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Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 45

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"Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 45"
Veröffentlicht am 15. Juli 2015, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 45

Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 45

Einleitung


Simon Belfare war einst einer der mächtigsten Zauberer im gesamten Reich und als Herr des Sangius-Ordens selbst vom Kaiser und all jenen gefürchtet, die sich ihm in den Weg stellten. Doch als er sich einiger Dörfler entledigen will, die ihm beim Bau seiner neuen Burg im Weg stehen, werden ihm seine Kräfte geraubt. Verwundbar und von seinen eigenen Leuten verraten befindet er sich alsbald auf der Flucht, mit nur einem Ziel: Zurückzuerlangen was ihm genommen wurde. Sein Weg führt ihn dabei durch Armut, Finsternis und

letztendlich auch die Folgen seines eigenen Handelns…bis er im Norden des Kontinents schließlich sein Schicksal findet. Zum Guten oder zum Bösen. Bildquelle el7bara / Everystockphoto.com

Kapitel 45 Neues Feuer

Das Feuer zischte im Wind, als der Pfeil zu sinken begann. Ordt folgte der leuchtenden Spur, die das Projektil am Nachthimmel hinterließ, bis es auf dem ölgetränkten Leinen aufschlug. Sofort schlugen Flammen daraus hervor, die sich über das gesamte Boot ausbreiteten. Der Wolf ließ den Bogen sinken, während Simon nach wie vor reglos im knietiefen Wasser stand und dem kleinen Schiff nachsah, das er eben noch aufs Wasser hinaus geschoben hatte und das nun langsam vor ihren Augen

verbrannte. Der Zauberer stand halb in sich zusammengesunken da, so als hätte er nach wie vor Schmerzen. Ordt hingegen fand es eher verwunderlich, wie schnell der Mann sich erholte. Allerdings, dachte er, war sein Körper wohl das Geringste, was Simon im Augenblick zu schaffen machte. Nur zögerlich kehrte Simon schließlich zu ihnen zurück. Wasser tropfte aus seiner Kleidung, während sie zusahen, wie das Feuer das Boot und den Körper darauf verzehrte… In den Nebelschwaden, die träge über den See trieben, tauchten ab und an vereinzelte Lichtpunkte auf, doch keines der Irrlichter zeigte sich, beinahe, dachte

Ordt, als würden diese Wesen verstehen, was Trauer war. „Ihr werdet Zeit brauchen Euch zu erholen.“, meinte Maen und brach damit als Erste das Schweigen. „Bleibt so lange Ihr müsst, ich bestehe darauf.“ Wie, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, legte sie Simon eine Hand auf die Schulter. Doch wenn diese Geste tröstlich wirken sollte, verfehlte sie ihre Wirkung auf den Zauberer völlig. Als er sich zu ihnen umdrehte, lag etwas Wildes im Blick des Mannes, das Ordt zuerst nicht zuordnen konnte, als würde irgendwo versteckt hinter diesen Augen nach wie vor ein Feuer brennen. Ein Feuer, das trotz allem nicht

erloschen war… Wussten die Geister, woher Simon die Kraft dafür nahm… „Nein.“, erklärte er mit einem letzten Blick auf das zu Glut zerfallende Schiff. „Es ist Zeit, das hier zu beenden. Und ich weiß jetzt auch wie.“ Trotz seiner Entschlossenheit entging Ordt die Bitterkeit nicht, die in der Stimme seines Freunds lag. Es war… seltsam ihn so sprechen zu hören, dachte er. Und gleichzeitig konnte ein Teil von ihm es zu gut verstehen. Simon wollte, dass jemand für das hier zahlte, dass jemand Verantwortung trug. Aber der einzige Schuldige war noch vor Kiris zu Asche im Wind geworden. Innerlich fürchtete er, dass Simon den Verstand

verlieren könnte…. „Simon…“ , setzte Tiege an. Der Paladin war nach wie vor angeschlagen und die letzten Reste des Gifts schienen ihn manchmal etwas abwesend werden zu lassen. Doch selbst ihn rüttelten die Worte des Zauberers auf. „Ich bitte keinen von Euch, mich zu begleiten. Und ich weiß, was Ihr jetzt sagen wollt, Ordt. Aber meine Entscheidung steht.“ Erst jetzt fiel dem Wolf die Kette in Simons geballter Faust auf. Kiris Amulett…. „Wohin immer es geht, ich bin dabei.“, meinte Tiege und trat vor. „Ich schulde Euch genauso mein Leben, wie Maen und Ordt. Und ich weiß, wer mich

