Journalismus & Glosse
Es weht ein giftiger Wind...

0
"Nichts wird besser, wenn man es wiederholt...doch vielleicht bleibt es im Bewusstsein..."
Veröffentlicht am 11. Juli 2015, 16 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich glaube an Liebe auf den ersten Blick, den verlängerten Arm des Schicksals, an wahre Freundschaft und Gefühlstiefe, an Botenstoffe und guten Rotwein und daran, dass Leben Spass machen sollte. . . Außerdem glaube ich, dass Musik eine große visionäre Kraft besitzt und an die Notwendigkeit sozialer Kompetenz, an Eigenständigkeit und die Verantwortung für eigenes Handeln. Ich glaube an heitere, natürliche Sexualität und daran, dass man seine ...
Nichts wird besser, wenn man es wiederholt...doch vielleicht bleibt es im Bewusstsein...

Es weht ein giftiger Wind...


Wann, so fragte ich mich in den letzten Wochen, macht der Eurobürger endlich seine Aufgaben, anstatt sich an dem großen Leid des griechischen Volkes abzuarbeiten?

Hat nicht jedes europäische Land genug vor der eigenen Haustür zu kehren? Aber der Mensch mag es einfach. Mit den Worten von Herrn Pispers zu sprechen: „ Wenn man weiß, wer das Böse ist, hat der Tag Struktur!“

Dabei ist das Böse ein scheues Reh und gar nicht so leicht auszumachen, zieht es sich doch gerne in die Schattenwelt von Macht, Geld und Politik zurück.


Was hingegen die Volksseele aufbringen soll, wird dem FeierabendTalk-Konsumenten von den Medien auf dem Silbertablett serviert und grenzt bisweilen schon an Gehirnwäsche. Gebetsmühlenartig werden Unwahrheiten, bodenlose Frechheiten und schlichtweg Blödsinn zu verschiedensten Themen aufbereitet. Der NSA- Skandal, geradezu eine groteske Verhöhnung demokratischer Rechte, ist ein großartiges Beispiel dafür, wie in diesem Land mit Transparenz und Aufklärung umgegangen wird. Wie können gewählte Volksvertreter es stumm hinnehmen, dass ausschließlich eine, von der Regierung handverlesene Person, einzig Einsicht in die NSA –Protokolle bekommt und diese

Erkenntnisse dann einer kleinen Gruppe, vermutlich merkelsche Speichellecker, offeriert werden. Ansonsten bleiben die brisanten Wahrheiten unter Verschluss. Kein Wort an die Öffentlichkeit! Warum auch? Merkelsche Demokratie bedeutet, dass sie alle Fakten kennt und die Anderen stehen da in kurzem Hemd.

Das klappt hier nur nicht ganz. Denn klar ist auch, dass es um Wirtschaftspionage geht, bei der eben der BND kräftig mitgemischt haben soll. Wundert es da, dass die eiserne Kanzlerin alles hinter verschlossenen Türen vom Tisch haben will! Schließlich weist in dem Zusammenhang ihre Aufsichtspflicht grobe Sicherheitslücken auf.


Sicherheitslücken will die unsägliche Frau Nahles allerdings erst schaffen. Für den Arbeitnehmer versteht sich, und zwar in dem mal wieder neuen Gesetzentwurf zum Mindestlohn, der die Dokumentationspflicht der Arbeitgeber nun weitgehend außer Kraft setzen soll. Damit wird nicht nur das geltende Arbeitszeitgesetz unterlaufen, sondern der Willkür, besonders den geringfügig beschäftigten Arbeitnehmern gegenüber, Tür und Tor geöffnet. Ohne Zeiterfassung kann schnell ein vereinbarter Mindestlohn unter die 8,50€ Marke rutschen, aber Frau Nahles rechtfertigt die Nachbesserungen mit dem erheblichen Arbeitsaufwand für die armen Arbeitgeber.


