Es war einmal ein Baum
Am Wegesrand, da liegt ein Häufchen,
Holzschnitzel sind es, und sehr viele.
Es ist weit auseinandergescharrt,
von zahlreichen Interessenten.
Maulwurf, Maus und unzählige Schnecken,
sie tummeln sich fröhlich darin.
Die Schnecken schleichen flink umher.
Die Mäuse graben sich tief hinein.
Der kleine Maulwurf, der träge schwarze,
er sucht noch ziellos seinen Weg.
Ob sie wissen, die kleine Kerlchen,
was genau sie da erobern?
Worauf sie ihre Füße setzen?
Worin sie sich verstecken werden?
Noch vor überhaupt nicht langer Zeit,
war das, was jetzt Geborgenheit verheißt,
was auch Kräuter eifrig sich erobern,
eines Baumes mächtige Krone.
Gehäckselt und ganz klein gemacht,
erinnert nun nichts mehr an ihre Pracht.
Nichts erzählt von kleinen Amseln,
die dort in ihren Nestern schlüpften,
von sorgenden Eltern stets gut bewacht.
Niemand weiß von der behänden Katze.
die auf Samtpfoten leis' versuchte,
geschlüpfte Küken zu erhaschen.
Keiner kennt das rotbraune Eichhorn,
das unermüdlich von Ast zu Ast sprang,
in diesem großen Baum,
in dem es zu leben lernte.
Niemand ahnt mehr, wie stark und wie kräftig,
Stamm und Krone dem Sturm widerstanden.
Sie trotzten der Schneelast, Regen und Eis.
Nun liegt sie am Boden, die Krone.
Und doch, sie bietet noch immer Schutz,
den kleinen Schnecken, der Maus, dem Maulwurf
und all dem anderen kleinen Getier,
das nun in ihre Häcksel flüchten kann,
vor Regen und Wind und Sonne und Sturm.