Pünktlich Samstag um 8 Uhr hält vor unserem Haus der Möbelwagen. Zwei stark gebaute Männer gehen auf das Haus zu. Sie klingeln. Sie klingeln nochmals und dann klingeln sie Sturm. Doch ich schlafe noch tief und fest und wälze mich in meinem Bett hin und her. Nur Merle ist durch den Krach hellwach. Sie läuft zu mir ins Schlafzimmer und rüttelt und schüttelt an mir herum, bis ich meine verquollenen Augen aufschlage.
Nach der getanen Arbeit am gestrigen Tag, war es noch ein sehr langer Abend mit meinem Freund, dem Seelentröster, geworden. Wankend folgt ich Merle zur
Tür, mir noch schnell den Morgenmantel überwerfend. Diese schrillen Klingeltöne rauben mir den letzten Nerv. Wie wirr kreisen sie in meinem Kopf. Dann reiße ich wie wild die Eingangstür des Hauses auf und werde blass. Und nicht nur ich.
Die beiden Möbelpacker senken ihren Blick bei diesem seltsamen Anblick. Und ich stehe noch immer vor ihnen - breitbeinig, in meinen Plüschpantoffeln, mit meinem offenen Bademantel und darunter das fast durchsichtige Nachthemd. Als ich endlich wieder einen klaren Gedanken fassen kann und mir meiner misslichen Lage bewusst werde, knalle ich die Tür mit einem ordentlichen Schwung wieder zu. Ich betrachte mich
in der riesigen Spiegelwand der Diele und werde blass vor Schreck. Was für einen Eindruck werde ich wohl bei den Beiden hinterlassen haben. Meine Augen sind aufgedunsen, die Haut ist grau, fahl und rot geädert und die Haare total zerzaust. Wortlos schließe ich meinen Bademantel und öffne die Tür erneut. Beschämt schleiche ich vor den Männern in den Raum, wo ich am Abend zuvor alles was ich mitnehmen werde, zusammengestellt habe.
Merle hüpft fröhlich zwischen den Möbelpackern umher und schaut ihnen tanzend bei der Arbeit zu. Die Männer schleppen eine Kiste nach der anderen hinaus in ihren Möbelwagen und Merle
sowie ich machen uns fertig für die Reise in das neue Domizil.
Bevor ich das Haus verlasse, schreite ich erhobenen Hauptes noch einmal jeden Raum ab und nehme Abschied von allem was mir lieb geworden ist, aber zurück bleiben muss. Und die Gedanken ergreifen wieder von mir Besitz.
Was wird er wohl mit all dem machen, was ich und Merle zurücklassen werden?
Wird er mit der neuen Frau das Haus bewohnen?
Aber welche Frage mich am meisten quält - Wo wird für uns, Merle und mich, die Reise hin
gehen?
Nachdem ich still und leise Abschied genommen habe verlasse ich das Haus für immer. Lege den Schlüssel am geheimen Platz, beim Blumenkübel ab und setze mich zu den Möbelpackern und Merle ins Auto.
Und dann beginnt sie, für uns Beide, die Reise in das Ungewisse. Eine Reise mit dem Wissen, unser altes Zuhause nie mehr wieder zu sehen.
Still verabschiede ich mich von der Gegend, die mir so vertraut ist. Dann fahren wir entlang der Altstadt, wo ich mir immer eine der schönen
Altbauwohnungen gewünscht habe. Als wir auch diese passiert haben, sinke ich in mir zusammen. Meine Gedanken wandern dorthin, wo uns unseree Reise hinführen wird. Es bleibt nur noch eine Möglichkeit. Das berühmt berüchtigte Ghetto. Dorthin, wo die Armut regiert - worüber ich und meine Freundinnen uns immer wieder ausgelassen haben.
Was bildet sich der Kerl nur ein?
Wie kann er uns das nur antun?
Keiner meiner Freundinnen kann ich so noch unter die Augen treten.
Von weitem sehe ich schon die Hochhäuser auf mich
zukommem.
Ich werde blass und blasser.
Stille Wut steigt in mirr auf.
Aber auch an den grauen muffigen Hochhäusern führt der Weg vorbei.
Was konnte es denn hier noch geben?
Plötzlich breitet sich vor unseren Augen eine grüne Landschaft aus. Grüne Flächen zur Erholung der Erwachsenen, ein Trimm-Dich-Platz für die ältere Generation und ein schöner Kinderspielplatz fallen mirr zuerst ins Auge. Dann erst die vierstöckigen Wohnhäuser in den schönsten Farben. Grün, gelb, orange, ocker und so weiter. Ich habe mich insgeheim schon wieder mit meinem Mann ausgesöhnt und dann
das.
Der Umzugswagen fährt frontal auf ein Haus zu, was mir total die Sprache verschlägt.
Ich bin mit Merle am Scherzen und schlagartig schlägt meine Stimmung um. Ich sehe nur noch schweinchenrosa und nichts mehr drum herum.