Überbordende Bürokratie...oder so. Lächerlich, weil der Mitarbeiter in der Regel den Stundenzettel selber führt und der Boss lediglich unterschreiben muss.

In größeren Betrieben ist die elektronische Zeiterfassung ohnehin längst Standard… also, worum geht es hier? Dieses kleine Zubrot war wohl noch der Biergarten- Klientel der CSU geschuldet, damit die SPD dieses Augenwischergesetz überhaupt durchbekam.

Da rede mir nur keiner mehr von Korruption in anderen Ländern. Was bitte sind denn derartige Absprachen einer Klientelpolitik, die sich ebenfalls in dem Reformpaket zur Erbschaftssteuer findet. Überhaupt sollten sich die Bürger dieses Landes einmal mehr

Gedanken über die besonders innovative Form der Steuersparmodelle deutscher Firmen und ausländischer Konzerne machen, die hier ihre Milliardenumsätze machen, jedoch aufgrund unseres bewußt undurchsichtigen Steuerrechtes und dessen Schlupflöcher, ganz legal ihre schwere Steuerlast minimieren. Nicht zuletzt wegen der europaweit geduldeten Steuerparadiese, in denen dann Tochtergesellschaften gegründet werden, um so die monitären Firmenumsätze zu verteilen und mit den paradiesischen MiniSteuern ihre Gewinne zu maximieren. Telecom, DHL, IKEA, Starbucks, VW …, um nur einige zu nennen, beschäftigen gut bezahlte Wirtschafts - und Steuerfachleute

für ihre Interessenwahrung, die Grauzonen des deutschen Steuersystems nutzen, um legal Steuern zu hinterziehen. Aber wir machen ja unsere Hausaufgaben, nicht wahr Herr Schäuble! Dieser Satz ist an Arroganz und Dummheit kaum zu überbieten! Nur im Verhältnis zum Erzfeind Russland kann man ähnlich verbale Entgleisungen vernehmen. Nach dem Motto:Wenn zwei dasselbe tun, ist es lange noch nicht das Gleiche...ist das geplante Nato-Manöver in der Ukraine natürlich kein provokativer Akt gegen Mr. Putin, ebenso wenig, wie die enorme Aufrüstung mit Atomraketen seitens der USA auf deutschem Terrain. Aber wie sagte der Sprecher des

Verteidigungsministeriums der Presse: "Das wäre etwas völlig anderes. Die Waffen wären alt, daher hätte sich die USA dazu entschlossen, Raketen eines neueren Typs in Deutschland zu stationieren."

Das es nicht um einen Austausch geht ist in Anbetracht der Stückzahl nur zu offensichtlich. Hier wird klar Stellung bezogen – leider nicht aus dem Regierungslager. Aber genau da, wie auch bei der NSA Geschichte, zeigt sich eben, wer an wessen Fäden zieht.

Wer etwas anderes glaubt, macht seine Hose mit der Kneifzange zu.

Und nun kommt TTIP wohl doch! Gegen den Willen so vieler Europäer, die deutlich Nein

gesagt haben, wird der Deal gemacht.

Die Menschen sagten Nein zu schlechteren Standards, zur Lockerung der Arbeitsrechte,...

[…] Nein zu agroindustriellen Konzernen wie Monsanto, Syngenta, Bayer & Co., die versuchen, die gesamte Nahrungsmittel-erzeugungskette, einschließlich Saatgut zu beherrschen und Menschen weltweit von ihren zweifelhaften Produkten abhängig zu machen.., Brasiliens und Paraguays Wälder werden abgeholzt, um genmanipuliertes Soja anzubauen, das hier an industriell gehaltene Kühe und arme Schweine verfüttert wird, die alsdann unsere Wohlstandsbäuche formen. Und wir wundern uns dann, dass überall die

Krebsraten ansteigen. Übrigens besonders stark in den agroindustriellen Gebieten Deutschlands und bei den Bauern selbst.

Der Einsatz von Ackergiften macht sie nicht nur abhängig von Chemiekonzernen, sondern sie bezahlen dafür auch oft mit ihrer Gesundheit.

