Fantasy & Horror
Purple Book - Kapitel 2

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"Purple Book - Kapitel 2"
Veröffentlicht am 28. Juli 2015, 12 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Worte sind wie Ziegelsteine. Deine Fantasie ist wie Kleber. Die Geschichte ist das Haus. Deine Fantasie verwandelt aus einzelnen Ziegelsteinen, ein großes Haus!
Purple Book - Kapitel 2

Purple Book - Kapitel 2

2. Kapitel

„Fön, was ist das für ein Buch?“

Ich hielt Fön das Buch vor der Nase und sie rümpfte die Nase.

„Nimm doch bitte das Buch weg von meiner Nase. Der Staub…!“, antwortete sie etwas ungeduldig und schob meine Hand zur Seite, um dann den Spülschwamm abzulegen. „So, zeig mal her! Das muss ganz schön alt sein, wenn der Staub so dick ist.“ Sie wischte einmal mit einem feuchten Lappen über den Buchdeckel. „…Und das Schloss scheint auch nicht das neuste zu sein“, murmelte sie und sah uns dann kurz entschlossen an. „Kommt mal mit,

Kinder. Wir wollen probieren ob wir das Buch auch ohne irgendeinen Schlüssel aufbekommen!“

Jey und ich folgten Fön in die Werkstatt unseres Hausmeisters und probieren mit vereinten Kräften das Buch zu knacken, doch es wollte uns nicht gelingen.

„Probiers noch mal mit dem Schraubenschlüssel, Jey“, forderte ich und zückte den größten Schraubeschlüssel, den ich finden konnte.

„Untersteh dich, Kind!“, rief Fön aufgeregt und riss mir lachend das Werkzeug aus der Hand. „Ich glaube, das hat keinen Zweck, ihr beiden.“

Ich wandte mich schon in Richtung

Rückweg, als ich Jeys Stimme hörte. „Hey, schaut mal her. Hier, auf dem Buch steht etwas! Es ist nicht unsere Sprache. Französisch oder Englisch? Nein, Fehlanzeige! Latein vielleicht?“

Fön guckte sich die fremde Sprache an, aber schüttelte nur den Kopf.

„Ich weiß auch nicht, was das für eine Sprache ist. Latein ist es auch nicht.“, meldete sie zurück. Sou schaut sich das Buch und die Inschrift noch mal genausten an. Ohne es wirklich wahrzunehmen, murmelt Sou die Worte der Inschrift.

„Åpne opp!“

Und da passierte es. Das Buch öffnete sich. Wirklich und wahrhaftig.

„Yeah, jetzt kann ich das Buch lesen! Lass mich gucken Sou. Bitte!“, fing Jey sofort an, rumzujammern.

„Ist ja gut, Jey. Wir gucken zusammen.“

Wir sahen uns das Buch an. Es war wirklich steinalt. Im Buch war der Staub so dick wie einer unser Perserteppiche. Wie lang das wohl schon da in dem Regal herumgestanden hatte?

Wir blätterten im Buch herum. Das Papier ist schon gelblich und die Seiten sind sehr dünn und leicht zerreißbar. Wir müssen die Seiten wirklich sehr vorsichtig umblättern. In dem Buch gibt es keine Bilder nur kleine Zeichnungen am Rand, die durch das Alter des Buches nur noch sehr schwer zu erkennen sind.

Wie die Worte auf dem Buch, so sind die Worte auch im Buch in einer merkwürdigen Sprache. Ich schätze es ist dieselbe. Wir blättern völlig fasziniert weiter im Buch herum, bis wir auf ein altes schwarz-weißes Foto stießen. Es lag im Buch einfach nur so ganz lose rum, wie unbekümmert hineingesteckt. Oder im Gegenteil: wie versteckt.

Auf dem Foto erkannte man ein Mann und eine Frau die sich umarmten, aber trotzdem in die Kamera guckten. Sie sahen glücklich und verliebt aus.

„Wer ist das, Fön?“, frage ich Fön völlig fasziniert über das Bild.

