Kurzgeschichte
SEIN LETZTER VERSUCH

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"Was bleibt, wenn alles fließt?"
Veröffentlicht am 12. Juli 2015, 10 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Tatiana Navrotskaya - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.
Was bleibt, wenn alles fließt?

SEIN LETZTER VERSUCH

das kommt heraus ...

... wenn man FB 24 näher betrachtet.

Wenn alles fließt und nichts bleibt ... ?!


Diese wenigen Worte:

Perlenkette, Herbstzeitlose, Gretchenfrage, Alibi, Schierlingsbecher, Nebelwand, Fluss, Grenze, Siegel, Wagnis



Und als Joker ein Filmzitat.


Und dann eine Geschichte?


Ja!

sein letzter versuch

Joes große Liebe hatte ihn eiskalt verlassen. Einfach so. Sie hatte ihm beim letzten Streit das schöne Geschenk, die PERLENKETTE, in einem Wutausbruch vor die Füße geworfen. Er hatte sie ihr zum Geburtstag geschenkt. Wenn sie auch nicht echt war, hatte er doch sein letztes Geld dafür ausgeben müssen. Und nun das.

Allein hockte er auf der Couch im Wohnzimmer, während Tränen der Enttäuschung über seine Wangen liefen. Sicher, er hatte schon mehrere Enttäuschungen verkraften müssen. Bei dieser Frau war es etwas ganz anderes. Er

wollte ihr an ihrem bevorstehenden 25. Geburtstag einen Heiratsantrag machen. Sicher, er neigte etwas zur Eifersucht. Sie hatte es nur schlimmer gemacht, weil sie nicht verraten hatte, wohin sie ausgerechnet heute Abend gehen wollte. Darüber waren sie in diesen verdammten Streit geraten.

Joe ging und schenkte sich einen Whisky ein. Das würde ihm jetzt gut tun. Er musste seine Nerven beruhigen. Und ihr auf alle Fälle Zeit lassen. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass sie sich wegen einer Kleinigkeit zerstritten hatten. Nach einiger Zeit war sie immer wieder zurückgekommen. Hoffentlich dieses Mal auch.


Je länger Joe über alles nachdachte, umso mehr Whiskys wurden es. Schließlich war die Flasche leer. Um ihn herum begann sich eine undurchdringliche NEBELWAND aufzubauen, die alle GRENZEN zu verwischen schien. Natürlich hatte er für seinen exzessiven Whiskykonsum diesmal ein ALIBI vorzuweisen: den Verlust seiner Freundin. Dass auch er daran Schuld trug, darüber wollte er sich lieber keine Rechenschaft ablegen. Es war sein Alkoholkonsum, den er immer noch nicht in den Griff bekommen hatte.

Sein Selbstmitleid vertiefte sich im Rahmen des Alkoholdeliriums immer weiter, bis er sich in Suizidgedanken verlor. Wieder einmal. Ein

letztes Mal wollte er das WAGNIS eingehen, in der Hoffnung, dass er rechtzeitig gefunden würde. Erneut vernebelte ihm der Alkohol, jetzt sein bester Freund, den Rest von Verstand, der ihm noch geblieben war. Er sah sich in einer Wiese liegen. Im niedrigen Gras blühten tausende von HERBSTZEITLOSEN. Gierig stopfte er sich die violetten Blüten und sogar Zwiebeln voller Erde in den Mund. Schaum trat ihm zwischen den Lippen hervor und ergoss sich auf die Wiese, bildete einen weißen Fleck. Oder war es vielleicht Erbrochenes? Joe wälzte sich auf die Seite, größer wurde der Fleck in der Wiese. So würde er den FLUSS nicht überqueren können.


Da trat eine Gestalt in einem strahlend weißen Gewand, ein Engel, zu ihm und reichte ihm einen gläsernen Pokal.


„Wenn du es wirklich hinter dich bringen willst, so trink. Vorher aber noch die GRETCHENFRAGE: Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?“


Erschrocken riss Joe die Augen auf. Sah der Engel nicht ein wenig wie seine Geliebte aus?

„Ist das der SCHIERLINGSBECHER? Dann trinke ich ihn nicht.“

Lächelnd antwortete der Engel: „Wach auf, Joe. Trink das. Du hast eine Alkoholvergiftung

und wir müssen alles tun, damit das nicht wieder vorkommt. Ich bringe dich jetzt ins Krankenhaus.“

„Willst Du meine Frau werden?“


„Ja, Joe, ich will.“

„Du bist jetzt mein Leben.“

Dieser letzte Satz Joes bildete das SIEGEL für ihre gemeinsame Zukunft. Es war ein Satz Edwards aus dem Film Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen.

©HeiO 30-04-2015

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Hörbuch

Über den Autor

NORIS
Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.

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SabineDaus Tja, was bleibt, wenn alles fließt?
Der Fluss selbst, die Energie, in diesem Fall wohl die Liebe zwischen den beiden (hoffentlich).
Sehr spannend und Ende offen..... läßt befürchten und auch hoffen!
Sehr gut zu lesen! Gibt es noch eine Fortsetzung?
LG
Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Vielleicht? ... Mal sehen, was mein Fantasielabor dazu meint.
LG und Danke für den FAVO
Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
BoeserLordKotz Verehrte Frau Noris,
eines der wenigen bekannten Gesichter hier!
Mir gefiel die Geschichte durchaus, gerade oder vielleicht wegen der relativen "untiefe" der Protagonisten , so das während man noch am überlegen ist ob man diese sympathisch oder abstoßend finden soll über Wahnvorstellungen zum "Happy End" getragen wird.

Hochachtungsvoll
Lord Kotz
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Verehrter Lord,
mit einem Hofknicks bedankt sich standesgemäß für diese durchaus positive Betrachtung der Geschichte
hochachtungsvoll
Frau Noris
Vor langer Zeit - Antworten
Luap Huch ... ganz schön spannend geschrieben ... gerade noch ist alles gut gegangen, ob es so bleibt, wird die Zukunft weisen ... ;-)

Liebe Grüsse
Paul
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Vielen ♥lichen Dank für Deinen Besuch hier und die netten Geschenke, welche Du mir mitgebracht hast.

Liebe Grüße in Deine Woche
Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Wieder einmal ein ganz tolle Geschichte von Dir,
hat mir sehr gut gefallen - kann nur sagen: Sch ... Alkohol.
Liebe Grüße an Dich
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Wenn der Alk so wüßte, was er anrichtet ... schmunzel :-)))
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks ein neuer Start in ein neues Leben, mir gefiel die Geschichte..
lg der Klecks
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Ein herzliches Dankeschön geht an den Klecks
Hedemarie
Vor langer Zeit - Antworten
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