im Augenblick braucht, ob Ihr es zugeben wollt oder nicht. Maen stützte entnervt den Kopf in die Handfläche. „Ahnen, was habe ich verbrochen, dass sich jeder den ich heile gleich wieder umbringen will?“ „Ehrlich gesagt, muss ich Maen recht geben.“, meinte Ordt. „Ihr seid am Allerwenigsten in der Verfassung zu reisen, Tiege. Im Zweifelsfall… erreicht ihr das Ziel nicht einmal.“ Der Paladin seufzte schwer. Ihm war klar, dass er recht hatte, dachte der Wolf. Und doch fiel es ihm wohl schwer, nach all der Zeit zuzusehen, wie sie so auseinandergingen…. „Und wer hält Simon dann den

Rücken frei?“, fragte der Fuchs schließlich mit einem schwachen Lächeln. Ordt zögerte zu Antworten. Eigentlich stand seine Entscheidung, dachte er. Aber auf der anderen Seite… er sah zu Maen. Es war schwer, in ihrer Mine zu erkennen, was sie dachte. Nein, er wollte sie nicht erneut verlassen, alles in ihm sträubte sich dagegen…. Doch schließlich trat sie ganz nahe zu ihm. „Geh.“, die Worte waren kaum ein Flüstern. „Tu das Richtige. Ich glaube, er wird Dich brauchen. Und Ordt… nicht alles ist, wie es scheint.“ „Was soll das heißen?“ „Ich habe schon zu viel gesagt.“,

erwiderte sie nur und nickte mit dem Kopf in Richtung Simon. „Pass nur auf Dich auf.“ „Ich komme zurück Maen.“ , schwor er. „Heute in einem Jahr, bin ich wieder hier. Davon wird mich nichts abhalten können. Egal wohin es mich verschlägt, ich komme immer wieder zurück.“ „Das weiß ich…“ Maen küsste ihn sanft auf die Stirn, doch so wollte er sich ganz sicher nicht verabschieden. Vorsichtig fasste er ihr Gesicht mit beiden Händen. Ihre Lippen fanden sich. Tiege räusperte sich derweil und trat, seine Waffe in der Hand auf Simon zu. „Wenn ich Euch schon nicht begleiten kann, kann ich wenigstens dafür sorgen,

dass Ihr gut ausgerüstet seid.“, erklärte er und hielt dem Zauberer das Schwert mit dem griff zuerst hin. „Das kann ich nicht annehmen.“ Simon schüttelte den Kopf und schob die Klinge von sich. „Ich kann Euch aber auch schlecht mit dem Müll, den Ihr hierzulande Waffen nennt, in Eure letzte Schlacht ziehen lassen.“ „Das wird keine Schlacht Tiege.“ „Sagt Ihr.“, antwortete der Gejarn grinsend. „Ich habe so was im Gespür. Nehmt es. Es gehört mir ohnehin nicht mehr. Ihr habt es fair gewonnen.“ Erst jetzt ergriff der Zauberer das Schwert und besah sich die Klinge einen

Moment. „Eines Tages“, versprach er, „bringe ich es Euch zurück.“ „Ich verlasse mich darauf. Das würde immerhin bedeuten, dass Ihr das hier überlebt. Ich für meinen Teil werde mich wohl auf den Heimweg machen, sobald Maen es zulässt. Nur damit Ihr Bescheid wisst, Ihr werdet dann wohl oder übel nach Helike kommen müssen.“ „Ich dachte, Ihr könnt nicht zurück?“ , fragte Ordt, der sich , wenn auch schweren Herzens, von Maen gelöst hatte. „Das war, bevor ich den Archonten berichten kann, dass einer der Männer, die sie am meisten tot sehen wollten, Geschichte ist. Und wenn ich mich dabei