Das meistverwandte Pestizid, Glyphosat, wurde ja gerade als möglicherweise krebserregend eingestuft. Den Mega-Konzern Monsanto hat das alles andere als gefreut …. Der US-Chemiekonzern Monsanto hat genmanipuliertes Soja und genmanipulierten Mais nur deshalb entwickelt, um einen

Dauerabsatzmarkt für seine Ackergifte zu haben, auch wenn – wie im Fall Glyphosat bereits geschehen – das Patent dafür ausläuft[…]*…aus dem neuen Buch von Ute Scheub: Ackergifte? Nein, danke!

siehe auch http://www.nachdenkseiten.de

…und Nein zu Schiedsgerichten ( …die es in Deutschland und Europa schon seit Jahren gibt, nur wusste davon kaum einer. Strenggeheim, unter Ausschluss jeglicher Öffentlichkeit, werden brisante Streitfälle geregelt. Die Beteiligten haben anscheinend nicht das geringste Interesse daran, ihre Versäumnisse, Verfehlungen oder Inkompetenzen an die große Glocke zu hängen.)

Die Menschen haben Nein gesagt zu dem Ausverkauf von Verbraucherrechten und Selbstbestimmung, zu einem Abkommen, dass sehr viel mehr regelt, als nur den Handel.

Der Wind wird giftig sein, nicht nur, wenn er die Pestizide von den Anbauflächen in die Wohngebiete trägt. Dieses Nein trägt der Wind ebenso fort, - unbeachtet und bewusst ignoriert, wie auch die unsichtbare Gefahr.

Es ist kein guter Wind in dieser Zeit, der in Richtung Griechenland weht.

Die Gemüter der rechtschaffenden Deutschen sind medial aufgeheizt - gegen dieses sonnenverwöhnte, von Natur aus faule

Volk, dem es offensichtlich selbstverschuldet schlecht geht. Nach Meinung einer aktuellen Umfrage bei deutschen Bürgern, sind 81 % davon überzeugt, sie haben es nicht besser verdient. Einheitlicher Tenor: Und deshalb ist jetzt Schluss mit Lustig! Der Deutsche will nicht mehr für den Griechen zahlen! Hallo, ihr Wutbürger da draußen, atmet einmal richtig durch, damit ausreichend Sauerstoff in die Hirnzellen kommt!

Noch hat kein Steuerzahler einen Cent für Griechenland gezahlt! Allerdings hat Griechenland brav die Kreditzinsen gezahlt und damit eine Menge Geld in die deutsche Staatskasse gespült. Ohne diese Zahlungen wäre Schäubles schwarze Null

wohl kaum möglich gewesen, aber das ist alles bis ins Kleinste nachzulesen, wenn man es will. Ja, wissen wollen muss man schon – oder man lässt sich weiter von dem verlogenen und dreisten Geschwätz unserer Volksvertreter einlullen, aber dann doch bitte lieber den Mund halten. .. Oder sich die Mühe machen, abseits von Springer, Funke und Bertelsmann- Presse, die Hintergründe zu erfahren, denn es gibt ihn noch, den investigativen Journalismus. Diese kritischen Denker führen tagein, tagaus einen höchst ungleichen Kampf in ihrem Bemühen, Fakten zu vermitteln und Zusammenhänge zu erklären. Aufklärung und Information eben, was, ursprünglich einmal journalistische Arbeit ausmachte und

für eine immer kleiner werdende Schar auch heute noch so ist. Das Internet bietet dem bewussten Bürger jede Menge Informationen an - nur suchen muss er selbst danach.

