Fantasy & Horror
Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 50

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"Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 50"
Veröffentlicht am 25. Juli 2015, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 50

Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 50

Einleitung


Simon Belfare war einst einer der mächtigsten Zauberer im gesamten Reich und als Herr des Sangius-Ordens selbst vom Kaiser und all jenen gefürchtet, die sich ihm in den Weg stellten. Doch als er sich einiger Dörfler entledigen will, die ihm beim Bau seiner neuen Burg im Weg stehen, werden ihm seine Kräfte geraubt. Verwundbar und von seinen eigenen Leuten verraten befindet er sich alsbald auf der Flucht, mit nur einem Ziel: Zurückzuerlangen was ihm genommen wurde. Sein Weg führt ihn dabei durch Armut, Finsternis und

letztendlich auch die Folgen seines eigenen Handelns…bis er im Norden des Kontinents schließlich sein Schicksal findet. Zum Guten oder zum Bösen. Bildquelle el7bara / Everystockphoto.com

Kapitel 50 Verloren

„Das dauert zu lange.“ Ordt stand von der Mauer auf, auf der er gesessen hatte „Irgendwas ist passiert…“ ihm gefiel ohnehin nicht, was der Drache ihm bisher über diesen Ort erzählt hatte. Wenig Konkretes… aber er wusste, dass Simon in Gefahr war. Der Himmel über ihm hatte mittlerweile einen tiefblauen Ton angenommen, mit Ausnahme eines schmalen Lichtstreifens am Horizont. Noch etwas länger und es wäre ganz

dunkel. Der Wind trieb einzelne Schneeflocken mit sich, die sich in der Kleidung des Gejarn verfingen, während er auf den Drachen zuging. Das riesige Wesen hatte sich ein Stück weiter niedergelassen und starrte seit mehreren Stunden, seit Simon darin verschwunden war, auf den Eingang an den Klippen. Das hieß, bis grade eben. Der Drache war aufgestanden und wirkte plötzlich… unruhig? Ordt fand es schwer, die Körpersprache dieses Wesens lesen zu wollen. Irgendetwas musste sich geändert haben, was seine Aufmerksamkeit geweckt hatte. Aber was ? „Er ist weg.“, stellte die riesige Echse fest. „Wer ist weg?“ Ordt gefiel

der Ton in der Stimme des Drachen nicht. Es klang zu… beunruhigt. „Euer Freund…“ die Augen des Drachen verengten sich zu schlitzen. „Und auch der Andere… sie sind beide fort.“ „Welcher Anderer ? Was meint ihr damit, sie sind fort?“ „Ich kann keinen von ihnen mehr spüren, Gejarn. Es ist beinahe so, als wäre ich plötzlich blind für sie geworden. Eben waren sie noch da und nun… nichts mehr.“ Ordt wollte gar nicht wissen, was das bedeuten mochte. Doch scheinbar hatte der Drache seine Gedanken erraten. „Ich fürchte Euer Freund ist tot.“ Die

Antwort war so knapp wie eindeutig. „Aber er hat seine Aufgabe erfüllt.“ Die Direktheit des Drachen stieß Ordt vor den Kopf. Das konnte er doch nicht wissen, dachte der Wolf. Nicht einfach so zumindest. Und er würde es sicher nicht einfach hinnehmen. „Ich gehe ihm nach.“, erklärte er lediglich und lief, ohne langsamer zu werden, an dem Drachen vorbei. Dieser jedoch war schneller, als Ordt bei seiner Größe für möglich gehalten hätte. Die gewaltige Kreatur machte einen Satz direkt vor Ordt, der den Boden zum Zittern brachte. Schnee wirbelte auf und hüllte den Wolf ein, während der Drache sich zu ihm