nicht verplappere… sagen wir einfach, ich denke, ich habe fürs Erste genug von Canton. Und vielleicht gibt es in meiner Heimat einige Dinge, die ich ändern kann.“ „In diesem Fall wünsche ich Euch ebenfalls alles Gute.“, meinte Simon abwesend. „Ich aber, muss den Weg fortsetzen, den ich begonnen habe.“ Simon nahm sich nicht einmal Zeit, viel zu packen, geschweige denn, das Ordt noch Gelegenheit gehabt hätte, sich von den übrigen Ältesten zu verabschieden. Er hatte den Menschen selten so in Eile gesehen, wie während er das wenige zusammensuchte, das sich

mitzunehmen lohnen würde. Noch vor der Morgendämmerung waren sie wieder auf der Straße… und auf dem Weg. Wohin genau, wusste Ordt nach wie vor nicht, nur das Simon es offenbar ganz genau wusste. Der Mann führte sie zielstrebig beständig Richtung Norden und noch vor dem ersten Nachmittag, verließen sie schließlich zum ersten Mal seit mehr als einem Monat die Wälder der Herzlande. Der Sommer hatte bereits begonnen, in den Herbst überzugehen. Die ersten bunten Blätter wehten über die offenen Felder und bedeckten die nach der Ernte nur mehr mit Stoppeln übersäte Erde und die Weiden. Die wenigen Tiere, waren

das einige, was ihnen sonst an anderen Lebewesen begegnete und Ordt war innerlich dankbar dafür. Roderick mochte tot sein, das hieß jedoch nicht, dass sie außer Gefahr währen. Simon und auch er selbst wurden nach wie vor im ganzen Imperium gesucht. Allerdings, schien der Zauberer eine solche stumme Wut mit sich herumzutragen, dass der Wolf Mitleid mit jedem hätte, der sich ihm im Augenblick in den Weg stellte. Vielleicht, war es auch nur Simon Art, mit der Trauer umzugehen. Manchmal begrub man Dinge einfach unter etwas anderem… Seine wenigen Versuche, ein Gespräch mit dem Mann zu beginnen, verliefen

schnell im Sande, denn wenn er sich einmal zu einer Antwort herabließ, war diese einsilbig, aber niemals unhöflich. Trotzdem gab Ordt irgendwann auf, sodass sie ihren Weg größtenteils schweigend fortsetzten…. Nach Norden. Sie waren jetzt nur noch zu zweit, dachte er. Und was immer vor ihnen lag, könnte vielleicht die größte Herausforderung bisher werden. Aber sie hatten eine Chance. Und mit jedem Schritt wurde wenigstens die Gefahr für Maen und Tiege kleiner. Das war immerhin etwas….

Die Silhouette der fliegenden Stadt, erhob sich wie der Traum eines wahnsinnigen Architekten am Himmel. Wer die mitten in der Luft schwebenden Inseln und Gebäude das erste Mal sah, musste oft erinnert werden, dass er es nicht mit einer Illusion zu tun hatte. Dutzende kleinere und eine Handvoll größere Plattformen glitzerten im Licht der untergehenden Sonne und der Marmor, aus dem die Paläste, Plätze und Hallen darauf bestanden, schien der Sonne Konkurrenz machen zu wollen. Auch wenn die meisten Bürger Cantons die Stadt einmal auf ihrer ewigen Wanderschaft durch das Land gesehen hatten, nur die wenigstens erhielten auch

einmal die Gelegenheit, sie zu betreten. Selbst die niederen Adeligen und die Handwerker, die in den Palästen der Adeligen ihren Dienst verrichteten, wurden nur so lange wie nötig geduldet und zogen ansonsten als endloser Strom hinter der Stadt her. Und noch weniger Menschen erhielten jemals eine Audienz beim Kaiser persönlich. Erik Svensson jedoch, war einer dieser Menschen, auch wenn er sich dieses Recht wohl erst vor Kurzem verdient hatte. Als Oberster des Sangius-Ordens war er eine Macht, mit der selbst Tiberius Ordeal rechnen musste. Doch heute war er nicht hier, weil der Kaiser ihn vorgeladen hätte. Er war auf eigenes

