Kurzgeschichte
ANTOINETTES TANZ

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"TANZ, MEIN PÜPPCHEN, TANZ ..."
Veröffentlicht am 27. Juli 2015, 10 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Heidemarie Opfinger
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.
TANZ, MEIN PÜPPCHEN, TANZ ...

ANTOINETTES TANZ


Unter Beachtung der Vorgaben zu FB 41 ist die nachfolgende Geschichte entstanden: Begriffe: Katakomben, begraben, belauschen, Kerzenwachs, Querulant, Hummel, Büstenhalter, Diaphragma, Lohnsteuerjahresausgleich


Bilder: Gestalt mit Hut im Regen blonde Frau mit Netzstrümpfen und Corsage auf dem Bett

antoinettes tanz

Während Antoinette noch mutig im Schein der Laternen durch das Vergnügungsviertel der französischen Großstadt eilte, rann ein heftiger Regenschauer über ihren großen Hut auf den alten Trenchcoat herunter. Er konnte kaum das viele Wasser abhalten, dennoch würde sie einigermaßen trocken ihren Arbeitsplatz erreichen. Die anderen Mädchen in den KATAKOMBEN würden nicht auf sie warten und sie musste sich noch umziehen. Als sie dort wenige Augenblicke später eintraf, ließ auch der Regen nach. Sie eilte in ihre Garderobe.

Glücklicherweise hatte sie zu Hause die

schwarzen Netzstrümpfe schon übergestreift und ihre Spitzenhöschen sowie das kurze Paillettenkleid angelegt. Ihre blonden Haare hatte sie zu einer kunstvollen Hochsteckfrisur aufgetürmt und wie vereinbart mit einer roten Kamelienblüte geschmückt. Eine rote, ebenso mit Pailletten dekorierte Halbmaske verdeckte raffiniert ihr ebenmäßiges Gesicht. Noch rasch in die roten High Heels geschlüpft und die Federboa gekonnt um Hals und Hüften geschlungen, dann erfolgte schon ihr Auftritt.

Die winzige Bühne mit der senkrecht aufragenden Stange in der Mitte lag im Zentrum der Bar, welche sich heute Abend ihretwegen mit neugierigen Männern bis auf

den letzten Platz gefüllt hatte. Auf den winzigen Tischchen standen kleine Teelichter, damit das KERZENWACHS nichts verschmutzen konnte. Vor Erregung bebend begann sie ihren Tanz zu arabischer Musik, welche für ihre Ohren schrill und misstönend klang. Die Herren jedoch erfreuten sich an ihren graziösen Bewegungen und warteten gespannt, dass die Hüllen fallen sollten. Unendlich langsam glitt ihr Körper aus dem Kleid, unter dem ein aufreizender BÜSTENHALTER zum Vorschein kam. Die Herren quittierten es mit Grölen!

Als nächstes streifte sie geschickt und sehr sexy ihre Stilettos von den Füßen, schwang mit akrobatischem Geschick ihren Körper an

der Stange in die Höhe und schenkte den Herren ihr bezauberndstes Lächeln. Geldscheine regneten auf die kleine Bühne und Ahs und Ohs wurden bei den Zuschauern hörbar. Sie löste ihre kunstvolle Frisur und die blonden Haare rieselten einem Wasserfall gleich bis zum Boden hinab. Die Rhythmen der Musik wurden schriller und lauter, als steuerte alles auf einen neuen Höhepunkt zu. Da erlosch das Licht. Die Dunkelheit hatte die kleine Bühne unter sich BEGRABEN.

Plötzlich begannen sich riesige, neongrüne Krallen dort zu betätigen, wo eben noch der Körper der Tänzerin sichtbar gewesen war. Der "Jäger der Nacht" hatte sich ihrer

bemächtigt. Schrei folgte auf Schrei. Ein lebhafter Kampf entbrannte. Die Schöne der Nacht hatte keine Chance. Endlich fiel eine unsichtbare Decke in leuchtendem Tigermuster über sie. Die Zuschauer konnten nur erahnen, was geschah. Dann wurde ein leuchtendes Bündel davongetragen. Als wenig später das Licht erneut aufflammte, war die kleine Bühne leer und die Musik erstorben. Rauschender Beifall, Pfiffe der Begeisterung und selbst „Da-Capo-Rufe“ erfüllten den Raum.

Jetzt betrat die junge Frau, brav in einen Tigermantel gehüllt, erneut die kleine Bühne, verbeugte sich gekonnt und sammelte alles Geld ein, welches ihr die begeisterten

Zuschauer während ihrer Vorstellung und auch jetzt noch zuwarfen. Wie HUMMELN die Blüten, so hatten sie sie heute umschwärmt, dachte sich Antoinette mit einem Lächeln. Und es hatte heute Abend glücklicherweise keine QUERULANTEN gegeben!


Wenn ihr Freund das alles hätte BELAUSCHEN können, er würde über ihren Beruf jetzt anders denken! Sicherlich!



© HeiO 07-06-2015



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Hörbuch

Über den Autor

NORIS
Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.

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Dakota 
Auch ich sage,
super und spannend geschrieben! Sehr gern gelesen :-)

Lieber Gruß, Dakota
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NORIS Das freut mich sehr ... vielen, vielen Dank!
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Wieder eine ganz tolle Geschichte von Dir,
war spannend zu lesen.
Liebe Grüße an Dich
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Das freut mich sehr. DANKE sagt Heidemarie und grüßt von ♥♥
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Wow! Sexy und spannend geschrieben. Gern gelesen. Ira
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Vielen Dank für Deinen Besuch und Kommi!
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
mohan1948 Spannend geschrieben - sehr gerne gelesen
liebe Grüße
Hannelore
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Vielen herzlichen Dank für alles.
Liebe Abendgrüße
Heidemarie
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