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Schweinchenrosa - ach wie ich diese Farbe doch hasse.
Wieder hat er nur an Merle gedacht.
Was denkt sich dieser Kerl nur dabei?
Blanke Wut steigt in mir auf.
Oder ist es nur die Eifersucht auf Merle.
Diese hüpft fröhlich aus dem Umzugswagen und erkundet ersteinmal
die Gegend. Mich interessiert eher das schweinchenrosa Haus.
Wo nur wird er uns untergebracht haben?
Doch wohl nicht im vierten Stock?
Inzwischen traue ich ihm alles zu.
Und dann bewege ich mich langsam auf die große Eingangstür zu. Durch die große Glastür konnte ich einen großen lichtdurchfluteten Flur sehen. Und plötzlich spürte ich einen warmen Atem hinter mir.
Dann höre ich eine mir ach so bekannte aber auch stolze Stimme hinter mir: "Das alles hier haben ich und meine jetzige Partnerin geplant." Und ehe die Person sich versah hatte sie auch schon eine
schallende Ohrfeige einkassiert.
"Oh, Entschuldigung!", erwiedert mein Nochehemann, "Ich hätte wohl die Partnerin nicht erwähnen sollen!".
Aber mich ärgert nicht so sehr die Partnerin - eher das schweinchenrosa Haus, und das sage ich ihm auch direkt ins Gesicht.
Mit einer Handbewegung deute ich auf das Haus und frage mit hasserfüllter Stimme nach: "Was hast Du Dir dabei gedacht? Wieder einmal hast Du nur an Deine Merle gedacht!", lasse ich noch folgen.
"Du bist doch wohl nicht eifersüchtig auf Dein eigenes Kind?", will er darauf wissen und möchte mich in seine Arme
nehmen. Doch ich verkrampfe so, dass sich mein Körper bretthart anfühlt. Ich strecke meine Arme nach vorn aus und drücke ihn mit aller Macht von mir weg.
"Elsa, was ist nur los mit Dir? Wollen wir uns nicht im Guten trennen?", fragt er mich traurig und mit gesenktem Blick.
Ich schaue ihn mit hasserfülltem Blick an und schreie einfach los. "Was bildest Du Dir eigentlich ein? Was willst Du von mir? Du brauchst wohl zwei Frauen?", keife ich ihn an.
"Aber man kann sich doch trotztdem gut verstehen."
"Verschwinde und lass Dich hier nie wieder sehen!"
"Aber Elsa, bleib doch ruhig. Wir
müssen uns gut verstehen und vor allem reden."
"Warum sollten wir?", will ich nun lautstark wissen.
Keiner von uns Beiden bemerkt, dass Merle bei uns steht und an unseren Sachen herumzuppelt. Auch die Möbelpacker stehen an ihren Wagen gelehnt und warten auf Einlass. Doch wir Zwei streiten weiter.
"Weil wir müssen!", sagt er jetzt ganz ruhig zu mir.
"Erstens, gehört dieses Haus mir. Wir müssen den Mietvertrag besprechen. Zweitens habe ich schon einige Termine bei den Behörden, die Du in der nächsten Zeit besuchen musst, gemacht. Und dies
muss besprochen werden. Oder wie siehst Du das?", will er von mir wissen.
Mir bleibt vor Schreck der Mund offen stehen. Ich bin nicht im Stande etwas zu erwiedern. Und ehe ich mich versehe, hakt er sich schon unter und führt mich in unser neues Zuhause.
Im Erdgeschoss beziehen Merle und ich, nun eine schöne geräumige Wohnung mit Terrasse. Aber an meinen gewohnten Standard kommt diese Wohnung bei weitem nicht heran.
Ein geräumiger heller Flur führt in das riesige Wohnzimmer hinein. Mein Blick verrät mirr, das alles ziemlich billig möbliert ist. Von der Stube aus führen zwei Türen in ein kleineres Zimmer,
welches schon möbliert ist und in ein größeres, welches noch auf seine Möbel wartet.
In mir kocht es schon wieder. Ich soll in diesem kleinen Loch dort schlafen? Aber ich sage nichts.
Die Küche ist auch geräumig und sogar mit Einbaumöbeln und Geräten versehen.
Nur das Bad, dieses ist recht winzig im Gegensatz zu dem Gewohnten. Mirr fehlt die Wanne. Nur eine Dusche? Was sollt denn das?
Nur Merle freute sich riesig über ihr neues Zuhause.
Nun können auch die Möbelpacker ordentlich zupacken. Nach und nach füllt sich die Wohnung mit Säcken und
Kartons. Ganz zum Schluss kommen dann die Möbel von Merles Zimmer und voll Freude zeigt sie den Möbelpackern wo jedes Stück hin gehört.