0

Hörbuch

Über den Autor

roxanneworks
Ich glaube an Liebe auf den ersten Blick, den verlängerten Arm des Schicksals, an wahre Freundschaft und Gefühlstiefe, an Botenstoffe und guten Rotwein und daran, dass Leben Spass machen sollte. . . Außerdem glaube ich, dass Musik eine große visionäre Kraft besitzt und an die Notwendigkeit sozialer Kompetenz, an Eigenständigkeit und die Verantwortung für eigenes Handeln. Ich glaube an heitere, natürliche Sexualität und daran, dass man seine Geburtstagsgeschenke nicht schon vorher auspacken sollte...und ich glaube an nie enden wollende, sanfte feuchte Küsse und die Macht der Liebe, die ein Leben lang andauert...

Mich inspiriert das Leben und die Menschen darin. Die innere Auseinandersetzung mit all den Stolpersteinen, die das Leben mir vor die Füße legt. In meinen Texten versuche ich mich den unterschiedlichsten Themen des Lebens auf meine Weise zu nähern, sie aufzuschlüsseln und zu verarbeiten. Dabei werde ich das Leben stets von der heiteren Seite betrachten, gleichwohl finden sich auch Gedanken von mir, die mit schwarzer Tinte geschrieben wurden. Meine Präferenz in der Literatur gehört jedoch der Liebe, mit all ihren Facetten.
©roxanneworks
http://www.verwortet-by-roxanneworks.blogspot.com/..........www.net-verlag.de/roxanneworks.html

Leser-Statistik
43

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Feivel Die Welt ist derzeit mehr schein als sein wenn man sich auf die medien verlässt. Internet sei dank kann sich jeder selbst informieren aber auch hier gibt es unseriöse quellen die meinen die Wahrheit für sich gepachtet zu haben.
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
Schau dir mal Jung&Naiv bei youtube an. Wenn es nicht zum Haare raufen wäre, müsste man schon darüber lachen. Danke, dass du deinen gfedanken mit uns teilst, meine Liebe.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
derrainer liebe roxanne ,
womit fangen wir an ..
das wir unmündige bürger sind , ist mit unser verschulden .
wenn doch jeder nicht mit der politik merkels einverstanden ist , aber fast alle sie wieder wählen würden .

lieben gru´ß rainer
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Seit mehr als 20 Jahren beobachte ich, dass die Menschen von den Medien nach Belieben gesteuert werden. Auch die gewälten Politiker und Regierungen arbeiten kaum im Sinne der Menschen. Sie sind zunehmend Marionetten von unendlich vielen Lobbyisten, die nur die eigenen oder die Interessen ihrer Auftraggeber im Sinne haben. Es macht mich traurig und wütend zugleich.
Ich glaube kaum, dass es genügt, sehr gut informiert zu sein, um wirklich Sand im Getriebe dieser ungeheuerlichen Maschinerie werden oder sein zu können.
Dieser Text hat hoffentlich viele Leser angeregt, sich selbst zu informieren. Mir ist er aus dem Herzen gesprochen.
Liebe Grüße
Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Das muss Goethe mit seinem Zauberlehrlin schon vorausgesehem haben. Die Geister, die man rief, die wird man nun nicht los. Die Idee eines geeinten Europas war an sich nicht schlecht, nur wurde sie schlecht verwirklicht. Mit Geld will man die Menschen locken hin zu TITIP und TISA, aber was eigentlci für perfide Machenschaften dahinter stecken, das hast Du hier gut verdeutlicht.
Ein Volk, das stets wird dumm gehalten, das kann man doch sehr gut "verwalten". Wird Zeit, dass die Menschen lernen, auch mal hinter den Vorhamg zu schauen und sich eine eigene Meinung bilden.
Kann Dir in Allem nur beipflichten, liebe Roxanne.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
HarryAltona Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. Und wenn dann eines Tages alles auseinander bricht, (Denn das ist mal sicher.) dann werden alle sagen: Ich hab ´s doch gewusst! (Wie schon öfters in unserer Geschichte.) Doch das befreit diese Menschen nicht von ihrer Verantwortung, und macht sie keineswegs unschuldig. Da nehme ich mich auch in die Pflicht. Mein nein ist noch viel zu leise...
lg... harryaltona
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
"Es weht ein giftiger Wind..."
Ein paar schallende Ohrfeigen für jene Herrschaften da oben,
keine Bange, die haben es sich durch die Bank
allesamt mehr als redlich verdient... grinst*
LG Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Ich kann deinen Zorn sehr gut verstehen. Griechenland ist, weil es eine linke Regierung ist, per se verdächtig. Dieses Regierung badet aus, was seit Jahrzenten schiefgelaufen ist. Presse und Talkrunden hauen auf Herrn Tsipras ein. Dabei haben wir Deutschen, nach dem 2. Weltkrieg, von einem Schuldenschnitt profitiert. Da wir bis heute keinen gültigen Friedensvertrag haben, macht man sich "vor den Amerikanern in die Hosen". Da dürfen wir doch nicht widersprechen und müssen fleissig mitlaufen. Wenn zwei das Gleiche tun, ist es längst nicht das Gleiche, wie du richtig bemerkst. Die Hetze in der ehemaligen DDR, gegen die Flüchtlinge, wird von "staatswegen" nicht unterbunden. Das Gesülze von Gauck und den anderen angeblich so christlichen Herrschaften geht mir auf den Senkel. Dumme Menschen sind eben einfacher zu regieren. "Die Intelligenten sterben aus und die Arschlöcher vermehren sich wie die Karnickel" hat der Philosoph Sloterdijk gesagt, recht hat er. Liebe Grüße Ira
Vor langer Zeit - Antworten
Krishan Moin Moin,
Ich muss mich mal kurz einmischen: Wir haben einen Vertrag, der die Souveraenitaet in Deutschland herstellt, der alle Merkmale eines Friedensvertrags besitzt, nur halt nicht so genannt wird.
Der 2-plus-4-Vertrag zur Wiedervereinigung beendete die Besatzungszone(n) und stellte Deutschland auf eigene Fuesse, befreite das Land von allen Anspruechen Dritter.