Bestreben hier. Die Sache geriet außer Kontrolle, achte er, während er aus dem Fenster der Gondel starrte. Roderick verschollen, eine kleine Streitmacht vernichtet… Simon kostete ihn bei Weitem zu viele Ressourcen, als das er die Jagd auf ihn länger alleine führen könnte. Nicht, ohne, dass Tiberius davon Wind bekam. Und besser, dachte Erik, er mimte den loyalen Untergebenen, der seinen Herrn über eine drohende Gefahr aufklärte, als das er als potenzieller Verräter dastand. Er wusste zu gut, wohin das führte… und vielleicht wusste er jetzt auch, wohin Simon eigentlich unterwegs war. Sollte er damit recht haben, sollte er die Träne bekommen…

dann könnte er dem Kaiser die treue immer noch genauso schnell aufkündigen, wie er sie geschworen hatte. Gewaltige Seilwinden zogen den hölzernen Verschlag nach oben und mittlerweile konnte er einen gewaltigen Landstrich überblicken. Der Menschenstrom, der der liegenden Stadt folgte, wirkte von hier beinahe winzig. Unbedeutend. Langsam verstand er, wieso Tiberius sich in den letzten Jahren so isoliert hatte. Es wäre so einfach hier oben den Blick auf die Kleinigkeiten in der Welt dort unten zu verlieren. Hätte einer der drei Prätorianer, die mit ihm in der Gondel saßen, seine

Gedanken gehört, vermutlich hätten sie ihn schlicht in die Tiefe gestoßen. Für diese Männer war Tiberius schon mehr Gott als Mensch…. Erik war sich nach wie vor nicht sicher, ob diese drei seine Leibwache stellen sollten… oder ob Tiberius sie geschickt hatte, um ihm beim geringsten Anzeichen auf Gefahr zu beseitigen. Vermutlich beides. „Wird das noch lange dauern?“, fragte er ungehalten. Die Gebäude über ihm waren nach wie vor ein Stück entfernt und die Höhe behagte ihm jetzt schon nicht sonderlich. Hätte Tiberius den Entschluss gefasst, dass er ihn nicht länger brauche, reichte

ein Schnitt mit einem Messer, der die Halteseile durchtrennte und er würde mehrere hundert Fuß in die Tiefe stürzen. Davor rettete ihn kein Zauber. Und er war sich ziemlich sicher, dass es dem Kaiser auch egal wäre, wenn er dabei drei seiner eigenen Leute verlor... „Wir sollten die Stadt bald erreicht haben.“ , erklärte einer der Prätorianer, der die gleiche schwarze Panzerung trug die die übrigen. Mit einer Hand nahm er den Helm ab und stellte ihn auf einer niedrigen Bank ab. Irgendwie, dachte Erik, kam ihm das Gesicht des Mannes bekannt vor. „Robert, oder?“ , fragte er, als ihm der dazugehörige Name wieder einfiel.

Der Mann verbeugte sich. „Erster Prätorianer des Kaisers, immer zu Diensten… Herr.“ „Erster?“ Erik zog eine Augenbraue hoch. „Verzeiht, aber war das nicht Euer Meister… Sir Leif ?“ „Mein Meister hat uns verlassen.“, antwortete der Mann nur kalt. Im selben Moment kam die Gondel mit einem Ruck zum Stehen und die Türen wurden von einem der übrigen Prätorianer aufgestoßen. Sie waren angekommen….


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Terazuma Hi Eagle!
Ich weiß, es war unvermeidlich, dass es so gekommen ist, es schmerzt mich dennoch sehr. Simon muss wirklich durch finstere Täler wandern, bis er wohl für würdig befunden wird. Zum Glück hat er wenigstens noch Ordt an seiner Seite. ^^
Und er kann sicherlich jede Hilfe brauchen, die er bekommen kann. ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Kann er, so viel sei verraten :D Die nächsten Kapitel dürften spannend werden... und mehr als nur eine Überraschung bereithalten ( hoffe ich)
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Loraine Wieder ein spannendes Kapitel - wohlgewählte Worte, Freundschaft, gut formulierte Charakteren und feine Nuancen. Ein wirklich interessantes Buch das einlädt in eine andere Zeit. Weiter so.
LG Loraine
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Danke, ich versuche mein bestes :D
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Loraine Mein Lieber - das kommt auch an - Rückmeldung ist doch wichtig. Also - weiter so, Du kannst schreiben. Gefällt mir!! LG Loraine
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