Und unter der Zeit, unterhalten wir uns, ich und mein Mann, über all das Wichtige, was noch zu erledigen ist. Er hat sich schon über einige Dinge schlau gemacht, teilt er mir mit. Und einiges schon selbst erledigt. Der Nachsendeauftrag bei der Post ist erledigt, sowie die Ummeldung bei ihrem Stromanbieter. Den Mietvertrag hat er so aufgesetzt, dass er beim Jobcenter anerkannt wird. Dort habe ich schon am Montag einen Termin. Und danach soll ich gleich zum Einwohnermeldeamt
fahren. Sogleich legte er mir die Busverbindungen und Busfahrtzeiten auf den Tisch. Ordentlich wie er ist, exakt in einer Mappe angeornet. Da er auf dem Weg zur Arbeit hier vorbei müsse, würde er Merle jeden Morgen hier abholen und in den Kindergarten bringen.
Auch wenn es noch nicht so ist - er weiß, dass ich immer unzuverlässiger werde.
"Hui, hört sich doch gut an. Kann ich wenigstens ausschlafen.", huscht es mir durch meine Gehirnwindungen.
Ich koche innerlich schon wieder.
Ich?
Ich soll mit dem Bus fahren? Das habe ich ja noch nie getan. Wenn ich einen Weg zu erledigen hatte, ging das alles
schnell zu Fuß. Denn schließlich lag das Haus sehr zentral. Und wenn ich es doch mal weiter hatte, dann rief ich mir ein Taxi.
Und jetzt?
Jetzt verlangte er von mir, mit dem Bus zu fahren.
Welch eine Niedertracht von ihm.
Nur Unglück hat er über mich gebracht. Ach hätte ich doch damals nur meinen Führerschein gemacht. Heute ist es zu spät. Ich bin zu verwöhnt. Ob ich wohl jemals über all das hinwegsein kann? Alles Fragen, die mich in diesem Moment quälen.
Er redete und redete, doch ich war mit meinen Gedanken ganz woanders und
seine Stimme so weit weg. Vor mirr stapelten sich inzwischen ein paar Anträge, die er mit mir gemeinsam ausfüllen wollte.
"Mein Gott, an was der Mann so alles denkt.", schießt es mir gerade durch den Kopf, welcher inzwischen ziemlich voll mit Informationen ist.
Irgendwie verkrafte ich das alles nicht. Langsam verspüre ich auch Hunger. Aber ich fühle mich zu nichts mehr im Stande.
Wacklig und schwach bewege ich mich in die Küche. Nicht etwa um nach Essbarem zu suchen, das habe ich eh im alten Haus gelassen, da keine Zeit mehr war um etwas einzupacken.
Nein, ich suche nach einer ganz
bestimmten Kiste - der Kiste mit dem guten Wein, den ich am Abend zuvor noch schnell gepackt habe. Ich habe ganz groß Küche drauf geschrieben. Doch er war nicht da. Einfach nicht zu finden.
Wo war er nur?
Ich suche verzweifelt danach. Wenn schon nichts zu essen da ist, muss ich doch wenigstens was trinken.
Als ich ins Wohnzimmer zurückkehre, ist er, mein Mann verschwunden.
Wo steckt er nur?
Fragend schaue ich in die Richtung der Möbelpacker und bekomme doch kein Wort heraus. Aber diese wissen Bescheid und rufen mir zu: "Ihr Mann ist mit der Kleinen mal schnell was
einkaufen!".
Ich bin noch ganz benommen und schwanke zurück in die Küche und suche laut fluchend weiter. Wie von Sinnen bin ich inzwischen. Ich suche und suche und werde schließlich in Merles Zimmer fündig.
Diese hat nicht nur schon damit begonnen ihre Schränke einzuräumen, nein, sie hat auch die Flaschen gefunden und mit ihnen gespielt. Wirr beginne ich die Flaschen einzusammeln und in der Wohnung nach Verstecken zu suchen, damit Merle diese nicht mehr finden kann.
"Es ist ja nur zu ihrem Schutz.", denke
ich.
Hektisch eile ich durch die ganze Wohnung, damit ich vor der Rückkehr der Beiden fertig bin.
Danach bin ich so kaputt, das ich mich setzen muss. Ich kauere mich in eine Ecke und neben mirr steht eine Flasche Wein. Die Gläser kann ich noch nicht finden, darum trinke ich gleich aus der Flasche. Und als diese geleert ist, schlafe sie friedlich mit der Flasche im Arm ein. Und um mich herum wuselte das wahre Leben. Emsig arbeiten die Möbelpacker und beobachten mich nur mit einem Kopfschütteln. Nichts aber auch nichts habe ich bisher getan.
Als Merle mit ihrem Papa nach Hause zurückkehrt, sitzen die Möbelpacker schon auf ihrem Wagen und vespern. Sie warten nur noch auf eine Unterschrift des Auftraggebers. Sie schauen mitleidig auf die Kleine und den Vater herunter.
