Ein missverstandenes Ostergeschenk
Heute ist mein 4. Karsamstag. fein, ich freue mich schon sehr auf morgen, denn da ist Ostersonntag. Ich bin schon sehr gespannt, was diesmal der Osterhase in seinem Nest für mich hat. Ich war in der letzten zeit, wie ich glaube, auch genug brav gewesen, habe meine zahn Regulierung brav Tag und Nacht getragen, das war im Kindergarten sicher nicht leicht, da mich die Kinder sehr viel und garstig ausspotteten, da ich leider nicht so deutlich sprechen konnte. Ich hatte nämlich einen sehr starken Oberbiss und musste daher dieses abscheuliche ding 24 Stunden tragen. Nachts versuchte ich sie immer wieder in
den Polster und oder in den Tuchendüberzug zu verstecken. Aber es nutzte nichts, Mutti kam auf mein versteck dahinter. So musste ich notgedrungen in der Nacht den Mund öffnen und sie schob mir das grausliche Zeug wieder hinein. Jede Woche einmal zum Zahnarzt und einmal einen abscheulichen Zahnabdruck um die Regulierung besser einstellen zu lassen. Pfui, das war jedes Mal grauslich. aber Mutti sagte immer, Schönheit muss leiden. Aber heute muss ich ihr für ihre liebe Mühe, Nacht für Nacht aufzustehen, um mir dieses Ding im Mund zu verpassen, ganz lieb und inniglich danken. dann räumte, wie ich
dachte ordentlich zusammen, aß meinen Teller leer, ging auch brav zeitig ins bett. Um 19 Uhr musste ich ins Bett, leider. Aber was macht man nicht alles für ein schönes Osternest. Also glaubte ich brav und folgsam gewesen zu sein. Dann ging ich nach dem ich mich gewaschen hatte mit klopfenden Herzen ins Bett. Am nächsten Morgen wachte ich sehr zeitig auf, zog mich schnell an und lief im Garten. Da es aber, als ich noch schlief in der Frühe so sehr stark regnete, wollte es Mutti nicht. Also wieder zurück ins Haus. Vielleicht hat er ja dort etwas versteckt. Mutti tröstete mich mit den Worten, wenn es bis am Nachmittag keinen Tropfen regnet,
kannst du ja dann nochmals schauen. Also nach dem Mittagessen, das wie immer sehr gut war, es gab geselchtes mit Kartoffelpüree musste ich ein Nickerchen, das, da ich noch nicht ganz 4 Jahre war, angeblich brauchte. Ich machte es normaler Weise auch sehr gerne, nur Heute konnte ich nicht schlafen. Ich wollte doch so gerne Mutti folgen. aber es gelang mir Heute mit bestem willen nicht. Sie hatte aber einsehen mit ihrer quirligen Tochter und erlaubte es ihr schon nach 2 Stunden aufzustehen. Danke liebe Mutti. Der liebe Gott hatte es mit mir auch gutgemein. Es hatte keinen Tropfen geregnet, so war alles schön trocken. Ich
suchte den ganzen Garten an, nichts zu finden. Da sah ich in der Wiese einen halben und etwas weiter entfernt wieder einen halben Regenwurm liegen. Ich hob die 2 Teile vorsichtig auf und legte diese, auf meine, auch so geliebte Schaukel. Ich kniete mich auch nieder und beobachtete diese 2 Elemente unentwegt. ich durfte nur nicht wegschauen, denn ich wollte unbedingt sehen, wie sie sich wieder zusammen wachsen lassen. Das können sie, hat mir Mutti erklärt. Also wartete ich und wartete und wartete. Plötzlich sah ich hinter dem Kirschbaum ein sehr großes lila ei mit goldener schleife liegen. Also musste ich die Schaukel kurz verlassen.
Dieses Ei war aber ganz leicht, ich war auf den Inhalt sehr gespannt. Ui, da war nur ein beschriebener Zettel darin. Da ich noch nicht lesen konnte, rannte ich in die Küche und bat Mutti, ihn mir bitte vor zu lesen. sie las, quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den schmerz. Was meinte der Osterhase damit. Mutti sagte, er hätte die beiden Regenwürmerteile auf der Schaukel liegen gesehen und dachte ich hätte sie umgebracht. Unter starken weinen und schluchzen erklärte ich Mutti, dass ich das nicht war. Wie ich glaubte, hatte ich umsonst erklärt. So blieb nur der liebe Gott. Beim Abendgebet schüttete ich ihn mein kleines herz aus. danach war mir
auch gleich viel leichter. Ich hatte nämlich das Gefühl, dass er mir glaubte. Daher gute Nacht lieber Gott. traurig und niedergeschlagen wie schon sehr, sehr lange nicht, ging ich zu Bett. Ich schlief in dieser Nacht sehr schlecht. Aber als ich in der Früh meine Zähne putzen wollte, fand ich wieder das blaue Ei mit Goldmascherl. Diesmal war es viel schwerer als am Vortag. Ich öffnete es mit klopfenden Herzen und zitternden Händen. Wau, was war das. Da lag meine so lang ersehnte blaue Strumpfhose und ein kleiner blauer Schal. Ich rannte wie von einer Hornisse gestochen zu Mutti, um ihr doch mein Ostergeschenk zu zeigen. Sie lächelte sehr lieb und meinte,
da hat sich halt der Osterhase getäuscht. ich versuchte das zu erklären, Mutti der liebe Gott hat doch Tiere und Menschen gleich lieb. der muss doch wissen, dass ich keinem Tier etwas tun würde. Ja, er wusste es und ich weiß, dass ich auf unseren Herrgott immer und zu jeder Zeit verlassen kann und es bis Heue auch so halte. Da er der einzige auf der ganzen Welt ist, der alles hält und auch eintrifft, das er je versprochen hat. Darum ist er ja unser Vater, Schöpfer und Freund. Er sieht und weiß alles. es ist mir aber bis heute geblieben, wo ich und wann ich immer einen Regenbogen sehe, lege ich diesen in die Wiese. Auch wenn es draußen regnet oder hagelt schaue ich
gerne, da es Asphalt ums haus gibt, täte ich es nicht, wäre der Regenbogen verloren. Zu meiner freunde finde ich fast immer welche. Meinen 2 halben Würmchen habe ich bis heute in einer Schachtel aufgehoben und warte noch immer bis sie endlich zusammen wachsen werden. Eines Tages werden sie, das ist sicher, das hat Mutti versprochen. Und was meine Mutti verspricht, hält sie auch ein und es wird passieren. Also muss ich mit meinen jetzt 58 Jahren noch ein bisschen Geduld haben. Ich warte, warte, und warte. Mein Glaube wird es mir ermöglichen das Resultat eines Tages zu sehen. Wann, das weiß nur der liebe Gott allein. Danke lieber Gott für die geduld
die du mir täglich schenkst. Danke.
Copyright ©Text und Cover von Jenny Jatzlau,