Gedichte
Riesenspaß

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"Riesenspaß"
Veröffentlicht am 30. Juli 2015, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Die Ahnung, das Gefühl, der Reiz eines Augenblicks sickert in mein Herz und bildet aus tränenreichen Worten einen See, der, wenn er überläuft, in Kaskaden, Verse schmiedet, die zum Verstand fließen wie ein weiser Strom und sich ins Meer ergießen. Die Hand ist sein Delta, Schreibt auf, was der Fluss von seiner Reise erzählt. (Roland Pöllnitz)
Riesenspaß

Riesenspaß

Riesenspaß

Vers und Reim erfordern Können, sind besonders, klingen rein, doch man will sie mir nicht gönnen, ungereimt soll's heute sein. Reim und Rhythmus können stören, liest man lautlos oder leis, kann man sie gesprochen hören, weitet sich der Hörerkreis. Das Talent, so sagte Goethe, reizt der Rhythmus und der Reim, blut- und sinnlos klingt die Tröte, widerlich erscheint der Schleim. Heinrich Heine sprach von Lüge, die in vielen Versen steckt, dass der Dichter gern betrüge und die Wahrheit oft versteckt.


Was ich fühle, muss ich sagen, schreib es meist in Versen auf, doch ich will den Reim nicht jagen, Worte finden ihren Lauf. Alles unterliegt der Mode, heute dies und morgen das, schreib ich auch für die Kommode, macht es mir doch Riesenspaß.


(c) Rajymbek 07/2015

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Hörbuch

Über den Autor

Rajymbek
Die Ahnung, das Gefühl, der Reiz eines Augenblicks sickert in mein Herz und bildet aus tränenreichen Worten einen See, der, wenn er überläuft, in Kaskaden, Verse schmiedet, die zum Verstand fließen wie ein weiser Strom und sich ins Meer ergießen. Die Hand ist sein Delta, Schreibt auf, was der Fluss von seiner Reise erzählt. (Roland Pöllnitz)

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NORIS  Bleib wie du bist und schreib so weiter, lieber Roland ... damit machst du viele glücklich!
LG Heidemsrie
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
Ich versuche es zumindest, meine Liebe. Mal sehen, wie es mir glückt.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
Gast 
Schreib nur weiter deine Verse,
die wie Wein - oft edler Saft -
bist der Liebling vieler Frauen,
die schätzen deine Liebeskraft
und grenzenlos dir gern vertrauen....

GghG Dein Brüderchen
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
ob blond, ob braun -
ich liebe alle Fraun....

Lach

GHG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Man sieht es Dir an ... und deshalb ist auch ein so tolles Gedicht dabei herausgekommen. :-)
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
Aha, woran hast du das denn erkannt? Lach

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
SternVonUsedom 
YEP ))

Herzlichst
DEr Stern
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
Danke, mein Sternchen, freu mich über alles!

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
Feedre Wie wohl ist dem, der dann und wann
Sich etwas Schönes dichten kann.

Der Mensch, durchtrieben und gescheit,
Bemerkte schon zu alter Zeit,
Daß ihm hienieden allerlei
Verdrießlich und zuwider sei.
Die Freude flieht auf allen Wegen;
Der Ärger kommt uns gern entgegen.
Gar mancher schleicht betrübt umher;
Sein Knopfloch ist so öd und leer.
Für manchen hat ein Mädchen Reiz,
Nur bleibt die Liebe seinerseits.
Doch gibt’s noch mehr Verdrießlichkeiten.
Zum Beispiel läßt sich nicht bestreiten:
Die Sorge, wie man Nahrung findet,
Ist häufig nicht so unbegründet.
Kommt einer dann und fragt: „Wie geht’s?“
Steht man gewöhnlich oder stets
Gewissermaßen peinlich da,
Indem man spricht: „Nun, so lala!“
Und nur der Heuchler lacht vergnüglich
Und gibt zur Antwort: „Ei, vorzüglich!“
Im Durchschnitt ist man kummervoll
Und weiß nicht, was man machen soll. -