Meinem Mann schießen schon wieder die wildesten Gedanken durch den Kopf. Doch drinnen bietet sich den Beiden ein Bild, dass sie nie vergessen werden. Ich sitze noch immer in meiner Ecke und schlafe ganz friedlich, meine Beine von mich gestreckt und die Flasche im Arm.
Doch so friedlich wie dieses Bild auch auf die Zwei wirkt, in ihm steigt doch eine stille Wut auf. Er steht in der Tür und schaut sich um. Nichts aber auch
nichts wurde bisher getan. Alles ist noch genauso wie vorher, so wie es war, als er und Merle das Haus verließen.
Schnellen Schrittes geht er auf mich zu und weckt mich ziemlich unwirsch. Er kann seine Wut nicht mehr zurückhalten. Verdattert schlage ich meine Augen auf und schaue ihn an. Ich versuche mich mühevoll zu erheben, doch ich sinke immer wieder hinab. Dann fasst er mit einem kräftigen Griff zu und bringt mich in den Stand. Aber als ich ihm in die Augen schaue, schaut mich die blanke Wut an und ich beginne mich zu fürchten.
"Komm beweg Dich!", sagt er zu mir und schreitet vorran. Torkelnd folge ich
ihm.
Auf dem Tisch liegen noch immer die unausgefüllten Anträge und Formulare, die er jetzt zur Hand nimmt und mich der Reihe nach abfragt und ausfüllt. Dann legt er sie mir zur Unterschrift vor und ich versuche krampfhaft meine Hand unter Kontrolle zu bringen. Zittrig schreibe ich meinen Namen unter jeden dieser Anträge. Ihm, dem ganz Genauen, gefällt diese Krackelei so gar nicht.
Wortlos steckt er alles in die Mappe zurück. Legt die Liste der Abarbeitung dabei und erhebt sich schweigend von seinem Platz. Er hatte einfach keine Lust auf Streit. Aber vor lauter Wut ist sein
Hals so angeschwollen, das er alle Mühe hat seine Wut zurückzuhalten.
Aber vor dem Kind?
Er geht einfach so.
Noch nicht einmal von Merle verabschiedet er sich. Mit einem lauten Knall fällt die Tür hinter ihm ins Schloss.
Merle und ich zucken zusammen
Es tut ihm selbst in der Seele leid, sich nicht von seinem kleinen Töchterlein verabschiedet zu haben. Aber allzu sehr ergriff die Wut sein Innerstes. So einen langen und anstrengenden Tag hatte er sich nicht erhofft. Er hatte Elsa schon Merle abgenommen und sie hatte nicht mehr zu tun als ihren Wein auszupacken
und zu trinken. So muss er sich wohl auch morgen noch einen Tag ans Bein binden um in der neuen Wohnung für Ordnung zu sorgen.
Traurig und in Gedanken versunken schließt er seine Wohnungstür auf und es bietet sich auch hier ein friedliches Bild. Nur so ganz anders. Als er das Wohnzimmer betritt, sieht er seine neue Freundin, in eine Decke gekuschelt, auf dem Sofa liegen. Friedlich schläft sie dort und ihr Bäuchlein deutet sich deutlich unter der Decke ab. Sie hat bestimmt die ganze Zeit auf ihn gewartet. Nur noch 6 Wochen, dann wird er eine neue kleine Familie haben. Er erwischt sich bei seinen Grübeleien. Was für Gedanken man doch bei so einem friedvollen Anblick hat? Er genießt
diesen Anblick einfach nur. Dann schleicht er müde und murrig, über den heutigen so misslungenen Tag, in die Küche.
Dort hellt sich sein so angeschlagenes Gemüt wieder auf. Ein schön gedeckter Tisch wartet dort auf ihn. Nur sein Essen muss er sich nocheinmal aufwärmen. So steht es auf dem Zettel den er neben seinem Teller findet. Es wird ihm richtig warm ums Herz. Sie hat all die Zeit auf ihn gewartet und ist jetzt auf dem Sofa eingeschlafen. Das hätte er sich früher auch von Elsa gewünscht.
Auch wenn er jetzt allein essen muss, aber der Gedanke an einen so schönen Abend lässt in seinen Augen wieder die
Tränen aufsteigen. Auch die, die er vorhin vor lauter Wut unterdrückt hat. Es tut einfach gut seinen Tränen freien Lauf zu lassen.
Früher bei Elsa, da durfte er das nicht. Sie beschimpfte ihn dann immer als Schlappschwanz. Das geziehme sich eines Mannes nicht.
Wieso eigentlich?
Ist ein Mann nicht auch nur ein Mensch aus Fleisch und Blut?
