Kurzgeschichte
Paula goes to Erleuchtung

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"Paula goes to Erleuchtung"
Veröffentlicht am 23. November 2008, 24 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Gemeinsamer Account von Lydi und Dany mit (wer hätte das gedacht) gemeinsam geschriebenen Geschichten/Gedichten.
Paula goes to Erleuchtung

Paula goes to Erleuchtung

Paula goes to Erleuchtung

   Dany: „Die Fortsetzung zu -Paula the Undead-, allerdings dachten wir, dass eine weitere Zombie-Geschichte wohl nur in einem blöden Abklatsch enden würde, weswegen wir uns – schlau wie wir sind – was anderes ausgedacht haben.“

   Lydi: „Ja, wir sind hyperintelligent und sollten vielleicht eine Akademie der supercalifragilisticexpialidociouschen Idioten aufmachen – wär` ich voll für. Nun, was die Fortsetzung angeht, Madame macht ja immer den Anfang – was ich sehr unfair finde, aber im Gegensatz zu anderen, finde ich mich einfach damit ab.“

   Dany again: „Dafür wird bei diesmal alles dreimal eingerückt- was auch immer das soll, außerdem kannst du ruhig einen Anfang schreiben- schreib’ doch ein Prequel- die unendliche Vorgeschichte oder so.“

   Lydi dazu: „Nee, so mit Vorgeschichten hab ich ´s irgendwie nicht so, is schon ganz gut, dass der Herr immer anfängt, obwohl ich diesmal ´nen nicht schlechten Anfang im Kopf hatte, aber deiner war dann doch besser, was mich ungemein aufregt, haja! Find ich aba recht proppa das Ganze. Wir sind ja fast schon prooooduktiv, was mich andererseits auch wundert! Hin oder her, ich bin stolz auf uns! Allerdings: Was hast du denn dagegen, einmal mehr auf die Leertaste zu tippen? Sooooo anstrengend ist das doch nicht, Herr Schöppe!“

   Dany schon sehr genervt: „Weil’s ungewohnt ist- das mit dem einmal mehr auf die Leertaste drücken- einem alten Esel bringt man halt keine neuen Tricks mehr bei. Ich wär` für `nen Alternativ-Anfang, wie bei den DVD’s- Bonusmaterial quasi.“

   Lydi richtig genervt: „Alter Esel, dass ich nicht lache! Ich fühl mich wie einundachtzig, das heißt, ich bin ein viel größerer alter Esel als du! Das nur so am Rade. Wir sollten den Dialog, aber unbedingt am Ende reinpacken, denn ich verrate jetzt schon was: Nämlich: In Gottes Schrank hängt neben den weißen Nachthemden auch ein Weihnachtsmannkostüm!!! Ja, ihr Menschen glaubet nicht an das Christkind!“

   Neugieriger Dany: „Wie steht’s mit dem Osterhasen, Lydi?“

   Lydi: „Aber, Dany, das musst du doch wissen! Der stinkt. Denk dir also den anderen Teil.“

   Dany: „Und was ist mit dem Saitchik?“

   Lydi kopfschüttelnd: „Hey, wat soll mit dem schon sein? Weihnachtsmann und Osterhase gehören der Meute, Saitchik mir allein (und Paps (und wahrscheinlich meinen Nachfolgern)).“

   Dany-Boy: „Dann hätten wir das ja auch geklärt – wollen wir mit der Geschichte anfangen?“

   Lydi-Girl: „Ho? Welche Geschichte denn?“

   Dany: *PfeilNachUntenZeig*

   Lydi: „OOOOOH! Ach, stimmt, da gab´s ja was! Hmm… Okay, mach mal.“

   Dany: „Alles klar- los geht’s!“

 

 

Paula goes to Erleuchtung

 