Sie war eine Weile still. „Das ist euer Großvater und eure Großmutter“, gab sie

mir zurück, ganz vorsichtig.

„Der Großvater, der durchgeknallt sein soll?“

Sie zögerte. Ihre Stirn schlug ein paar nachdenkliche Falten. „Ja, der Großvater.“

„Auf dem Foto sieht er aber nicht durchgeknallt aus.“

Wieder Stille. Was war denn los mit ihr? „Er wurde auch später erst ein wenig verrückt, als er dieses Buch entdeckt hat.“

Aha. Ertappt. „Also kanntest du das Buch doch. Warum hast du uns das nicht gesagt? Weiß du auch, was das für eine Sprache ist?“

Ich war fassungslos. Sie hat uns

angelogen. Das tat sie normalerweise nicht. Was stimmt hier nicht?

„Ja. Okay. Ich kenne das Buch und ich habe es euch nicht gesagt, weil ich eurem Großvater damals versprochen habe, dass ihr es selber finden sollt und ich euch nichts verrate. Das habt ihr nun. Jetzt ist die Zeit gekommen um das Buch wieder dahin zubringen, wo es her kommt. Und zwar nach Norwegen!“

Das heißt ich habe gerade Norwegisch gesprochen? Ich mochte Norwegisch. Und Norwegen sowieso. Allein die traumhaften Bilder der Fjorde in unserem Erdkundebuch… Hach. Aber Moment mal. „Was heißt das ‚Nach Norwegen bringen, da wo es herkommt?“

„Das heißt… ihr… ihr geht jetzt packen und bei Sonnenuntergang reisen wir nach Norwegen und bringen das Buch dahin, wo es herkommt.“

„Also zum einen ist es super geil, dass wir nach Norwegen reisen, aber auf der anderen Seite, HAST DU EIN KNALL? Wir können nicht einfach nach Norwegen fahren. Und wo soll das Buch den genau hin? Was ist das für ein Geheimnistuerei?“

„Okay, ganz ruhig, Sou-Liebling. Ich erklär euch ja alles, was ihr erst mal wissen müsst. Jey, komm mal bitte auch hierher und setzt dich zu uns!“

Jey, der gar nicht mehr so richtig an das Buch interessiert war, hatte sich seinen

braunen eingeschlagenen Wälzer angeguckt. Jetzt kam er aber zu uns.

„Euer Großvater hat eure Großmutter damals in Norwegen kennengelernt. Er wollte schon immer nach Norwegen. Er heiratete eure Großmutter auch in Norwegen und lebte mit ihr zehn Jahre dort. Dann fand er das Buch“, erzählt sie uns.

„Was ist das für ein Buch, Fön?“, frage ich neugierig. Wie oft hatte ich diese Frage nun schon gestellt? Ich kam mir vor wie eine kaputte Schallplatte. Das war schon alles reichlich merkwürdig.

Jey hielt sich zurück und hört einfach nur zu.

„Bei dem Buch… naja… handelt es sich

um ein Buch mit so was Ähnlichem wie Zaubersprüche... oder so ähnlich. Mehr darf ich euch aber wirklich nicht sagen. Ihr müsst das alleine herausfinden, was das für ein Buch ist, aber so wie ich euch kenne, schafft ihr das!“ Sie lächelte uns aufmunternd an. Mir war etwas mulmig zumute. mit einem Mal wurde sie wieder streng. „Los, geht jetzt packen. Beim Sonnenaufgang gehts los.“

„Ist in Ordnung, Fön. Wir packen und werden zu Sonnenaufgang fertig sein. Los Jey, lass uns nach oben gehen und packen!“

Ich nahm das Buch an mich und ging dann mit Jey nach oben, um zu packen.

Tora Josei ging mit uns. Jey sagte die

ganze Zeit nichts mehr und ich kann auch nicht reden, weil ich so fasziniert und verwirrt zugleich bin. Wir packten unsere Koffer schweigend. Nur mit dem was wir brauchen und dann gehen wir wortlos und müde noch mal ins Bett, um ausreichend Schlaf zu bekommen.

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IceBlossom
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