Aber sie kannte es nicht anders. Ihr Vater ein großer hagerer Mann, der immer griesgrämig in die Welt schaute, hat ihr vielleicht nie eine Träne in seinen
Augen gezeigt. Der Mann, der wie Elsa in der oberen Etagen einer Bank gesessen hat und viele Leute, ohne mit der Wimper zu zucken, in den Ruin getrieben hat. Auf alle Fälle ist er vor lauter Gram sehr früh gestorben. Dieses Wesen hat Elsa vielleicht von ihm geerbt. Er weiß es nicht!
Warum auch einen Gedanken an all das verschwenden. Aber in seinen Augen versteckt Elsa auch ihre Unsicherheit hinter der kühlen Fassade. Dies lässt sie sehr arrogant wirken. Diese Situation jetzt überfordert sie nun total. Sie beginnt ihre Sorgen im Alkohol zu ertränken und dies tut ihm weh, sehr weh, mit anzusehen, wie sie sich dem
Verfall preisgibt.
Aber irgendetwas muss er doch mal an ihr geliebt haben?
Er verdrängt sie immer mehr aus seinem Leben.
Er hat mit dem Thema abgeschlossen und steckt doch mittendrin in dem Sumpf. Gefangen im Gewesenen den Weg ins Jetzt nicht findend. Nur Merle bereitet ihm Kopfzerbrechen. Um sie muss er wohl kämpfen müssen. Im Kampf bringt Elsa übersinnliche Kräfte ans Tageslicht. So ohne weiteres wird sie das Kind wohl nicht herausgeben.
Und als er so grübelnd und auch weinend am Tisch sitzt, merkt er nicht wie sich von hinten seine Freundin nähert. Und
als sie ganz still und leise ihre Arme um ihn legt, da breitet sich wieder diese seltsame Wärme in ihm aus, die sich so wohltuend auf seine Seele legt. Er ergreift ihre Hände und möchte sie einfach nur festhalten um diese Wärme für immer und ewig in sich halten zu können. Und sie, sie scheint ihn wortlos zu verstehen. Sie legt ihren Kopf auf seiner Schulter, ganz nah neben dem Seinen ab, so dass beide ihren Atem nicht nur spüren sondern auch hören können. Er neigt seinen Kopf zur Seite und küsst, mit seinen weichen Lippen, ihre kühle Hand. Das macht ihm garnichts aus, denn die Wärme ihrer Liebe schwebt in der
Luft.
Er sucht nach dem Gespräch, um den Druck aus seinem Inneren zu verbannen. Sie trinkt ein Gläschen Wein und er greift zu einem Bier, denn allzusehr würden sich die Bilder vom heutigen Tag wieder vor ihm ausbreiten.
"Sie lässt mich nicht mehr an sich heran und brüllt nur rum. Sie ist sogar eifersüchtig auf unser Kind.", beginnt er das Gespräch.
Nachdenklich schaut sie ihn an und greift nach seiner Hand. "Versetz Dich mal in ihre Lage! Plötzlich steht sie ganz alleine da. Verlassen - von Dir. Sie fühlt sich fallen gelassen. Jetzt sieht sie ersteinmal eine Feindin in Merle, weil
Du Dich mehr um sie künmmerst als um sie.", antwortet sie. Verdutzt schaut er sie an.
"Der Streit begann als sie die Farbe des Hauses sah.", sagte er nun.
"Wie bitte?", will sie daraufhin von ihm wissen.
"Immer würde ich nur an Merle denken, hielt sie mir vor." sagte er darauf.
"Warum immer ich?", fuhr er grübelnd fort.
"Weil Du zu gut bist für diese Welt.", antwortete sie ihm mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
"Der Zorn stand ihr regelrecht ins Gesicht geschrieben, als ich ihr sagte, dass dieses Haus uns Beiden gehöre.",
hörte sie ihn leise sagen.
"Nimm doch nicht alles so schwer, auch dieser Zorn wird bald verfliegen."
"Dann sag mir wie!"
"Schau mal,", fährt sie fort, "versetz Dich mal kurz in ihre Lage."
"Ich habe sie schon lange nicht mehr verstanden. Wie bitte schön soll ich mich in ihre Lage versetzen?", will er nun wissen.
"Es ist einfach so, dass sie von Jezt auf Gleich völlig allein dasteht, obendrein noch ausziehen musste und sich jetzt noch an eine neue Umgebung gewöhnen muss.", verstehst Du das besser, will sie von ihm wissen.
"Kann es sein, dass ihr Frauen Euch
immer beistehen müsst?", passt er seinem Blick seiner Frage an.
"Das ist doch Quatsch!", fügt sie belehrend hinzu.
"Ich versetz mich halt nur in die Lage Deiner Frau! Du fühlst Dich in Deiner Ehre gekränkt, weil sie Dir nicht so dankbar ist, wie Du es verdienst." Jetzt schaut er sie nur noch irritierter an.