Alberner Paula-Körper- ganz schön dämlich bin ich, dachte sie, während sie von weit oben ihrem grau angelaufenen Körper beim Slashen und Zerstückeln zusah. Ihre übrig gebliebene Seelenrest-Suppe entfernte sich geruhsam, aber in sicheren Abständen von unserem lustigen, kleinen Planeten. Wohin die Reise gehen sollte, konnte Paula bloß erahnen, aber ob ihr es da so gefallen würde…?- sie wagte es zu bezweifeln. Na toll, von einer Scheiße in die nächste. (Dany)

   Aber da sie wusste, dass sie diesen Weg ins Elysium – was auch immer das war – nicht ignorieren konnte und ihre körperlose Seele sich sowieso schon Richtung Entfernung und Entfremdung gemacht hatte, fand sie sich mit ihrem himmelwärts gerichteten Geist einfach ab – was hätte sie denn auch sonst tun können?

   Nach anfänglichem Nörgeln bemerkte sie allerdings, dass es doch schon recht cool war, eine solche posthumane Erfahrung zu machen, denn wer von ihren Freunden könnte mit so was Außergewöhnlichem glänzen? (Lydi)

   Wohl nicht ein einziger – immerhin bisher – die sollen bloß abwarten, bis sie meiner Zombie-Hülse über den Weg laufen, dachte Paula wobei sie gehässig grinste. Dann fiel ihr Lächeln allerdings ohne Umschweife wieder in sich zusammen- offensichtlich schien sich wohl alles zu wiederholen, dabei war sie so glücklich das sich nun endlich etwas in ihrem Leben- beziehungsweise Nachleben verändern sollte, und dann wieder all die blöden Erdspinner an der Backe?!?

   Mit Grauen dachte sie daran, wer sie voraussichtlich bereits dort oben erwarten würde: Hitler, ihre nervige Großmutter plus deren nervige Mutter, Stalin, sowie ihr vor Jahren verstorbener Hamster Eddie… na gut, auf Eddie freute sie sich ins geheim ein wenig- wollte sie sich aber nicht anmerken lassen. Paula drehte die Augen gegen Himmel und stieß ein anspruchsloses Seufzen aus. (Dany)

   Allerdings sah sie dann kein grelles, weißes Licht oder wie auch immer die Pforten zum Himmel beschrieben werden. Nein, auf einmal befand sie sich in einem Aufzug mit typischer, langweiliger Aufzugmusik, dabei dachte sie, dass sie wenigstens nach dem Tod dieses langweilige Erdengehabe nicht länger ertragen müsste. Obwohl Herr Gott soll ja – nach der Bibel – auch recht menschlich sein und den Menschen nach seinem Abbild gebaut haben.

   Lange hatte sie aber auch nicht Zeit sich über Gottes Aufzug aufzuregen, denn die Türen öffneten sich gleich und sie stand in einem unüberschaubar großen Raum – Gottes Büroräume? Eine Sekretärin hatte der Allmächtige, wie es schien, nicht, denn niemand holte Paula ab und sie musste sich ihren Weg alleine bahnen. Verlassen stand sie in diesem endlosen Raum und wusste nicht so recht, was sie eigentlich sagen sollte.

   „Hallo,… (Lydi)

   … gibt’s hier vielleicht irgendwelche Toten?“, war das Erstbeste was ihr spontan einfiel, doch abgesehen von ihrem Echo, erreichte sie keine Antwort. Sind wohl im Urlaub, die feinen Herrschaften, dachte sie etwas trotzig, während sie sich so innerhalb der Halle umsah. Überall mysteriöses Zeug, welches stark zum Anfassen verleitete, doch sie zwang sich zum Verzicht- wollte es sich ja schließlich nicht von vorneherein mit Gott verscherzen, wer wusste schon, wie lange sie noch bleiben müsste. Zwar hätte sie sich nach einem – zunächst mal – so dramatischen Tamtam- sowie nach einer solch apathischen Fahrstuhlpartie schon einen etwas extravaganteren Empfang gewünscht- wollte auf der anderen Seite aber auch nicht meckern, immerhin hätte es bei ihrer Vorgeschichte ja weitaus schlimmer kommen können. (Dany)

   Obwohl als Vorgeschichte konnte man dies nicht wirklich bezeichnen, immerhin mordete sie erst nach ihrem Tod. Kurz dachte sie an diesen zombieartigen Mann, der ihr die tödliche Wunde zugefügt hatte und hoffte, wenigstens ihn hier nicht anzutreffen.