herunterbeugte, bis sie beinahe miteinander auf Augenhöhe waren. „Ihr werdet nichts dergleichen tun. Davon abgesehen, dass Ihr ihn nicht finden würdet, sollte ich mich irren und beide oder einer von beiden überlebt haben, gehe ich das Risiko nicht ein, das Ihr es… wieder stärkt. Hier steht mehr auf dem Spiel, als Ihr auch nur verstehen könnt.“ „So wie ich das mitbekommen habe, Drache, habt Ihr Simon dort runter geschickt, weil er nicht mehr über Magie verfügt. Es ist Euch vielleicht entgangen, aber ich bin ein Gejarn. Mein Volk verfügt nicht über Magie.“ „Der Funke, den Ihr habt, reicht.“,

antwortete der Drache. „Es tut mir leid, aber macht noch einen Schritt und ich bin gezwungen Euch aufzuhalten. Wenn es so schwach ist, dass ich es nicht mehr spüren kann, wird es sterben. Es sei denn ein Narr wie Ihr nährt es.“ Ordt brummte einen leisen Fluch, machte aber einen Schritt rückwärts. Vielleicht hatte der Drache sogar Recht, vielleicht stand hier mehr auf dem Spiel, als das Leben eines einzelnen Mannes. Eines Freunds… aber er konnte hier auch nicht bloß herumsitzen. „Kiris wird mich umbringen.“, murmelte er und ließ sich neben einer umgestürzten Säule in den Schnee sinken.

„Wer ist das eigentlich?“, wollte der Drache wissen und klang beinahe etwas… versöhnlich? Die Stimme des Wesens war einfach zu tief, um klar Emotionen ausmachen zu können. „Ich habe gezwungenermaßen einige der Gedanken Eures Freunds gesehen.“ „Hoffentlich jemand, der ihn am Leben erhält.“, antwortete Ordt nur. Vielleicht schmeckte dem Drachen ja etwas von seiner eigenen Medizin… er würde sicher nicht riskieren, dass das alles umsonst gewesen war. Aber er würde die Hoffnung auch nicht aufgeben. „Ich werde hier warten und wenn es eine Woche dauert.“ „Ich verstehe. Es tut mir leid, aber

ich bezweifle, dass er noch lebt. Und meine Wacht hier ist nun vorbei.“ Mit diesen Worten breitete der Drache die Schwingen aus und erhob sich in die Luft. Jeder Flügelschlag lies eine Sturmbö über das Land fegen und wirbelte Schnee auf. Ordt sah der Kreatur nur ungläubig nach, wie diese innerhalb weniger Herzschläge am dunkler werdenden Himmel verschwand. Das war doch jetzt nicht sein Ernst… langsam machte der Wolf sich auf den Weg durch die nun vollends verlassene Ruinenstadt in Richtung der Felsklippe. Die noch intakten Bauten dort waren vielleicht zum Grab für einen Mann geworden, den er wie sonst kaum

jemanden respektieren gelernt hatte… aber er würde warten, dachte Ordt. Nein, so schnell gab er dann doch nicht auf. Einen Moment blickte er zurück über die tote Stadt und die vereisten Ebenen um sie herum. Es war erstaunlich, dass dies hier tatsächlich einst als Hauptstadt des alten Volkes gedient haben sollte. Aber vielleicht war das Klima ja einst anders gewesen? Hätte jemand Ordt gefragt, er hätte bezweifelt, dass hier draußen überhaupt etwas lange überleben könnte. Den ganzen Weg hierher hatte er nur vereinzelt Tiere gesehen, einige Vögel, eine kleine Rentierherde… aber kaum Hinweise auf Menschen oder Besiedlung. Deshalb starrte er auch verwundert auf

die Schemen am Horizont. Es gab hier kaum Erhebungen, weswegen er nicht genau einschätzen konnte, wie weit sie noch weg waren, aber es waren viele. Tausende vielleicht. Eine dichte Reihe aus sich verschiebenden, bunten Punkten, inmitten der kalten Ebene. Das waren keine Tiere, da war er sich sicher. Und sie waren auf dem Weg hierher…. Der Wolf wollte sicher nicht ehrausfinden, ob wer immer dort draußen war, der ihnen freundlich gesinnt war. Ordt rannte jetzt in Richtung Felswand weiter. Egal, was der Drache gesagt hatte, er könnte nicht auf Simon warten… und wenn er nicht auf ihn warten konnte, musste er ihn eben

