FREUND HEIN
Manchmal verlier auch ich den Halt
Manchmal fühl ich mich schon furchtbar alt
Ich komm nicht zur Ruh, gnadenlos läuft die Zeit
Selbst in der Stille quält mich die Vergangenheit
Trauer und Lust in meiner Brust
Sehnsucht und Wut glimmen als Glut
Vernarbt ist mein Herz, doch immun gegen Schmerz?
Wie lang mir auch bleibt, die Seele
entzweit
Ich könnte jetzt lachen, ich könnte jetzt weinen
Das Leben ist Fühlen, wird nie wirklich scheinen
Den wahren Frieden bietet nur der Tod
Ich warte auf ihn – doch noch tut's keine Not
NÄCHTLICHE ERLÖSUNG
Teil 1
Bin erwacht in der Nacht, die ich liebe
Der Tag, er verlacht meine Triebe
Die edelsten Gelüste
Verstößt er und entblößt
Was er hemmt und fesselt
Wird von der Nacht gelöst
Mein Gedicht hat Gewicht nur im Dunkeln
Das Licht killt die Sicht auf das Funkeln
Intermezzo
Diese Nacht birgt ein
Geheimnis
Diese Nacht, sie birgt ein Licht
Diese Nacht birgt einen Ort der Liebe
Diese Nacht birgt ein Gedicht
Teil 2
In einer Stunde voller Hass und Wut
In einer Stunde voller Schmerzen
Da tut es so unheimlich gut
Dämonen auszumerzen
Seitdem die Nacht mein Herz erfüllt
Und ich das Spiel verstehe
Bleibt kein Moment mehr unbefüllt
Egal, wo ich grad stehe
IM GRUNDE (DAS WORTLOSE)
Im Grunde sind es doch die Kinder, die...
Im Grunde ist es doch der Wahnsinn, wie?
Im Grunde sind wir doch versteckt, gefährlich
Im Grunde war noch kein Mensch ehrlich
Im Grunde ist es die gewisse Lähmung
Das Extreme und die volle Dröhnung
Im Grunde, wollen wir alle sagen, dass...
Im Grunde ist es doch der Wahnsinn, was?
Im Grunde sind wir alle arme Hunde
Im Grunde bist du jetzt mein
Kunde
Im Grunde schweif ich in der Mitte
Rund um die unerhörte Bitte
Im Grunde ist es doch ein Witz
Im Grunde sind's halt doch die Kids
Im Grunde kann auch ich am Ende
Es nicht sagen, geh in Rente
Im Grunde hat der Kaiser neue Kleider
Und trägt sie viel zu lange, leider
Im Grunde ist es Ja und Nein
Uns're eigene Hölle und jeder allein
MENSCHLICHE FRAGEN
Ist es noch normal, was wir tun in dieser Welt?
Kriege, Terror und am Ende zählt doch nur das Geld?
Gehört es dazu, dass so viele leiden?
Wir die Erde, die Natur ausweiden?
Denkt am Ende doch jeder nur an sich?
Ist der Mensch wirklich so widerlich?
Ist der Nette wirklich auch der Dumme?
Und nur der Tod für umme?
Haben wir schon kollektiv den Verstand verloren?
Wird noch mal ein Erlöser
geboren?
Bemerken wir den ganzen Schwachsinn um uns nicht?
Hat noch irgendwer ne klare Sicht?
Die Antwort ist, dass wir zu wenig fragen
Obwohl wir immer wieder uns beklagen
Keiner fängt mal bei sich selber an, etwas zu ändern
So bleibt's wie's war in allen Ländern
KREISLAUF DER DUMMHEIT
Wärm den Schwachsinn und die Dummheit
Nur immer wieder auf
Dann bleiben sie bestehen für immer
So ist der Mensch, verlass dich drauf
Und es wird immer schlimmer
Nichts ist so hartnäckig wie Lügen
Wenn man sie von klein auf hört
Wenn man lernt, niemals zu rügen
Zu hinterfragen, sagen was uns stört
Was hilft uns die Demokratie
Wenn wir alle Schafe sind
Wer immer nur im Gleichklang
schrie
Bleibt immer taub und blind
Wenn alle in die gleiche Richtung gehen
Ist die noch lang nicht richtig
Doch wer will schon dagegen stehen
Sie sind so viele, tun so wichtig
Durschau den Mensch, er flüchtet in die Allgemeinheit
Aus Angst am Schluss allein zu sein
Verliert er das Gefühl für Sinn und Wahrheit
So siegte bisher meist der Schein
Bleibt nur zu hoffen, dass die Angst nicht ewig
siegt
Dass wir den Mut finden, mal wieder nachzudenken
Da es am Ende jedem Einzelnen obliegt
Die Welt in bessere Bahnen zu lenken
AUS SCHWARZ UND WEISS GEBOREN
In mir sind Himmel und Hölle
Wie Bräutigam und Braut
Ihr Kind ist mein Leben
Der Tod mir vertraut
Im Kontrast von Schwarz und gleißend Weiß
Sah ich den Quell allen Lebens
Ja, ich bin, ich strebe, ich weiß
Ich bin nicht vergebens
Irgendwie sind wir alle wie gelähmt
Irgendwie zu sehr gezähmt
Irgendwie sind wir immer noch dumm
Irgendwie ist die Menschheit noch
jung
Der, der baut, fordert oft nicht
Der, der fordert, sieht oft nicht
Der, der sieht ist oft stumm
Kenn das Spiel, sei nicht dumm
(c) Demian S Lunaris