   Aber länger mit ihrem Tod wollte sie sich dann doch nicht beschäftigen – Abfindung war das Zauberwort. Sie lief ein wenig planlos in der Unendlichkeit herum und bemerkte recht viele Schreibtische mit kleinen Namensschildern daran – Schlüssel- und Wetterdienst Petrus, Lepraabgeordnete Theresa, Flughafenzuständiger Johannes Paul II… hatten etwa alle Heiligen ihr eigenes Zuständigkeitsgebiet, um Herr Gott bei seiner Arbeit zu unterstützen? Überhaupt war sie nun neugierig geworden und wollte endlich wissen, wer denn nun Gott war. Mit schnellen Schritten stromerte sie durch die jenseitige Örtlichkeit auf der Suche nach Gottes Schreibtisch. Das Problem war, die vielen Pulte sahen ziemlich gleich aus und keines stach besonders hervor.

   Nach vielen Minuten – würde man auf der Erde sagen – fand sie endlich das kleine Kärtchen mit „Pressesprecher Gott“. Allerdings stand direkt darunter in kleineren Lettern „Weihnachtsmann/Väterchen Frost/Santa Claus“. Somit war das große Geheimnis der Menschheit endlich gelüftet. Der Weihnachtsmann und Gott waren ein und dieselbe Person! (Lydi)

   Genauso wie sie es insgeheim immer vermutet hatte- doof nur, das sie diesen Gedanken nie laut ausgesprochen hatte- egal, nun war es ja ganz eindeutig zu spät für so etwas.

   Mit einem Mal materialisierte sich lärmend irgendetwas etwas nordöstlich von Paulas Person gesehen, wobei die Gegenstände auf dem schöpferischen Schreibsekretär nur so erzitterten, und ein polierter grüner Apfel (vermutlich von einem Schleimer) zu Boden fiel. Paula staunte nicht schlecht, denn im Saal stand kein geringerer als der sich Haare raufende Allah- in der rechten Hand ein Mobiltelefon- in der linken eine Anwesenheitsliste welche schier kein Ende zu nehmen schien. Wie ein Wahnsinniger brüllte er mit fast schon flehendem Unterton in den Hörer, man möge ihm doch bitte nicht noch mehr von den Idioten hochschicken.

   „… dann sollen die eben konvertieren“, schrie er abschließend, und pfefferte das Telefon mit Schmackes in die Ecke.

   „Öh, Herr Allah?“, wollte Paula vorsichtig beginnen- wurde allerdings ohne weiteres angeschnauzt.

   „Nein, Jungfrauen und Obstkörbe ausverkauft- keine Zeit- tschüss!!!“ (Dany)

   Etwas vor den Kopf gestoßen zog Paula eine Augenbraue hoch.

   „Ich bin der Zombie Paula.“

   Allah – sichtlich verwirrt – musterte sie von Kopf bis Fuß.

   „Aaah ja. Christlich? Jüdisch? Buddhistisch?“, fragte er, als würde das alles erklären.

   „Kurz vor meinem Tod bin ich wohl zum Buddhismus gewechselt…“, meinte sie nachdenklich.

   „Aha, okay. Kann mich nicht damit beschäftigen, gehen Sie zum Buddha, der ist für Buddhisten zuständig, aber Gott der macht meist so die allgemeinen Sachen, besonders was so Neulinge angeht.“

   Allah redete immer schneller, während seine Augen wie wild in der Gegend herumhuschten.