finden. Bevor er jedoch weit kam, wurden ihm ohne Vorwarnung die Beine unter dem Körper weggezogen. Er wollte die Arme ausstrecken, um sich abzufangen, fand sich jedoch selbst dazu unfähig und schlug ungebremst in einer Schneewehe auf. Sein ganzer Körper war wie gelähmt und egal wie sehr er sich auch anstrengte… er konnte keinen Finger rühren. Erst, als jemand ihn an der Schulter packte und auf die Füße zog, erlangte er etwas Kontrolle über seinen Körper zurück, aber auch nur genug, um nicht erneut zu stürzen. Und als er sah, wen er da vor sich hatte… Der Mann, der ihn festhielt trug eine, Ordt nur zu vertraute, blau-goldene

Uniform. Vor ihm auf dem Weg waren noch weitere Gardisten aufgetaucht und in ihrer Mitte stand eine Gestalt in den türkisfarbenen Roben des Sangius-Ordens. Die hohe Stirn und die kurzen, dunklen Haare gaben dem Mann eher etwas von einem Gelehrten, doch Ordt wusste, dass die bloße Erscheinung bei einem Zauberer immer täuschte. „Sieh mal einer an.“, meinte Erik Svensson. „Man könnte fast meinen jemand der genau wie ihr aussieht, wird momentan überall gesucht….“ Simon blinzelte im Halbdunkeln. Wieder einmal brannte jede Faser seines

Körpers, als er versuchte, sich aufzusetzen. Blut lief aus einem Dutzend kleinerer Schnittwunden über seinen Rücken… aber seine Beine gehorchten ihm noch. Das war immerhin etwas, dachte er. Und es war ein kleines Wunder… Simon stützte sich auf der gesprungenen Oberfläche des Altars ab. Nur langsam kehrten seine letzten Erinnerungen an den Kampf zurück. Hatte er es geschafft?, fragte er sich. Oder war dieses Ding hier immer noch irgendwo? Seine Hand tastete suchend nach dem Schwertgriff, fand ihn aber nicht. Die Waffe musste nach wie vor irgendwo in der dunklen Halle liegen. Nach der Zerstörung des Kristalles,

waren die Schatten noch undurchdringlicher geworden, sodass er kaum zwei Schritte weit sehen konnte. „Ist es vorbei?“, fragte er, erhielt jedoch keine Antwort. „Drache ?“ Erneut, bestand die Antwort nur aus drückender Stille. Langsam ging Simon weiter, lauschte, ob sich irgendwo etwas rührte…. Bei jedem Schritt brannten seine Muskeln. Und er hätte noch den kompletten Rückweg vor sich. Wenn er ihn denn fand. Was war nur geschehen, dass der Drache ihn nicht mehr hörte? Vor ihm tauchten die Umrisse der Rückwand der Halle auf. Der Stein schien auf einem Abschnitt so groß wie

ein Haus geschmolzen und wieder erstarrt zu sein. Die glasige Oberfläche war teilweise auf den Boden hinab gelaufen und hatte dort kleine Pfützen aus, nach wie vor glühendem, Gestein hinterlassen. Simon trat vorsichtig über die Lavalachen hinweg, bis ihm ein schimmernder Gegenstand ins Auge fiel. Das Schwert… die Detonation des Kristalls hatte die Klinge zwar nicht zerstört, aber deutlich in Mitleidenschaft gezogen. Die Sonnengravur auf dem Knauf war beinahe unkenntlich geworden und das Klingenblatt selbst von Ruß und Asche geschwärzt. Simon nahm die Waffen an sich und ging weiter. Wenn er einfach der Wand folgte, würde er früher

oder später zumindest den Ausgang aus dieser Halle finden. Ob er auch den Weg durch das Labyrinth finden würde, war wiederum eine andere Frage… war das hier am Ende das Ziel von all dem gewesen, was hinter ihm lag? , fragte er sich. Oder war es nur eine weitere Prüfung? Ein Geräusch zu seiner linken, riss ihn aus seinen Gedanken. Etwas bewegte sich im Halbdunkel, eine Gestalt, die sich mit letzter Kraft voranschleppte… er wusste, was es war. Der Geruch von verbrannter Haut schlug Simon entgegen, aber er überwand sich, stehen zu bleiben. Von der einstmaligen Bedrohung, die die Kreatur ausgestrahlt hatte, war kaum etwas geblieben. Die