"Eigentlich geht es mir mehr um die Sauferei. Heute bin ich mit Merle weg. Habe eingekauft und bin mit Merle Essen gegangen. Im Suff hat Elsa an nichts gedacht. Sie hat sogar heute früh verschlafen. Ich hab sie ihr über zwei Stunden abgenommen, damit Elsa etwas tun kann. Und wie finde ich sie vor. In
einer Ecke sitzend und schlafend, ihre Weinflasche noch im Arm und alles steht noch so da wie ich die Wohnung verlassen habe.", beginnt er weiter zu erzählen.
"Ich wüsste nicht was ich in solch einer Situation tun würde!", sagt sie mit gesenktem Blick um dem seinen auszuweichen.
"Diese Situation ist Jetzt! Elsa säuft aber schon seit Jahren und will es nichteinmal wahrhaben." , entfährt es ihm in wutentbrannter Stimme.
"Früher hat sie aus Einsamkeit getrunken, heute ist es die Existenzangst. Kannst Du Dir das vorstellen?", will sie nun von ihm
wissen.
Nachdenklich senkt er seinen Blick.
"Morgen muss ich nocheinmal dorthin um Ordnung in der Wohnung zu machen.", antwortet er nur darauf.
"Das wirst Du nicht tun!", sagt sie nun energisch.
"Wieso denn das nicht?", fragt er nach.
"Sie muss allein Ordnung in ihr Leben bringen, dabei kannst Du ihr nicht helfen.", entfäfrt es ihr.
Das wird ihm dann doch zu dumm und wortlos steht er vom Tisch auf um ins Bett zu gehen. Zu lang und anstrengend war der Tag.
Heute braucht er keinen Streit mehr. Zu kampfbereit ist er immer, wenn er mit
Elsa zusammen war.
Wortlos folgt auch sie ihm, als ob sie spürt, was in ihm vor sich geht. Beide drehen sich gleich auf die Seite. Der eine grübelnd, der Andere wohlwissendlich, das der andere seine Ruhe haben will, zum Schlaf
Auch ich schleiche noch in der Wohnung herum. Ich kann nicht schlafen. Ein flaues Gefühl hat sich in meinem Magen breit gemacht. Irgendwie verspüre ich Hunger. In der Küche öffne ich den Kühlschrank und staune wie voll er ist. Ich nehme mir etwas zu essen. Einen Schnittkäse den ich über alles liebe. Aus einem Versteck hole ich mir dann noch eine gute Flasche Wein, welchen ich
dazu genieße. Meine Gedanken wandern zu ihm, meinem Nochehemann. Ich weiß, dass er mich doch noch nicht ganz vergessen hat. Ich werde um ihn kämpfen und ihn auch zurückgewinnen. Aber wie soll ich das nur tun? Dann schlafe ich müde am Küchentisch ein
Stocksteif wache ich am anderen Morgen auf. Ich kann mich kaum drehen und wenden. Zu sehr hat mir die Nacht am Küchentisch zugesetzt. Damit es mir besser geht, begüße ich den Morgen mit dem Gleichen womit ich den Abend beendet habe. Den letzten Rest, der wird mir ja wohl nicht schaden. Ich nehme mir vor ab jetzt nichts mehr zu trinken, wie sonst sollte ich meinen Mann wieder zurückgewinnen.
Als er seine Augen aufschlägt, schleicht er sich leise aus dem Zimmer. Doch sie hält ihn
zurück.
"Wohin willst Du?"
"Das weißt Du ganz genau!"
"Lass sie doch endlich frei und vertreib sie aus Deinem Gedankenkarussell!"
"Ich kann es einfach nicht."
"Du wunderst Dich, dass sie so unselbständig ist."
"Ist es Dir schon mal in den Sinn gekommen, dass es Deine Schuld ist?"
Im ersten Moment verschlägt es ihm dann doch etwas die Sprache, doch dann sammelt er sich gleich wieder und ist gesprächsbereit.
"Wie kommst Du denn darauf?"
"Du bist zwar ein Mann, aber ich nenn Dich dann doch mal Muttertier.", sagte
sie lächelnd.
"Ist es denn so schlimm, wenn man der Familie etwas Gutes tun möchte?"
"Wenn es im Rahmen bleibt, dann nicht.", weiß sie darauf zu antworten.
"Und was wäre Deiner Meinung nach im Rahmen?", fragt er nun neckisch nach.
"Wenn man dem Anderen seine Freiheiten lässt und sich nicht überall einmischt!", sagt sie und kneift ein Auge zu.
"Aber Elsa braucht meine Hilfe, sie ist zu nichts mehr in der Lage.", sagt er nun ganz verzweifelt.
"Das ist sie erst, wenn Du sie nichts alleine machen lässt."
"Sie muss jetzt allein Ordnung in ihr
Leben bringen, sonst wird sie sang- und klanglos untergehen."
"Sei mir nicht böse, aber ich muss dorthin!", sagt er und geht aus dem Zimmer um sich fertig zu machen.