   „Aber wo sind die denn alle?“, fragte Paula sich umblickend.

   Allah schaute sie verwundert an, so als wäre ihm gar nicht aufgefallen, dass der ganze Raum, die ganzen Schreibtische vollkommen heiligenfrei waren.

   „Oh… ja… stimmt…“, meinte er langsam, „heute sind die wohl alle ausgeflogen. Nur `ne Handvoll arbeitet – ich zum Beispiel. Diese elendigen Märtyrer kommen hier rein geschwirrt wie die Fliegen – ich hab kaum noch Zeit für was anderes – dabei wollt ich heute mit den Ollen mitkommen – Mann, Mann, Mann, ich werde den Koran umschreiben müssen, wenn das so weiter geht!“

   Mit diesen Worten hastete er schon wieder davon, ohne eine weitere Notiz von Paula zu nehmen. Sie hörte ihn noch lange vor sich hin brabbeln – seine Stimme wurde immer leiser, seine Schritte immer ferner. (Lydi)

   Was für ein Irrenhaus- das kann ja heiter werden, begann es in ihr zu klagen, außerdem ist mir kalt- wo ist eigentlich der St. Martin dieses alte Dreckschwein?- der kann mir ruhig auch mal ein Stück von seinem Mantel abgeben! Hunderte auf dem Schlachtfeld niedergemetzelt, und mit einem den Mantel geteilt- schwups, heilig gesprochen, und bis ans Ende aller Tage auf den eigenen Lorbeeren ausgeruht- eine Farce!

   Paula hob den blitzblank polierten Apfel vom Boden auf- nahm einen ordentlichen Bissen, und den Bruchteil einer Sekunde später begann der komplette Unendlichkeitssaal zu beben. Mit dem Rumgepolter ertönte ebenso eine furchteinflössende Stimme: „Ho ho ho!- wer hat von meinem Äpfelchen gegessen?!?“, wollte sie wissen. (Dany)

   Paula fuhr zusammen und der grüne Apfel landete erneut am Boden. Ein alter mit einem langen weißen Nachthemd bekleideter Herr hob breit grinsend die Kerngehäusefrucht vom Boden auf und legte sie zurück auf den Tisch.

   „Was soll man sagen, Judas weiß nun mal nicht, dass ich gar kein Obst esse. Hat versucht mich damit weich zu stimmen – macht der alle hundert Jahre wieder. Der alte Satan ist auch schon recht genervt von dem Schwerenöter, der will den auf Urlaub mal hochschicken, aber wär` doch gelacht, wenn ich so leicht zu bestechen wär`!“, meinte der zu gut genährte Mann mit Pausbäckchen kopfschüttelnd und lachte sich in den weißen, langen Bart.

   „Gott?“ Paula war doch schon recht verwirrt von diesen seltsamen Gestalten hier – ein Allah, der mit Telefon durch die Gegend raste, ein Gott, der gleichzeitig der Weihnachtsmann war. Wo bin ich nur gelandet? Und dabei dachte ich, nach dem Tod, wär alles leichter!, dachte sie im Stillen und schüttelte genervt den Kopf. Sie fragte sich, wie lange wohl eine Ewigkeit dauern würde. (Lydi)

   „Ja ja Gott, ganz richtig, der bin ich- und wer bist du, wenn ich fragen darf?“

   „Ich bin Paula- bin gerade angekommen, und da wollte ich mich mal erkundigen, ob ich bleiben darf- wo ich hin muss- und so weiter“, sagte sie kleinlaut.

   „Mmmhhh, da muss ich erstmal in mein goldenes Buch schauen“, sprach der Herr und begann in dem dicken Schinken auf seinem Schreibtisch zu blättern, „ah, da haben wir sie ja, die Paula. Hier steht, dass du eine faule Socke ohnegleichen warst- stimmt das etwa?“

   Darauf wusste Paula nichts zu sagen- sah sich allerdings schon in der Hölle schmoren. Doch noch bevor sie den ersten Ton herausbringen sprach Gott einfach weiter.

