Bleistift "Kein Froschkönig in Sicht~~~" Ja, man hat ihr wahrhaftig das glühende Brandzeichen des Imperiums auf die Stirn gedrückt... Vorbei die Zeiten der Freude schöner Götterfunken, von wegen, alle Menschen werden Brüder... Sie wird zur Tochter eines Martyriums die einst so schöne, makellose Europa... LG Louis |
cassandra2010 Jau, Louis... und dir lieben Dank Cassy de Troie |
HarryAltona Europa wird auch in Zukunft keinen Funken ansehnlicher werden. Solange Wunsch und Wirklichkeit so weit auseinander liegen. |
cassandra2010 Ich sach nur: Harry. Heine. Und Altona. Jau. Leider isset so, wieste et gesacht hast, min Jung. Mors mors |
DoktorSeltsam Ehrlich gesagt, ist es mir immer etwas zu schlicht, das "böse Geld", die "raffgierigen Plutokraten", die "gewissenlosen Politiker" für alles verantwortlich zu machen. Auch die Griechen kann ich leider nicht "entschulden", an ihrer Misere zu mehr als neunzig Prozent die Verantwortung zu tragen - durch (in der Tat, und das bis heute) komplett inkompetente Regierungen, Steuerhinterziehung und eine ausgeprägte Selbstbedienungs-Mentalität, verbunden mit dem festen Glauben, dass Dame Europa in ihr Handtäschchen greifen wird, um die Rechnung für Pallas Athene zu begleichen. ("Für meine besten Freunde...") Andererseits bin in der Tat schockiert, dass niemand, keine Sau, es für nötig befunden hat, angesichts des drohenden Scheiterns der "Idee Europa" auf die Straße zu gehen, um dagegen zu protestieren. Wir scheinen vergessen zu haben, dass vor etwa siebzig Jahren auf diesem Kontinent ein grauenhaftes und kompromissloses Menschen-Schlachten stattgefunden hat, das Millionen von Toten hinterließ. Dok |
FLEURdelaCOEUR Da hast du Recht, die Idee ist mir auch schon gekommen. Wenn die Griechen auf die Straße gehen - warum tun wir es nicht auch, für ein einiges Europa? LG fleur |
cassandra2010 Stimmt. Nicht das Geld per se ist „böse“, non, non et non, es ist die Scheinheiligkeit, mit der allenthalben Schäfli ins Trockene gebracht werden. Die Etiketten Humanismus, Aufklärung und Co haften net mehr allzu gut, gell? Und das kollektive Gedächtnis wird immer luckenhafter und gibt sich einer süßen Bewusstseinsstörung hin. Ich erinnere mich an eine Stelle aus Heines "Ideen. Das Buch Le Grand": "Mir erschien die Hölle wie eine große bürgerliche Küche, mit einem unendlich langen Ofen, worauf drei Reihen eiserne Töpfe standen, und in diesen saßen die Verdammten und wurden gebraten. In der einen Reihe saßen die christlichen Sünder, und sollte man es wohl glauben! ihre Anzahl war nicht allzu klein, und die Teufel schürten unter ihnen das Feuer mit besonderer Geschäftigkeit. In der anderen Reihe saßen die Juden, die beständig schrien und von den Teufeln zuweilen geneckt wurden, wie es sich denn gar possierlich ausnahm, als ein dicker, pustender Pfänderverleiher über allzugroße Hitze klagte, und ein Teufelchen ihm einige Eimer kaltes Wasser über den Kopf goß, damit er sähe, daß die Taufe eine wahre erfrischende Wohltat sei. In der dritten Reihe saßen die Heiden, die, ebenso wie die Juden, der Seligkeit nicht teilhaftig werden können, und ewig brennen müssen. Ich hörte, wie einer derselben, dem ein vierschrötiger Teufel neue Kohlen unterlegte, gar unwillig aus dem Topfe hervorrief: »Schone meiner, ich war Sokrates, der Weiseste der Sterblichen, ich habe Wahrheit und Gerechtigkeit gelehrt und mein Leben geopfert für die Tugend.« Aber der vierschrötige, dumme Teufel ließ sich in seinem Geschäfte nicht stören und brummte: »Ei was! alle Heiden müssen brennen, und wegen eines einzigen Menschen dürfen wir keine Ausnahme machen.« – Ich versichere Sie, Madame, es war eine fürchterliche Hitze, und ein Schreien, Seufzen, Stöhnen, Quäken, Greinen, Quirilieren – und durch all diese entsetzlichen Töne drang vernehmbar jene fatale Melodie des Liedes von der ungeweinten Träne." Fatale Melodie des Liedes von der ungeweinten Träne. Das isset. Cassy |
cassandra2010 PS: Wer, beim Zeus, sind eigentlich "die Griechen"? Der aktuelle SPIEGEL räumt nett auf mit unserer Griechenland-Romantik und den tradierten Vorurteilen |