Ausgelöscht
Allzu lang ist sein Tod jetzt nicht her. Zwei, vielleicht drei Monate. Aber am seltsamsten waren die Umstände seines Todes. Ohne eine Schramme lag er in einem Gebüsch am Straßenrand.
Sie dachten, er wäre von der Klippe gestürzt, und da nichts auf Selbstmord hindeutete, hakten sie den Fall als Unfalltod ab.
Ich versuchte herauszufinden, was passiert sein könnte, schließlich waren wir beste Freunde. Die einzigen Zeugen, waren ein paar Leute, welche ihn an der Straße entlang laufen sahen.
Und auch der unglückliche "Finder" konnte nichts näheres sagen. Doch vielmehr noch, seine Erinnerung schien wie ausgelöscht zu sein. Ich brauchte ein paar Versuche, um zu ihm durchzudringen.
So etwas beobachtete ich in letzter Zeit häufiger. Die einzigen, die sich noch klar und deutlich erinnerten, waren seine Familienmitglieder. Auch unsere Studienkollegen fragte ich, ob ihnen davor vielleicht etwas merkwürdiges aufgefallen war. Sie erinnerten sich noch ganz knapp an seinen Namen, aber wie er aussah wusste keiner mehr.
Ich versuchte ihnen ein Bild zu zeigen,
doch als ich es auf meinem Handy rausgesucht hatte, musste ich entsetzt feststellen, dass er nur noch zu einem blassen Schatten geworden war.
Dieses Bild betrachtend machte ich mich auf den Weg nach Hause. Und dann sah ich ihn. Er bog um ein Haus herum, und ich rief nach ihm, während ich die Straße überquerte. Doch es war zu spät. Ein Auto erfasste mich, und ich war im Bruchteil einer Sekunde tot.
Mein Geist driftete aus meinem Körper, zu ihm nach oben. Ich versuchte noch ein Blick auf das Bild auf meinem Handy zu werfen.
Derjenige der verschwand war nur ich.