   „Das ist ja wunderbar- Tagediebe sind hier immer gern gesehen. Weißt du, die meisten Menschen sind einfach viel zu übermotiviert- enden dann als Reihenhausbesitzer oder werden zu irgendwelchen faschistoiden Arschlöchern, die allen anderen ihren Standpunkt aufzwingen wollen- meinen, alles besser zu können, und zu guter letzt einen Krieg anzetteln oder so was in der Art. Da sind mir so stinkefaule – aber im Grunde ihres Herzens doch liebenswerte – Taugenichtse, wie du zweifelsohne einer bist, doch weitaus lieber.“

   Paula war erleichtert und beleidigt zugleich. (Dany)

   „Wo soll ich denn jetzt hin?“, wollte sie ohne Umschweife wissen, „so als Buddhistin?“

   „Ho ho ho, “, lachte Gott und drückte seinen Finger weihnachtsmannartig an seine Nase. Mit einem Zwinkern fuhr er fort: „Willst du so schnell von Gott wegkommen?“

   Paula schüttelte nur schnell den Kopf.

   „Na, dann, musst du zum Buddha, der ist aber leider noch nicht zurück. Musste ein paar Filme zurück in die Videothek bringen.“

   Filme zurückbringen? Paula wollte nicht einmal mehr fragen, was das denn wieder sollte. Ihre Neugierde, sich mit diesen immer verwunderlicheren Heiligen und Göttern zu beschäftigen, schwand. Natürlich, wie oft stirbt man denn schon und landet bei Gott. Aber irgendwie hat man sich den Allmächtigen immer anders vorgestellt.

   „Du musst dann mal ins Wartezimmer, keine Sorge, das dauert nicht lang’“, Santa-Claus-Gott grinste vergnügt und fügte hinzu: „Außer Buddha findet noch ein paar neue Filme. Der ist nämlich ganz verrückt nach Horrorfilmen. Solltest du vielleicht bei deinem Gespräch mit ihm fallen lassen.“

  Gott zwinkerte noch einmal und plötzlich stand Paula in einem wartezimmerartigen Raum. Sichtlich verwirrt stellte sie sich an den Empfangstisch… (Lydi)

   … und da erkannte sie ihn- den komischen Nullapostel der sie, noch zu Lebzeiten, angefallen- und versucht hatte ihr den Glückskeks gewaltsam zu entreißen.

   „Du?!?- was machst du denn hier?!?“, wollte sie empört wissen.

   Der Mann hinter der Rezeption musterte die junge Frau verdutzt.

   „Ach du, sorry, dass ich dich nicht gleich erkannt habe, aber ich hab täglich mit so vielen Leuten zu tun- du weißt ja.“

   Paula explodierte vor Wut, und packte sich die Witzfigur beim Kragen.

   „Was sollte das damals?!? Wieso hast du mich angegriffen?!? Was zur Hölle hab’ ich dir denn getan?!?“

   Der Empfangsstellen-Heini blieb gefasst.

   „Reg’ dich nicht auf, das Ganze ist viel komplexer als du denkst…“

   Paula fuhr im ins Wort.

   „… komplexer?- was redest du da für einen Blech- man fällt doch nicht einfach wildfremde Menschen an und nagt ihnen zu allem Überfluss noch das Fleisch von den Knochen!!!“

   Ihr Gegenüber sog tief Luft ein.

   „Ich könnte es dir ja erklären, aber es ist eine lange, lange, lange, lange Geschichte.“

   „Ich hoffe, Kaffee und Kuchen steht parat, denn ich will sie hören!“, motzte Paula.

