vorwort
Ich habe im Forum einmal mehr ein wenig bei den alten Battles gestöbert und mich von der Ausschreibung zu FB 34 nachträglich inspirieren lassen.
Das Thema lautete ENDLICH FERTIG.
In den Text einzufügen waren folgend Begriffe:
chillend, feuerwehrrot, Fingernagel, friemeln, heldisch, Hupatz, Lausebengel, Lockenwickler, tadellos, windig, wundersam, ungestüm, forcieren, waidwund, Fratzengeballer, Remmidemmi, Kaugummi, Balken, schraffieren, Sitzfleisch.
endlich fertig mit dem hupatz
Jay-Jay lag CHILLEND auf ihrem riesigen Kingsize-Bett. Den ganzen Nachmittag hatte sie schon damit zugebracht, sich immer wieder vorzustellen, wie sie die neue Eroberung aus dem Internet-Chat heute Abend fertig machen wollte. Er war nichts Besseres wert. Er hatte es wirklich verdient!
Er hatte sich mit dem Nickname LAUSEBENGEL vorgestellt. Und dann tönte er fröhlich drauf los, was er beim ersten Treffen zu bieten hatte: TADELLOSES Benehmen, ein HELDISCHES Auftreten, Spazierfahrt mit einem supertollen Auto und
natürlich ganz viel Geld. Diese WINDIGEN Angeber waren ihr ein absoluter Dorn im Auge, weshalb Jay-Jay beschlossen hatte, ihren Bruder einzuweihen und um Beistand zu bitten.
Der Abend rückte immer näher und es wurde langsam Zeit, dass sie sich entsprechend aufbrezelte. Zuerst entfernte sie die LOCKENWICKLER sorgfältig aus den Haaren, damit die Frisur zu einem wunderbaren Kunstwerk hochgesteckt werden konnte. Danach streifte sie halterlose Strümpfe im beliebten Netzdesign über ihre Beine, welche dadurch noch länger wirkten. Den Clou dazu bildeten die knallroten High Heels Dann schlüpfte sie in
eine schwarze Corsage mit reichlich Spitzenbesatz, welche ihren Busen mehr als üppig wirken ließ. Eine ganze Weile musste sie an den Schnürbändern dieses Kleidungsstückes FRIEMELN, bis es endlich richtig saß. Zum Luftholen blieb da kaum der nötige Raum! Während sie ihre wohlgeformten FINGERNÄGEL noch FEUERWEHRROT lackierte, besprach sie mit ihrem Bruder die Strategie für den Abend.
Sie würden selbstverständlich getrennt ankommen. Ihr Bruder musste sich auch schick machen: schwarze Hose, weißes Hemd, schwarze Schuhe waren Pflicht. Sonst würde nichts klappen. Die Geschwister freuten sich schon darauf, diesen
WUNDERSAMEN Angeber in seine Schranken zu verweisen.
In der Bar angekommen, nahmen Jay-Jay und ihr Bruder Tom getrennt Platz. Kurz darauf erschien dieser kleine miese Angeber. Er hatte die junge Frau sofort erspäht und begann umgehend –ohne sich vorzustellen - mit seinem Pfauengehabe.
Als erstes bestellte er ungefragt einen der teuersten Cocktails mit einem Fantasienamen, den sich niemand merken konnte. Nur die Menge des gemischten Alkohols ließ nichts zu wünschen übrig.
Danach versuchte er Jay-Jay sofort UNGESTÜM
zu betatschen.
„Aber Hasi, du weißt doch, dass mir sooo viel an Nähe liegt. Und ich will nicht ewig warten müssen.“
Sie rückte gekonnt auf die Seite, zog dabei den Rock des glitzernden Corsagenkleides noch ein wenig nach oben und ermahnte den Knaben, Abstand zu halten.
„Nimm bitte deine Finger von meinem Körper, denn wir sind hier nicht in einem Etablissement.“
„Wie kannst du mir das bloß antun. Ich bin doch dein Held für diese Nacht!“
„Helden bringen Geduld mit, wenn sie schon auf Beute lauern“, entgegnete Jay-Jay.
Der junge Mann aber versuchte in Jägermanier seinen Angriff zu FORCIEREN. Ermahnungen bezüglich eines tadellosen Benehmens verhallten ungehört, stattdessen wurde dieser windige Bursche immer dreister. Glaubte er mit seinem Geld jede Frau kaufen zu können, so hatte er sich bei dieser Frau hier gründlich verrechnet.
Die junge Frau rückte immer weiter von diesem aufdringlichen Burschen ab, er stets hinterher. Da wurde es Tom schließlich zu bunt:
„Lass endlich diese Frau in Ruhe, du ungehobelter Klotz.“
„Aber sie hat es mir im Chat versprochen, dass sie willig ist und mich hier zu treffen wünscht.“
Danach gab ein Wort das andere, der Lausebengel wollte nicht nachgeben. Mit einem gekonnten Griff packte Tom den Aufdringling am Kragen und brachte ihn vor die Tür der Bar. Dort gab es ein weiteres, wortreiches REMMIDEMMI, das dann in einem kräftigen FRATZENGEBALLER endete. Da der Knabe immer noch keine Ruhe geben wollte, schob ihm Tom einen KAUGUMMI
in den Mund und rief ihm zu:
„Lass endlich meine Schwester in Ruhe, sonst werde ich dir auf dem nächsten BALKEN dein SITZFLEISCH gründlich SCHRAFFIEREN.“
WAIDWUND verließ der Bengel endlich den Kampfplatz.
Die Geschwister zwinkerten sich belustigt zu.
©HeiO 01-06-2015