Explosion hatte es wohl bereits so gut wie getötet. Es streckte den Stumpf aus, der einmal ein Arm gewesen war, als würde das noch irgendetwas bewirken. In den weit aufgerissenen gelben Augen lag keine Wut oder Niederträchtigkeit mehr. Nur Verzweiflung und Schmerz. Es schien Simon beinahe so, als Begriff dieses Wesen, was es verloren hatte. Was einstmals vielleicht zu der mächtigsten Art dieser Welt gehört hatte, war nun ein entstelltes, sterbendes Ding…. Eine Karikatur, jeder Macht beraubt, ein Zerrbild dessen, was es einstmals gewesen sein mochte und was es hätte werden können. Simon umklammerte den Schwertgriff

fester und sammelte sich. Es war eine Sache, etwas zu töten, dass eine Bedrohung darstellte. Eine andere, dass mit einem Wesen zu tun, für das der Tod nur noch eine Erlösung darstellte. Und wahrscheinlich, dachte Simon, löschte er damit auch alles aus, was vom alten Volk geblieben war. Er bat stumm um Vergebung, bevor er das Schwert hob und es in einem weiten Bogen auf den Hals der Kreatur herabfahren ließ. Es gab keinen Widerstand und auch keinen markerschütternden Aufschrei, wie zuvor. Nur ein kurzes Aufblitzen des Verstehens in den Augen seines Gegenübers, bevor die Klinge traf…. Danach blieb Simon einen Moment

vornübergebeugt stehen. Er fühlte sich müde und hatte keine Ahnung, wie er den Weg zurückfinden sollte. Aber er lebte noch. Vielleicht war es also noch nicht vorbei. Simon wischte das Schwert sauber. So gut ihn seine zitternden Beine trugen, schleppte er sich in Richtung Ausgang und ließ die zentrale Kammer hinter sich. Ohne einen Führer würde es schwer, wenn nicht sogar unmöglich werden, seine Schritte zurückzuverfolgen. Aber es war nicht unmöglich, sagte er sich. Nur Mut, machte ihm das nicht wirklich… Wenigstens waren die Schatten weniger drückend, nachdem er die Tunnel wieder erreichte. Die leuchtenden Steine in den

Wänden hüllten alles in ein gespenstisches, bläuliches Licht. Nach wie vor sah alles hier gleich aus. Für die ersten Abzweigungen wusste er noch ungefähr, welchen Weg er nehmen musste, doch je weiter er kam, desto unsicherer wurde er. Und es brauchte nur einen Fehler…. Als Simon schließlich die erste Kammer erreichte, in der er anhalten musste, wusste er, dass es vorbei war. Vier Wege führten in vier unterschiedliche Richtungen, ohne das er sich erinnern könnte, welche die Richtige war. Vielleicht könnte er es trotzdem versuchen… aber das Risiko den Weg zu verlieren war zu groß.

Simon lauschte erneut, ob vielleicht der Drache wieder da wäre… aber nach wie vor blieb er mit seinen Gedanken alleine und die unterirdischen Kammern so still, wie in den letzten tausend Jahren zuvor….

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Terazuma Zuerst das Positive: Simon hat überlebt! Fürs Erste...
Aber die Aussichten, wenn er es tatsächlich ohne die Hilfe des Drachen aus dem Labyrinth herausschaffen sollte, sind auch nicht gerade rosig.
Was sage ich, ich glaube Simon ist im Labyrinth besser aufgehoben! ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Vom Regen in die Traufe, wie ?^^
lg
E;:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze nicht gerade erfreuliche Aussichten für Simon und für Ortd erst recht nicht^^

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Mal wieder, wie ?^^
lg
E:W
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