   „Nun gut, alles begann mit so einer blöden Wette zwischen diversen Gottheiten und Allah. Sie wetteten, dass sie dazu in der Lage wären, noch mehr Menschen als er runterzudezimieren- und nun ist das Ganze beidseitig… na ja, ein wenig außer Kontrolle geraten, könnte man sagen, obwohl es zunächst mal gar nicht so gut für Jehova und Co. aussah.- eher miserabel, doch dann kam Buddha mit dem neusten Zombie-Streifen aus der Videothek zurück und hatte DEN Einfall.“

   Paula schlug sich die flache Hand vor den Kopf.

   „Wie kann man denn so dämlich sein?!?“

   „Hab’ ich mich auch gefragt“, pflichtete ihr die Anmeldungsgestalt bei, „Fakt ist allerdings, dass ich nicht wissend in diesen perversen Plan involviert war- ich war der Erste- und kurz bevor ich zum Ersten wurde, schoss mir dies ins Bewusstsein. Wenig später hatten mein Körper und ich dann nicht mehr all zuviel miteinander zu tun, und ich konnte bloß noch dabei zusehen, wie er dich attackiert hat. Am nächsten Tag habe ich dann noch einen Müllmann um die Ecke gebracht- sein Kollege war allerdings nicht von Pappe, und hat mich – ohne groß drum herum zureden – mit seinem Müllmobil überrollt. Hat er aber nicht anständig gemacht- mein Schädel liegt nach wie vor im Rindstein und schnappt stöhnend nach Ratten, Würmern und anderem Getier, und wenn ihn nicht irgendwer ordnungsgemäß platt macht, wird er das vermutlich bis in alle Ewigkeit machen, Amen“, er faltete die Hände und nickte dabei. „Du, meine liebe Dame, warst da schon bei weitem gründlicher- die Ärzte, das ganze Pflegepersonal, die Besucher- hat sich super ausgebreitet der Paula-Virus- mittlerweile liegt die komplette Stadt in Schutt und Asche. Ist aber nicht so, als wenn das hier irgendwen stören würde, neeein, die schmeißen Partys und führen fleißig Tabelle.“ (Dany)

   Paula schüttelte den Kopf. Was für Gottheiten sind das denn, in deren Händen die gesamte Menschheit liegt?, fragte sie sich einmal mehr.

   „Und was wollen diese Idioten jetzt mit den ganzen Zombies anfangen? Wird denn nicht die ganze Erdbevölkerung zu Untoten?“

   „Ich bin bloß eine Sprechstundenhilfe!“, rief Zombie Nummer Eins aus und hielt die Hände in einer abwehrenden Geste vor seinen Körper, „da musst du wohl den Buddha fragen, aber ob die das wieder hinkriegen, steht in den Sternen.“

   „Hallo?“, brüllte Paula, „hier steht die gesamte Menschheit auf dem Spiel!“ Sie packte ihren damaligen Angreifer erneut am Kragen und schüttelte ihn unsanft. „Lass mich augenblicklich zu Buddha! Oder ich polier` dir die Fresse noch mal!“

   Der Erstgestorbene grinste sie hämisch an.

   „Bring` mich doch um!“

   Paula schleuderte ihn gegen den Empfangstisch und trat ihm vor sein Schienbein.

   „Wenn ich mit dir fertig bin, dann wirst du dir wünschen, niemals gestorben zu sein!“ Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, schlug sie ihm mit der rechten Faust ins Gesicht. Schmerzen musste er noch spüren, denn die Knöchel ihrer Hand prickelten.

   „Na na, Paula!“, sagte eine ruhige, melodische Stimme hinter ihr und gleich darauf ruhte schon eine schwere, warme Hand auf ihrer Schulter. Sie drehte sich um und blickte in das lächelnde, runde Gesicht von Buddha. Im Gegensatz zu Gott trug er ein morgenmantelähnliches Gewand. Rennen die hier nur in Pyjamas rum?, meckerte Paula innerlich.