Nicht so der Dichter. Kaum mißfällt
Ihm diese altgebackne Welt,
So knetet er aus weicher Kleie
Für sich privatim eine neue
Und zieht als freier Musensohn
In die Poetendimension.
Die fünfte, da die vierte jetzt
Von Geistern ohnehin besetzt.
Hier ist es luftig, duftig schön,
Hier hat er nichts mehr auszustehn,
Hier aus dem mütterlichen Busen
Der ewig wohlgenährten Musen
Rinnt ihm der Stoff beständig neu
In seine saubre Molkerei.
Gleichwie die brave Bauernmutter.
Tagtäglich macht sie frische Butter.
Des Abends spät, des morgens frühe
Zupft sie am Hinterleib der Kühe
Mit kunstgeübten Handgelenken
Und trägt, was kommt, zu kühlen Schränken,
Wo bald ihr Finger, leicht gekrümmt,
Den fetten Rahm, der oben schwimmt,
Beiseite schöpft und so in Masse
Vereint im hohen Butterfasse.
Jetzt mit durchlöchertem Pistille
Bedrängt sie die geschmeidge Fülle.
Es kullert, bullert, quietscht und quatscht,
Wird auf und nieder durchgematscht,
Bis das geplagte Element
Vor Angst in Dick und Dünn sich trennt.
Dies ist der Augenblick der Wonne.
Sie hebt das Dicke aus der Tonne,
Legt’s in die Mulde, flach vom Holz,
Durchknetet es und drückt und rollt’s,
Und sieh, in frommen Händen hält se
Die wohlgeratne Butterwälze.

So auch der Dichter. - Stillbeglückt
Hat er sich was zurechtgedrückt
Und fühlt sich nun in jeder Richtung
Befriedigt durch die eigne Dichtung.

Doch guter Menschen Hauptbestreben
Ist, andern auch was abzugeben.
Dem Dichter, dem sein Fabrikat
Soviel Genuß bereitet hat,
Er sehnt sich sehr, er kann nicht ruhn,
Auch andern damit wohlzutun;
Und muß er sich auch recht bemühn,
Er sucht sich wen und findet ihn;
Und sträubt sich der vor solchen Freuden,
Er kann sein Glück mal nicht vermeiden.
Am Mittelknopfe seiner Weste
Hält ihn der Dichter dringen feste,
Führt ihn beiseit zum guten Zwecke
In eine lauschig stille Ecke,
Und schon erfolgt der Griff, der rasche,
Links in die warme Busentasche,
Und rauschend öffnen sich die Spalten
Des Manuskripts, die viel enthalten.
Die Lippe sprüht, das Auge leuchtet,
Des Lauschers Bart wird angefeuchtet,
Denn nah und warm, wie sanftes Flöten,
Ertönt die Stimme des Poeten. -
„Vortrefflich!“ ruft des Dichters Freund,
Dasselbe, was der Dichter meint;
Und, was er sicher weiß zu glauben,
Darf sich doch jeder wohl erlauben.
Wie schön, wenn dann, was er erdacht,
Empfunden und zurecht gemacht,
Wenn seines Geistes Kunstprodukt,
im Morgenblättchen abgedruckt,
Vom treuen Kolporteur geleitet,
Sich durch die ganze Stadt verbreitet:
Das Wasser kocht. - In jedem Hause,
Hervor aus stiller Schlummerklause,
Eilt neu gestärkt und neu gereinigt,
Froh grüßend, weil aufs neu geeinigt,
Hausvater, Mutter, Jüngling, Mädchen
Zum Frühkaffee mit frischen Brötchen.
Sie alle bitten nach der Reihe
Das Morgenblatt sich aus das neue,
und jeder stutzt und jeder spricht:
„Was für ein reizendes Gedicht!“
Durch die Lorgnetten, durch die Brillen,
Durch weit geöffnete Pupillen,
erst in den Kopf, dann in das Herz,
Dann kreuz und quer und niederwärts
Fließt’s und durchweicht das ganze Wesen
Von denen allen, die es lesen.
Nun lebt in Leib und Seel der Leute,
Umschlossen vom Bezirk der Häute
Und andern warmen Kleidungsstücken,
Der Dichter fort, um zu beglücken,
Bis daß er schließlich abgenützt,
Verklungen oder ausgeschwitzt.

Ein schönes Los! Indessen doch
Das allerschönste blüht ihm noch.
Denn Laura, seine süße Qual,
Sein Himmelstraum, sein Ideal,
Die glühend ihm entgegenfliegt,
Besiegt in seinen Armen liegt,
Sie flüstert schmachtend inniglich:
„Göttlicher Mensch, ich schätze dich!
Und daß du so mein Herz gewannst,
Macht bloß, weil du so dichten kannst!“

Oh, wie beglückt ist doch ein Mann,
Wenn er Gedichte machen kann!

Wilhelm Busch
(1832 - 1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller

Herzlichen Gruß ins Wochenende
Feedre
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Rajymbek 
Noch einmal Busch - mein Gott, wie schön! Ich liebe den alten Herrn Reimer aus Berlin! Und Danke für den Favo!

VLG Roland
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