"Tu was Du nicht lassen kannst, sei aber später auch bereit, die Konsequenzen zu tragen und jammere mir nicht die Ohren voll!", ruft sie ihm noch energisch hinterher.
Eine Weile später hört sie nur noch die Tür klappen, dreht sich um und schläft weiter.
Keine 10 Minuten später steht er bei Elsa vor der Tür, klingelt und wartet, auf das Schlimmste
gefasst.
Doch wie ein Wunder geht der Summer sofort und ich empfangte ihn freudestrahlend. Zwar nicht so perfekt wie er es sich erhofft - aber ich bin wach. In Fellpuschen, Bademantel und meinem durchsichtigem Nachthemd stehe ich, Kaugummi kauend, in der weit geöffneten Tür und strahle ihn an.
"Wie schön, dass Du uns besuchen kommst!", zwitschere ich ihm übertrieben zu. Dann falle ich ihm um den Hals und will ihn auch noch küssen. Aber als ich merke, dass seine Muskeln hart und härter werden, lasse ich apprubt von ihm ab.
"Was ist nur los mit Dir? Du warst doch
früher nicht so prüde!", füge ich noch hinten an.
"Elsa! Das müsste ich Dich ja wohl fragen.", sagt er mirr tief in die Augen blickend.
"Hast Du vergessen, dass wir dabei sind uns zu trennen?", fragt er nun etwas barscher. Denn das was hier gerade passiert nervt ihn doch sehr. Wenn er nicht aufpasst, könnte er mir doch wieder verfallen, denn zu verführerrisch bewege ich mich vor ihm her.
"Die Merle, sie schläft noch, soll ich sie wecken?"
"Lass sie nur schlafen! Wir haben noch eine Menge zu tun, da würde sie nur stören."
Irgendetwas ist los mit seiner Elsa. So freundlich und zuvorkommend war sie schon lange nicht mehr zu ihm. Aber genauso war es auch früher. Zuerst begann sie ihm Honig um die Backen zu schmieren und dann, dann zog nach einer kurzen aber schönen Zeit, die Kälte wieder ein.
"Na dann beginnen wir mal mit dem Wohnzimmer.", sage ich zu ihm und gehe dann mit dem von mirr bekannten Hüftschwung vor ihm her und deute auf die Kartons, die wir dafür brauchen.
Er trägt einen von den fünf Kartons hinterher und hat Sorge, dass er doch weich wird. Er versucht seine erotischen
Gedanken zu verdrängen, aber es nützt alles nichts. Er merkt, wie es sich in seiner Hose zu regen beginnt.
Wie nur soll er es vor ihr verbergen?
Dann schon kommen wir im Wohnzimmer an und er muss den Karton absetzen. Blitzschnell wendet er sich von mir ab.
Er denkt: "Hoffentlich hat sie es nicht gesehen!". Aber meinem Blick ist es nicht entgangen. Ich beginne ihn weiter zu umgarnen, reiche ihm die Gegenstände verführerrisch, umspiele meine Lippen mit der Zunge, weil diese sehr trocken seien wie ich meine. Ich schaue ihm tief in die Augen und reiche ihm die Dinge, welche verstaut werden sollen, auf eine verführerrische Art, die
ihm bald die Sinne raubt. Ich genieße das Spiel und erfreue mich seines Leids.
Wann will sich diese Frau nur anziehen?
Er kann sich nicht mehr lange zurückhalten, darum geht er auch aus dem Raum. Er spürt wie ihm die Röte ins Gesicht steigt.
Und ich, ich spüre es auch, darum folge ich ihm. Er steht an die Wand gelehnt und ich stelle mich vor ihn.
"Was ist nur los mit Dir? Du willst es doch auch, dass spüre ich." frage ich ihn, ihm dabei mein Knie in den Schritt drückend.
"Ich spüre da noch viel mehr.", hauche ich ihm noch entgegen. Meine Lippen formen sich gerade zu einem Kussmund,
da naht für ihn Rettung aus höchster Not.
"Papi!", schreit Merle ihm entgegen und läuft mit weit geöffneten Armen auf ihn zu. Genau in diesem Moment lasse ich von ihm ab.
"Habt ihr Euch jetzt wieder lieb?", fragt Merle freudestrahlend, ihre Arme in die Taille gestemmt, nach.
Er nimmt Merle auf den Arm und herzt sie, wie immer wenn sie sich lange nicht gesehen haben. Auch wenn es erst gestern war als sie sich sahen. Langsam spürt er wie der Druck in ihm zurückgeht.
"Zieh Dich bitte an!", sagt er zu mir in einem Befehlston, dass ich ihn nicht mehr wiederkenne. Früher war das immer
umgekehrt.
Ich schaue Merle böse an und fauche ihr zu: "Nein mein Schatz, Dein Papa hat uns nicht mehr lieb!".
Das uns versetz ihm einen Stich ins Herz.
Was sollte das jetzt?
Uns?