   „Komm, Paula, wir reden mal ein wenig miteinander.“

   Und in Null Komma Nichts war der Sprechstunden-Zombie verschwunden, stattdessen standen sie in einem wunderbaren asiatischen Garten mit einem kleinen Koi-Teich und Miniaturbonsais. Paula ignorierte ihre wachsende Verwirrung und packte Buddha gleich bei den Kordeln seines Bademantels.

   „Erklär mir mal, was du jetzt gegen diese Zombies unternehmen willst, Buddha?“, schrie sie ihm ins Gesicht.

   „Aber, aber, Paula. Bleib ruhig, alles ist doch in Ordnung-“, wollte der dicke Heilige ansetzten, doch Paula kreischte entzürnt: „Nichts ist in Ordnung! Das Menschentum geht zu Grunde! Und es ist deine Schuld! Also, sag mir, was du dagegen unternehmen willst!“

   „Nein, Paula, also… es gibt da sicherlich eine andere Lösung als Gewalt. Lass uns einen Tee trinken und dabei in Ruhe reden.“, meinte Buddha wobei er nach wie vor lächelte. Paula ertrug seine grinsende Visage nicht mehr und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Der ist sicherlich ein noch leichteres Opfer als seine Sprechstundenhilfe- so fett wie der ist, dachte sie und ihre Hand klatschte auf seinem großen runden Bauch auf.

   Buddha fing sich im Fall auf, seine Augen wurden zu Schlitzen und er sprach: „Das war ein Fehler, Paula.“ Mit einem lauten Knall verwandelte sich der dicke Alte in den dürren, jungen Buddha. Mit einem Kick warf er Paula zu Boden. Er nahm seine langen, herabhängenden Ohrläppchen in die Hände und schwang sie wie Lassos. Ein nervenaufreibender Kampf begann. Action, Spannung, rohe Gewalt und große Gefühle.

 

Nach einigen Stunden, die ja in der Ewigkeit wie kleine Augenblicke wirken, lagen beide erschöpft am Boden. Paulas Nase blutete und ihr Arm war auf den Rücken gedreht, während Buddhas Auge zugeschwollen war und eines seiner Ohrläppchen irgendwo im Teich herum schwamm. Schwer atmend gab Buddha zu: „Aber eigentlich habe ich damals gar nicht bedacht, dass wir die Zombies auch irgendwie wieder entfernen müssen…“

   Paula seufzte tief.

   „… entweder die Natur entwickelt eine Antireaktion, die Menschen vernichten die Untoten ganz allein oder…“, er machte eine Pause und blickte Paula entschuldigend an, „… die Menschheit ist der Ausrottung geweiht.“

   Paula stöhnte auf. Warum konnten diese Heiligen und Götter nichts richtig machen?

   „Aber, weißt du?“, fuhr Buddha lächelnd fort, „vielleicht ist das gar nicht so schlimm. Du bist hier, ich bin hier und bald auch der Rest der Menschheit! Wie wäre es mit einer ewigen Party?“

   Paula raufte sich die Haare. Obwohl… so schlimm ist eine nie endende Party gar nicht, oder? (Lydi)

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Gemeinsamer Account von Lydi und Dany mit (wer hätte das gedacht) gemeinsam geschriebenen Geschichten/Gedichten.

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CCundGG Re: Hilfe! -
Zitat: (Original von Edlistrate am 02.01.2009 - 20:12 Uhr) Das kann ja heiter werden, wenn es nach Euch geht. Oder ist es das schon? *grins*
LG .... Gerlinde


Paula goes to Erleuchtung ist ja die Fortsetztung zu Paula the Undead. Dann gibts da noch Teil drei Dildoqueen Paula - alles wirklich sehr lustig, wenn man das so sagen darf ;)
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Edlistrate Hilfe! - Das kann ja heiter werden, wenn es nach Euch geht. Oder ist es das schon? *grins*
LG .... Gerlinde
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