderer Weihnachtsmann war
Als sie bei dem Weihnachtsmann angekommen war, der vor einem der Weihnachtsbuden auf einer Art Sessel saß, wartete sie einen günstigen Moment ab und sprang dann dem Weihnachtsmann direkt auf
den Schoss. Irgendwie kam ihr dieser Weihnachtsmann bekannt vor. Doch sie wusste nicht woher. Es musste wohl der echte Weihnachtsmann sein, denn wieso wusste dieser sonst ihren Namen. Denn da war sie sich sicher, diesen hatte sie diesem Weihnachtsmann bisher nicht gesagt.
Sie sah dem Weihnachtsmann in die Augen und irgendwie kamen ihr diese Augen bekannt vor. Leider kam sie aber nicht darauf wo sie diese Augen her kannte. Und wieso und woher sollte sie auch die Augen des Weihnachtsmanns kennen? Da verrutschte dem Weihnachtsmann ein kleines bisschen der große dicke weiße Rauschebart und da sah Luise ein kleines tätowiertes Sternchen
auf der Wange des Weihnachtsmanns. Und da wusste sie, dass das nicht der echte Weihnachtsmann sein konnte. Es war zwar kaum zu glauben aber es war ihr Papa. Nachdem Luise das erkannt hatte rief sie ganz laut „Papa“ So laut dass auch ihre Mama diesen Schrei hörte und es dauerte einen Moment, doch dann hatte auch Luises Mama erkannt dass das Luises Papa war. Sie wusste erst nicht ob sie lachen oder weinen sollte. Doch dann sagte der Weihnachtsmann, der nun als Luises Papa erkannt worden war:
„Ich habe einen großen Fehler gemacht. Wenn ihr nichts dagegen habt, komme ich noch heute zu Euch zurück.“
Luise und ihre Mama freuten sich sehr darüber und schon bald lagen sie sich wieder in den Armen
Und das kommende Weihnachtsfest wurde für alle drei das schönste das sie je erlebt hatten.