Kurzgeschichte
Das Rezept

Vorwort

Die folgende Geschichte entstand im Rahmen eines Battles.

Wie meistens gilt auch für diese Geschichte: Die Weiterverwendung ist, und bestimmten Einschränkungen, erlaubt

1) Es darf KEIN Geld damit verdient werden

2) Der Autorinnenname Susanne Weinsanto aka JeanneDarc ist bei JEDER Verwending DEUTLICH hervorzuheben oder zu nennen

- über eine Info wo sie verwendet wird würde ich mich freuen (das ist allerdings kein Muss)

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Das Rezept

Yuna war schon immer ein bisschen anders als die anderen. Sie war für ihr Alter ziemlich klein, und sie hatte so viele Sommersprossen. dass die anderen im Kindergarten sie immer auslachten

Außerdem nahm Yuna alles was man ihr sagte wörtlich und sie war auch sonst in sehr vielem anders, wie die anderen Kinder. Da Yuna so anders war, wollte kein Kind mit ihr spielen. So kam es, dass sie meist alleine in einer Ecke im Kindergarten saß und irgendeine Kugel oder einen Würfel anstarrte und ihn irgendwie in der Hand drehte. Schon das reichte aus um Yuna in eine ganz andere

Welt zu versetzen. Wenn sie so in der Ecke saß und man sprach sie an reagierte sie nicht. Nicht einmal wenn man sie schüttelte. Erst wenn man sie sehr kräftig schubste oder schüttelte war sie wieder zurück in der eigentlichen Welt und dann fing sie an zu schreien. Wie konnte es jemand wagen sie zu berühren? Sie hasste das. Ja, an manchen Tagen taten ihr die Berührungen sogar richtig weh.

Was sollte sie nur machen? So konnte das doch nicht weiter gehen. Sie wollte doch auch jemanden haben, der sie mochte so wie sie eben war, auch, und gerade deshalb weil sie eben nicht so war wie die anderen Kinder im Kindergarten. Mit ihren fünf Jahren hatte sie

allerdings nur wenige Möglichkeiten an dieser Situation etwas zu ändern, und mit der Kindergärtnerin oder den anderen Kindern im Kindergarten zu reden traute sie sich nicht. Da fiel ihr ein, dass sie vor kurzem gemerkt hatte, dass manche Menschen grösser sind und anscheinend wird man auch gescheiter, denn die großen Menschen wie ihr Papa und ihre Mama, die konnte man alles fragen. Die wussten immer eine Antwort, auch wenn sie diese Antwort nicht immer verstand. Außerdem glaubte sie dass sie sich besser wehren konnte wenn sie erst einmal groß war. Da dachte sie

„Wenn ich mal groß bin, dann werde ich bestimmt auch Menschen finden, die mich

mögen“ Yuna hatte nur ein Problem. Wie wurde man denn groß? Sie wusste ja, dass nichts auf der Welt passierte ohne dass irgendjemand irgendetwas dafür tut. Also musste es doch irgendwelche Medizin oder so etwas geben die ihr helfen würde groß zu werden. Da sie schon oft Medizin für ihre Mama aus der Apotheke geholt hatte ging sie in diese hinein und sagte zu der Apothekerin die sie gut kannte: „Hallo…..ich hol doch immer die Medizin für meine Mama, ich glaube jetzt brauche ich mal selbst eine“ Da schaute die Apothekerin Yuna an und sagte: „Na dann gib mir mal Dein Rezept“ Yuna schaute die Apothekerin ganz komisch an. Ein Rezept? Warum wollte die Apothekerin denn ein Rezept? Wollte sie etwas kochen?

Oder etwas backen? Und wenn ja was…. Da sagte Yuna: „Das muss ich erst holen“ Yuna ging nach Hause, ihre Mama hatte ihr vor kurzem einen Schlüssel für die Wohnung gegeben weil sie immer so viel unterwegs war. Yuna schaute sich um wo es denn ein Rezept geben könnte, da sah sie es. Da oben im Regal, da stand es auf einem dicken Buch „Koch- und Backrezepte“ Sie kletterte auf einen Stuhl und holte vorsichtig das dicke Buch herunter und ging mit dem dicken Buch wieder in die Apotheke.

Die Apothekerin begrüßte Yuna und sagte: „Na, hast Du das Rezept?“ Yuna sagte: „Ja, ich hab sogar ganz viele“ und zeigte der Apothekerin das Buch, die sofort herzlich

lachte. Yuna verstand nicht warum die Apothekerin so lachte. Mit Mühe sagte sie zu Yuna: „Yuna das Rezept, das ich brauche bekommst Du beim Arzt“

„Hmm“, dachte Yuna „dann geh ich mal bei Dr. Hänsel vorbei. Der ist ja gleich um die Ecke“ Yuna lief in die Praxis, die zum Glück auch gerade geöffnet hatte. Zu der Sprechstundenhilfe sagte Yuna: „Hallo, ich muss zum Doktor, ich brauch ein Rezept“ Da ihre Mutter auch bei Dr. Hänsel in Behandlung war, dachte die Sprechstundenhilfe, dass sie ein Rezept für ihre Mutter abholen wollte und setzte Yuna ins Wartezimmer.

Schon nach wenigen Minuten wurde Yuna aufgerufen und der Arzt fragte sie was sie denn bräuchte. Da sagte sie: „Herr Doktor, ich hab im Fernsehen in einem Kinderfilm gesehen, dass es Tabletten gibt die einen nicht groß werden lassen. Ich brauche das Gegenteil. Ich will so schnell wie möglich groß werden.

Der Arzt lachte nur, denn er kannte Yuna gut und meinte zu Yuna: „Ein Rezept kann ich Dir nicht geben, aber ich gebe Dir was mit, wenn Du davon jeden Tag eine nimmst, dann bist du so in ungefähr 13 Jahren groß.“ Yuna ärgerte sich doch ein wenig. Wieso musste das so lange dauern? Sie wollte JETZT groß

werden und nicht erst in 13 Jahren. Doch der Arzt sagte ihr, dass das die einzige Möglichkeit ist.

Yuna war sehr enttäuscht und ging nach Hause, natürlich mit einem kleinen Umweg über die Apotheke. Die Apothekerin sagte zu Yuna dann: „Na, hat Dir der Arzt ein Rezept gegeben?“ Yuna sagte: „Nein, er hat mir nur so komische bunte Pillen gegeben die irgendwie nach Schokolade schmecken und gesagt wenn ich von denen 13 Jahre lang jeden Tag eine nehme, dann bin ich groß.“ Da konnte sich die Apothekerin wieder ein Grinsen nicht verkneifen, und Yuna dachte, dass der Arzt und die Apothekerin sie

auslachen würden und da sagte Yuna zu sich selbst in Gedanken: „Wartet nur, wenn ich einmal groß bin, dann erfinde ich Pillen, die einen sofort groß machen, und dann bin ICH diejenige die lacht.“