Zitat:
Der Vertrag – er wird auch als Souveränitätsvertrag bezeichnet – regelt in zehn Artikeln einvernehmlich die außenpolitischen Aspekte wie auch sicherheitspolitischen Bedingungen der deutschen Vereinigung und wird hinsichtlich seiner Wirkung als Friedensvertrag zwischen Deutschland und den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges behandelt, auch wenn – weil „praktisch gegenstandslos“ – er „ausdrücklich diese Bezeichnung nicht erhielt“ (s. u.) und selbst im Potsdamer Abkommen stattdessen eine „friedensvertragliche Regelung“ vorgesehen war. Der Zwei-plus-Vier-Vertrag bildet damit „praktisch das außenpolitische Grundgesetz des vereinten Deutschland“. Durch die Übertragung noch bestandener alliierter Rechte wurden unter anderem die bis dahin gültigen Potsdamer Beschlüsse abgelöst. Das Ergebnis war die Wiederherstellung der deutschen Einheit und nach Beendigung der Rechte und Verantwortlichkeiten der Regierungen der Französischen Republik, der Sowjetunion, des Vereinigten Königreichs und der Vereinigten Staaten die Wiedererlangung der „demgemäß volle[n) Souveränität [Deutschlands) über seine inneren und äußeren Angelegenheiten“

