In der großen Wüste lebte eine kleine Steppenmaus. Sie hieß Manolito.
Eigentlich hatte sie vor nichts Angst, nur vor der Katze hatte sie große Angst.
Weil sie nun so große Angst hatte, wohnte sie nicht in einem Mauseloch am Boden sondern auf einem Kaktus.
Es war ein Schöner Kaktus, mit lila Blüten und langen spitzen Stacheln.
Im Kaktus hatte sie sich eine Treppe geschlagen. Sie hatte an den Wänden viele schöne Bilder hängen, diese hatte sie alle selber gemalt.
Das war ihr Hobby. Sie malte auch die Katze, wenn sie unten herum schlich.
Die Katze guckte immer mit bösen Augen zum Haus der Maus. Sie versuchte immer wieder nach oben zu kommen. Aber jedes mal stach sie sich in die Pfoten. Sie lief dann immer jaulend davon. Kam aber jeden Tag wieder.
Eines Tages kam wieder die Katze und wollte zur Maus herauf springen.
Aber dieses mal stach sie sich nicht nur in die Pfote, sondern es blieb ein Stachel in ihrer Pfote stecken. Als nun die Katze vom Kaktus herunter fiel, fiel sie genau auf die Pfote mit dem Stachel und dieser drang noch tiefer in die Pfote ein. Die Katze jaulte und weinte.
Es war so laut, das die Maus gelaufen kam um zu gucken was denn passiert wäre.
Als sie raus kam, sah sie die weinende Katze am Boden unten liegen und sich die Pfote haltend.
Die Maus fragte:" Was ist denn mit dir passiert? Kann ich dir helfen?"
Die Katze antwortete ganz verwundert:" Du willst mir helfen, obwohl ich seit langer Zeit versuche dich zu fressen? Das wäre sehr lieb."
Die Maus sagte:" Ich helfe dir nur, wenn du mir versprichst, das du mich nicht fressen wirst."
Die Katze sagte:" Wie soll ich dich fressen, wenn mir meine Pfote so weh
tut. Helfen sie mir doch bitte. Es tut so weh. Komm runter. Ich fresse dich auch wirklich nicht."
Die Maus stieg mit lautem Herzklopfen von ihrem Kaktus herunter. Als sie unten war, lief sie schnell zu der Katze. Sie dachte so bei sich:" Wenn die Katze hier so hilflos liegt, dann braucht man überhaupt keine Angst vor ihr zu haben."
Die Katze sagte:" Du kannst mir wirklich glauben, ich tue dir nichts."
Die Maus ging sehr vorsichtig immer näher an die Katze heran.
Als sie ganz nah bei der Katze war, sagte die Maus:" Laß mich mal gucken was du dir getan hast. Ich versuche dann den Stachel aus der Pfote zu ziehen."
Die Katze jammerte und jammerte. Immer wenn die Maus den Stachel anfaßte, zog die Katze den Fuß zurück.
Die Maus sagte:" So geht das nicht, du mußt schon deinen Fuß stille halten, sonst kann ich doch nicht den Stachel aus dem Fuß heraus ziehen."
Die Katze sagte:" Es tut aber doch so weh." Ihr liefen dicke Tränen die Wangen runter.
Die Maus sagte:" Das verstehe ich sehr gut, aber ich soll dir doch helfen, dann mußt du auch still halten. Sonst muß ich deinen Fuß festbinden."
Die Katze sagte:" Ich halte jetzt auch ganz bestimmt ganz still, aber bitte nicht meinen Fuß festbinden."
Die Maus sagte:" Na gut, ich versuche es noch einmal, aber du mußt wirklich den Fuß ganz still halten."
Die Maus griff nach dem Stachel und zog an demselben. Die Katze biß die Zähne zusammen und fielt ganz still.
Die Maus zog und zog. Sie bekam den Stachel aber nicht raus.
Sie sagte:" Ich hole mal eben die Zange aus meinem Keller und versuche es dann damit. Bleibe schön liegen ich bin gleich wieder da."
Die Katze sagte:" Ja gut, wo sollte ich auch mit meinem kaputten Fuß hin laufen. Aber beeile dich bitte, es tut immer noch so höllisch weh."
Was beweist das, ja das beweist auch
wenn jemand einem anderen etwas tun will, kann man verzeihen und dem anderen helfen.
Copyrigth ©Text von Jenny Jatzlau