Karl der kleine Junge vom Bauern saß auf einer großen Wiese, die auf einem Hügel war. Er pfiff ein Liedchen und guckte den Wolken am Himmel zu. Er beobachtete die Wolken die vorüber zogen. Die Wolken hatten komische Formen, eine sah aus wie ein Schäfchen, die Nächste wie ein Auto und da kam ein ganzer Zug vorbei gefahren. Doch was war das? Das war doch keine Wolke. Gelbe runde Wolken gab es doch noch nicht, das wusste Karl. Er verfolgte das gelbe runde Etwas mit seinen Augen am Himmel. Es flog weiter und weiter. Karl stand auf und lief hinter dem gelben Etwas am Himmel her.
Er rannte jetzt, aber immer den Blick
zum gelben Etwas gerichtet. Er musste vorsichtig rennen, denn wenn er hinfallen würde, dann könnte er ja das gelbe Etwas nicht mehr sehen.
Das gelbe Etwas senkte sich langsam Richtung Erde. Karl rannte jetzt noch schneller um es nicht zu verlieren.
Da plötzlich war das gelbe Etwas verschwunden. Karl blieb enttäuscht stehen. Er setzt sich auf einen großen Stein am Wege und senkt den Kopf vor Enttäuschung. Er denkt bei sich:" Wann habe ich denn mal weggeguckt und das gelbe runde Etwas hat sich aus dem Staub gemacht?"
Da plötzlich kam das gelbe Etwas um die Ecke und blieb direkt vor Karl stehen. Es
sagte:" Hallo, ich bin Toni der gelbe Luftballon. Wer bist du?"
Karl guckte mit traurigen Augen hoch, aber als er den gelben Ballon da vor sich sah, strahlte er übers ganze Gesicht. Als er sich gefangen hatte, sagte:" Ich bin Karl. Habe ich dich eben am Himmel gesehen? Ich freue mich, dich kennen gelernt zu haben."
Der gelbe Ballon sagte:" Wenn du möchtest, kannst du mich mit zu dir nach Hause nehmen. Ich bin sehr alleine. Hast du Freunde?"
Karl überlegte und sagte dann:" Freunde? So richtige habe ich keine. Ich freue mich das ich dich mitnehmen darf, bist du jetzt meine Freund?"
Karl erfasste die Schnur und der Ballon sagte:" Toll ich freue mich. Ich bin jetzt dein Freund und du bist mein Freund."
Karl ging fröhlich mit Toni dem gelben Ballon nach Hause.
Er brachte ihn sofort in sein Zimmer und band Toni am Kopfende seines Bettes fest. Jetzt konnte er ihn jeden Abend bevor er einschlief sehen.
Toni fand alles ganz toll, hier in Karls Zimmer.
Karl und Toni waren und blieben Freunde. Toni wurde zwar immer kleiner und dünner, aber Karl hatte ihn auch immer noch lieb. Als Toni eines Tages ganz ohne Luft war, legte Karl ihn in eine kleine rote Schachtel aus Pappe und
versteckte ihn in seinem Wäscheschrank. Immer wenn Karl traurig war, holte er Toni aus dem Schrank und erzählte ihm worüber er traurig war. Toni sagte dann immer leise zu Karl:" Kopf hoch, Karl es wird schon wieder alles gut, du wirst sehen."
Das wurde es dann auch.
Karl ist jetzt erwachsen, aber seinen gelben Ballon Toni hat er immer noch in der kleinen roten Pappschachtel.
Copyright ©Text und Cover von Jenny Jatzlau,
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