Also Deutschland braucht keine Angst vor den Amis haben oder irgendwie zu kuschen oder so, wir sind nicht mehr "besetzt" bei ihnen. Das Argument des fehlenden Friedensvertrag ist keines mehr.
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Alexej Fenenko: »Die Wiedervereinigung Deutschlands ist ein sehr interessantes Ereignis. Die Berliner Mauer fiel im November 1989. Die Wiedervereinigung geschah erst ein Jahr später – im Oktober 1990, weil dies nicht nur das Problem Deutschlands, sondern aller Siegermächte gewesen war. Es gab zwei Varianten der späteren Wiedervereinigung Deutschlands. Bei den ›Zwei-plus-Vier‹-Gesprächen hätten sich zwei deutsche Staaten an den Verhandlungstisch setzen und die Bedingungen der Wiederver-einigung ausarbeiten müssen. Vier Siegermächte hätten sich anschließen müssen.
Bei den ›Vier-plus-Zwei‹-Gesprächen sollten die vier Siegermächte die Bedingungen ausarbeiten. Die zwei deutschen Staaten sollten sich anschließen. Großbritannien und Frankreich bestanden auf der zweiten Variante. Sie waren über ein vereinigtes Deutschland sehr beunruhigt. US-Präsident George Bush verhielt sich neutral, weil er die Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland nicht verschlechtern wollte.
Nur Michail Gorbatschow, Präsident der Sowjetunion, unterstützte die Idee der ›Zwei-plus-Vier‹-Verhandlungen beim Treffen in Schelesnogorsk im Sommer 1990. Dort wurde beschlossen, dass die Wiedervereinigung nach dem ›Zwei-plus-Vier‹-Schema verlaufen wird. Die USA unterstützten sofort diese Idee und zwangen Frankreich und Großbritannien dazu, diese Variante zu unterstützen. Durch den Zwei-plus-Vier-Vertrag, der von den zwei deutschen Staaten sowie den vier Siegermächten am 12. September 1990 in Moskau unterzeichnet wurde, wurden alle Probleme geregelt. Nach der Unterzeichnung dieses Vertrags wurde die vollständige Souveränität Deutschlands wiederhergestellt: Die Siegermächte verzichteten auf ihre territorialen Ansprüche in Deutschland. Deutschland garantierte seinerseits, dass seine Grenzen endgültig seien. Dennoch blieben zwei Probleme ungelöst.
Erstens ist der Zwei-plus-Vier-Vertrag aus juristischer Sicht kein Friedensvertrag. Bislang haben weder Russland noch die Westmächte einen Friedensvertrag mit Deutschland. Zweitens wurden nach dem Bonner Vertrag von 1952 vier Einschränkungen der deutschen Souveränität beschlossen: das Verbot von Referenden zu militärpolitischen Fragen, das Verbot des Anspruchs auf den Abzug der alliierten Truppen vor der Unterzeichnung des Friedensvertrags. Zudem wurde die Beschlussfassung vor den Beratungen mit den Siegermächten sowie die Entwicklung einzelner Bestandteile der Streitkräfte, darunter der Massen-vernichtungswaffe, verboten. Diese Einschränkungen wurden vom Zwei-plus-Vier-Vertrag nicht abgeschafft und gelten offiziell bis heute.
Anfang der 1990er-Jahre hatten Großbritannien und Frankreich Angst vor Deutschland. Erinnernswert sind einige interessante Tatsachen aus der neuesten Geschichte Deutschlands. Als Jugoslawien 1991 zerfiel, erkannte Deutschland einseitig die Unabhängigkeit Sloweniens und Kroatiens an. Frankreich und Großbritannien stimmten dieser Entscheidung nicht zu. Im Gegenzug drohte Deutschland mit dem Ausstieg aus der Europäischen Gemeinschaft. Danach überredeten Paris und London den US-Präsidenten Bill Clinton, die US-Militärpräsenz in Deutschland um jeden Preis zu erhalten, um die deutsche Politik zu kontrollieren (…) Man muss erneut betonen, dass der Zwei-plus-Vier-Vertrag aus juristischer Sicht kein Friedensvertrag ist. Theoretisch hat Berlin immer die Möglichkeit, sich an den Verhandlungstisch zu setzen und seine außenpolitischen Verpflichtungen zu erörtern.«
Außerdem siehe im Nato-Truppenstatut: Aufenthaltsrecht der Stationierungsstreitkräfte und Straf- und disziplinar-Gerichtsbarkeit.
Soweit also zu Deinen Einlassungen.
Hinzu kommen noch die Vereinbarungen Kontrolle und Geheimdienste betreffend. Herbsttag
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
16
0
Senden

131613
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung