In Buxtehudes Krankenhaus
schaut es seit neustem übel aus.
Es fehlt das Geld an allen Ecken,
das Wasser tröpfelt von den Decken,
die Heizungsrohre rosten munter,
der Putz fällt von den Wänden runter.
Selbst die Kantine führt nur noch
ein motivierter Hobbykoch.
Die Hundetage dauern lange,
die Patienten zittern bange,
wissen sie doch, dass selbst mit Ärzten
bei Löhnen pflegt sich nicht zu scherzen.
Denn hoch verschuldet ist der Laden,
da muss man nicht mal Zwegat fragen.
Und darum muss man reformieren
und die Finanzen kalibrieren,
vielleicht Sponsoren animieren,
und ungewohnt kollaborieren.
Azubis stärker integrieren,
damit sie ohne Scheu kapieren:
In der Not sind Patienten
nacktes Fleisch mit Komponenten,
die man leicht behandeln kann …
fängt man in der Mitte an.
Luxation sind auch nur Knochen,
die aus den Gelenken krochen.
Nur ein Ruck, beherzt und fix,
tut nicht weh und kostet nix.
Sadomaso, will man meinen,
aber nein, es will nur scheinen,
denn bei jeder Prozedur
gibt es eine Morphium-Kur.
Alles ist auch schnell vergessen,
nimmt man's dreimal vor dem Essen.
Und als wär das nicht genug,
Schuldengeber wittern Trug
fordern mehr, viel mehr, noch mehr!
Die Nachricht überrascht nicht sehr;
Um alles noch mehr zu veredeln,
um neue Gelder einzufädeln,
wird man auf neuen Wegen wandern,
ja, nicht so spießig wie bei andern.
Hygiene wird doch überschätzt,
der triste Fummel wird ersetzt
durch neuste Mode der Boutique,
die finanziert und Zeiten kriegt,
in denen Werbeassistenten
sich wenden an die Patienten
und recht dezent, jedoch bestimmt
drum sorgen, dass die Kasse stimmt.
Der Chefazubi wedelt dann
bevor er Sie entlassen kann,
mit bunten Werbekatalogen:
„Die besten Preise, ungelogen!“,
sein letzter Rat mit auf den Weg
mit einem Grinsen als Beleg.
So geht’s bergauf in Buxtehude
und Kohle kommt bald in die Bude.
Gesundheit muss man sich verdienen.
Das letzte Hemd gibt’s nicht geliehen.
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