Nur Elsa hat er satt - nicht etwa seinen kleinen Schatz.
Er weiß: "Jetzt hat der Kampf begonnen!".
Er drückt Merle nun noch fester an sich, was wiederum mir einen Stich ins Herz versetzt.
"Papi hat Dich lieb.", flüstert er Merle leise ins
Ohr.
Merle klammerte sich ganz fest an ihn und er spürt wie es warm an ihm herunterläuft.
"Papi wird Dich immer lieben und für Dich dasein.", verspricht er Merle und bemerkt mein höhnisches Grinsen dabei. Ich ziehe mich zurück um mich anzukleiden.
Merle führte ihren Papi derweil zu dem Karton mit den vielen Fotoalben, setzt sich hin und beginnt darin zu blättern. Er setzt sich daneben und genießt ihre Freude. Ab und zu reißt Merle ein Bild aus den Alben. Mit den Worten: "Die schenk ich Dir Papi, damit Du uns nicht
ganz vergisst.", überreicht sie ihm ein jedes freudestrahlend. Ihm treten dabei die Tränen in die Augen.
Ich, inzwischen angekleidet, betrete Merles Zimmer und gehe wutschnaubend auf die Beiden los, entreiße meinem Kind die Alben.
"Die gehören uns!", hört er mich sagen und sieht wie ich diese festumklammert an meine Brust drücke. Er hätte nicht gedacht, dass dies alles mich so berühren würde. Ich zeigte immer so einen harten Kern nach außen hin, dabei war ich in meinem Inneren butterweich.
"Du kannst ja mit Deiner Neuen Frau andere Alben anlegen, aber diese bleiben hier. Was bleibt uns denn sonst noch von
Dir?", füge ich nun weinerlich hinzu und zum ersten Mal sieht er dicke Tränen über meine Wangen kullern. Das erste Mal wo ich Gefühle zeige - wahre Gefühle zeige, die ich sonst immer hinter einer Fassade zurückgehalten habe. Er kann nicht anders - kommt zu mir und nimmt mich in den Arm. Laut schluchzend lege ich meinen Kopf an seine Schulter und er drückt mich nur noch fester an sich herran. Als er beginnt sich langsam von mir zu lösen, wird mein Körper plötzlich bretthart. Ich beginne mit meinen Fäusten auf seine Brust einzutrommeln und brülle wie von Sinnen: "Warum hast Du das getan?". Mein Gesicht verzieht sich zu einer
scheußlichen Grimasse.
"Bitte keinen Streit vor dem Kind! Komm , lass uns was tun, damit wir vorran kommen!", sagt er und geht mir vorran ins Wohnzimmer.
"Lass mich das alleine tun, ich will Dich hier nicht mehr sehen!", sage ich daraufhin erhobenen Hauptes zu ihm.
"Aber warum denn das? Ich will doch nur helfen, damit Du schneller fertig wirst.", sagt er, mit hängenden Schultern vor mir stehend.
Er war halt schon immer ein Weichei.
"Warum denn das?", äfft ich ihm nach.
"Darum!", sage ich, und schaue ihn mit einer Glut in den Augen an, dass ihm Angst und Bange
wird.
"Wenn Du nichts mehr von uns wissen möchtest, dann bleib uns fern.", sage ich wutentbrannt.
"Aber Elsa! Was ist nur los mit Dir?", sagt er nun traurig.
"Was mit mir los ist?", frage ich ihn in einem Tonfall, der nichts Gutes ahnen lässt.
"Mit mir ist garnichts los, es passt mir nur nicht, dass du deine Nase in Angelegenheiten steckst, die Dich nichts angehen.", spreche ich nun von oben herab mit ihm weiter.
Diese Elsa ist die, die er kennt. Um weiteren Ärger zu vermeiden, dreht er sich um und
geht.
An Merle denkt keiner mehr. Sie sitzt in ihrer Bettecke, ihr Kissen ganz dicht an sich gepresst und weint, weil sie keiner gern hat. Nichteinmal mehr ihr Papa.
Ich räume meine Schränke in einer sehr angespannten Ruhe ein, meine Muskeln zum Bersten gespannt. Langsam treten mir Schweißperlen auf die Stirn. So recht weiß ich nicht woher, denn soviel habe ich doch noch nicht getan. Aber ein Gefühl in mir führt mich zu eines meiner Verstecke und ich genieße ersteinmal ein schönes Gläschen Wein. Ich spüre, wie die Lebenskraft in mich zurückkehrt, die mir der Streit mit meinem Mann geraubt hat. So vermute ich jedenfalls.
Und als er mit hängenden Schultern nach Hause kommt und sein Erlebtes erzählen möchte, legt seine neue Partnerin ihm lächelnd ihren Zeigefinger auf den Mund. Mit den Worten: "Ich will nichts hören!", nimmt sie ihn in den Arm und drückt ihm einen dicken Kuss auf den Mund.